manuell auf unendlich fokussieren wird nicht erreicht

[Dirk1256]

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Hallo Leute, normalerweise bin ich mit meiner Oly M1 II unterwegs und manchmal auch mit alten OM-Objektiven aus Analogzeiten - ohne Probleme.

Jetzt habe ich mir für Astrofotos eine Panasonic G2 gekauft in Vollspektrumausführung, aber bei den OM Objektiven (135mm f2.8 und 200 f4) erreiche ich den Unendlichkeitsfokus

- halt für Sterne - nicht.

??

Üblicherweise ist "unendlich" immer etwas vor dem Anschlag, aber bei der Pana müsste ich etwas über den Anschlag hinausdrehen, was

natürlich nicht möglich ist. Hat jemand einen Tipp? Danke.

LG Dirk

 

bearbeitet 14. Februar 2022 von Dirk1256
Ergänzung

[43nobbes]

Bei mir lag das an einem zu dicken Adapter, das wird bei Dir auch so sein.
Bei manchen Importadaptern gibt es wohl größere Serienstreuungen was das Auflagemaß angeht.
Manchmal hilft es schon, die Bajonett-Schrauben stärker nachzuziehen!

Bei Novoflex-Adaptern hatte ich das Problem bisher noch nicht.

[tengris]

vor 2 Stunden schrieb Dirk1256:

Panasonic G2 gekauft in Vollspektrumausführung

Wenn diese Objektive an diesem Adapter an der Olympus passen, dann muss es wohl an der G2 liegen. Eine Panasonic G2 in Vollspektrumausführung muss von einer Werkstätte umgebaut worden sein, welche den serienmäßigen Filterstack durch einen anderen ersetzt, welcher UV und Infrarotstrahlung ungefiltert durchlässt. Dabei wurde die Kamera nicht entsprechend nachjustiert, weil AF Objektive bei der Unendlicheinstellung großzügig sind - die fokussieren fast alle darüber hinaus - und das deshalb mit solchen nicht auffällt.

[oram]

Hallo Dirk,

tengris hat das schon richtig beschrieben, hier im Detail:

mfT hat einen dicken Filterstack vor dem Sensor, fast ein Glasbaustein. Von diesem Filterstack muss der Umbauer die exakte Dicke messen und noch weiter, den mittleren Brechungsindex des verwendeten Glases kennen. Der optische Weg ist die Filterstärke mal dem Brechungsindex.

Wenn er die G2 "ausräumt" muss er den Filterstack durch ein Ersatzglas "imitieren" in seinem optischen Weg. Was Du beschreibst hört sich danach an, als ob sein  Ersatzglas zu dick oder der Brechungsindex zu hoch oder beides ist, dadurch ist das Objektiv vom Sensor optisch zu weit weg, auch wenn der geometrische Abstand stimmt.

Die Adapter sind häufig absichtlich zu DÜNN produziert, damit man Unendlich immer scharf bekommt. Deine Beobachtung, wie Du die alten Objektive an der Digital-Oly auf unendlich scharf stellst, bestätigt das. Die alten MF-Festbrennweiten  auf den Filmkameras stimmten im Unendlich eigentlich immer.

Bekommst Du den Verkäufer der G2 noch zu fassen? Falls nicht, versuche ANDERE Adapter auszuprobieren, ob Du einen erwischst, der absichtlich VIEL ZU DÜNN produziert wurde, das hat Aussicht auf Erfolg über 0%. Günstig & mechanisch gut sind die Adapter von Kent Faith (K&F concept). Ich habe davon, einer ist merklich zu dünn, das würde Dir helfen.

Wenn Du nur im Sichtbaren Unendlich nicht scharf bekommst, kann es sein, dass Du es im IR trotzdem hinkommst, weil Du für IR weiter ausfahren musst. Nimm einen Schott RG 715 oder einen Hoya 720 und checke, ob es dann besser wird, die von Dir angesprochenen Linsen sollten einen nennenswerten Farblängsfehler haben, das  käme Dir entgegen. Es ist zu erwarten, dass ein noch längerwelliger RG noch besser hilft, ich habe einen 750er hier, früher viel IR gemacht. Aufnahmen ohne Filter bekommst Du mit den Teles eh nie richtig scharf.

Grüsse aus der Eifel

maro

[Dirk1256]

danke für die ausführliche Antwort. Also ich habe einen Hoya UV IR Cut Filter im Einsatz. Ich muss mal probieren, wie Nachtaufnahmen werden, also hinsichtlich der Schärfe. Brauchst du den "zu dünnen" Adapter noch? Vielleicht mal ne Info schicken an dirk.dassler at t-online.de. danke.