Chromatische Aberationen in Capture One korrigieren

[thommy]

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Ich bin ja im Grunde mit C1 sehr zufrieden und habe mir deshalb auch jüngst das Upgrade auf die 21 Pro gegönnt. Was mich aber immer wieder enttäuscht, ist die CA-Korrektur. Eigentlich bin ich in der Hinsicht bereits von der kamerainternen CA-Korrektur für die JPG enttäuscht. Ok, ich habe hierfür mal ein Beispiel aufgenommen - und zwar mit der "CA-Speziallinse" 55mm Zeiss, die Linse mit der Extraportion CA 🥴

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C1 (CA-Korrektur an oder aus macht keinen Unterschied - zumindest kann ich keinen entdecken)

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Ist das so gewollt? Mach ich was falsch?

bearbeitet 3. April 2021 von thommy

[apos]

vor einer Stunde schrieb thommy:

Ich bin ja im Grunde mit C1 sehr zufrieden und habe mir deshalb auch jüngst das Upgrade auf die 21 Pro gegönnt. Was mich aber immer wieder enttäuscht, ist die CA-Korrektur. Eigentlich bin ich in der Hinsicht bereits von der kamerainternen CA-Korrektur für die JPG enttäuscht. Ok, ich habe hierfür mal ein Beispiel aufgenommen - und zwar mit der "CA-Speziallinse" 55mm Zeiss, die Linse mit der Extraportion CA 🥴

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Ist das so gewollt? Mach ich was falsch?

Hallo,

ich kann eigentlich mit Capture One 21 eine CA nicht feststellen. Ich arbeite mit der Leica SL2 (mehrere SL Objektive und Sigma Art Objektive) als auch mit der Q2. Nach dem Import der DNGs in C1 verwende ich die Objektivkorrektur. Sie zeigt das jeweilige Objektiv an und die CA läuft automatisch ab. Siehe Screenshot. Grundsätzlich werden von mir die Bilder nicht in C1 geschärft. Vielleicht liegt es daran, dass die CA entsteht. Wenn Schärfen mit Bedacht, dann erst für den Druck auf Fine Art Papier bei der Software des Druckers.

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[tengris]

Es gibt zwei Arten von chromatischen Aberrationen, nämlich Farbquerfehler, bei welchen das rote, grüne und blaue Teilbild unterschiedlich groß abgebildet werden. Das erkennst du daran, dass in der Schärfeebene in der Bildmitte ein scharfes Bild entsteht, während in Richtung Bildrand Hell-Dunkel-Kanten immer stärkere Farbränder aufweisen. Das ist per Software leicht zu korrigieren, indem man die Größe der einzelnen Farbauszüge so anpasst, dass sie bis in die Ecken deckungsgleich sind

Die andere Art ist der Farblängsfehler, welcher dadurch entsteht, dass die Fokusebene für das rote, grüne und blaue Teilbild unterschiedlich ist. Das heißt, wenn das bildwichtigste grüne Teilbild scharf ist, liegt die Schärfe für das rote näher beim Motiv und das blaue näher bei der Kamera. Um so etwas perfekt zu kompensieren müsstet du ein Stacking mit eigens fokussierten Teilbildern machen. Mir ist keine Kamera bekannt, welche das unterstützt.

Deshalb gibt es auch keine simple Korrektur für den Farblängsfehler. Die Software muss versuchen, dieses "Purple Fringing" zu erkennen, um die violetten und grünen Farbschlieren zu entfärben. Das unterstützen ältere Programme gar nicht, bei neueren kommt es halt darauf an, wieviel Aufwand und Hirnschmalz die Programmierer investieren, um in möglichst vielen Situationen brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Wobei ich das obige Beispiel als eher unproblematisch einstufen würde. Eine Software, welche den Farblängsfehler vermindern kann, müsste hier eigentlich gute Ergebnisse erzielen können.

[thommy]

Danke euch beiden für die Antworten! Am Schärfen liegt's nicht (allein), da ich auch nur sehr behutsam schärfe.

Das Beispiel oben ist vielleicht nicht das beste, da hier die Problematik nicht so ausgeprägt ist. Ich bin aber mittlerweile regelrecht allergisch gegen CAs - die grün gefärbten Kontrastkanten ziehen meinen Blick immer wieder an. Sie fallen mir sogar in der stark verkleinerten Forumsauflösung direkt auf und verleiden mir einige - im Prinzip gute - Linsen ein wenig, wie das 55Z oder die Allzweckwaffe Tami 28-200.

[Axel.F.]

vor 2 Stunden schrieb thommy:

...und zwar mit der "CA-Speziallinse" 55mm Zeiss, die Linse mit der Extraportion CA 🥴

 

Was für ein Albtraum von Objektiv... 🤮

[tengris]

Am 3.4.2021 um 13:32 schrieb thommy:

Was mich aber immer wieder enttäuscht, ist die CA-Korrektur.

Ich habe diesen Thread noch einmal aufgesperrt, weil mir an den Beispielbildern etwas aufgefallen ist, was ich beim ersten Betrachten übersehen habe.

Am 3.4.2021 um 15:35 schrieb tengris:

Die Software muss versuchen, dieses "Purple Fringing" zu erkennen, um die violetten und grünen Farbschlieren zu entfärben.

Genau das haben beide Programme getan. Und beide sind auf den roten Minutenzeiger herein gefallen. Bei den "ohne Korrektur" Bildern ist der Zeiger knallig rot. Bei den "mit Korrektur" Bildern ist er plötzlich teilweise oder ganz grau. Hier hat offensichtlich die Software "massives Purple Fringing" erkannt und die vermeintlichen Farbschlieren entfärbt.

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Capture One hier nichts korrigieren konnte. Die haben die roten Farbschlieren stark herunter gefahren. Allerdings hat C1 bei den grünen Schlieren versagt. Da wiederum gab sich ON1 Photo RAW keine Blöße. Die korrigieren beides recht gut. Bessere Ergebnisse werden schwer zu erzielen sein. Und na ja, den roten Zeiger muss man in beiden Fällen aus einer ungefilterten Aufnahme kopieren und wieder herstellen.

Besser könnte es allenfalls gehen, wenn eine Software die Option bieten würde, die Farbschlieren zu markieren, um sie auf Knopfdruck zu reparieren.

[thommy]

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Interessant - ist mir gar nicht aufgefallen 😂 C1 gefällt mir mit den Ausfransungen hier nicht so gut, aber eine flächige Entsättigung wie bei ON1 will man ja auch nicht. Tja, führt in manchen Fällen wohl kein Weg an Maskierung vorbei.