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Immer der Ärger mit fehlerhaften Gebraucht-Objektiven


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Ich muss mal etwas ansprechen, das anscheinend kaum thematisiert wird.
Mir scheint, es ist geradezu ein "Tabu".

Nämlich die Unzahl von fehlerhaften Objektiven, die auf Ebay und ähnlichen Plattformen verkauft werden.
Da werden Fotos der Linsen gezeigt, die alle prima aussehen, und auf Nachfrage (wegen des überraschend OKen Preises) sagt der Verkäufer, dass mit dem Objektiv alles 1a sei, er verkaufe es lediglich wegen Systemwechsels (oder Ähnlichem).

Dann bekommt man, freudig gespannt, das Objektiv geliefert, testet es - und wieder einmal das Gleiche wie schon zu oft: Dezentriert!
Und in dem Moment weiß man, warum der Preis so gut war und der Verkäufer so sch***freundlich. Man ist belogen worden.

Ja, ich habe ein paar Vintage-Objektive, die wirklich in Ordnung sind und erstklassige Fotos schießen. Aber sehr viele, die ich im Laufe der Zeit erworben habe, erwiesen sich als fehlerhaft.

Man muss leider den Eindruck gewinnen, dass ein großer Teil der Gebraucht-Objektive-Marktes aus Linsen besteht, die Leute aus gutem Grund loswerden wollen und die auf diese Weise jahrelang zirkulieren. Niemand, wirklich niemand, wird einem ehrlich ehrzählen, wenn das Objektiv z.B. dezentriert ist. Das ist leider die Realität.

Unschöner Zustand. Ich kann jedem nur raten, entweder nur mit Rückgabemöglichkeit zu kaufen oder aber sich innerlich darauf einzustellen, dass das Ganze eine Lotterie ist und das Geld möglicherweise für die Katz war. Oder über Ebay Kleinanzeigen so, dass man persönlich beim Verkäufer das Objektiv in Augenschein nimmt.

So, das musste ich mal loswerden. Vielleicht habt Ihr ja noch Anmerkungen zu dem Thema.

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Hallo,

bisher hatte ich nur Glück, alles immer gut bzw. wie beschrieben. Kann aber sein, dass ich auch deshalb Glück hatte, weil ich die Bewertungen des Verkäufers immer sorgfältig ansehe und diesen selbst anhand allen Infos bewerte und beim leisesten Zweifel die Finger davon lasse.

Deshalb habe ich auch mehr gebrauchte Objektive über Börsen von Foren gekauft als über eBay, da kann ich den Verkäufer anhand seiner Forenbeiträge besser einschätzen. Und lieber etwas mehr Geld ausgegeben als das absolute Schnäppchen gejagt. 

 Hans 

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Gast expatraite

Muss aber ehrlich sagen - Ich wusste bis vor kurzem nicht mal dass es dezentrierte Linsen gibt. Das Problem ist nur, dass nur ein Bruchteil überhaupt Kenntnis davon hat und darauf achtet - und ehrlich gesagt diejenigen sollten die Linsen auch im Laden kaufen, ausprobieren und wieder zurückgeben oder mit der Existenz von Dezentrierung leben. Weil ich empfinde es als äusserst belastend für einen Verkäufer, wenn er auf dieses 1% Dezentrierungskenner stösst und dann einen Rattenschwanz an Administration hat, wo er das Ding genausogut an einen anderen verkaufen könnte. Wenn du fair bist, fragst du ganz gezielt dass du grossen Wert darauf legst und der Verkäufer kann dann selbst entscheiden ob er sich auf dich einlässt oder nicht. 

Amazon übrigens behält sich auch das Recht vor, übermässige Rücksender zu bannen. 

bearbeitet von expatraite
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Die Kleinanzeigenplattformen werden allzu oft als Müllabladestelle missbraucht. Das ist leider so. Es gibt aber eine ganze Reihe von Hinweisen, die man als Interessent erkennen kann.

- Einzelverkauf mehrerer Teile eines Systems -> Klarer Hinweis auf wirklichen Systemwechsel (oder Hobbyaufgabe...)

- Verkauf von Objektiven, für die es gerade eine Aktion gab -> Das Objektiv als Setbeilage meist nie wirklich in Verwendung / getestet bzw. ungeprüft weiterverkauft.

Dann kann man vom Verkäufer weitere Infos erfragen:

- Scan Ausweiskopie -> Heißt, der Käufer ist gewissenhaft, wird den Mangel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erkennen und sich dann wieder melden (=lästig sein). Wenn die Zusendung des Ausweis-Scans abgelehnt wird (passiert mir in ca. 75% der Fälle): Finger weg!

- Bitte um Zusendung von Beispielbildern, anhand derer man mögliche Dezentrierung erkennen kann -> Wenn der Verkäufer daran aus gutem Grund nicht interessiert ist, wird er den Verkauf an dich zu verhindern wissen.

- Bitte um Bekanntgabe einer Telefonnummer und führe ein persönliches Telefonat-> Wenn eine betrügerische Absicht vorliegt, wird man oft aufgrund von ausweichenden Antworten gewarnt sein.

Es gibt sicher noch viel mehr Anhaltspunkte, welche die Gefahr von Enttäuschungen mindern können. Aber zwei Dinge sollte man stehts im Hinterkopf bewahren:

1. Nicht jeder Schrottverkauf ist ein Betrugsversuch (z. B. Frau verkauft Objektiv von verstorbenem Mann und kennst sich nicht aus) und kann oft bei freundlicher Kontaktaufnahme auch im Nachhinein geklärt werden.

2. Du willst es günstig haben? Dann kaufe ruhig Gebrauchtware, aber sei besonders wachsam, mache es dir nicht zu einfach ("wird schon gut gehen") sondern hake nach und sei kritisch. Vereinbare ein Rückgaberecht und evtl. sogar persönliche Abholung. Du willst das ultimative Schnäppchen machen? OK, aber beschwere dich nicht über das Risiko. Du willst auf Nummer Sicher gehen? Kaufe Neuware von einem seriösen Händler. Du hast ja einige Punkte selbst angesprochen.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass es sich bei diesem Thema um ein Tabu handelt. Die Verkaufsplattforman geben ja selbst schon vielfältige Tipps zum erfolgreichen Handel.

bearbeitet von Gast
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vor 41 Minuten schrieb expatraite:

Muss aber ehrlich sagen - Ich wusste bis vor kurzem nicht mal dass es dezentrierte Linsen gibt. Das Problem ist nur, dass nur ein Bruchteil überhaupt Kenntnis davon hat und darauf achtet - und ehrlich gesagt diejenigen sollten die Linsen auch im Laden kaufen, ausprobieren und wieder zurückgeben oder mit der Existenz von Dezentrierung leben. Weil ich empfinde es als äusserst belastend für einen Verkäufer, wenn er auf dieses 1% Dezentrierungskenner stösst und dann einen Rattenschwanz an Administration hat, wo er das Ding genausogut an einen anderen verkaufen könnte. Wenn du fair bist, fragst du ganz gezielt dass du grossen Wert darauf legst und der Verkäufer kann dann selbst entscheiden ob er sich auf dich einlässt oder nicht.

Für mich ist das (meines Erachtens kein bisschen überkandidelte, sondern normale) Kriterium: Eine Linse ist dann für mich OK, wenn ich damit (abgeblendet) bei Bedarf Bilder schießen kann, z.B. von Architektur oder Landschaft, die ich dann problemlos groß (z.B. A2-Kalender) ausdrucken kann, ohne dass eine Ecke unscharf ist.

Wer nicht ausdruckt und allenfalls mal im Internet verkleinerte Versionen der Fotos veröffentlicht, klar, der braucht vielleicht kein Wissen um Dezentrierung. Wer ständig nur offenblendig "Bokeh-Shots" macht, auch nicht.

Das Problem ist überdies nicht, dass arme Verkäufer auf böse "1%-Dezentrierungskenner" stoßen, sondern dass Verkäufer sehr oft Bescheid wissen und ihr Objektiv gerade WEGEN der Dezentrierung verkaufen. Da bin ich ziemlich sicher.

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vor 18 Minuten schrieb hasenbein1966:

Da bin ich ziemlich sicher.

Und woher nimmst du diese Sicherheit? Ich persönlich habe umgekehrt die Erfahrung gemacht, die zu Expatraites Aussage passt: Ich hatte ein Sony 28-70 Kitobjektiv wenig genutzt, da ich die Kamera damals in erster Linie zum Adaptieren von alten Festbrennweiten verwendete. Das Kitzoom fand ich überraschend scharf. Es lag aber fast nur rum, also verkaufte ich es irgendwann. Um dann eine erboste Nachricht zu erhalten, wie absolut unbrauchbar das Objektiv doch sei. Auf meine Bitte um Aufnahmen, die das Problem zeigten, erhielt ich dann Fotos von ca 50 Metern entfernten Bäumen bei Offenblende und 28mm, bei denen der linke etwas unschärfer war als der rechte. Die Bilder waren wohl aus der Hand geschossen, man konnte nicht genau entscheiden, ob die Bäume überhaupt gleich weit weg wahren. Wieviel Wind dabei im Spiel war, war auch unklar. Die Bilder waren bei miserablem Licht aufgenommen und insgesamt eher flau und von keiner großen Grundschärfe. Der Text strotzte vor Selbstbewusstsein und "Fachkenntnis" (ich vermute, in Foren angelesen ...).

Mal ehrlich: Wer nutzt ein Kitzoom denn auf diese Weise? Ich habe darauf hingewiesen und das Objektiv trotzdem freiwillig zurück genommen, weil ich keinen Ärger wollte und es mir das nicht wert war. Seither bin ich mehr als skeptisch gegenüber "kritischen" Käufern und auch gegenüber dem allgemeinen Gemecker über – tatsächliche oder übertrieben empfundene – Dezentrierung.

Später hatte ich nochnmal etwas ähnliches mit einer Festbrennweite. Da habe ich aber nicht gleich Rücknahme angeboten, sondern nochmal nachgehakt, worauf nichts mehr kam.

Mir vergeht in letzter Zeit ziemlich die Lust auf privates Verkaufen. Die Ansprüche sind ebenso kräftig gestiegen, wie die Bereitschaft, faire Preise zu zahlen, gesunken ist. Spitzfindige technische Diskussionen in Foren scheinen hier eventuell einen unrühmlichen Beitrag dazu zu leisten.

bearbeitet von leicanik
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Tabu? ... ich weiss nicht aber die Standpunkte sind da bezogen.

https://www.systemkamera-forum.de/topic/121317-rechtlose-gebraucht-privatkäufer/

https://www.systemkamera-forum.de/topic/122210-ttestkarten-fotos-ist-dieses-20-mm-objektiv-ok/

 

Bei diesem Thema wird deutlich, dass unterschiedliche Erfahrungshintergründe zu völlig berechtigten, unterschiedlichen Standpunkten führen können.

Beim mir haben sogar private Erfahrungen meine Rangehensweise beim Gebrauchtkauf verändert.

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Leicanik, mag sein, dass es solche Leute gibt, und klar, die nerven. 

Ich kann das aber beurteilen. 

Zum Beispiel hatte ich zuletzt ein Contax-Zeiss 80-200 erstanden. Habe bereits ein Minolta MD 75-150, das hervorragend ist und mit dem es mühelos bei jeder Brennweite möglich ist, die berüchtigten Wände so zu fotografieren, dass sie in jeder Ecke scharf sind. Mir sind die Vorgehensweisen ja bekannt. Und nun beim Contax ist sehr klar erkennbar, dass es eben nicht "User error" ist, sondern je länger die Brennweite ist, desto stärker die rechte obere Ecke unscharf wird (selbst wenn man darauf den Fokuspunkt setzt, kriegt man sie nicht wirklich scharf - ein SEHR deutliches Zeichen für Dezentrierung, außerdem sind die CAs dort stärker als im Rest des Bildes). 

Also bitte kein Pauschalbashing kritischer Käufer, OK? 

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Gast expatraite

Der Fairness halber, wenn dir das so wichtig ist, solltest du jedes Objektiv vor dem Kauf auch erst mal vor die Kamera machen und Testfotos machen. Weil die Kosten des Versands und Rückversands trägt der Käufer. Oder auf Testfotos bestehen.

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vor 3 Stunden schrieb hasenbein1966:

So, das musste ich mal loswerden.

So, jetzt bist du es los. Und?

Die Ursachen für dieses Problem sind vielfältig:

Die Digitaltechnik gibt jedermann die Mittel in die Hand, extreme Ausschnitte zu evaluieren. Vor 40 Jahren war eine hochwertige Lupe - mit welcher man wirklich die Spreu vom Weizen trennen konnte - sehr teuer und wenig verbreitet. Heute geht das mit einem Mausklick und es kostet nichts. Und was berechtigte Forderungen und was übertriebene Erwartungen sind, ist nicht so genau definierbar. Ich habe schon Beiträge von Usern gelesen, welche ihre Linse zurück geben wollten, weil sie direkt gegen die Sonne einen Reflex in der Bildecke hatten.

Moderne Objektive sind empfindliche Präzisionsgeräte. Wenn man so ein Ding zerlegt - wovor man heutzutage dringend abraten muss -  sieht es innen aus wie ein Jettriebwerk für Modellflugzeuge. Tritt hier durch einen Sturz oder Schlag Dejustierung ein, kann dies Folgen auf die Abbildungsqualität haben, obwohl mit freiem Auge nicht erkennbar ist, dass da etwas verbogen oder verschoben ist. Das muss bei einem Gebrauchtkauf nicht unbedingt der Verkäufer zu verantworten haben. Ich habe schon Postpakete erhalten, welche wohl kaum der Absender so übel zugerichtet hatte. Und es kann natürlich genauso beim Neukauf auftreten.

Der größte Feind des Objektives ist die Kamera. Ich behaupte jetzt einmal frech: Würde man 10 Objektive einsammeln, welche beim Pixelspalter ein Ungenügend erhalten haben und diese an einer Kamera mit ISO 100 Film einsetzen, würde man bei 9 davon gar nichts feststellen. Wenn ich im vorigen Jahrtausend Objektive getestet habe, kam ausschließlich der Kodachrome 25 zum Einsatz. Was da durch kam, liefert auch am 12 Megapixel Vollformatsensor noch akzeptable Ergebnisse. Tester für Zeitschriften haben oft niedrig empfindliche Schwarzweißfilme eingesetzt, um feinste Unterschiede heraus zu arbeiten.

Objektive sind Massenprodukte und stehen unter einem starken Preisdruck. Jeder Schritt zur Qualitätssicherung geht erbarmungslos ins Geld und jedes Objektiv, dass dem gestrengen Adlerauge nicht genügt und vom Band fällt, hat Geld gekostet und bringt keines ein. Deshalb drückt man das Adlerauge zu und zwar ziemlich fest, wenn es sein muss. Es heißt zwar gerne, dass die Endkontrolle beim Kunden statt findet, aber es gibt - wie schon erwähnt - auch Kunden, welche sich freuen, wenn ihre Kinder auf den Fotos blond, ihr Hund schwarz und ihr Himmel blau ist.

Kunden, welche das weniger entspannt sehen, haben heute einen deutlich leichteren Stand als vor Jahrzehnten. Die diversen Fernabsatzgesetze in den europäischen Ländern erlauben die Rückabwicklung eines Kaufes ohne Angabe von Gründen. Früher war man da auf den guten Willen des Händlers angewiesen und durfte sich im günstigeren Fall mit einer Gutschrift herum schlagen.

Ein retourniertes Objektiv geht aber nicht zum Hersteller oder zum Service zwecks Nachbesserung, sondern zurück in den Bestand. Es gibt keine seriösen Schätzungen, wie viele Wanderpokale bei großen Internetversendern im Umlauf sind, welche solange zum nächsten Kunden gehen, bis sie eben nicht mehr zurück kommen.

Das hat mehrere Auswirkungen:

Kunden testen sich reihum durch. Immer wieder liest man: "Ich musste 5 Exemplare testen, aber das letzte, das ist wirklich phänomenal". Prominentester Vertreter: photozone.de. Da waren es sogar mehr als fünf. Der Beitrag ist nach der Namensänderung nicht mehr online.

Versender, welchen genau das auf die Nerven geht, reagieren mit Androhungen von Accountsperren. Damit wird geltender Verbraucherschutz einseitig außer Kraft gesetzt und durch eine Zuteilungsmentalität nach realsozialistischem Muster ersetzt. Der volkseigene Trabant wurde auch nicht umgetauscht wenn der Besitzer etwas zu nörgeln hatte. Mal abgesehen, dass das auch keiner getan hätte.

Die genannten Punkte betreffen Neu- und Gebrauchtgeräte gleichermaßen. Was beim Kauf aus zweiter Hand noch dazu kommen kann, ist ein individuelles Verschulden des Verkäufers, wenn dieser Schäden am Objektiv verschuldet hat und dieses unter Verheimlichung derselben an einen ahnungslosen Verkäufer abschlagen will. Das ist aber ein generelles Problem und nicht auf Fotogeräte beschränkt. Es gab einmal eine Internetseite, auf welcher man Fotos von bei Übertaktungsversuchen aufgeplatzten CPUs bewundern durfte. Diese stammten allesamt aus Internetauktionen. In den einschlägigen Foren wurde auch recht locker auf "CPU abgebrannt, was nun?" mit "in der Bucht versenken" geantwortet.

Résumé?

Nicht wirklich. Leute, welche meinen, dass sie das alles nicht interessiert, kann man gratulieren. Was kann man im Leben schon mehr erreichen, als wunschlos glücklich zu sein. Leute, welche meinen, dass sie eine zugesicherte und von ihnen bezahlte Eigenschaft auch haben möchten, werden es weiterhin schwer haben. Dass der Gebrauchthandel schon vor der Zeit der mittelalterlichen Rosstäuscher nie frei von Risiken und Nebenwirkungen war, ist ebenfalls eine Tatsache. Das man beim Neukauf besser fährt, ist sicher statistisch relevant, kann aber im Einzelfall deutlich Spielraum nach unten haben.

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Ich gehöre nun zu den ehrlichen Verkäufern und bemühe mich auch, die Beschreibung möglichst so zu formulieren, dass keine Fragen offen bleiben. Meine Erfahrung ist nämlich, dass, wer viel nachfragt, kauft letztlich nicht.

Persönlich würde ich keine Problem-Linsen gebraucht kaufen, also Linsen, bei denen Serienschwankungen bekannt sind. Beim Nikon AF-P 70-300 scheint das der Fall zu sein. Das hatten wir gebraucht, aber zum Glück vom Händler gekauft und mussten es zurücksenden. Ein Neues war in Ordnung. Das 50er Nikon hab ich dagegen gebraucht von Privat über ebay gekauft, aber das ist eine sichere Bank.

Das ist alles so individuell und unterschiedlich... schlechte Erfahrungen hab ich bei ebay tatsächlich noch nicht gemacht. Ich finde es nur sehr schade, dass häufig die Bewertung vergessen wird. Da kommt sogar Dank per Nachricht, aber davon haben zukünftige Interessenten leider nichts, wenn sie mein Profil checken.

 

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vor 2 Stunden schrieb expatraite:

Ich würde niemals eine  Scan einer Ausweiskopie schicken. 😵

Das fällt für mich unter Datenschutz.

Ja, so unterschiedlich sind die Menschen. Ich frage als Käufer meist nicht danach. Wenn es jedoch eine minimale Ungereimtheit gibt, frage ich sehr freundlich danach - mit der Versicherung, dass ich die Daten nach Prüfung der Ware unverzüglich löschen werde.

25% der Verkäufer haben kein Problem damit, 75% lehnen es ab. Damit ist der Deal geplatzt und ich ziehe meine Interessensbekundung zurück. Die Folge: In vielen Jahren wurde ich nicht 1x Betrugsopfer. Wenn etwas nicht in Ordnung war (was über die Jahre hinweg gelegentlich vorkam), gab es immer eine einvernehmliche Lösung im Nachhinein. Wenn ich ausnahmsweise mal einen Mangel "zu spät" bemerkt habe, wurde der Artikel einfach mit entsprechendem Hinweis weiterverkauft, und das meist ohne große Verluste.

Datenschutz ja, Anonymität nein. Nicht ohne Grund müssen gewerbliche Händler ihre Identität preisgeben. Ich würde nie einem unbekannten Verkäufer Geld überweisen, der mir offensichtlich etwas über seine Identität oder seinen Aufenthaltsort verschweigt.

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Wer ein Rückgaberecht will, soll halt neu kaufen. Punkt.  Wenig zahlen  und nur perfekt zentrierte Objektive erwarten klappt halt nicht.  Viele  Verkäufer wissen nicht mal was eine Dezentrierung ist und testen das auch nicht. Klar gibt es auch andere. Und dann gibt es die Käufer die keine Ahnung haben.

Mein letztes Nikkor war ein 18-200. Der AF Motor gab den Geist auf. Ich habe das Objektiv als defekt verkauft und auch klar geschrieben, dass der AF nicht mehr funktioniert.  Der Käufer hat sich dann gemeldet und gefragt ob noch was anderes defekt sei. Er könne keine scharfen Fotos machen. Nein meines Wissens nach nicht aber ich habe das auch nicht testen lassen.   Ich habe dann Bilder verlangt und auch bekommen. Er hat das Objektiv an irgendeine billige Einsteiger Nikon mit Winzsucher geflanscht und so hat er dann manuell fokussiert (das war ihm bewusst).  Nur... Kind vor Vorhang. Der Vorhang war scharf und das Kind nicht. Kann ich als Verkäufer nichts dafür, wenn der Käufer von Schärfentiefe  noch nie was gehört hat und mit dem schlechten Sucher nicht manuell fokussieren kann. Ich habe danach nichts mehr gehört.

 

bearbeitet von Gast
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Ich meide eBay völlig. Ich habe dort noch nie etwas verkauft oder gekauft.

Wenn ich etwas verkaufe, dann entweder hier oder im DSLR Forum. Man kennt sich zwar nicht richtig, aber die Basis ist doch - so denke ich - eine andere. Beim Verkauf versuche ich, einen fairen Preis anzubieten, da ich nicht weiß, wie jemand anderes eine ggf. vorhandene Beeinträchtigung und Gebrauchsspuren empfinden würde. Oft finde ich bei Gebrauchtware die Preisvorstellungen zu hoch. Gedanklich schlage ich bei Produkten mit abgelaufener Garantie auf den Preis die notwendigen Reparaturkosten mit auf. Bei Olympus ist das einfach, weil Reparaturpauschalen veröffentlicht sind.

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vor 18 Minuten schrieb tgutgu:

Oft finde ich bei Gebrauchtware die Preisvorstellungen zu hoch.

Das ist mir bei Angeboten aus Deutschland auch aufgefallen. Die Vorstellungen der Verkäufer sind teilweise recht absurd.  In der Schweiz sind die Gebrauchtpreise generell niedriger scheint mir. 

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Es sind genauso oft Preisvorstellungen bei vermeintlichen Interessenten ziemlich absurd, es gibt immer zwei Seiten! Die, die sich auskennen, wissen, dass manche Preise entweder unrealistisch oder ziemlich korrekt sind. Zu Anbietern mit Traumpreisen für veraltetes Gerät wird kein Auskenner Kontakt aufnehmen, eher bei denen mit realistischen Preisen für gesuchte Sachen und denen wird dann erklärt, dass sie viel zu teuer sind...

Wobei der tatsächliche Zustand noch gar nicht berücksichtigt ist. Solche Typen sind oft diejenigen, die dann zwar ein gesuchtes Teil endlich haben, aber danach noch irgendwelche Sachen (er)finden, um den Preis nachträglich zu drücken...

bearbeitet von rostafrei
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vor 4 Stunden schrieb Stanisław Kuschelski:

Datenschutz ja, Anonymität nein.

Das Gegenteil von Anonymität ist aber nicht, anderen eine Kopie meines Ausweises zur Verfügung zu stellen (ohne zu wissen, was sie weiter damit machen werden  — z.B. unter meinem Namen unehrliche Geschäfte abwickeln?). Wenn ich versende, gebe ich ja sowieso auf dem Paket meinen Klarnamen und die Adresse an. Das zu nennen, habe ich auch vor dem Versand kein Problem. Auch nicht, ein Telefonat über die Festnetznummer zu führen. Aber eine Ausweiskopie geht mir dann doch etwas zu weit. Auch ein gewerblicher Händler schickt mir die nicht.

bearbeitet von leicanik
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vor 15 Stunden schrieb hasenbein1966:

Ich kann das aber beurteilen. 

(...)
Also bitte kein Pauschalbashing kritischer Käufer, OK? 

Ich glaube, du hast mich missverstanden. Ich hatte nicht gefragt, ob du eine Dezentrierung sicher beurteilen kannst, sondern mich auf folgenden Satz von dir bezogen; „dass Verkäufer sehr oft Bescheid wissen und ihr Objektiv gerade WEGEN der Dezentrierung verkaufen. Da bin ich ziemlich sicher.“  
Ich hatte daraufhin gefragt, worauf du diese Sicherheit stützt. Ansonsten klingt das nämlich fast wie Pauschalbashing gegenüber Verkäufern. ;) 
Aber ich kann deinen Ärger als Käufer schon auch verstehen. Ich denke mal, schwarze Schafe gibt es auf beiden Seiten.

 
bearbeitet von leicanik
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vor 8 Stunden schrieb Stanisław Kuschelski:

- Scan Ausweiskopie -> Heißt, der Käufer ist gewissenhaft, wird den Mangel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erkennen und sich dann wieder melden (=lästig sein). Wenn die Zusendung des Ausweis-Scans abgelehnt wird (passiert mir in ca. 75% der Fälle): Finger weg!

Ich würde dir auch keine Kopie schicken. Meine persönlichen Daten gehen niemanden was an. Ganz sicher jedenfalls keinen Käufer von irgendwelchen Objektiven. Die Forderung ist völlig daneben.  Ich verkaufe auf einer Schweizer Auktionsplattform und bin dort schon seit 16 Jahren aktiv und mit 100% zufriedenen Käufern, hat mich auch noch keiner nach einer Ausweiskopie gefragt.

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Da schwirren jetzt schon einige Themen herum. Dezentrierte Objektive, betrügerische Verkäufer. Unterschiedliche Datenschutzauffassungen.

Ich habe in den letzten Jahrzehnten viel Geld für Neuware, aber auch immer wieder für Gebrauchtes ausgegeben. Speziell bei meiner Großformatsammlerei handelt es sich um Geräte, die seit Jahrzehnten nicht mehr am Markt sind. Und da kann ich nur ein Dreifach Hoch auf Ebay in Kombination mit Gesunden Menschenverstand [tm] ausrufen. Ich bin in vier Jahrzehnten mindestens 10 mal durch betrügerische Fotohändler übers Ohr gehauen worden. Vor allem "Vorführkameras", welche im Studio zu Tode geschunden worden waren, aber dank ausschließlichem Stativbetrieb mit immer wieder dem gleichen Objektiv keine äußere Abnutzung aufwiesen, waren eine beliebte Masche. EXIF sei Dank geht das heute nicht mehr.

Bei Ebay Angeboten achte ich unter anderem auf folgende Dinge:

Bietet der Käufer Bezahlung über PayPal an? Wenn nicht, hat sich die Sache erledigt. Speziell Money Transfer betrachte ich als Alarmsignal.

Wie sieht es mit einem im Angebot zugesichertem Rückgaberecht aus? Auch Händler versuchen in letzter Zeit verstärkt, dieses auszuschließen, was nach EU Recht gar nicht möglich ist. Ohne Rückgaberecht kaufe ich nichts, bei dem verdeckte Mängel auftreten könnten.

Bietet der Verkäufer auch Selbstabholung und Barzahlung an? Bei teurem Gerät würde ich das bevorzugen, wenn der Händler innerhalb von 500 km erreichbar ist. Und es wäre nicht das erste Mal, dass ich einen Tag unterwegs gewesen wäre, nur für die CO2 Bilanz.

Wie ist das Verhältnis des Angebotes zum Neupreis? Für 100 Euro schlage ich mich nicht mit Gebrauchtware herum.

Wie sind die Produktfotos? Oft werden einfach Fotos von der Herstellerseite herunter geladen, welche gar nicht den angebotenen Artikel zeigen. Manche Anbieter stellen 10 Fotos ein, bei denen das Objektiv immer so gedreht ist, dass man die gleiche Seite sieht. Was ist auf der Rückseite? Manche Fotos sind so schlecht, dass es unmöglich ist, den Zustand zu beurteilen. Leider öffnet Ebay den Betrügern Tür und Tor, indem sie die eingestellten Produktfotos auch anderen Verkäufern anbieten.

Gibt es Unstimmigkeiten bezüglich des Standortes der Ware? Ich habe schon einmal ein Päckchen aus Shanghai erhalten, obwohl der Händler behauptete, in Großbritannien ansässig zu sein. Stand sogar ausdrücklich "UK Stock" dabei. Verdächtig sind hier vor allem Händler, deren Namen auffällig auf DE, UK oder EU enden. Die stammen meist aus Shenzhen oder Hongkong.

Macht der Anbieter bei Kameras Angaben zur Zahl der Auslösungen? Es ist schon klar, dass eine gebrauchte Kamera zum Fotografieren verwendet wurde, aber wenn sie 80.000 oder mehr auf dem Buckel hat, lasse ich auch die Finger davon.

Macht der Anbieter eindeutige Aussagen zum Zustand des Gerätes? Angaben wie "konnte das Objektiv nicht testen weil ich keine Kamera dazu habe" sind ok, wenn das Objektiv als defekt angeboten wird.

Wurde das Gerät in der Vergangenheit mehrmals angeboten? Kommt öfter vor als man meinen möchte. Warum haben frühere Kunden den Kauf rückabgewickelt?

Der Rest ist Intuition. Manche Angebote machen mich einfach misstraurisch, also lasse ich die Finger davon. Ein vollständiger Schutz ist das nicht, aber bis jetzt ging es weitgehend gut und die wenigen Reklamationen konnte ich zurück geben.

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vor 17 Stunden schrieb hasenbein1966:

Nämlich die Unzahl von fehlerhaften Objektiven, die auf Ebay und ähnlichen Plattformen verkauft werden.
Da werden Fotos der Linsen gezeigt, die alle prima aussehen, und auf Nachfrage (wegen des überraschend OKen Preises) sagt der Verkäufer, dass mit dem Objektiv alles 1a sei, er verkaufe es lediglich wegen Systemwechsels (oder Ähnlichem).

Bei ebay würde ich "kritischen" Objektive (also solche, die gerne mal dezentriert sind) nur dann kaufen, wenn sie noch Garantie haben.

Ansonsten gibt es Alternativen, z.B. das blaue Forum oder hier. Da sehe ich mir an, ob etwas von aktiven Forennutzern verkauft wird und dann frage ich noch nett nach einem Beispielbild nach (bzw. wer auch Abholung anbietet für einen Test, bietet mit höherer Wahrscheinlichkeit keine Gurke an). Damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht.

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Meine schlechten Erfahrungen stammen aus dem blauen Forum. Gute Erfahrungen waren dort aber in der Mehrzahl.
Bei EBay habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht,  meine letzte Aktivität dort ist aber auch schon länger her. Ich habe dort als Käufer erlebt, dass sich ein Mangel am Objektiv herausstellte, den der Verkäufer übersehen hatte. Wir haben uns verständigt, er übernahm die Reparaturkosten.

Einmal hatte ich als Verkäufer ein HiFi-Gerät verkauft, dass ich noch voll funktionsfähig in meinen Schrank gestellt und dort lange Zeit stehen gelassen hatte. Dann in gutem Glauben ohne nochmal zu prüfen verkauft und versendet. Es stellte sich beim Käufer glaubwürdig ein Schaden heraus. Eine Reparatur wäre unrentabel gewesen. Wir haben das so gelöst, dass er das Gerät entsorgt (um mir und der Umwelt die Rücksendung zu sparen) und ich den Kaufpreis zurück erstatte. Netterweise schickte mir der Käufer dann sogar eine im Laufwerk vergessene CD zurück.
Bei weiteren Verkäufen war ich dann vorsichtiger und habe die Geräte vor dem Versand nochmal überprüft. Man glaubt es kaum, was alles durch Altern beim einfachen Herumstehen ohne Benutzung kaputt gehen kann — die Kunststoffzahnrädchen in einem NAD-Cassettendeck z.B. hat es bei der Wiederinbetriebnahme schlicht zerbröselt.  Zu Analogzeiten passierte mir Ähnliches mal mit einem manuellen Sigmaobjektiv: Als ich es nach längerer Zeit aus dem Schrank nahm und an die Kamera schrauben wollte, hatte ich plötzlich Einzelteile in der Hand (nein, ich bin kein Grobmotoriker :D ).

bearbeitet von leicanik
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