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Bildschirm Kalibrierung


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Danke an alle zunächst für die Anmerkungen.

 

@Diethard: die Aktualisierung des Treibers hat leider nichts gebracht. Der neue Treiber bietet nicht mehr Einstellmöglichkeiten als der alte an. Mit dem Adobe-Tool gelang mir, genau so wenig wie mit der fotocommunity-Testdatei, eine Einstellung meines Monitors in der vorgesehenen Weise. Der Monitor taugt nix.

 

@winsoft und Thorsten: Kalibrierung (simple Version) heißt also: ich drehe an den Monitorknöpfen herum, bis eine vorgegebene Testdatei bei visueller subjektiver Kontrolle "richtig" dargestellt wird. Hardware-Kalibrierung heißt, dass die Darstellung des Monitors mit einem Messgerät geprüft und die Kalibrierung dann durch direkte Kommunikation des Monitors mit dem Messgerät vorgenommen wird. Klingt genauer... .

 

Profilierung heißt: ich vermesse den Bildschirm ebenfalls mit dem Messgerät, daraus wird eine Profildatei erzeugt, die künftig der Grafikkarte vorschreibt, wie sie Farben, Hellikgkeit und Kontrast darzustellen hat, eine Art "Übersetzungstabelle", die es der Grafikkarte bzw. dem Treiber selbiger gestattet, für den vermessenen Monitor eine optimale Darstellung zu bewerkstelligen. Die Korrektur setzt also nicht im Monitor selbst, sondern im Grafiktreiber an. Korrekt??

 

Nicht verstanden habe ich: was ist denn technisch besser: einen Monitor mit Hardwarekalibrierung verwenden, der ggf. direkt mit dem Messgerät am Bildschirm verbunden wird zur Kalibrierung, oder ein Profil mit einem Messgerät erstellen und dann den Grafiktreiber die "Umrechnung" abarbeiten lassen? Da ist die Monitorauswahl sicher größer, denn auf dem Wege des Grafiktreiber-Profils lassen sich ja dann alle (?) Monitore profilieren, da dem Monitor ja vom Grafiktreiber alles "abgenommen" wird und der Monitor vom Profil "nix merkt" bzw. nix dazu beisteuern muss.

 

Wichtige Frage auch für mich: wie stelle ich sicher, dass meine Grafikkarte bzw. deren Treiber mit dem von dem Messgerät erstellten Profil etwas anfangen kann? Ich will ja nur den Monitor erneuern, nicht die Grafikkarte. Oder ist die Profilverwendung schon in XP per se vorgesehen und damit mit jeder Grafikkarte möglich?

 

@winsoft: die Idee mit der Profilierung des Druckers finde ich auch sehr interessant. Logisch eigentlich, der Druckertreiber benötigt natürlich auch eine Art "Umrechnungstabelle für Farben und Kontrast", damit auch er die Daten so ausgibt, dass alles zusammenpasst: Display, Bildbearbeitung, Druckertreiber, Ausgabe. Wie erzeugt man so ein Druckerprofil bzw. wer macht das als Dienstleistung? Und noch mal die analoge Frage: woher weiß ich, dass mein Druckertreiber solche "Profile" überhaupt verwenden kann (die gleiche Frage wie beim Grafiktreiber bzw. der Grafikkarte...).

 

Dank und Grüße

Lurchi

bearbeitet von Lurchi
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Hallo Lurchi,

das mit der Kalibrierung und Profilierung hast du weitgehend richtig verstanden; das Knöpfchen- und Reglerspiel ist meiner bescheidenen Meinung nach das "Vorspiel" (was bei einem professionellen Monitor entfallen kann). Eine richtige Kalibrierung muß durch einen Prozessor im Monitor unterstützt werden (die LUT Bitbreite des Monitors ist ein Hinweis darauf, mehr Bit umso blauer, nein besser); dabei werden die gemessenen Werte direkt im Monitor gespeichert/abgerufen. Das ist genauer und besser.

 

Die Profilierung teilt dem Betriebssystem bzw. Farbmanagement-fähiger Software mit, welche Farben durch den Monitor oder das jeweilige Gerät wie dargestellt werden und ermöglicht somit sogar den Abgleich über mehrere Geräte und unterschiedliche Fähigkeiten/Farbräume hinweg.

 

Besser ist Beides! Sobald der Monitor allerdings eine ausreichend korrekte Darstellung des Arbeitsfarbraumes gewährleistet (geregelt oder kalibriert), kann eine Profilierung erfolgen. Und da sitzt der kleine, aber so gerne übersehene Haken. Sollte die Darstellung des Monitors deutlich daneben sein, versucht die Profilierung das soweit möglich gerade zu biegen (sehr laienhaft ausgedrückt). Bei ungünstigen Parametern wird dabei die Differenzierung der Farben und Graustufen arg beschnitten, was sich durch schlechte Qualität der Darstellung bemerkbar macht.

 

Deshalb: erst kalibrieren bzw. gut einstellen, dann profilieren (und nicht mehr rumbasteln .. jede Änderung an den Reglern macht unser Profil wertlos).

 

Windows XP und Vista unterstützen Farbmanagement gut, der Mac konnte es schon (fast) immer; gute Software (alles von Adobe, aber auch jede andere gescheite Bildbearbeitung) unterstützen das auch. Unter Windows unterstützt es der FireFox Browser ab 3.0 oder so, der neue IExplorer soll es auch können; der Safari auf dem Mac kann es auch schon länger (siehe meine Links zu foto-breitinger) ..

 

Für die Kalibration und Profilierung eines Bildschirmes gibt es verschiedene Tools (Colorimeter und Software), würde ich mit dem Lieferanten/Hersteller des Monitors abklären.

Für die Druckerprofilierung gibt es Dienstleister, die dir ein Profil erstellen; da würde ich WinSoft mal fragen, wen er empfiehlt. Eigene Versuche sind sehr zeitaufwändig und nicht so gut, weil die prweiwerten Meßgeräte nicht so exakt messen können wie der Profi.

Gruß Thorsten

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Wichtige Frage auch für mich: wie stelle ich sicher, dass meine Grafikkarte bzw. deren Treiber mit dem von dem Messgerät erstellten Profil etwas anfangen kann? Ich will ja nur den Monitor erneuern, nicht die Grafikkarte. Oder ist die Profilverwendung schon in XP per se vorgesehen und damit mit jeder Grafikkarte möglich?

Dank und Grüße

Lurchi

Ich weiß nicht, ob die Frage schon ausreichend beantwortet erscheint. Bei der Profilierung wird die Darstellung auf dem Monitor vermessen und eine Umrechnungstabelle erstellt. Jede Farbmanagement-fähige Applikation/Software schickt die darzustellenden Bilder durch diese Umrechnungstabelle.

 

Prinzipiell geht das mit jeder Grafikkarte, die überhaupt Farben darstellen kann. In der Praxis ist die Grafikkarte und deren Fähigkeiten mit größerer Bittiefe zu arbeiten (LUT mit 10/12/14/.. Bit) durchaus wesentlich.

Auf dem PC mit sRGB werden JPEG in der Regel mit 8 Bit je Grundfarbe und Pixel codiert. Wenn ein Grafikkarte "nur" 3 x 8 Bit (RGB) - also insgesamt 24bit Farbtiefe - differenzieren kann, so führt jede Umrechnungstabelle zwangsläufig zu Verlusten. Diese Verluste sind umso größer, je mehr umgerechnet werden muß.

 

Für ein gutes System gibt es deshalb immer mindestens 10/12/14/.. Bit je Grundfarbe, das entspricht 30/36/42/.. Bit Farbtiefe. Auf dem normalen PC arbeiten die meisten Treiber mit bis zu 32bit - das sollte für Hobbyfotografen durchaus ausreichend sein. Weniger als 24bit geht garnicht, 24bit selber ist höchstens als ausreichend zu bezeichnen.

 

Da kommt natürlich jetzt ein guter Monitor ins Spiel, der evtl. kalibriert ist und schon OHNE Profilierung sehr gute Ergebnisse bringt. Wenn man als Amateur konsequent von der Aufnahme/Entwicklung bis zum Drucken/Belichtung mit sRGB arbeitet, kann man schon ohne Profilierung sehr ansprechende und auch stimmige Ergebnisse erzielen - vorausgesetzt, der Monitor beherrscht sRGB umfänglich (tun längst nicht alle) und ist gut ausgeregelt ..

Gruß Thorsten

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Hallo,

nicht immer druckt man alle Fotos zuhause. Dann gehört dazu noch eine softproof fähige Software (PSE nur mit zusätzlichem Plugin) damit man sich im Vorfeld schon am PC anschauen kann wie ungefähr der Ausdruck des Ausbelichters aussieht. Softproof kann man sich downloaden beim Ausbelichter.

 

Nachtrag zum Kauf eines TFT:

Man kann sich orientieren an den Testergebnissen von prad.de was ich auch gemacht hatte. Dann in Elektronikmärkte genauso wie in Computershops leider konnten die mir dort nicht weiterhelfen. Bei mir ist es dann ein Eizo S2231W geworden und zwar gekauft bei Amazon einschl. Spyder3.

Kalibrierung fällt mir noch ein das einmalig nutzt nichts man muss diese wiederholen.

 

Gruss Reiner

bearbeitet von starfinder
Nachtrag:
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Offensichtlich herrscht noch immer verbreitet Unklarheit bis Verwirrung über die Begriffe Kalibrierung, Profilierung und Farbmanagement. Wer Bildbearbeitung einigermaßen farbzuverlässig machen will, sollte sich mit diesen Begriffe vertraut machen. Auch Amateure!

 

Zur Analogzeit musste man sich nicht mit dieser doch recht komplexen Materie auseinandersetzen. Man wählte den Film mit der gewünschten Farbeigenschaft, und fertig. Den ganzen Farbkram überließ man den Farblaboren bzw. Filmherstellern.

 

Jetzt in der Digitalzeit hat sich das grundlegend geändert! Nun obliegt es dem Anwender und Nutzer, wie er die Farben handhabt und darstellt. Nunmehr ist er mutterseelenallein für "korrekte" Farben verantwortlich! Eine tiefgreifende Verschiebung von ausgefuchsten Fachleuten und Spezialisten der Industrie zum (unbedarften) Individuum mit Zwang zur Eigeninitiative...

 

Die Folge war und ist ein umfangreicher und anspruchsvoller Umlernprozess mit zum großen Teil völlig neuen Inhalten. Selbst für den gewieften (Analog-)Fotografen heißt das: Um- und Dazulernen, Wechsel von der Entwicklerdose zum Computerprogramm, von der Diarahmung zum Verstehen und Umgehen mit Farbtemperatur, Weißabgleich, RAW-Format, Farbraum, Farbtiefe, LUT, etc.

 

Man tut dem Anfänger keinen Gefallen, wenn man hier grundlegende Begriffe wild durcheinanderwirbelt und gar synonym verwendet. Dann ist die Verwirrung komplett! Mit solcher veröffentlichter Viertelsbildung ist niemandem gedient!

 

Daher mein dringender Appell:

- Nur fundiertes Wissen verbreiten, kein Halbwissen!

- Sorgfältige Abgrenzung der Fachbegriffe!

- Korrekte Verwendung der Fachbegriffe!

 

Also, bitte die beiden Begriffe Kalibrierung und Profilierung hübsch auseinanderhalten und sie korrekt erklären! Nur nebulöses Herumschwafeln bringt nichts!

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Vielleicht können sie uns allen mitteilen, WO ich Viertelwissen verbreitet habe! :confused:

Für Aufklärung sind hier alle dankbar - entsprechende Links zu weiterführenden Seiten helfen auch.

 

Anmerkung: DIE korrekte Sprachverwendung gibt es übrigens NICHT; Wikipedia und die offiziellen amtlichen Messstellen verstehen allgemein unter Kalibration ausschließlich die Vermessung des Prüflings (das würde eigentlich der Profillierung entsprechen); Eizo dagegen spricht immer von Hardware-Kalibration, wenn der Monitor MITTELS Messung JUSTIERT wird. Jeder mir bekannte Bildbearbeiter versteht unter "kalibriertem" Monitor einen mittels Messung justierten. Eigentlich sollte man das Wort aus dem Duden streichen und alle Gesetze umschreiben .. oder einfach akzeptieren, daß unterschiedliche Berufsgruppen eine manchmal ähnliche, aber selten übereinstimmende Verwendung der Begriffe pflegen.

bearbeitet von matadoerle
Anmerkung
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Hallo Diethard,

 

Adobe Gamma wird von Adobe nicht mehr geliefert weil es für CRT Monitore gemacht wurde. Da diese Bildschirme nicht mehr in sind ist das Programm natürlich überflüssig. Wer noch einen CRT hat, hat sicher auch noch eine alte Photoshop Version zum downdaten.

 

Viele Grüße

YB

bearbeitet von YELLOWBIRD
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...Zur Analogzeit musste man sich nicht mit dieser doch recht komplexen Materie auseinandersetzen. Man wählte den Film mit der gewünschten Farbeigenschaft, und fertig. Den ganzen Farbkram überließ man den Farblaboren bzw. Filmherstellern...

Dazu sei dann doch eine kleine Anmerkung erlaubt:

Die Farbwiedergabe war damals zumindest im Amateurbereich ja keineswegs immer gleichbleibend und vom Anwender voraussehbar. Mit Diafilm und bei strikter Nutzung von Qualitätslabors mag das teilweise noch gegolten haben - obwohl ich mich auch da schon über unterschiedliche Farben geärgert habe (auch Kodak Stuttgart nutzte für "VIP-Kunden" frischere Entwicklerbrühe als für die Masse). Aber spätestens mit der Ausbelichtung bei einem Bilderdienst war mit der Eindeutigkeit der Darstellung Schluß. Nicht jeder konnte ein eigenes Farblabor sein Eigen nennen oder Handabzüge im Fachlabor bezahlen. Folglich suchte der "Normalverbraucher" sich einen möglichst passenden Film und ein Labor, daß möglichst gleichbleibende und ihm gefallende Ergebnisse produzierte - und fand sich mit den dann immer noch verbleibenden Schwankungen einfach ab!

 

Demgegenüber scheint mir heute nicht nur, wie von Ihnen beschrieben, die Verantwortung für die Farbwiedergabe auf den Anwender übergegangen zu sein, sondern auch die Ansprüche sind wohl deutlich gestiegen. Mit einer ähnlichen "Farbtoleranz", wie ich sie damals zwangsläufig hatte, kann ich auch heute noch mit einer Arbeitsweise, wie sie Matadoerle anfangs beschrieben hat, so gut leben wie damals. Ich wage einfach mal die These, daß es für viele (Privat-)Anwender und Anwendungen auf geringe Abweichungen einfach nicht so sehr ankommt! Nehme ich es jedoch genauer und möchte ich die frühere Abhängigkeit vom Labor gegen größere Einflußmöglichkeiten tauschen, dann (und erst dann) brauche ich Kalibrierung, Profilierung und Farbmanagment. Aber natürlich will ich nicht bestreiten, daß es für viele sinnvoll ist, diese besseren Möglichkeiten auch zu nutzen.

Gruß, leicanik

bearbeitet von leicanik
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Ich wage einfach mal die These, daß es für viele (Privat-)Anwender und Anwendungen auf geringe Abweichungen einfach nicht so sehr ankommt! Nehme ich es jedoch genauer und möchte ich die frühere Abhängigkeit vom Labor gegen größere Einflußmöglichkeiten tauschen, dann (und erst dann) brauche ich Kalibrierung, Profilierung und Farbmanagment.

Einverstanden... :)

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ich finde es schade, daß keine weiteren Empfehlungen ausgesprochen werden (Monitor); auch mich würde die Antwort auf die Frage interessieren, wer kostengünstig hochwertige Durck-Profile erstellt bzw. welche Alternativen praktisch und gangbar sind (für den Hobby-Amateur-Knipser der trotzdem gute Qualität will).

 

Ich habe beispielsweise festgestellt, daß mein bevorzugter Print-Dienstleister (abends beauftragt und nach der Arbeit geholt) doch eine Software über die Bilder laufen läßt UND das auch auf Anfrage NICHT abstellen kann - danke schön, muß mir einen neuen suchen ..

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ich finde es schade, daß keine weiteren Empfehlungen ausgesprochen werden (Monitor); auch mich würde die Antwort auf die Frage interessieren, wer kostengünstig hochwertige Durck-Profile erstellt bzw. welche Alternativen praktisch und gangbar sind (für den Hobby-Amateur-Knipser der trotzdem gute Qualität will).

 

Ich habe beispielsweise festgestellt, daß mein bevorzugter Print-Dienstleister (abends beauftragt und nach der Arbeit geholt) doch eine Software über die Bilder laufen läßt UND das auch auf Anfrage NICHT abstellen kann - danke schön, muß mir einen neuen suchen ..

Lieber Thorsten,

 

"nix für ungut" - wie man so schön sagt, aber erstens hapert es hier noch immer an Begriffsverwirrungen und -Vermengungen, zweitens möchte ich mich hier deswegen ausklinken, da vergebene Liebesmüh', und drittens kann und will ich hier keine das Forum sprengende Vorlesung über Farbmanagement und seine Umsetzung halten...

 

Details kann man jedoch gern per PN abhandeln.

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Hallo WinSoft,

hätten sie meinen ersten Absatz gelesen und beherzigt, hätten sie sofort festgestellt daß sie diesen Thread überhaupt nicht brauchen, weil die dort genannten Voraussetzungen bei ihnen NICHT ZUTREFFEN!

 

Wenn sie jetzt bitte ihr Störfeuer einstellen wollen und ENTWEDER verwertbare Hinweise geben, Empfehlungen sowie Tips weiterreichen und Korrekturen anbringen wollen ODER bitte einfach in anderen Threads stöbern.

 

Der Hinweis, was ich vielleicht alles falsch schreibe, wäre mit der Korrektur der Fehler sehr willkommen - so bleibt da nur ein schaler, unbefriedigender Beigeschmack! Den Hinweis, daß sie ihr Wissen nicht teilen möchten, können sie behalten.

Übrigens haben sie in diesem Thread die zweithäufigsten Beiträge, was bestimmt keinen stören würde, wären sie konstruktiv! Auch darum hatte ich im ersten Beitrag ausdrücklich gebeten ..

Gruß Thorsten

 

P.S. @wypeout: für eine einfache Anwendung reicht das Herz am rechten Fleck! :-)

bearbeitet von matadoerle
@wypeout
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Hallo an alle,

ich möchte nicht stehen lassen, daß ich nur halbe Wahrheiten zur Hälfte verbreite, auch wenn dieser Hinweis nach meiner Meinung unbelegt im Raum steht. Ich beziehe mich jetzt auf "normale" handelsübliche Flachbildschirme und werde nur am Rande auf rein professionelle Proof-Monitore eingehen.

 

Es gibt - und da gebe ich WinSoft uneingeschränkt recht - durchaus vermeidbare Verwirrung um die Begriffe Farbraum, -Differenzierung, Einstellung, Regelung und Kalibrierung sowie Profilierung. Ich versuche nochmals Klarheit und Verständnis für den Interessenten herzustellen, indem ich das bisher erläuterte etwas sortierter darstelle.. ich versuche das, so gut mir möglich für jedermann verständlich!

 

Zuerst einmal müssen wir akzeptieren, daß eine vom Hersteller aufgelegte Serie Monitore NICHT den identischen Bildeindruck herstellen können; selbst wenn die hochwertige Display-Technologie und große Serien recht ausgeglichene Ergebnisse bringen, verändert sich jeder Monitor auch im Gebrauch. Das betrifft seine Helligkeit, seinen Schwarzwert, seine Farbbalance und die Differenzierung der Farbstufen.

 

Schlicht: jeder Monitor ist anders UND jeder Monitor verändert sich im Laufe der Zeit.

Wenn man einen kompletten Rechner kauft und dort den Monitor anschließt, dann könnte man erwarten, daß damit auch Fotos ansehnlich wiedergegeben werden. Grundsätzlich ist das auch so und die meisten Anwender machen sich über die Darstellung keine weiteren Gedanken.

 

Wer allerdings eigene Bilder bearbeitet und dann zum Entwicklungslabor gibt, wird dort unter Umständen böse Überraschungen erleben. Entweder sind Teile des Bildes im Schwarz abgesoffen, die er am Monitor doch so schön gesehen hat oder einzelne Farben treten seltsam in den Hintergrund, obwohl die doch so satt leuchteten. Eine weitere mögliche Erfahrung ist die, daß er auf einem anderen Arbeitsplatz oder PC auch einen anderen Bildeindruck bekommen kann, bei dem einen erscheint das passende Bild in den Lichtern überstrahlt, bei einem anderen wirkt alles flau etc. pp.

 

Dagegen gibt es Abhilfe - und zwar in verschiedenen Stufen und Preisklassen - für unterschiedliche Ansprüche. Wer überhaupt erstmal auf die o.g. Probleme stößt, wird sicherlich versuchen aus dem teuren Stück auf dem Tisch das maximale an Qualität herauszuholen - nur wie?

 

Dafür war dieser Thread gedacht,

daß man mit ein wenig Zeit überhaupt ein zufriedenstellendes Bild am Monitor bekommt,

daß einem wenigstens auch ermöglicht überhaupt die Bilder der Forenkollegen in ihrer Schönheit zu betrachten.

Manuelle Regelung:

Darunter verstehe ich die sachgerechte Einstellung an der Hardware - also dem Monitor selber - um die Grundlage für eine passable Bildansicht zu liefern. Wichtig ist es dabei, den Monitor in seinem maximalen Kontrastbereich zu betreiben und eine vernünftige Helligkeit zu erreichen.

 

Siehe Beginn dieses Threads ..

 

Kalibrieren?

Grob gesagtbedeutet das im Falle eines Monitors, die grundsätzliche Darstellung der gewünschten Norm (sRGB oder AdobeRGB) so weit als möglich anzunähern. Eine manuelle Regelung, auch darauf hat WinSoft zu Recht hingewiesen, kann dabei nur wenige Eckwerte der Darstellung günstig beeinflussen. Die Gesamtdarstellung in der "Mitte" der Farbvarianzen kann trotz sorgfältiger manueller Regelung immer noch deutlich von der Norm abweichen.

 

Bessere Monitore haben die Möglichkeit, den Gamma anzupassen (im Menü); preiswerte immerhin manchmal zwei oder drei Einstellungen in der Auwahl. Visuell kann man das über einen Graukeil beurteilen, allerdings auch nur grob.

Wer tatsächlich eine passende Einstellung finden kann, stößt jetzt auf ein weiteres Problem, was ich an dieser Stelle anreißen möchte, weil es gleichzeitig ein Indiz für die Güte eines Monitors darstellt. Dieses Problem bezeichnet man als Banding.

 

Banding?

Das ist als stufen- bzw. treppenförmiger Sprung in einem glatten Farbverlauf sichtbar. Wenn sie eine kleine Farbtiefe an ihrer Grafikarte haben oder ihren Monitor an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit regeln, kann die normale 8bit-Abstufung der drei Grundfarben sichtbar eingeengt werden. Dann sieht man um beispielsweise die Sonne herum oder allgemein in großflächigen Farbverläufen (Himmel) unnatürliche Tonwertsprünge - der Monitor kann nicht mehr genug Zwischentöne darstellen und vergröbert den Verlauf augenfällig - so wie ein Maler mit begrenzten Farben ohne Mischen nun auch keinen stufenlosen Verlauf hinbekommt, sondern irgendwo die Grenzen zwischen zwei Farbschattierungen sichtbar werden.

 

Gute Monitore haben deshalb eine größere LookUpTable (LUT), die mit mehr als den geforderten 8bit je Grundfarbe arbeitet. Wenn wir an einem höherwertigen Monitor (so ab 500,- Euro) unsere manuelle Regelung optimieren, bekommen wir immer noch kein Banding, weil die Elektronik in der Lage ist, auch dann noch mehr Zwischentöne zu produzieren.

 

Eine Mindestanforderung (aus meiner Sicht) für gute Monitore liegt bei 10bit je Grundfarbe, das entspricht 30 oder mehr-bittige LUT (technische Daten).

 

Bisher - das möchte ich nochmals betonen - haben wir noch NICHTS kalibriert, wir haben immer nur manuell geregelt. Bisher hat uns das auch noch keinen Obulus sondern nur Zeit gekostet.

Hardware-Kalibrieren:

Sehr gute Monitore bieten jetzt die Möglichkeit, in der Hardware "kalibriert" zu werden. Kalibrieren beudetet grundsätzlich auf die Norm hin prüfen, sprich messen!

 

Dazu benötigt man einen "Kalibrator" (eigentlich gibt es das Wort nicht!) bestehend aus Software (Herstellerspezifisch) UND Hardware (Messgerät)- die Bezeichnung ist umgangssprachlich, also fachlich nicht korrekt; aber sie ist durchaus gebräuchlich für das Equipment, was mir eine genauere Darstellungsqualität ermöglicht. Equipment zum Kalibrieren kostet ab 100,- Euro aufwärts - ich würde hierbei nicht an dem letzten Euro sparen und den Empfehlungen des Herstellers folgen (solange man es nicht besser weiß).

 

Merke: vor JEDER Kalibrierung Monitor warmlaufen lassen!

Was dabei passiert, ist einfach gesprochen eine Vermessung und nachfolgende Anpassung der LUT-Werte für die einzelnen Farbtonwerte. Mit einem geeigneten Messgerät (beispielsweise einem Colorimeter o.a.) wird die Farbdarstellung für genau bekannte Töne ermittelt und dann eine Korrektur in den Monitor selber gespeichert. Ein solchermaßen kalibrierter Monitor kann nun grundsätzlich an jedem (digitalen) Grafikkartenanschluß ein stimmiges Bild liefern. Je mehr Zwischenstufen überprüft und korrigiert werden, desto größer ist die Qualität. Je mehr Bit (30/36/..) die LUT eines Monitors besitzt, desto feiner und genauer kann eine hardware-basierte Kalibrierung erfolgen.

 

Diese Kalibrierung stellt eine Justage dar, Messwerte werden erfaßt und die Darstellung anschließend anhand der Ergebnisse korrigiert. Grundsätzlich ist diese Justage unabhängig vom Betriebssystem, obwohl sich in der Praxis unterschiedliche Einstellungen für Windows und Mac etabliert haben; das ist aber auch vom Einsatzzweck des Monitors abhängig .. und es ist immer einer manuellen Justage überlegen!

 

Merke: die Qualität eines Monitors hängt nicht allein entscheidend von dem verwendeten Panel ab (auch wenn das sehr wichtig ist), sondern auch in starkem Maße von der elektronischen Regelung innerhalb der Hardware. Klein- und mittelpreisige Monitore lassen sich selten kalibrieren; nur hochwertige Monitore besitzen feinstufige und vielbittige elektronische Korrekturmöglichkeiten, die mittels Messgerät recht genau justiert werden können.

 

Wer wirklich Wert auf eine gute Darstellung legt, benötigt einen hochwertigen Monitor (vierstellige Portokasse zur Zeit).

Bei höchstwertigen Proof-Monitoren, die beispielsweise für farbverbindliche Darstellung spezifiziert sind, gibt es praktisch keine manuellen Regler mehr; diese Monitore werden regelmäßig gemessen und justiert - mit teurem Messequipment..

 

Auch noch Profilierung?

Grundsätzlich kann jeder Monitor profiliert werden, grundsätzlich sollte jeder ernsthaft Bildbearbeitende seine gesamten Bild-Darsteller (auch Drucker etc.) profilieren!

 

Auch kleinpreisige Monitore können profiliert werden - die haben es sogar besonders nötig; wobei die Profilierung problematisch werden kann, je schlechter ein Monitor ist - dazu unten mehr. Eine Profilierung verbessert NICHT die Darstellungsqualität des Monitors, sondern sie paßt die Darstellung des Bildbearbeitungssystem so gut wie eben möglich an die Grenzen des einzelnen Gerätes an.

 

Profilierung:

Im Gegensatz zum Kalibrieren wird jetzt NICHT der Monitor JUSTIERT, sondern ausschließlich vermessen und diese Messergebnisse in einem Farbprofil gespeichert. Eine Vermessung ohne Justierung kann also die Möglichkeiten des Monitors NICHT verbessern oder erweitern - sie kann nur die Darstellung innerhalb der vermessenen Grenzen optimieren.

 

Das Equipment ist in den meisten Fällen mit dem oben erwähnten "Kalibrator" identisch; mit praktisch jedem landläufig zum Kalibrieren verwendeten Messgerät wird hauptsächlich profiliert - für eine Hardware-Kalibrierung muß Software und Hardware auf den Monitor (Hersteller) angepaßt sein, für die Profilierung in der Regel nicht ..

 

Bei der Anwendung des Farb-Profils wiederum wird ebenfalls eine LUT (LookUpTable) geschrieben, in vielen Fällen kann diese direkt in die Grafikkarte programmiert werden. Sehr häufig spricht man in diesem Fall ebenfalls von "Kalibrierung" (weil das Ergebnis ähnlich ist), obwohl das eigentlich NICHT so genannt werden sollte.

Wichtig zu wissen ist, daß sich hier normale und höherwertige Treiber der Grafikkarte deutlich unterscheiden, denn die Probleme z.B. mit Banding können auch hier auftreten. Zum anderen ist es sehr wichtig zu wissen, daß keine Grafikkarte der Welt mehr einen verstellten Monitor "gerade" biegen kann - was ich in der Hardware rausgeregelt habe, kriege ich auf keinen Weg mehr hinein!

 

Merke: es ist deshalb auch - gerade bei preiswerten Monitoren - sehr wichtig, VOR der Profilierung ein stimmiges Bild JUSTIERT zu haben. Bei einem hochwertigen Monitor geschieht dies durch eine Kalbrierung, bei höchstwertigen Monitoren ist Letzteres regelmäßig obligatorisch!

 

Ein gut justierter (oder kalibrierter) Monitor wird jetzt mit dem gleichen oder einem ähnlichen Messgerät wiederum vermessen (und DAS ist der Grund dafür, daß die Begriffe so häufig durcheinandergeworfen werden).

 

Der Vorgang an sich ist für den Bediener kaum von dem der Kalibrierung zu unterscheiden. Das Messgerät wird auf dem Monitor platziert und die Software stellt viele genau definierte Farbtöne dar, mißt jeweils das tatsächlich angezeigte Bild und speichert diese Ergebnisse in dem Farbprofil. Bis hierher ergibt sich an der Darstellung dann noch keine Änderung! Es ist nur die Grundlage für das Farbmanagement geschaffen ..

 

Farbmanagement:

Jede hochwertige Bildbearbeitungs-Software, mittlerweile auch Betriebssysteme (ab Windows XP und auf dem Mac schon lange) und einige Browser (FireFox ab 3 und Safari) sind nun in der Lage, diese Farbprofile der jeweils aktiven darstellenden Geräte (Anzeige der Monitor, Ausdruck der Drucker) zu lesen UND die im Bild gespeicherten Farben soweit möglich anzupassen, daß die Darstellung weitestgehend gleich dem Standard erfolgt.

 

Im Farbmanagement - und eigentlich erst hier - kommen jetzt auch unterschiedliche Farbräume zu tragen (sRGB/AdobeRGB u.a.), aber das ist ein ganz eigenes Kapitel und an dieser Stelle nicht so einfach zu erschlagen. Wenn sie moderne Software und Betriebssysteme verwenden, werden die erzeugten Profile automatisch aktiviert; in einigen Fällen muß man das Farbmanagement - also den Nutzen der erstellten Profile - jedoch im Menü oder in der Konfiguration manuell aktivieren.

 

Nur ein sauber justierter - idealerweise kalibrierter - Monitor taugt zum vernünftigen Arbeiten, aber erst die Profilierung garantiert die normgerechte Darstellung der Bildfarben auf jedem Gerät im Rahmen der Möglichkeiten.

Merke: Profilierung und Farbmanagement machen weder einen Monitor noch einen Drucker besser, sie passen nur die Darstellung geschickt aneinander an. In der Regel können übereinstimmende Ergebnisse erzielt werden, wenn das Equipment das hergibt. Deshalb ist die Profilierung auch der abschließende und wichtige Schritt, sie ist die Voraussetzung für ein funktionierendes Farbmanagement.

 

Last but not least: Nach JEDER Justage oder Veränderung und Kalibrierung, nachdem Patronen oder Papiersorten am Drucker gewechselt werden, MUSS zwingend neu profiliert werden.

IMMER!

keine Ausnahme .. Profis profilieren jede Woche!

Gruß Thorsten

 

P.S. wer in diesen Beiträgen Fehler findet, läßt es mich bitte wissen oder macht eine Anmerkung/Korrektur hier im Forum. ich habe kein Interesse, hier halbe oder fehlerhafte Tatsachen zu verbreiten; ich erhebe aber auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder "fachliche" Korrektheit - es geht mir um größtmögliches Verständnis beim Amateur und Hobby-Fotograf. Grafiker haben das alles schon längst zu wissen und vor allem auch begriffen zu haben, sonst dürfen sie ihre Berufsbezeichnung für sich behalten ..

 

In meinen Augen nützliche Links .. :)

 

PRAD | Kaufberatung

PRAD | Reportage | Hardware- und Softwarekalibration von Monitoren für Einsteiger

PRAD | Testprogramme

 

Monitorkalibrierung und -profilierung - Wie es funktioniert, was es bringt und wer es wirklich braucht

Farbmanagement im Browser

AdobeRGB - Vorteil durch greren Farbraum?

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Leider muss ich das Thema nochmals aufgreifen, weil hier nach wie vor Verwirrung gestiftet wird und grundlegende Begriffe miteinander zu einem diffusen Sammelsurium vermengt werden.

 

Kalibrieren (aus Kalibrieren)

- Das Kalibrieren eines Systems ist die Ermittlung und Festlegung eines funktionalen Zusammenhangs zwischen einer zähl- bzw. messbaren Größe und einer bestimmenden Konzentration (Objekteigenschaft) aus Daten, die im allgemeinen mit zufälligen Abweichungen behaftet sind. (DIN 1319 Teil 1)

 

Monitor kalibrieren heißt (mit Unterstützung eines Messgerätes)

- einige Geräteparameter (z.B. Helligkeit, Kontrast, Gamma) manuell mit Knöpfchen regeln.

 

Ausnahme: Bei hardwarekalibrierbaren Monitoren erfolgt die Kalibration mittels Messgerät ohne Zutun des Benutzers ohne Knöpfchendreherei vollautomatisch.

 

Hochpreisige Grafikmonitore werden bereits ab Werk im Dunkelraum kalibriert ausgeliefert (z.B. EIZO CG-Serie).

 

 

Profilieren (aus ICC-Profil ? Wikipedia)

- Ein ICC-Profil (synonymer Begriff: Farbprofil) ist ein genormter Datensatz, der den Farbraum eines Farbeingabe- oder Farbwiedergabegeräts, z. B. Monitor, Drucker, Scanner etc. beschreibt.

 

Monitor profilieren heißt

- mit einem Messgerät und zugehöriger Software ein ICC-Profil generieren und in der Grafikkarte als Matrix (oder bei hardwarekalibrierbaren Monitoren in der feiner gestuften, monitoreigenen Look Up Table) ablegen.

 

Weiterführende Links:

Monitorkalibrierung und -profilierung - Wie es funktioniert, was es bringt und wer es wirklich braucht

 

farbe.wisotop.de :: Monitore profilieren

 

 

Messgeräte (u.a.):

- Huey

- Spyder2

- Spyder3

- Display2

- DTP94 (= Silver Haze Pro)

- ColorMunki

- EyeOne Pro

 

Anmerkungen:

- Heutige Flachbildschirme mit LED-Hintergrundbeleuchtung altern sehr langsam und sind derart stabil, dass eine Kalibrierung und Profilierung nicht mehr in so kurzen Zeitabständen wie bei Röhrenmonitoren nötig ist. Hochpreisige Grafikmonitore weisen darüberhinaus interne Sensoren auf, die die wichtigtsten Geräteparameter überwachen und bei Abweichungen automatisch nachregeln (z.B. EIZO CG221)!

 

- Kalibrierung und Profilierung aller Geräte macht nur Sinn, wenn alle verwendete Software im gesamten Arbeitsablauf durchgängig farbmanagementtauglich ist. Windows ist nach wie vor NICHT farbmanagementtauglich! Ebenso nicht einige beliebte Programme, wie z.B. IrfanView!

 

- Bildschirme rein visuell ohne Messgeräte nach "Testcards" einzustellen, führt nie und nimmer zu einer korrekten Farbdarstellung!

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Hallo Ihr Lieben

 

Ich bin Amateur, also Fotografiebegeisterter aus Passion. Gottseidank muß ich nicht druckfähige Fotos von Maschinen und Anlagen abliefern, auf denen RAL 4711 auch wirklich RAL 4711 ist. Oder Vorlagen für Textilkataloge ablichten, die 100% farbkorrekt sind.

 

Ich habe meine Geräte so eingestellt, daß eben grau auch wirklich grau ist, was ja durch visuellen Vergleich mit einem kleinen Graufeld (r=g=B) das gleichzeitig mit dem Bild angezeigt wird, nicht schwierig ist. Das menschliche Sehen ist zwar ein höchst unzuverlässiges Instrument zur absoluten Beurteilung von Farbtönen, aber hochempfindlich, wenn es um Farb- und Helligkeitsvergleiche gleichzeitig sichtbarer Flächen geht. Wenn dabei ein Helligkeitswert von 250 noch sichtbar dunkler ist als ein Wert von 255 und der Wert 5 heller als der Wert 0, kann ich schon sicher sein, daß mir keine Details in Lichtern und Schatten entgehen.

 

Ansonsten gebe ich mich damit zufrieden, daß Blue Jeans eben bluejeansblue sind, die menschliche Haut in angenehmen Farbtönen dargestellt wird, die Wiese grün und die Sumpfdotterblume darauf eben knallegelb ist. Ich gebe sogar zu, manchmal absichtlich die Farbdarstellung oder Sättigung etwas zu verbiegen, wenn es mir bildmäßig angebracht erscheint oder eine zwar falsche, aber angenehmere oder m.E. bildwirksamere Farbwirkung erzielt wird.

 

Wenn meine Farbeinstellung dann noch für die meisten Farbmonitore im Netz erträglich ist, die ja nur in Ausnahmefällen wirklich farbtreu sind, bin ich als Amateur zufrieden. Bevor ich Farbaufnahmen ins Netz stelle, gucke ich sie mir allerdings im Firefox 3.5 noch mal an.

 

Als Vergleich nutze ich auch gerne die Betrachtung von veröffentlichten Fotos im Netz, bei denen mir bekannt ist, daß der User ein aufwändig kalibriertes System nutzt. Mit der Zeit bekommt man dann schon einen Blick für die Farbdarstellung, denn das Farbensehen ist trainierbar.

 

Wie schon eingangs gesagt, Fotografie bietet mir als Fotoamateur schon seit über 50 Jahren Freude und Entspannung. Das tut es auch dann, wenn es meßtechnisch nicht 100% "richtig" ist.

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Diethard, du sprichst mir aus der Seele :). Zumal die menschliche Wahrnehmung von derart vielen Faktoren beeinflusst wird (Erfahrung, Kontext, Emotionen, Geschmack usw.) und dermaßen "unkalibiert" ist, daß ich mich sowieso frage, ob überhaupt zwei Menschen das gleiche Bild zur gleichen Zeit in genau gleichen Farben wahrnehmen (können).

Gruß, leicanik

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Diethard, du sprichst mir aus der Seele :). Zumal die menschliche Wahrnehmung von derart vielen Faktoren beeinflusst wird (Erfahrung, Kontext, Emotionen, Geschmack usw.) und dermaßen "unkalibiert" ist, daß ich mich sowieso frage, ob überhaupt zwei Menschen das gleiche Bild zur gleichen Zeit in genau gleichen Farben wahrnehmen (können).

Gruß, leicanik

 

 

Ich empfehle eine rosarote Brille als Basiskalibrator für das Auge des Betrachters, man gönnt sich ja sonst nichts :P

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Kalibrieren (aus Kalibrieren)

- Das Kalibrieren eines Systems ist die Ermittlung und Festlegung eines funktionalen Zusammenhangs zwischen einer zähl- bzw. messbaren Größe und einer bestimmenden Konzentration (Objekteigenschaft) aus Daten, die im allgemeinen mit zufälligen Abweichungen behaftet sind. (DIN 1319 Teil 1)

 

Monitor kalibrieren heißt (mit Unterstützung eines Messgerätes)

- einige Geräteparameter (z.B. Helligkeit, Kontrast, Gamma) manuell mit Knöpfchen regeln.

 

 

Im Alltag werden die Begriffe Justage und Kalibrierung bedauerlicherweise oft durcheinander geschmissen.

 

So handelt es sich bei dem im allgemeinen benutzten Begriff "Monitor kalibrieren" im eigentlichen Sinne um eine Justage. Die diskutierten Geräte justieren den Monitor neu. Sie stimmen die Bilddarstellungsparameter so ab, dass Sie möglichst einem Normal entsprechen. Sie liefern nur in den seltensten Fällen (ich kenne keinen), die wirkliche Abweichung gegenüber einem Normal und die somit erzielte Genauigkeit. Sie führen daher keine Kalibrierung durch. Trotzdem tun Sie natürlich dass, was wir für eine Gute Reproduktion benötigen.

 

Die Kalibrierung besteht wie im Zitat erwähnt eigentlich im Vergleich der Darstellung zu einem Normal. Es wird bei der Kalibrierung die Abweichung sowohl systematischer als auch statistischer Art ermittelt. Welche Zeitintervalle zu Grunde gelegt werden hängt dabei stark vom Anwendungsfall ab. Zumindest liefert die Kalibrierung einen Wert für die erreichbare Genauigkeit mit dem Gerät. Sie kann auch dazu dienen zu beobachten, wann ein Gerät soweit weggelaufen ist, dass eine neue Justage nötig ist.

 

Bei Messystemen wird daher meist in zwei Schritten vorgegangen:

 

Erst wird justiert, daher die Messkanäle möglichst gut gegenüber dem Normal abgeglichen.

 

Im zweiten Schritt erfolgt die Kalibrierung, bei der festgestellt wird, wie gut das Gerät nun funktioniert, in dem der Vergleich zum Normal erstellt wird. Daraus ergibt sich die erreichbare Messgenauigkeit.

 

 

Gruß,

Bernd.

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Korrekturen:

 

Profilieren (aus ICC-Profil ? Wikipedia)

Die Aussage "Monitor profilieren heißt mit einem Messgerät und zugehöriger Software ein ICC-Profil generieren und in der Grafikkarte als Matrix (oder bei hardwarekalibrierbaren Monitoren in der feiner gestuften, monitoreigenen Look Up Table) ablegen." ist nicht korrekt.

 

Die Programmierung der monitoreigenen LUT oder der Grafikkarte wird dem Kalibrieren (Justieren) hinzugerechnet.

 

Bei dem Profilieren wird überhaupt nichts verändert oder justiert. Das Profil wird ausschließlich von der Software verwendet, um die Ausgabe der Bilder an das Gerät anzugleichen; und zwar dergestalt, daß die Darstellung im Rahmen des Möglichen dem Normal entspricht.

Ein korrekt eingerichtetes Farbmanagement kann das mit JEDEM profilierten Ausgabegerät, also Monitor, Beamer und Drucker, Belichter u.a. alleine anhand der Profile eine weitestgehend korrekte Darstellung erreichen. Ein Farbmanagement kann aber die Defizite von Geräten nicht aufwiegen, eine bessere Monitorqualität verbessert auch die Ergebnisse eines Farbmanagements.

 

Nochmals:

Der normale Anwender kann heute mit jedem üblichen System eine ausreichende farbliche Übereinstimmung zur privaten Beurteilung von Bildern herstellen. Damit hat man aber noch keine verbindliche Farbdarstellung erreicht.

Für professionelle Ansprüche und Farbverbindlichkeit müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein, was nur höchstwertige Monitore und Betriebsystem-/Software-Kombinationen erfüllen. Auch wenn dann die Kalbrierung und Profilierung auf einem solchen System oberflächlich betrachtet ähnlich durchgeführt wird, unterscheidet sich die erreichte Genauigkeit zum Teil erheblich von handelsüblichen "Billig-" Lösungen.

 

Ein "hardware-kalibrierfähiger" Monitor ist wesentlich aufwändiger und wertvoller als ein üblich geregelter, deshalb erreicht dieser schon alleine eine höhere Darstellungsqualität und bietet eine wesentlich bessere Grundlage für eine sehr gute Darstellung.

 

Die Aussage "Windows ist nach wie vor NICHT farbmanagementtauglich!" ist nicht korrekt.

Richtig ist allerdings, daß der Mac schon seit "Ewigkeiten" in der Konzeption das Farbmanagement berücksichtigt hat, während das bei Windows ein dazugebasteltes optionales "Feature" darstellt.

Es ist allerdings richtig, daß das angestrebte Normal von Mac (Gamma 1.8 und Weißpunkt D50) sich von dem üblichen bei Windows (Gamma 2.2 und Weißpunkt D65) unterscheidet. Es gibt Anwendungsbereiche, wo es keine vernünftige Lösung unter Windows gibt. Dort werden nach wie vor Mac (oder Workstation) eingesetzt. Ich persönlich würde für Bildbearbeitung den Mac bevorzugen, wenn ich die Wahl habe.

 

Die Aussage "Bildschirme rein visuell ohne Messgeräte nach "Testcards" einzustellen, führt nie und nimmer zu einer korrekten Farbdarstellung!" hat meines Erachtens nach in diesem Thread keiner gemacht. Allerdings habe ich behauptet - und das kann ich auch gerne vorführen - daß man mit ein wenig Übung schon mittels Testbild eine gute Regelung von handelsüblichen Monitoren durchführen kann.

Damit hat man eine ausreichende Grundlage für die nachfolgende Profilierung.

Das ist NICHT das Optimum, es ist weit weg von Farbverbindlichkeit, aber es ist für den Normalanwender sicherlich eine gangbare Option.

Mit freundlichem Gruß

Thorsten Bartolomäus

 

P.S. eine rosarote Brille ist bei der Bildbearbeitung nicht erforderlich, kann aber für große Erheiterung sorgen .. jedenfalls wenn man über ein wenig Humor verfügt.

bearbeitet von matadoerle
Mac bevorzugen
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...Die Aussage "Bildschirme rein visuell ohne Messgeräte nach "Testcards" einzustellen, führt nie und nimmer zu einer korrekten Farbdarstellung!" hat meines Erachtens nach in diesem Thread keiner gemacht....

Doch:

... Bildschirme rein visuell ohne Messgeräte nach "Testcards" einzustellen, führt nie und nimmer zu einer korrekten Farbdarstellung!
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