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Videoeinstellungen für Feuershow


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Beim Thema Videoaufnahmen bin ich ein ziemlicher Anfänger und mache gerade meine ersten Schritte damit, und zwar bei einem technisch vermutlich nicht ganz einfachen Motiv: Einer Feuershow. Vor ein paar Tagen habe ich meinen ersten Versuch gestartet, einfach die Statndardeinstellungen beibehalten und damit schon was falsch gemacht: Als Aufnahmeeinstellung war ein Interlaced-Format eingestellt und gibt mir Kammartefakte (oder wie das heißt) und "an-aus-Muster", wo durchgehende Lichtstreifen sein sollten. (Bei Interesse kann ich Ausschnitte hier reinstellen.) Jetzt lese ich einiges über die möglichen Einstellungen, kann aber nicht alles so richtig einschätzen. Deshalb frage ich hier einfach mal 🙂

Feuershow heißt hier: Leute stehen im Dunkeln, haben Fackeln/brennende Pois/Stäbe mit zwei oder mehr Flammen daran und "spielen" damit, d.h. lassen die Lichter tanzen - je nach Instrument und Musiktimmung mal lamgsam oder auch recht schnell. Feuerspucker werden demnächst auch dabei sein, da wird die Flamme dann riesig und für den Moment der Flamme wird es auch deutlich viel heller.

Meine Kamera: Sony Alpha 7 S II mit FE 2.8 24/70 Linse (falls das von Belang ist). Steht auf einem Stativ, Schwenks und Zoomaktionen gibt es nur in recht geringem Ausmaß.

Nach allem, was ich gelesen habe, würde ich mich beim nächsten Mal für das XAVC S HD Format entscheiden, Aufnahmeeinstellung 50p 50M. "Nur" HD statt 4K, weil die Kamera bei 4K keine 50p, sondern nur 25p bietet und die Lichtpunkte z.T. recht rasante Geschwindigkeiten haben. Oder denke ich da falsch und 25p genügen? Oder sollte ich gar auf 100p gehen? Wie wäre AVCHD mit 50p 28M im Vergleich?

Zur Belichtung: Wegen des geringen Lichts manueller Fokus, Offenblende, manuelle Belichtung, ISO so eingestellt, dass auf dem Display die hellsten Lichter noch nicht überstrahlen.

Bei den Feuerspuckern muss ich mal experimentieren. Vielleicht mache ich eine kleine Versuchsreihe, um die richtige ISO-Empfindlichkeit herauszufinden.

Gibt es Kommentare, Tipps, Anregungen, Facepalms, ... ?

Vielen Dank!

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Gerade bei wenig Licht ist die niedrigere Bildrate, also 25p, eigentlich besser weil man dann länger belichten kann. Außerdem bekommt man bei 4k und einer möglichst hohen Datenrate beim Speichern die bessere Qualität. Wenn man mit 25p aufnimmt verwendet man üblicherweise 1/50s Belichtungszeit (immer die halbe Abtastrate). Jedes Einzelbild hat dann eventuell Bewegungsunschärfe aber als Video sehen die Bewegungen fließend aus. Wenn man Kino- oder TV-Filme nimmt und stoppt um die Einzelbilder zu analysieren sieht man dass die das in 99% der Fälle genau so machen. Die A7SII ist sehr gut bei wenig Licht und verkraftet auch höhere ISO-Werte. Ich kenne leider nicht die verschiedenen Speicherformate dieser Kamera aber Interlaced ist natürlich gruselig.

Die richtige Belichtung ist schwierig weil man ja helle Lichter und sehr dunkle Schatten hat. Die Vorgehensweise hier manuell einzustellen und vor allem darauf zu achten, dass alle wichtigen Lichter nicht überbelichtet werden, ist schon mal richtig. Ein wenig üben und experimentieren, z.B. Nachts mit vorbeifahrenden Autos, kann aber dabei helfen ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Die A7SII zeichnet leider nur in 8 bit auf und da gibt es nicht viel Spielraum zum nachträglichen Aufhellen. Das ist im Grunde in etwa so wie Fotos als JPEG. Die Belichtung kann also, anders als bei RAW-Fotos nur geringfügig angepasst werden und es sollte schon bei der Aufnahme möglichst gut sitzen.

 

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Ich filme mit 30P oder 60P und erkenne schon Unterschiede zwischen 25P und 30P.  

Die entscheidende Frage wäre für mich, welche frame Rate für das Projekt ideal ist. Bei viel Bewegung im nahen Bereich, wären für mich 60P sinnvoll. Für die gleiche Szene aus einer weiteren Perspektive können 30P genügen.

Bei Gewitter Aufnahmen mit 10 mm (MFT) reichen mir 30P f/1.7 und 1/30 Sek.. Der 180 Grad Shutter kommt aus der Kinowelt mit 24P.  Bei 60P wird man auch mit 1/320 Sek. keinen Stakkato Effekt erkennen.

Bei sehr kontrastreichen Aufnahmen (Licht und Schatten) sind 10bit hilfreich. Dabei belichte ich oft mit 2 Blenden unter. Ausgefressene Lichter sind nicht mehr zu reparieren. Rauschminder in der EBV mit Neat ist für mich gut.

Im nahen Bereich würde ich vermutlich filmen mit GH5 4K 60P  10bit >1/120 Sek. und f/1.7 10-25 mm filmen. Dieses Ausgangsmaterial eignet sich gut zu Konvertierung in z.B. FHD.

Edited by sardinien
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Vorletztes Jahr habe ich eine Feuershow aufgenommen. Das Ergebnis findest du hier ab 9:40

Aufgenommen habe ich mit einer GH5 in 4k, 25p und 1/50 Belichtungszeit. Leider hatte ich keine Möglichkeit irgendetwas auszuprobieren. Vermutlich wären 1-2 Blenden Unterbelichtung besser gewesen, aber wenn die Lichter beim Feuer nicht ausfressen sollen, sieht man vom Rest nicht mehr viel. Ein paar Wochen später habe ich die Gruppe nochmal aufgenommen, diesmal auf freiem Feld in völliger Dunkelheit. Da sind die hellsten Stellen vom Feuer immer noch ausgefressen, aber der Rest ist so gut wie schwarz.

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Vielen Dank schon mal für die Anregungen! Wegen des aktuellen Lockdowns wird sich das ganze Projekt noch etwas verzögern. In der Zwischenzeit will ich einfach mal ein paar Testaufnahmen machen und verschiedene Formate ausprobieren. Allerdings warte ich damit lieber auch noch, bis es nicht mehr ganz so kalt und der Schnee aus dem Garten verschwunden ist. Ich habe vor, das Ergebnis hier kurz vorzustellen. Bis dann!

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Am 5.1.2021 um 13:19 schrieb ulist:

Aufgenommen habe ich mit einer GH5 in 4k, 25p und 1/50 Belichtungszeit.

Das Video ist ein super Beispiel für die 180° und man sieht an den gestückelten Lichtspuren gut, dass genau die Hälfte der Zeit belichtet wird. Bei so was würde ich unbedingt ausprobieren ob es nicht doch besser ist die ganze Zeit zu belichten. Also 1/25 Belichtungszeit bei 25p oder 1/50 bei 50p. Die Kameras müssten das können. Man kann das ganz einfach zu Hause ausprobieren indem man bei wenig Licht vor der Kamera mit einer Taschenlampe rumfuchtelt. Bei 360° Shutterangle, egal bei welcher framerate man das macht, müsste ein sehr stark fließender, traumartiger Eindruck entstehen, der zu solchen Inhalten ganz gut passen könnte.

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@beerwish: Das mit dem Ausprobieren war ein guter Tipp. Bewaffnet mit Kamera und einem Fidget-Spinner mit Leuchtdiode am Ende habe ich gestern eine kleine Versuchsreihe gestartet. Wie erwartet erhgält man bei 25p und 1/50s gestückelte Lichtspuren, ebenso bei 50p, 1/100s. Bei 25p 1/25s und 50p 1/50s erscheinen dagegen nahtlose Lichtkreise. Bei Einzelbildbetrachtung sieht man sehr schön, wie die Lichtbögen der Einzelbilder immer passgenau ein Winkelstück weiter rücken. Bei 50p 1/50s sind die Bögen naturgemäß etwas kürzer als bei der anderen.

Leider musste ich feststellen, dass die A7S2 bei 100p 1/100s die Lichtspuren wieder stückelt. Anscheinend kommt hier die Technik nicht ganz mit.

Nebenbei: Stellt man das Rad für die Belichtungseinstellung nicht auf manuell, sondern auf "Videoaufnahme", wählt die Kamera anscheinend bei 25p automatisch 1/25s Belichtungszeit und bei 50p die 1/50s und eben nicht je die Hälfte davon. 

Fazit: Um die Bewegungsunschärfe gering zu halten, werde ich bei meinen zukünftigen Feueraufnahmen wohl 50p, 1/50s auswählen. Ich will aber auf jeden Fall noch Probeaufnahmen mit echtem Feuer statt mit Fidgetspinner machen.

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  • 2 months later...

Vor ein paar Tagen habe ich endlich ein paar Aufnahmen unter echten Bedingungen machen können. Einstellungen:

Zeitliche Auflösung: 50p

Belichtungszeit: 1/50 sekunde

Blende: Offenblende (in dem Fall: 2.8)

Die Lichtempfindlichkeit in ISO habe ich je nach Instrument eingestellt: Je nach Größe der Flammen (und Nähe zum Motiv) musste man ein wenig nachregeln, dass die Lichter nicht ausfressen bzw. die Nebenlichter (durch das Feuer beleuchtete Gesichter/Körper) nicht komplett unterbelichtet sind. Im Großen und Ganzen hat das gut funktioniert und ich würde es wieder so machen. Man könnte zwar die Belichtungszeit verlängern (1/25 Sek bei 25p) um bei der Empfindlichkeit eine Stufe zu sparen und damit das Sensorrauschen verringern, aber man erhöht damit natürlich die Bewegungsunschärfe und das ist es mir nicht wert. Bei anderem Equipment mag das vielleicht anders aussehen; meine A7S2 ist schließlich für wenig Licht optimiert und verübelt die hohen ISO-Werte hoffentlich etwas weniger als andere Modelle.

Die Fokussierung war noch ein Problem: Der Autofokus hat etwa bei Zoomaktionen oft recht lahm agiert und die Szene zu lang unscharf gelassen, bis er wieder die richtige Einstellung hatte. Man sollte denken, dass der Kontraste genug vorhanden sind, aber vielleicht ist die Kombi wenig-Licht-insgesamt-und-sehr-bewegte-Lichter zu schwierig. Gibt es hier vielleicht noch verschiedene Autofokus-Einstellungen, die besser/schlechter geeignet sind? Mit dem Thema habe ich mich jetzt noch nicht befasst und die Standardeinstellung genommen.

Die meiste Zeit habe ich die Fokussierung auf manuell gestellt und eben per Hand geregelt. Das ist im überwiegend Dunkeln allerdings auch nicht immer ganz leicht. Den anderen Kameraleuten (wenn ich selbst als Akteur vor der Linse stand) wollte ich das nicht zumuten. Für Tipps bin ich daher sehr offen :-)

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