4K 60 fps 8 Bit vs 1080p 60 fps 10 Bit

[Julian Herrmann]

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Hallo 

hab mal eine Frage an die Filmfreaks unter euch. 
auf meiner Panasonic S1 Filme ich standardmäßig mit 4K 30 fps und 10 Bit Farbtiefe. 
Wenn ich allerdings mal mehr als 30 fps brauche stellt sich mir die Frage was besser ist:

- 4k 60 fps mit 8 Bit oder

- 1080 p 60 fps mit 10 bit Farbtiefe?

 

danke euch im Voraus 👍🏽

 

[sardinien]

Egal ob 8bit oder10bit, die richtige Einstellung der Cam ist wichtiger. Ich würde im Zweifel 4K verwenden.

 

[Tifoso]

Kommt darauf an was dir wichtiger ist. Mit 4k hast du die höhere Auflösung und mit 10Bit mehr Möglichkeiten die Farben zu verändern.

[beerwish]

Man kann es sich einfach machen und sagen je mehr MBit/s desto besser.

1080p 10bit 4:2:2 bedeutet: Die Helligkeit der Pixel wird mit 10bit (1024 Stufen) gespeichert. Da die meisten Bildschirme nur 8bit zeigen, nutzen einem die untersten 2bit nur, wenn man in der Nachbearbeitung Kontraste, Helligkeit oder Farben ändert. 4:2:2 bedeutet das in einer Zeile von 4 Pixeln 2 auch die Farbinformation enthalten und in der nächsten Zeile auch. Man hat also die Farbe für jedes zweite Pixel. Wenn man 10bit hat, kann man das nutzen um zwischen den sichtbaren Helligkeiten noch Zwischenwerte zu haben, die ins Spiel kommen wenn man den Kontrast ändert und man damit Banding, also sichtbare Stufen in Farbverläufen vermieden kann. Man kann auch mit einem höheren Kontrastumfang aufnehmen (LOG-Profil) um nachträglich die Helligkeit zu erhöhen oder zu verringern. Für HDR-Displays braucht man die 10bit schon deshalb, weil die sowohl ein helleres Weiß als auch ein dunkleres Schwarz haben und der größere Bereich braucht mehr Zwischenschritte (wegen dem sonst sichtbaren Banding).

4k 8bit 4:2:0 bedeutet: Es gibt nur 8bit (256 Stufen). In der Nachbearbeitung gehen aber Stufen verloren und je nach dem bleiben dann zu wenige übrig. 4:2:0 bedeutet, man bekommt in einer Zeile für 4 Pixel zwei mal Farbinformationen und in der nächsten Zeile gar nichts. Man hat also einmal die Farbe für je 4 Pixel. Das entspricht auch dem was das Bayer-Pattern auf dem Sensor liefert wenn man wie die S1 bei 60p im Crop-modus arbeitet. Im Vergleich zu 1080p bekommt man aber für jedes Pixel vier Pixel, also statt einmal 1024 Helligkeiten hat man vier mal 256 und immer noch doppelt so oft Farbinformation.

Da beide Varianten anschließend eine verlustbehaftete Kompression mitmachen müssen, kommt es am Ende doch wieder darauf an wie viele MBit/s übrig bleiben.

Ich würde in der Regel auch 4k nehmen wenn das Ergebnis in 1080p gerendert wird. Das gibt mehr Spielraum für nachträgliches Beschneiden und Drehen. 1080p hat Vorteile wenn man mit hohem Kontrastumfang aufnimmt und Spielraum für eine stärkere Nachbearbeitung der Helligkeit braucht oder für HDR. Eventuell behält man bei 1080p auch die volle Breite des Sensors während man bei 4k einen Crop hat. Ich weiß jetzt gerade nicht wie das bei der S1 ist.

Kameras, die bei 4k auch nur genau so viele Sensorpixel auslesen, wie nötig sind, haben sowieso nicht viele Farbinformationen. 4:2:0 entspricht dem was das Bayerpattern an RGB-Werten liefert. Fast alle Kameras machen das so. Die GH5 und G9 lesen fast doppelt so viele Pixel aus und können deshalb bis zu 30fps auch 4:2:2 liefern. Darüber hinaus wird es dann mit der Verarbeitung und Speicherung schwierig. Die S1 und vor allem die S1H können 6k vom Sensor lesen und sind noch mal besser. Bei 60p geht das aber nicht mehr, deshalb gibt es da einen Crop und entsprechend weniger Farbinformation.

Die Canon R5 ist quasi die erste Kamera, die 8k aufnimmt und dadurch bei 4k die volle Farbinformation für jedes Pixel zur Verfügung hat. Wenn man 8k in RAW aufnimmt bekommt man das Video quasi in RAW Foto-Qualität in den Rechner und kann das voll ausnutzen. Die Kamera überhitzt dann aber auch schnell und die Rechner haben mit dem Format extrem zu kämpfen.