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Erfahrungen mit dem Nokton 1.4/40 vs. Leica Macro Elmarit 2.8/45


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Als hochgeöffnete Portraitoptik wollte ich das Nokton eigentlich über den MFT/LEM-Adapter von Novoflex mit meiner µFT-Ausrüstung (E-P1 und GH1) einsetzen. Bereits bei den ersten Testaufnahmen habe ich aber feststellen müssen, daß die Sensoren mit der Optikrechnung des Nokton nicht gut harmonieren. Das zeigt sich in einen ziemlich flauen In-Bild-Kontrast und chromatischen Aberrationen in den Unschärfen, was einen unschönen Schärfeverlauf ergibt. Da aber gerade die Unschärfen und die Plastizität das Zeil einer Porträtoptik sind, war das Nokton bedauerlicherweise für meine Zwecke nicht einsetzbar und ging zurück. Insgesamt ist das sehr schade, weil die Optik visuell und haptisch wunderbar gemacht ist und auf Kleinbildfilm sicher auch gute Bilder liefert.

 

Statt dessen habe ich in den sauren Apfel gebissen und das Leica DG Macro Elmarit 2.8/45 gekauft - und das ist jeden Cent seines Preises wert. Wie auch bei dpreview zu lesen, ist das eine absolute Ausnahmeoptik mit nur einem Manko: der etwas zu geringen Anfangsöffnung. Ich wage daher sogar zu behaupten, daß dies die erste Optik ist, die wirklich _jeden_ Pixel des Sensors scharf bekommt. Ist ist schier unglaublich, wie viel Detail diese Optik produziert - in Porträts erkennt man jedes Äderchen (manchmal fast schon zu viel Detail), in Totalen die Krümel auf dem Boden oder die Struktur der Maserung der Möbel - absolut irre. Dabei ist der Bildeindruck wunderbar plastisch, weil die Optik nahezu immun gegen Streulicht ist - was gerade bei Nachtaufnahmen zur Wiedergabe ohne Säume oder Überstrahlung z.B. bei einer Straßenszene von jedem einzelnen Reflex bis zur Laterne führt. Dabei gibt es weiche Übergänge in den Lichtern und Schatten ohne das etwas aufrisst oder zuläuft - eine absolute Draumoptik!

 

Und wo wir einmal dabei sind: fast so erfreulich war die Erfahrung mit dem Panasonic-Pancake 1.7/20, gerade im Vergleich zum Oly 2.8/17 – knackiger Inbild-Kontrast, super-plastisch, im Nahbereich genug Möglichkeit zum Arbeiten mit Unschärfe, die dann auch ganz ansehnlich ist (um das überstrapazierte B-Wort zu vermeiden), für ein Pancake annehmbar geringe Überstrahlungen - die Optik ist genau das Pancake, was auf Oly als Kit mitkommen sollte...

 

Insgesamt muß ich sagen, daß ich – bis auf das Kit-Zoom der PEN – mit den Optiken von Panasonic zufriedener bin. Das Kit-Zoom von Oly liefert wiederum für seine Bauform eine absolut akzeptable Leistung, während in meinen Augen das Standardzoom von Pana einfach zu groß für µFT ist. Das Olympus-Pancake 2.8/17 war für mich ein Fehlkauf – lauer Kontrast, furchtbarer AF, sehr überstrahlungsanfällig bei Gegenlicht, Randunschärfe...

 

Bei den Gehäusen finde ich nach wie vor, daß bis auf den lahmen AF die PEN immer noch die für mich beste µFT-Kamera ist, weil ich _alle_ bildgebenden Parameter direkt manipulieren kann bzw. sehr schnell heran komme. Abwohl - wer einmal ›Schnappschüsse‹ mit einer G1 gemacht hat weiß, was ein wirklich lahmer AF ist ;-) Bei Oly ist ein wichtiger Vorteil (neben den 2 Einstellrädern) die unglaublich flexible Anpassbarkeit an Nutzerbedürfnisse. Das führte schon bei dem einen oder anderen Test zur Abwertung wegen Menü-Überfrachtung - ich finds jedoch großartig, denn so wird aus einer E-P1 _meine_ PEN. Ich gebe aber zu, daß die Kamera kein Komfort- oder Geschwindigkeitswunder ist. Ihre Vorteile erschließen sich erfahrenen Fotografen dann aber in der täglichen Nutzung. Für Einsteiger und Point-and-Shot-User würde ich wohl auch zur GF1 neigen, deren Konzept ist mir aber zu sehr amateur- und menülastig. Abwohl ich eine GH1 habe, nutze ich zum vor-die-Tür gehen fast nur die PEN, während ich die Pana nur für ›Spezialaufgaben‹ heranziehe.

 

Achja, die Nabelschau...

[Daniel:

analog: Canon EF (div., u.a. RT), Contax G-System, ZEISS M42 ...)

digital: Leica Digilux, Lumix LC-1, Sony R1, Kodakt V705...

µFT: E-P1 DZ, GH1, 1.7/20, 2.8/45, MFT/M42 ...]

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Hallo!

Als hochgeöffnete Portraitoptik wollte ich das Nokton eigentlich über den MFT/LEM-Adapter von Novoflex mit meiner µFT-Ausrüstung (E-P1 und GH1) einsetzen.
Keine gute Idee.
Bereits bei den ersten Testaufnahmen habe ich aber feststellen müssen, daß die Sensoren mit der Optikrechnung des Nokton nicht gut harmonieren.
Ja, die FT-Sensoren brauchen eine wesentlich höhere Linienauflösung als sie die für 24x36mm gerechneten Objektive erbringen
Das zeigt sich in einen ziemlich flauen In-Bild-Kontrast
Wenn du Blende 1.4 meinst, dann meine Gegenfrage: was hast du erwartet? Eventuell ein Summilux?
und chromatischen Aberrationen in den Unschärfen,
Schließt sich gegenseitig aus, weil chromatische Aberration gibt es nur in der Schärfeebene.
was einen unschönen Schärfeverlauf ergibt. Da aber gerade die Unschärfen und die Plastizität das Zeil einer Porträtoptik sind, war das Nokton bedauerlicherweise für meine Zwecke nicht einsetzbar und ging zurück.
Hätten dir aber wahrscheinlich alle Nokton+mFT Besitzer auch schon vorher sagen können.
Insgesamt ist das sehr schade, weil die Optik visuell und haptisch wunderbar gemacht ist und auf Kleinbildfilm sicher auch gute Bilder liefert.
Auch am 1.3 Crop der M8 schlägt sich das Kleinchen recht gut (ist aber kein Summilux).
Statt dessen habe ich in den sauren Apfel gebissen und das Leica DG Macro Elmarit 2.8/45 gekauft
Ich dachte, du wolltest ein Protraitobjektiv?
- und das ist jeden Cent seines Preises wert. Wie auch bei dpreview zu lesen, ist das eine absolute Ausnahmeoptik mit nur einem Manko: der etwas zu geringen Anfangsöffnung. Ich wage daher sogar zu behaupten, daß dies die erste Optik ist, die wirklich _jeden_ Pixel des Sensors scharf bekommt. Ist ist schier unglaublich, wie viel Detail diese Optik produziert - in Porträts erkennt man jedes Äderchen (manchmal fast schon zu viel Detail),

Wenn du schon M-Objektive adaptieren willst, dann empfehle ich dir das Tele-Elmarit 2.8/90 (Leitz Canada) für Portraits...

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Statt dessen habe ich in den sauren Apfel gebissen und das Leica DG Macro Elmarit 2.8/45 gekauft - und das ist jeden Cent seines Preises wert. Wie auch bei dpreview zu lesen, ist das eine absolute Ausnahmeoptik mit nur einem Manko: der etwas zu geringen Anfangsöffnung.

Schön für Sie!

 

Aber: Für den Nahbereich konzpierte und optimierte Objektive (meist "Makro-Objektiv" genannt) findet man auf dem Weltmarkt sehr selten hochgeöffnet, also lichstärker als 1:2.8. Man sollte daran denken, dass die Korrektion hochgeöffneter Objektive ungleich schwieriger ist als bei lichtschwächeren Optiken, gerade im Nahbereich, wo man dort die höchste Abbildungsqualität erwartet.

 

Auch wenn man im Nahbereich im Interesse großer Schärfentiefe meist stark abblendet, soll das Objektiv dennoch auch bei offener Blende sehr gut abbilden, möglichst auch noch im Fernbereich. Das sind für den Konstrukteur extreme Herausforderungen, die sich in Preis, Gewicht und Größe/Länge niederschlagen. Da bringt auch µFT keiner Erleichterung...

 

Man denke diesbezüglich nur mal an das Ausnahmeobjektiv Leica APO-Macro-Elmarit-R 2.8/100. Durchkorrigiert bis in den nahen Infrarotbereich, gleich gut für Fernbereich und bis 1:2, volle Leistung bereits bei offener Blende! Ein derartiges Objektiv zu bezahlen (und zu schleppen) ist nicht jedermann bereit... :)

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Keine gute Idee.Ja, die FT-Sensoren brauchen eine wesentlich höhere Linienauflösung als sie die für 24x36mm gerechneten Objektive erbringenWenn du Blende 1.4 meinst, dann meine Gegenfrage: was hast du erwartet? Eventuell ein Summilux?

nicht nur bei 1.4 ist die Optik an µFT ziemlich mau im Kontrast...

 

Schließt sich gegenseitig aus, weil chromatische Aberration gibt es nur in der Schärfeebene.

Okay, okay, ich hab wohl den falschen Begriff gewählt - was ich meinte waren farbige Säume in den Unschärfen vor und hinter dem Motiv ins grünliche bzw. rosa.

 

Hätten dir aber wahrscheinlich alle Nokton+mFT Besitzer auch schon vorher sagen können.Auch am 1.3 Crop der M8 schlägt sich das Kleinchen recht gut (ist aber kein Summilux).

habe ich im Vorfeld des Kaufes aber leider entweder nicht gefunden oder übersehen...

 

Ich dachte, du wolltest ein Protraitobjektiv?

Wenn du schon M-Objektive adaptieren willst, dann empfehle ich dir das Tele-Elmarit 2.8/90 (Leitz Canada) für Portraits...

da mußt Du was falsch verstanden haben - ich habe mir das µFT-Objektiv gekauft, daß Panasonic unter dem Namen Leica DG Macro Elmarit 2.8/45 verkauft, welches also dann portraittaugliche 90 mm ergibt. Ich weiß, daß dies eigentlich keine typische Portrait-Optik ist, aber es ist in dieser Brennweite eben ein guter Allrounder und perfekt auf das µFT-Format gerechnet. Die Tiefenschärfe bei offener Blende ist gerade noch ausreichend, um damit auch bildgestaltend tätig zu werden und das wars eigentlich auch schon an Kritik. Sein exzellentes Auflösungsvermögen kann man der Optik wohl nicht vorwerfen, auch wenn das bei Personen schon mal für eine Diagnose beim Hautarzt reichen würde. Im Gegenzug bekommt man aber auch gleich noch eine Macrofunoptik allererster Güte mit 1:1 Vergrößerung.

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Schön für Sie!

Aber: Für den Nahbereich konzpierte und optimierte Objektive (meist "Makro-Objektiv" genannt) findet man auf dem Weltmarkt sehr selten hochgeöffnet, also lichstärker als 1:2.8. :)

Wie schon vorher geschrieben nehme ich diesen Kompromiss im Zusammenhang mit den übrigen Leistungen des Objektives gern in Kauf - wenn der Preis für eine derart faszinierende Optik eine Anfangsbrennweite von 2.8 ist, dann bin ich bereit, diesen zu akzeptieren.

Als Alternative hätte noch das Olympus Digital Zuiko 2.0/50 Macro gestanden, daß aber mit dem µFT/FT-Adapter zusammen zwar günstiger, aber auch deutlich gewichtiger geworden wäre. Ob es das Elmarit optisch übertroffen hätte, wage ich zu bezweifeln...

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  • 1 year later...

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