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Was Kunden wirklich wollen


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am Beispiel Sony.

 

 

- nur 10% der Cybershot Kunden möchten auf Kameras upgraden, die DSLR-Bildqualität liefern

- diese 10% wollen aber nur eine Kamera, die kompakt bleibt

- diese Kamera muss inklusive einem Objektiv handlich bleiben

- diese Kunden finden es ganz nett, nur mit einem Objektiv zu arbeiten/Spass zu haben

 

- DSLR Käufer hingegen möchten einen grossen body mit high-end Objektiven und Top-Leistungsdaten und einer grossen Objektivauswahl

- die Nachfrage nach den drei Kameratypen Cybershot, Nex und DSLR wird bestehen bleiben

- DSLR Käufer werden in den Segmenten fortgeschrittene Amateure und Profis gesehen.

 

 

Ich finde die Marktforschunsgergebnisse und Markterfahrungen, die den Aussagen zugrunde liegen, sehr plausibel.

 

Quelle:

Folgendes Interview mit

Toru Katsumoto, 52

Senior general manager of Sony's Digital Imaging Business Group

 

liefert endlich ein paar Fakten.

Herauskopiert von:

An Interview with Toru Katsumoto. - The GetDPI Photography Forums

 

'Q: Sony is a leading camcorder maker and many of it's compact cameras have video functions but not a single Sony DSLR model can shoot movies. Why is that?

 

A: We have been in the video camera market since 8mm camcorder to today's Handycam, so we know the customer's needs for movie making. Unless we can make the video capture experience user-friendly like having a one-button operation and continuous auto focus, we don't want to introduce it in our DSLR cameras.

 

That said, we already have announced at PMA that we will be introducing a DSLR camera with movie functions this year.

 

Q: Sony has been in the DSLR camera market since 2006, what is its share of the market.

 

A: When we entered the DSLR camera market, we set a goal of gaining 10% of the global market share. We achieved this last year. Our target today is 15%. This includes the sales of our NEX models which comes under our Alpha family of cameras. We have already achieved this new target in Europe and Latin America.

 

Q: Won't the new NEX line of cameras affect Sony's compact and DSLR camera sales?

 

A: From surveys on our Cyber-shot compact camera users, only 10% would want to upgrade to DSLR-quality cameras.

 

This group of people will buy the NEX cameras, but theyw ill still want a compact camera as it is handy with just one lens.

 

We believe there will be no cannibalisation here. That is true too for our DSLR camera market. Buyers of such cameras actually want the big body of these cameras. They also want the range of lenses available like more powerful zooms, macros or higher quality G and Carl Zeiss lenses.

 

We believe that the three types of cameras can co-exist.

 

Q: Both the NEX and Sony's DSLR cameras use the same sensor. What will differentiate them?

 

A: The NEX cameras are smaller, lighter and easy to use but with picture quality that matches DSLR cameras. This arouse from customer requests for a more handy camera.

 

For our DSLR range, the focus will be on performance so wit will be attractive to professionals and advanced amateurs. '

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Ich glaube an diesem Punkt jedenfalls verschätzt er sich:

DSLR Käufer hingegen möchten einen grossen body
That is true too for our DSLR camera market. Buyers of such cameras actually want the big body of these cameras.

 

Es gibt auch Leute, die wollen nicht unbedingt einen großen Kamera-Body, wenn der kleine es auch tut, ist dann nämlich viel bequemer zum mitnehmen. Ach da gibt's ja was in der Richtung...

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Ich denke hier verschätzt er sich auch grob:

 

> They [1] also want the range of lenses available like more powerful zooms, macros or higher quality G and Carl Zeiss lenses.

 

Jedenfalls die Enthusiasten hier im Forum legen auch mal richtig Geld für ein Leica Makro oder ein Zeissglas hin. Ich kann nachvollziehen, dass das nicht im Interesse von Sonys Produktpolitik ist, aber das muss ja nicht deckungsgleich mit dem Interesse der potentiellen Kunden sein. Eigentlich wäre das richtig dämlich von Sony, da haben sie einen größeren Sensor als mFT und verspielen den Vorteil dann wieder bei den Objektiven.

 

[1] Die Besitzer großer DSLR

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Ich weiß ja nicht, wie viel Marktforschung man bei Sony betrieben hat, bevor man zu dieser Einschätzung gekommen ist, aber: Selbst wenn alle Teilnehmer hier im Forum es anders sähen, könnte Sony insgesamt immer noch richtig liegen. Deswegen trifft man Entscheidungen zur Produktpalette ja auch auf Basis repräsentativer Untersuchungen, statt nur in Online-Foren nachzufragen (oder jedenfalls sollte ein Manager so handeln).

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Selbst wenn alle Teilnehmer hier im Forum es anders sähen, könnte Sony insgesamt immer noch richtig liegen

 

Die Teilnehmer hier sind ja bereits eine selektierte Teilmenge, das ist statistisch nicht repräsentativ.

 

Man macht auch keine Umfrage über Porsche Cayenne vor der Parteizentrale der Grünen.

 

Gruss

 

David

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Ich denke hier verschätzt er sich auch grob:

 

> They [1] also want the range of lenses available like more powerful zooms, macros or higher quality G and Carl Zeiss lenses.

 

Jedenfalls die Enthusiasten hier im Forum legen auch mal richtig Geld für ein Leica Makro oder ein Zeissglas hin. Ich kann nachvollziehen, dass das nicht im Interesse von Sonys Produktpolitik ist, aber das muss ja nicht deckungsgleich mit dem Interesse der potentiellen Kunden sein. Eigentlich wäre das richtig dämlich von Sony, da haben sie einen größeren Sensor als mFT und verspielen den Vorteil dann wieder bei den Objektiven.

 

[1] Die Besitzer großer DSLR

 

Vielleicht ein Missverständnis bei der Übersetzung? Im Prinzip sagt er ja auch im Interview, dass die DSLR Besitzer grosse und teure Objektive möchten und Du schreibst, dass die Enthusiasten auch mal gerne Geld für ein Leica oder Zeiss Objektiv hinlegen. Das ist eigentlich kein Widerspruch.

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In dem Interview bezieht er sich explizit auf Umfragen unter Cyber-shot Kompaktkamerabenutzern. Ob die Umfragen repräsentativ für diese Benutzergruppe waren, ist nicht gesagt. Für die Gruppe an möglichen Interessenten an Sonys NEX Kameras ist so eine Umfrage mit Sicherheit nicht repräsentativ.

 

Leider wird mir aus dem Interviewauszug nicht klar, ob sich der Manager wirklich auf Umfragen bezieht oder das nur als Beispiel benutzt, um die eigene Produktpolitik zu verbildlichen.

bearbeitet von fax
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Er gibt mehrere Einschätzungen wieder. Die Sache mit den Zeiss Objektiven bezieht sich auf die DSLR Nutzer, nicht auf die NEX-Nutzer.

 

Die Umfrage ist ja kein seltens Ereignis, was nur zu einem Teilmarkt durchgeführt wird. Die Marktanalysen betreffen alle Märkte, an denen Interesse besteht. Eigene Kundenumfragen sind auch nur ein Teil der Marktforschung.

Zu DSLR's habe ich auch schon diverse solcher Umfrage-Teilnahmeanfragen erhalten. Und in der Tat kam es mir gelegentlich so vor, dass einzelne Fragen eher Bestätigungfunktion haben, um den potentiellen Käufer für einen kurz bevorstehenden Produktlaunch zu sensibilisieren.

In diesem Fall wäre eine solche Umfrage nicht der typischen Marktanalyse fürs Produktdesign zuzuordnen, sondern Vertriebsmassnahme/Werbung.

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  • 2 weeks later...

Ergänzung: wahrscheinlich ist die redzierte Darstellung der Bedürfnisse der DSLR Nutzer am diskussionswürdigsten, weniger die moderate Einschätzung der nur 10% Cybershot-Aufsteiger.

ich finde jedoch, dass große Bodies und spitzenobjektive genau das sind, was in der vor-MFT Zeit DSLR Enthusiasten und SLR- Enthusiasten kleinen unstabilen Einsteiger (D)SLRs und Kit Objektiven vorgezogen oder wegen finanziellen Bedingungen zumindest nachgeträumt haben. Aus guten Grüenden.

Dann kam mFT und hat alles eingesammelt, was sehr alte Objektive ohne digitales Mutterschiff besaß. Neue Features, Video und Marketing waren weitere Kaufmotivatoren. Und natürlich der Drang nach neuartigem elektronischem Spielzeug, in unterschiedlicher Gewichtung je nach user natürlich.

 

An der Feature Ausrichtung und Beschränkungen der NEX, insbesondere füer adaptierte Fremdobjektive, sieht man zumindest, dass Sony die Kamera schon entsprechend der zitierten Marktbetrachtung konstruiert hat.

 

Die vor zwei Tagen vorgestellten neuen cybershots zeigen, dass schon wieder eine Future Erweiterung stattgefunden hat. Z.B. 3D, wobei man um ein Objekt herumläuft, um viele 3D Informationen aufzuzeichnen.

 

Sowohl füer cybershot als auch NEX rechne ich damit, dass in hoher Schlagzahl Elektronik und Software neue Kameras bestimmen werden, in allen möglichen Variationen.

Vielleicht wird es gar eine wasserdichte NEX nur mit touchscreen, wie es die TX5 ist geben, um in dieser Sensorklasse etwas als erster am Markt zu platzieren. Dann sicher nicht mit Periskop-Objektiv, vielleicht aber mit eingebautem Blitz und abgedichteter Festbrennweite ohne Wechselobjektivmöglichkeit.

 

Insgesamt halte ich die NEX am ehesten füer ein Plattform, die dazu da ist, die Stärken eines Elektronikherstellers auszuspielen, nicht primär ausgerichtet darauf, Fremdobjektivnutzer perfekt zu bedienen.

Ob das Sony Management richtig liegt, wird der Markt entscheiden. kann erfolgreich werden oder auch nicht, vermag ich nicht zu prognostizieren.

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Und welche der Aussagen hälst Du für nicht plausibel?

 

Alle. Welche Produkte und Geräte für die Nutzer wünschenswert und/oder sinnvoll sind, liegt einzig im Ermessen der Käufer. Da braucht es keinen Manager, der große Bodys und Top-Objektive propagiert - zudem noch völlig am Marktverhalten vorbei. Denn die übergroße Mehrzahl aller Nutzer will und hantiert mit 08-15-Produkten, deren Resultate völlig genügen. Und von den Profis allein - die aus guten Gründen eh kaum Sony wählen - kann kein Hersteller leben. Ob die NEX eine "Plattform" ist um "die Stärken eines Elektronikherstellers auszuspielen", mag ich doch sehr bezweifeln. Ein Kästchen mit etwas Elektronik um den Chip herum und ein mehr als mageres Billigobjektivsortiment zeugt wohl kaum von Stärke.

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Alle. Welche Produkte und Geräte für die Nutzer wünschenswert und/oder sinnvoll sind, liegt einzig im Ermessen der Käufer.

Tja, und eben deshalb hat sich Sony doch die Mühe der Marktforschung gemacht – um herauszufinden, was die Kunden wollen. Und dass die Wünsche der Mitglieder dieses Forums nicht die Wünsche der Mehrzahl der Kunden sind, das wissen wir ja auch; wenn die Ergebnisse der Marktforschung also nicht unsere Wünsche wiedergeben, dann spricht das nicht gegen die Methodik der Marktforschung.

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Tja, und eben deshalb hat sich Sony doch die Mühe der Marktforschung gemacht – um herauszufinden, was die Kunden wollen.

 

mjh,

 

wieviel Tausend Kunden in welchen Ländern hat SONY denn mit welchem Fragebogen ausgeforscht?

 

Bislang sehe ich eher eine typische Management-Faselei, wo man einige Zahlen generiert hat, und sich dann die schönsten raussucht, wie in der Politik.

 

Natürlich versucht SONY alles, um aus den roten Zahlen herauszukommen. Tapfer.

 

Wie schon gesagt, ich habe nichts gegen SONY. Ich habe einen Digicube im Badezimmer, einen SONY Weltempfänger im Schlafzimmer, und einen SONY Fernseher im Wohnzimmer.

 

Und ich werde die NEX-5 kaufen.

 

Allerdings mit Leica M Adapter, weil ich von den SONY Objektiven und auch von den SONY-ZEISS Angeboten nicht viel erwarte.

 

Schönen Sonntag, wünscht immodoc!

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wieviel Tausend Kunden in welchen Ländern hat SONY denn mit welchem Fragebogen ausgeforscht?

Das müsstest Du Sony fragen, aber vielleicht verraten sie es nicht. Es ist aber auch egal, denn schließlich soll die Marktforschung Sonys Probleme lösen, nicht unsere. Wenn man die Marktforschung manipuliert, kann man sich zwar prächtig in die eigene Tasche lügen, aber als wirksames Mittel zur Förderung des unternehmerischen Erfolges taugte sie dann nur noch sehr bedingt.

 

(Auch die beste Marktforschung kann in die Irre gehen; Coca Cola’s New-Coke-Fiasko wird ewig daran erinnern. Aber sie ist auf jeden Fall besser als Marketing-by-Mutmaßung.)

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Das müsstest Du Sony fragen, aber vielleicht verraten sie es nicht. Es ist aber auch egal, denn schließlich soll die Marktforschung Sonys Probleme lösen, nicht unsere. Wenn man die Marktforschung manipuliert, kann man sich zwar prächtig in die eigene Tasche lügen, aber als wirksames Mittel zur Förderung des unternehmerischen Erfolges taugte sie dann nur noch sehr bedingt.

 

mjh,

 

wenn SONY das nicht sagen würde, wäre das sehr, sehr dünn. Nochmals, wenn man von Marktforschung spricht, sind die Fragestellungen anspruchsvoll.

 

Ansonsten bewegt man sich auf dem Niveau, daß man mit ein paar Leuten auf dem Wochenmarkt spricht. Auch das ist Marktforschung.

 

Nochmals, ich habe nichts gegen SONY, nur die Faseleien von SONY und den SONY-Adepten ermüden mich.

 

Schönen Sonntag, wünscht immodoc!

bearbeitet von immodoc
Typo
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Ich denke, dass die Meinungen in Europa und Asien weit auseinandergehen.

In Japan sind stylische Kameras mit excellenter Qualität gefragt. Die heissen nicht umsonst Nintendo-Generation.

Bei der jungen Generation in Deutschland sehe ich auch selten eine DSLR.

Da sind eher SmartPhones wichtig, die auch Fotos machen. Zur Not eine Kompakte. Hauptsache man sieht etwas von der Party.

 

Wie man hier im Forum liest, sind viele DSLR User auf Systemkameras umgestiegen, da das Gewicht und die Größe einer DSLR nervend sind.

 

Jetzt ist die Frage, wer macht das bessere Marketing? Großer Body mit Top Qualität oder kleiner Body (NEX/GF1) mit Automatikfunktion und ordentlicher Qualität. Daneben gibt es noch Bridge-Kameras und Kompakte.

 

Ich traue mir eine Bewertung nicht zu.

 

Positiv dabei: Soviel Bewegung wie in den letzten beiden Jahren gab es letztmals bei dem Umbruch von analoger zu digitaler Fotografie.

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Hallo zusammen,

 

ich möchte mich hier der Meinung von Mick anschließen.

Für top Bildqualität werden nach wie vor die großen DSLR und FF eine Hauptrolle spielen.

Und für die vielen, die dieses etwas mehr an Bildqualität nicht brauchen, da diese Leute (so wie ich) maximale Ausdrucke auf A3 und meist nur auf A4 machen werden diese EVILs oder Systemkameras die ideale Lösung sein.

 

Und der Rest? Ich sehe immer öffters jüngere Menschen mit dem Handy fotografieren als mit einer Kompakten. "Die haben ja auch schon 5 Megapixel und mehr!", so die Meinung derer.

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- nur 10% der Cybershot Kunden möchten auf Kameras upgraden, die DSLR-Bildqualität liefern

- diese 10% wollen aber nur eine Kamera, die kompakt bleibt

- diese Kamera muss inklusive einem Objektiv handlich bleiben

- diese Kunden finden es ganz nett, nur mit einem Objektiv zu arbeiten/Spass zu haben

 

- DSLR Käufer hingegen möchten einen grossen body mit high-end Objektiven und Top-Leistungsdaten und einer grossen Objektivauswahl

- die Nachfrage nach den drei Kameratypen Cybershot, Nex und DSLR wird bestehen bleiben

- DSLR Käufer werden in den Segmenten fortgeschrittene Amateure und Profis gesehen.

 

 

Ich finde die Marktforschunsgergebnisse und Markterfahrungen, die den Aussagen zugrunde liegen, sehr plausibel.

Betrachtet man solche Aussagen Marken unabhängig, fallen sie für mich in etwa in die Kategorie "im Sommer ist Sonnenschein wärmer als im Winter." :rolleyes:

 

DSLR-Käufern sind gute bis sehr gute Ergebnisse wichtiger als möglichst kompakte Kameras, und Kompaktkamera-Käufer bevorzugen handliche Kameras mit fest eingebauten Objektiven - eine solch revolutionäre Erkenntnis hätte ich nie für möglich gehalten... Für solch Bahn brechende Umfrageergebnisse sollte man den Markting-Experten von Sony wirklich ein ganz großes Lob aussprechen. :D

 

(Dieses Ergebnis hätte Sony von mir binnen fünf Minuten gegen eine Spende von 100 € an die SOS-Kinderdörfer haben können. Für solche "Ergebnisse" betreiben die allen Ernstes Marktforschung? :confused:)

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DSLR-Käufern sind gute bis sehr gute Ergebnisse wichtiger als möglichst kompakte Kameras, und Kompaktkamera-Käufer bevorzugen handliche Kameras mit fest eingebauten Objektiven - eine solch revolutionäre Erkenntnis hätte ich nie für möglich gehalten... Für solch Bahn brechende Umfrageergebnisse sollte man den Markting-Experten von Sony wirklich ein ganz großes Lob aussprechen. :D

Mir scheint, Du hast die Aussagen nicht richtig verstanden. Es ist doch nicht unbedingt so, dass jemand, der Produkt A kauft, dieses Produkt höher schätzt als alle Alternativen und gar nicht auf die Idee käme, etwas anderes zu kaufen. So wie nur vergleichsweise wenige Porsches verkauft werden, weil die meisten Autofahrer ihren Toyota oder Opel einfach besser finden und sich unter keinen Umständen in einen Porsche setzen würden … oder etwa doch?

 

Viele Jahre war es so, dass die einzigen erschwinglichen Digitalkameras Kompaktkameras waren, und für die bestausgestatteten unter diesen zahlte man 1000 Euro oder mehr. Manche Kompaktkamerakäufer hätten gerne eine DSLR gehabt (zumal sie bereits eine analoge SLR hatten), mussten sich aber aus finanziellen Gründen mit einer Bridgekamera bescheiden, die zumindest SLR-typische Einstellmöglichkeiten bot und noch bezahlbar blieb. Seit 2003/2004 hat sich das mit immer preisgünstigeren Einsteiger-DSLRs geändert, und seit dieser Zeit stieg der Marktanteil der DSLRs stetig an – mittlerweile werden mehr Spiegelreflexkameras verkauft als jemals zuvor in der Geschichte der Fotografie. Prozentual bleibt ihr Anteil dennoch gering und es hat nicht den Anschein, als würde er sich dauerhaft auf ein zweistelliges Ergebnis verbessern lassen.

 

Das gab und gibt den Kameraherstellern zu denken, denn mit DSLRs wird noch richtig Geld verdient, was im Kompaktkameramarkt zunehmend schwieriger wird, wenn man nicht die Produktionskosten deutlich senken kann. Man fragt sich also, mit was für einem Kamerakonzept man einen größeren Teil der bisherigen Kompaktkamerakäufer für eine gewinnträchtigere Systemkamera begeistern könnte. Man wird nicht allen das Kompaktkamerakonzept ausreden können, aber vielleicht einigen mehr, als es mit den DSLRs geklappt hatte. Kleinere Bodys dank Wegfall des Spiegels sind ein Schritt, aber man wird vermutlich auch beim Bedienkonzept eher an typische Kompaktkamerakäufer denken müssen – die Zielgruppe wird nicht unbedingt die der engagierten Amateure sein, die für jeden Parameter ein eigenes Rädchen oder eine eigene Taste haben möchte. Und so weiter. Das sind die Fragestellungen, um die es hier geht.

bearbeitet von mjh
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So wie nur vergleichsweise wenige Porsches verkauft werden, weil die meisten Autofahrer ihren Toyota oder Opel einfach besser finden und sich unter keinen Umständen in einen Porsche setzen würden … oder etwa doch?

Nicht alles, was auf beiden Beinen hinkt, ist auch ein Vergleich... :D

 

Zunächst einmal habe ich mich zu den finanziellen Gründen, aus denen manche Leute sich dazu entscheiden mögen, keine DSLR zu kaufen, überhaupt nicht geäußert.

Die normalen 08/15-Fotoapparat-Nutzer können doch eh' nicht ernsthaft beurteilen, was am Markt technisch geht, und zu welchen Kosten. Dazu fehlt denen schlicht und einfach der Einblick in die Materie. Zum Teufel, die meisten Kompaktkamera-Nutzer sind nach meinen Erfahrungen nicht einmal in der Lage, die Bildqualität ihrer eigenen Knipsen richtig einzuordnen, viele von denen halten ja schon Fotos aus einem 5 MP-Handy den Kompaktkamera-Fotos für ebenbürtig. Also warum sollten die sich genötigt fühlen, für eine Qualitätsverbesserung, die sie in der großen Mehrheit aus purer Ahnungslosigkeit ohnehin nicht bemerken, auch noch mehr Geld zu bezahlen? :confused:

 

Bereits vorhandene DSLR-Fotografen wird man mit Downsizing und neuen Systemen nicht begeistern können. Wer z. B. schon tausende von Euro in seine "Scherben" investiert hat, der wird sich sicherlich mal ein neues Gehäuse gönnen, aber nur wenn's zu den vorhandenen Linsen kompatibel ist. Aber einen Umstieg auf ein komplett neues System vornehmen, bei dem man auch bei den Objektiven wieder bei Null anfängt? - Wohl eher nicht. DSLR-Neueinsteiger wenden sich im Regelfall erst einmal zwecks Systemberatung an vermeintliche oder tatsächliche Profis, an Leute, die ihrer Ansicht nach Ahnung haben, und nicht an die Werbefachleute von Sony & Co. Und was wird ein jahre- oder jahrzehntelanger, überzeugter SLR-/DSLR-Fotograf mit seiner Canon-/Nikon-/Olympus-/Pentax-Ausrüstung einem Neueinsteiger wohl empfehlen, was glaubst Du wohl? :D

 

Deshalb ist m. E. die Sony-Umfrage so überflüssig wie ein Kropf. Ob Sony das genau so sieht, darf natürlich bezweifelt werden, aber das ändert doch nichts daran, dass "teure Systemkameras mit großen Gewinnspannen für die Industrie", und da nehmen wir DSLR einfach nur als Platzhalter für eben jene "teuren Systemkameras," nur für die relativ kleine, eng umrissene Gruppe derjenigen interessant sind, die bereit sind, neben verhältnismäßig viel Geld auch noch viel Zeit in dieses Hobby Fotografie zu investieren. Im Verhältnis zur großen Gruppe derer, denen die Qualitätsunterschiede zwischen Fotos aus Kompakten und DSLR entweder nicht bzw. kaum auffallen oder die sie für irrelevant halten, wird es sich dabei immer nur um eine kleine Minderheit handeln.

 

Wie gesagt: Dazu braucht man keine Marktumfrage; der Einsatz des gesunden Menschenverstands reicht dazu aus.

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Zunächst einmal habe ich mich zu den finanziellen Gründen, aus denen manche Leute sich dazu entscheiden mögen, keine DSLR zu kaufen, überhaupt nicht geäußert.[]/quote]

Richtig; deshalb hatte ich es getan. Irgendeiner musste es tun, denn Geld spielt bei Kaufentscheidungen nun mal eine wichtige Rolle. Beispielsweise sind 200 Euro für die meisten Kamerakäufer die Obergrenze (um mal etwas Realismus in die Diskussion zu bringen).

 

Die normalen 08/15-Fotoapparat-Nutzer können doch eh' nicht ernsthaft beurteilen, was am Markt technisch geht, und zu welchen Kosten. Dazu fehlt denen schlicht und einfach der Einblick in die Materie.

Richtig, und das gilt sogar für die meisten Leute, die in Foren aktiv sind. Deshalb fragt man die Leute ja auch nicht, was geht, sondern was sie wollen. Wollen kann jeder. Ob sie das Gewünschte auch bekommen und wenn ja, zu welchem Preis, das ist eine Frage, die der Hersteller beantworten muss. Nachdem er weiß, was überhaupt von ihm erwartet wird.

 

Und was wird ein jahre- oder jahrzehntelanger, überzeugter SLR-/DSLR-Fotograf mit seiner Canon-/Nikon-/Olympus-/Pentax-Ausrüstung einem Neueinsteiger wohl empfehlen, was glaubst Du wohl?

Die meisten Menschen kennen gar keinen solchen erfahrenen DSLR-Fotografen … Die Realität ist, dass oft selbst Empfehlungen von SaturnMedia-Verkäufern gefolgt wird.

 

dass "teure Systemkameras mit großen Gewinnspannen für die Industrie", und da nehmen wir DSLR einfach nur als Platzhalter für eben jene "teuren Systemkameras," nur für die relativ kleine, eng umrissene Gruppe derjenigen interessant sind, die bereit sind, neben verhältnismäßig viel Geld auch noch viel Zeit in dieses Hobby Fotografie zu investieren.

Diese Kunden hat man mit den DSLRs sowieso im Sack; hier gibt es nur ein Nullsummenspiel, in dem sich die Hersteller gegenseitig Kunden abspenstig machen. Die spiegellosen Systemkameras sollen neue Kundensegmente erschließen; nur dazu sind sie da.

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Zunächst einmal habe ich mich zu den finanziellen Gründen, aus denen manche Leute sich dazu entscheiden mögen, keine DSLR zu kaufen, überhaupt nicht geäußert.

Richtig; deshalb hatte ich es getan. Irgendeiner musste es tun, denn Geld spielt bei Kaufentscheidungen nun mal eine wichtige Rolle. Beispielsweise sind 200 Euro für die meisten Kamerakäufer die Obergrenze (um mal etwas Realismus in die Diskussion zu bringen).

Bei einer Obergrenze von 200 € können wir die Diskussion über "Systemkameras" mit sofortiger Wirkung einstellen. Wirf mal einen verträumten Blick in die EVIL-Preislisten von Panasonic, Olympus usw. :rolleyes:

 

 

Die meisten Menschen kennen gar keinen solchen erfahrenen DSLR-Fotografen … Die Realität ist, dass oft selbst Empfehlungen von SaturnMedia-Verkäufern gefolgt wird.

... und diese Verkäufer empfehlen dann DSLR von Nikon oder Canon. Denn das geht am leichtesten und man verdient am meisten Geld damit. Und wenn einem Kunden so ein Teil zu groß, zu schwer, zu teuer ist, drückt man ihm eine Bridge in die Hand, und gut ist's. Bei den Kursen, die z. B. Panasonic und Olympus für ihre MFT-EVIL-Modelle und Wechselobjektive aufrufen, bekommt man auch 'ne richtig gute DSLR-Ausrüstung.

 

 

Diese Kunden hat man mit den DSLRs sowieso im Sack; hier gibt es nur ein Nullsummenspiel, in dem sich die Hersteller gegenseitig Kunden abspenstig machen. Die spiegellosen Systemkameras sollen neue Kundensegmente erschließen; nur dazu sind sie da.

Siehe oben: dagegen sprechen ganz einfach die Preise, die Panasonic und Konsorten dafür aufrufen.

 

Du hast ja die Obergrenze schon vorgegeben: Ne Lumix G2 mit 14-45 mm nehme ich gerne für 200 Öcken; ich leg sogar noch 'nen Fuffi für die 45-200 mm-Gummilinse drauf. :D

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