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KI generierte Bilder und Texte - was ist mit dem Copyright?


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Beim dem Thema Copyright stellen sich aus meiner Sicht zwei Fragen. Wird ein Copyright beim Trainieren der KIs verletzt sowie wer hält die Rechte an den per KI generierten Bildern (und natürlich auch Texten, Musik etc.)?

Mittlerweile wurden diverse Klagen gegen Firmen wie OpenAI und StableFusion eingereicht aufgrund einer angeblichen Verletzung des Copyrights durch die Verwendung von Copyright geschützten Bildern für das Training der diversen KI.

Moralisch sehe ich persönlich das so, dass ich bei meinen Arbeiten eigentlich identisch vorgehe. All die Bilder, Filme, Geschichten, Lieder, Plakate die mir täglich begegnen inspirieren mich und fließen damit auch irgendwie in meine eigenen Arbeiten ein. Ich selbst habe daher auch kein Problem damit, wenn meine Fotos für das genannte Training genutzt werden.

Juristisch ist das etwas komplizierter. Da stellt sich zum einen die Frage, in wie weit das ursprüngliche Werk verändert, verfremdet wurde. Und zum anderen, ob das neue Werk einen negativen Einfluss auf das ursprüngliches Werk hat, indem es z.B. dessen Wert verringert. Ein interessantes Video findet Ihr bei Interesse dazu HIER.

Bei der Frage nach dem Copyright der per KI generierten Bilder findet sich bei Midjourney folgende Information: „Die Bilder dürft ihr kommerziell nach Belieben verwenden, mit einer Ausnahme: Falls die Bilder für ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Million US-Dollar generiert werden, wird der unlimitierte „Corporate Membership“-Plan für 600 US-Dollar jährlich fällig. Bei diesem bleiben generierte Bilder zudem privat, werden also nicht standardmäßig in eine öffentlich einsehbare Galerie geladen.”

Als zahlender Kunde können die Bilder also kommerziell genutzt werden. Habt Ihr einen “free account” bzw. löscht Ihr Euren Account, so gilt das nicht (mehr).

Generell können diese Bilder jedoch durch jeden verwendet werden, der „Ersteller“ hat kein Copyright auf den Bildern. Insofern muss ich noch klären, ob dann jeder zahlende Midjourney Kunde alle! generierten Bilder kommerziell nutzen darf bzw. was sagt das deutsche Recht dazu?

Sobald man das Ergebnis (gilt analog für Texte etc.) jedoch bearbeitet/ verändert sieht das wieder anders aus. Auch das muss ich noch im Detail recherchieren, also wie da der genaue rechtliche – sofern es einen solchen gibt – Stand ist bzw. was als Bearbeitung gilt. Update folgt…

Wie seht Ihr das, insbesondere das mit dem Copyright der genutzten Trainingsdaten? Und wenn Ihr schon mehr zu dem Thema Copyright der generierten Bilder nutzt würde mich das sehr interessieren 🙂

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vor 16 Minuten schrieb adrianrohnfelder:

All die Bilder, Filme, Geschichten, Lieder, Plakate die mir täglich begegnen inspirieren mich und fließen damit auch irgendwie in meine eigenen Arbeiten ein.

Klar. Wenn ich ein Bild male, erstelle, fotografiere oder Musik mache oder ein Buch schreibe, lasse ich mich inspirieren von anderer Musik, anderen Fotos, Vorbildern. Das ist völlig legitim. Anders ist es aber, wenn ich Teile des Vorbilds direkt verwende. Also einen Text kopiere bzw. nur minimal verändere, wenn ich eine bestimmte Melodie nachspiele oder gar Samples erstelle. Oder wenn ich vorhandene Bilder verwende. Dann muss ich den Urheber fragen und ggf. Lizenzgebühren oder Tantiemen abdrücken und natürlich das Zitat kennzeichnen. 

Das sollte auch für KI gelten, wenn die Quellen nicht öffentlich sind oder unter common licence laufen. Allerdings bin ich kein Jurist, das ist nur meine Meinung.

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vor 10 Minuten schrieb JULOR:

Anders ist es aber, wenn ich Teile des Vorbilds direkt verwende. Also einen Text kopiere bzw. nur minimal verändere, wenn ich eine bestimmte Melodie nachspiele oder gar Samples erstelle.

So wie ich das verstanden habe werde eben keine Teile (Bild, Text) direkt verwendet. Die neuen generativen KI generieren in der Tat neuen Content auf Basis dessen, was sie "gelernt" haben. Sie bauen die Bilder also nicht aus kopierten Teilen urheberrechtlich geschützter Bilder zusammen, sondern sie haben anhand dieser Bilder "gelernt" wie ein Raumschiff ausschaut, wie Island aussieht und und und. Aber genau das macht es ja auch juristisch so kompliziert.

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vor 3 Stunden schrieb adrianrohnfelder:

So wie ich das verstanden habe werde eben keine Teile (Bild, Text) direkt verwendet. Die neuen generativen KI generieren in der Tat neuen Content auf Basis dessen, was sie "gelernt" haben.

Vor einigen Wochen habe ich bei ChatGPT eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich habe die Software angewiesen mir auf Basis einiger weiterer Angaben ein Gedicht in englischer Sprache im Stil von Edgar Allan Poe zu erstellen. Das Ergebnis war ein Text, welcher zu ca. 95 % aus 1:1 übernommenen Passagen aus „The Raven“ bestanden hat. Dies hat einen doch recht schalen Eindruck hinterlassen.

Rein rechtlich wird sich bei diesem konkreten Fall kein Problem mit Copyright ergeben, da der Autor keine Urheberrechte mehr innehält. Aber wie sieht dies bei aktuelleren Werken aus? Mir hat sich nämlich schon die Frage gestellt wie „intelligent“/„kreativ“ die sonstigen erstellten Texte eigentlich sind, welche nicht so eindeutig nachvollziehbar aus einer bekannten Quelle direkt übernommen worden sind. Stelle ich ChatGPT bspw. die Frage der Einschätzung der Bedeutung von Bildbearbeitung für die Fotografie, wird dann tatsächlich Wort für Wort der Antwort von der Software erdacht und formuliert oder ebenfalls einfach nur größere oder kleinere Textbausteine aus vermutlich bereits zigtausendfach im Netz zu findenden und kaum nachzuverfolgenden Antworten auf diese Frage übernommen?

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vor 4 Stunden schrieb adrianrohnfelder:

So wie ich das verstanden habe werde eben keine Teile (Bild, Text) direkt verwendet. Die neuen generativen KI generieren in der Tat neuen Content auf Basis dessen, was sie "gelernt" haben. Sie bauen die Bilder also nicht aus kopierten Teilen urheberrechtlich geschützter Bilder zusammen, sondern sie haben anhand dieser Bilder "gelernt" wie ein Raumschiff ausschaut, wie Island aussieht und und und. Aber genau das macht es ja auch juristisch so kompliziert.

Ähnlich sehe ich das auch. Das antrainieren von KI mit Copyright-geschützten Materialien kann evtl juristisch belangt werden. Aber kaum die daraus entstehen neuen Materialien, weil sie keine Teile vom urprünglichen Werk enthalten.

Siehe sampling in der Musik. Oder ebenso ein Liedtext übersetzen und schon ist ein neues Werk entstanden, obwohl die Musik glwich bleibt.

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vor 5 Stunden schrieb flyingrooster:

wird dann tatsächlich Wort für Wort der Antwort von der Software erdacht und formuliert oder ebenfalls einfach nur größere oder kleinere Textbausteine aus vermutlich bereits zigtausendfach im Netz zu findenden und kaum nachzuverfolgenden Antworten auf diese Frage übernommen

Nein, es werden keine Textbausteine verwendet. Chat GPT errechnet auf Basis seiner Trainingsdaten (viele, sehr viele Texte) die Wahrscheinlichkeit für den nächsten Buchstaben/ das nächste Wort und generiert so seine Antworten. 

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vor 8 Stunden schrieb adrianrohnfelder:

Nein, es werden keine Textbausteine verwendet. Chat GPT errechnet auf Basis seiner Trainingsdaten (viele, sehr viele Texte) die Wahrscheinlichkeit für den nächsten Buchstaben/ das nächste Wort und generiert so seine Antworten. 

Damit erklärt sich jedoch nicht der oben erwähnte Fall direkter Kopien ganzer Textpassagen. Es müssen unter bestimmten Bedingungen (mangelnde Trainingsdaten für bestimmte Fälle?) zumindest Ausnahmen von dieser Methode existieren oder Textgenerierungen Kopien gleichkommen, da die Wahrscheinlichkeit zufällig wortgleicher Texte eher gegen Null tendiert.

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vor 17 Stunden schrieb adrianrohnfelder:

Die neuen generativen KI generieren in der Tat neuen Content auf Basis dessen, was sie "gelernt" haben. Sie bauen die Bilder also nicht aus kopierten Teilen urheberrechtlich geschützter Bilder zusammen, sondern sie haben anhand dieser Bilder "gelernt" wie ein Raumschiff ausschaut, wie Island aussieht und und und.

Also lässt sich die KI inspirieren von den ihr bekannten Werken und schafft daraus kreativ Neues?

 

vor 13 Stunden schrieb flyingrooster:

Mir hat sich nämlich schon die Frage gestellt wie „intelligent“/„kreativ“ die sonstigen erstellten Texte eigentlich sind, 

Mir auch.

Allerdings handelt die KI stets auf Anweisung von außen. Der kreative Faktor liegt daher immer noch beim Anwender, solange nicht explizit andere Werke kopiert werden. Und eben am ehesten beim Anwender, der den kreativen Prozess anleitet - vermutlich auch mit mehreren Versuchen, die Fragestellung bzw. die Bildvorgaben zu präzisieren/verändern. Ich dachte erst, das Copyright könnte auch beim Entwickler der Software und des Netzes liegen, da dieser ja Bestandteil des Ergebnisses ist. Aber vermutlich wird es sein wie bei Foto-, Grafik- oder Office-Software. Der eine macht das Programm, den Content macht der User, und der hat das Copyright auf sein Werk.

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vor 13 Stunden schrieb flyingrooster:

auf Basis einiger weiterer Angaben ein Gedicht in englischer Sprache im Stil von Edgar Allan Poe zu erstellen. Das Ergebnis war ein Text, welcher zu ca. 95 % aus 1:1 übernommenen Passagen aus „The Raven“ bestanden hat.

 

vor 8 Stunden schrieb adrianrohnfelder:

Nein, es werden keine Textbausteine verwendet. Chat GPT errechnet auf Basis seiner Trainingsdaten (viele, sehr viele Texte) die Wahrscheinlichkeit für den nächsten Buchstaben/ das nächste Wort und generiert so seine Antworten.

Irgendwie sehe ich da einen Widerspruch.

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vor 1 Minute schrieb JULOR:

Nicht zwingend. Die Simulation ist so möglicherweise gut, dass sie dem Original gleicht.

It's not a bug – it's a feature! ;)

Neben der Frage wofür man dann eigentlich eine Simulation braucht, anstatt gleich das idente Original zu verwenden, könnte ich mir vorstellen, dass eine solche Begründung für vor Gericht ausgefochtene Urheberrechtsverletzungen zumindest für Erheiterung sorgt …

Misst man die Güte einer Simulation anhand deren Gleichheitsgrades mit einem zugrunde liegenden Original, dann wird die perfekte Simulation immer eine exakte Kopie des Originals darstellen. Simulationen ohne Variation zum Original sind bei Zugänglichkeit zu letzterem sinnfrei.

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