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Arbeitersiedlungen


Gast

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Ich wohne selbst in einem Zechenhaus von Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier hat man sich ebenfalls deutlich weniger Mühe gegeben als mit der Teutoburgia-Siedlung, die nach dem Gartenstadtkonzept gebaut wurde. Neben der Margarethenhöhe in Essen (keine Bergbau-, sondern eine von Krupp errichtete Arbeitersiedlung) gilt Teutoburgia als die schönste ihrer Art im Ruhrgebiet. Es gab umfangreiche Renovierungsmaßnahmen und die heutigen Bewohner geben sich Mühe. Es stehen allerdings irre viele Autos in den Straßen, was man in meinen Bildausschnitten so nicht sieht. Und vor fast jedem Haus div. Mülltonnen, ebenfalls weitgehend vermieden…

Dies ist eine sehr interessante Broschüre mit Details zu Geschichte, Architektur etc.:

https://www.herne.de/PDF/Wirtschaft/teutoburgia_gestaltungshandbuch_17_09.pdf

 

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vor 3 Stunden schrieb ralf3:

Ich bin in einer Bergarbeitersiedlung aufgewachsen, da war es zumindest nicht so gepflegt.

Solange die Bergarbeiter dort noch wohnten...

Ich habe eine Zeitlang in Essen gelebt, wo es mit der Margarethenhöhe eine der berühmtesten Arbeitersiedlungen der Zeit gibt. Nicht nur der Strukturwandel hat dafür gesorgt, daß dort praktisch kaum noch Kruppianer wohnen, sondern, sagen wir mal, mittlere Besserverdienende, die genau wissen, warum sie dort wohnen. Und ja, etwas Snob-Appeal ist auch dabei. Nachdem die erste Generation Nicht-Kruppianischer Bewohner dazu neigte, die Häuser nach eigenem Geschmack aufzuhübschen - hier eine "Verklinkerung" aus Eternit, dort eine in nächtlicher Arbeit ausgewachsene Dachgaube, und überall repräsentative Eingangsgestaltungen, daß es die Sau graust - hat die Margarethe-Krupp-Stiftung, die soweit ich weiß immer noch letztlicher Besitzer von allem ist, die Zügel angezogen und achtet auf Stilreinheit.. Als ich zum letzten Mal da war - auch schon wieder ziemlich lange her - sah es dort sehr ähnlich adrett aus wie auf supmylos Bildern.

Leider habe ich keine Bilder davon - war noch zu 35-mm-Kleinbild-Zeiten ;).

Ich weiß jetzt gar nicht, ob das hier ein offener oder ein eher privater Faden ist. Falls Jekami, suche ich mal ein paar charakteristische Bilder vom Arbeiterwohnungsbau in Berlin aus dem Fundus - die habe ich schon digital. Aber ich sage gleich: Mit Gartenstadt is hier nix...

Nachtrag:

Als diese Siedlungen entstanden, war das viele Grün, das heute den Anblick so erfreulich macht, intensiv kleinlandwirtschaftlich genutzt. Zu den Häusern gehörten nach hinten zu kleine Schuppen, in denen mindestens ein Hühnerstall untergebracht war, oft genug aber auch die berüchtigte wohlduftende Bergmannskuh (= Ziege). Das hat sich dann mit dem Aufblühen des Wirtschaftswunders erledigt.

bearbeitet von micharl
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vor 3 Minuten schrieb micharl:

Solange die Bergarbeiter dort noch wohnten...

Ich habe eine Zeitlang in Essen gelebt, wo es mit der Margarethenhöhe eine der berühmtesten Arbeitersiedlungen der Zeit gibt. Nicht nur der Strukturwandel hat dafür gesorgt, daß dort praktisch kaum noch Kruppianer wohnen, sondern, sagen wir mal, mittlere Besserverdienende, die genau wissen, warum sie dort wohnen. Und ja, etwas Snob-Appeal ist auch dabei. Nachdem die erste Generation Nicht-Kruppianischer Bewohner dazu neigte, die Häuser nach eigenem Geschmack aufzuhübschen - hier eine "Verklinkerung" aus Eternit, dort eine in nächtlicher Arbeit ausgewachsene Dachgaube, und überall repräsentative Eingangsgestaltungen, daß es die Sau graust, hat die Margarethe-Krupp-Stiftung, die soweit ich weiß immer noch letztlicher Besitzer von allem ist, die Zügel angezogen und achtet auf Stilreinheit.. Als ich zum letzten Mal da war - auch schon wieder ziemlich lange her - sah es dort sehr ähnlich adrett aus wie auf supmylos Bildern.

Leider habe ich keine Bilder davon - war noch zu 35-mm-Kleinbild-Zeiten ;).

Ich weiß jetzt gar nicht, ob das hier ein offener oder ein eher privater Faden ist. Falls Jekami, suche ich mal ein paar charakteristische Bilder vom Arbeiterwohnungsbau in Berlin aus dem Fundus - die habe ich schon digital. Aber ich sage gleich: Mit Gartenstadt is hier nix...

Auf der Margarethenhöhe war ich auch schon mal vor ein paar Jahren zum Fotografieren. Auch da viel mir schon auf, dass mich das nicht wirklich an eine Arbeitersiedlung erinnerte. Aber du hast recht, als ich noch in der Bergarbeitersiedlung wohnte, wohnten da ausschließlich Bergleute, das war eine feste Bedingung um eines der halben Häuser zu bekommen. Die heutigen Arbeitersiedlungen sehen dagegen eben sehr gepflegt aus, und da sehe ich halt einen Widerspruch.
Aber ich will das Thema gar nicht weiter vertiefen, zumal mein Einwand ja auch gar nicht sooo ernst gemeint war ;) .

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vor 35 Minuten schrieb micharl:

Falls Jekami,

Gerne! Der Titel kann offenbar nicht mehr verändert werden, ich hab‘s als Stichwort hinzugefügt.

bearbeitet von Gast
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vor 42 Minuten schrieb ralf3:

...
Aber ich will das Thema gar nicht weiter vertiefen, zumal mein Einwand ja auch gar nicht sooo ernst gemeint war ;) .

Der Einwand ist gar nicht mal so verkehrt, denn jetzt sind es teilweise gesuchte Schmuckstücke. Und es ist große Klasse und hat sicher einigen Leuten viel Mühe gekostet, sowas zu erhalten. Ist ähnlich wie hier im Nordwesten die Kolonie- und Landarbeiterhäuser. Die Zeiten haben sich geändert. Aus Dortmund, Essen und Oberhausen sowie auch Unna, was nicht direkt im Pott ist, kenne ich noch die dunkelbraunroten Einheits-Backsteinhäuser für die Kumpel. War bis Ende der 1970er alles noch ziemlich trist. Aber zu der Zeit war frisch gewaschene Wäsche auch sonntags nach dem Trocknen an der frischen Luft nicht selten wieder mit dem typischen hellbbraunen Schmauch bedeckt und "konserviert". Rauhputz war vermutlich für die etwas besser gestellten, während Klinker für einfachen Beschäftigten war.

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vor 10 Stunden schrieb micharl:

Nicht nur der Strukturwandel hat dafür gesorgt, daß dort praktisch kaum noch Kruppianer wohnen, sondern, sagen wir mal, mittlere Besserverdienende, die genau wissen, warum sie dort wohnen. Und ja, etwas Snob-Appeal ist auch dabei

Solche Viertel scheinen in einem Dilemma zu stecken: Entweder sie vergammeln allmählich — das war früher teilweise der Fall — oder sie werden „entdeckt“, saniert und erhalten — dann droht ihnen nicht selten eine gewisse „Prenzlbergisierung“ …

@supmylo Danke für den Thread, da hast du eine gute Idee mit schönen Bildern begonnen. Danke für „jekami“, ich werde da demnächst wohl auch was beisteuern.
(Die Sache mit den überall störend herumstehenden Autos kenne ich leider zu gut. Zumal in solchen hübsch herausgeputzten Ecken die Autos oft die Eigenschaft haben, ähnlich groß wie die Häuschen zu werden ;) )

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  • 2 weeks later...

Oben wurde mehrfach die Siedlung Margarethenhöhe in Essen genannt, heute war ich da. Die Siedlung war eine Stiftung von Margarethe Krupp anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha. Bauzeit war 1906 bis 1938, der WW II hat massiver Zerstörungen bewirkt, anschließend erfolgte der origninalgetreue Wiederaufbau. Denkmalschutz besteht seit 1987.

Nachfolgend reichlich Fotos, die meisten mit der Ol M5III und dem Ol 12-40 f2.8 Pro gemacht, einige mit dem Ol 7-14 f2.8 pro und dem Sigma 56 f1.4. Die Ricoh GR III durfte auch ein paar Bilder beisteuern.

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Gedenktafel vor dem Eingangstor.

 

 

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