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Hausmarken-Objektive, Objektive der Handelsketten und Kaufhäuser an Sony KB


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Hallo zusammen,

 

während Objektive der Objektiv-Schmieden im früheren Ostblock (insbesondere aus der DDR und der Sowjetunion) ja durchaus einige Fans haben, sind Objektive der Marken Revue (Foto-Quelle) oder Porst geradezu ein Tabu in der deutschsprachigen Foto-Foren-Landschaft.

 

Klar: Jena, Dresden und Görlitz waren Geburtsstätten erstklassiger Objektivrechnungen. Nach dem zweiten Weltkrieg war Zeiss in Jena zumindest sehr bemüht, weiterhin neue Spitzenobjektive auf den Markt zu bringen. Es kann aber nicht  verschwiegen werden, dass japanische Unternehmen durchaus konkurrenzfähige Objektive in ihren Sortimenten hatten, und auch weltberühmte Fotografen schon in den 1950er Jahren an ihren Schraubleicas z.B. Nikkore oder Serenare anbrachten.

 

Die westdeutschen Fotogeschäftsketten Foto-Quelle und Porst handelten mit so genannten Hausmarken, z.B. stehen Produkte mit dem Namen oder Namensteil "Revue" für umgelabelte Fotoprodukte verschiedenster Herkunft. Da waren auch westdeutsche Erzeugnisse dabei (z.B. von Enna).

 

Mir ist bei Vergleichen als mehr als durchschnittlich gut aufgefallen ein 55mm 1:1,4 Auto Revuenon Nr. 1211xy made in Japan (M42), das als Standardobjektiv zu einer Revueflex 3000 SL oder SM gehörte, welche im Ursprung aus der Familie der Chinon CX Kameras stammt.

 

Kennt noch jemand besonders empfehlenswerte Objektive - sei es deutscher, russischer oder japanischer Herkunft - die als Revue/Quelle oder auch Porst Produkte vertrieben wurden?

 

Dank und Gruß von

Axel

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Sofern die betreffenden Linsen nicht irgendeine besondere, mindestens "charmante" Eigenschaft aufweisen - etwas, was beispielsweise ja auf die Helios-Objektive mit ihrem einmaligen Bokeh zutrifft - sehe ich keinen vernünftigen Grund, sich für diese Objektive zu interessieren. 

Objektive (gerade 50er), die OKe Bilder machen, OK scharf sind etc., gibt's ja nun wie Sand am Meer. Da muss man wirklich ganz krass am Sammelwahn leiden, dass man sich auch noch so ein Quelle-Dings zulegt. 

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vor 10 Stunden schrieb FritzG:

Kennt noch jemand besonders empfehlenswerte Objektive - sei es deutscher, russischer oder japanischer Herkunft - die als Revue/Quelle oder auch Porst Produkte vertrieben wurden?

Kann ich nicht. Aber falls Du das nicht schon ohnehin kennst: Im Digicamclub-Forum findest Du möglicherweise Leute, die dazu etwas zu sagen haben

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Das Porst Color Reflex MC Auto 55mm/1.4 fand ich ziemlich gut. Hatte an einer Sigma Kamera relativ wenig Farbverschiebungen.
Eventuell ist es dem Revuenon ähnlich, wie auch das Chinon, Rikenon und Mamiya für M42.
Ansonsten kenne ich nur die kompakte Rangefinder-Kamera Revue 400 SE, die von Cosina gebaut und in etwa baugleich zur Minolta und Konica S3 ist.

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  • 2 weeks later...
Am 14.4.2020 um 07:45 schrieb hasenbein1966:

Sofern die betreffenden Linsen nicht irgendeine besondere, mindestens "charmante" Eigenschaft aufweisen - etwas, was beispielsweise ja auf die Helios-Objektive mit ihrem einmaligen Bokeh zutrifft - sehe ich keinen vernünftigen Grund, sich für diese Objektive zu interessieren. 

Objektive (gerade 50er), die OKe Bilder machen, OK scharf sind etc., gibt's ja nun wie Sand am Meer. Da muss man wirklich ganz krass am Sammelwahn leiden, dass man sich auch noch so ein Quelle-Dings zulegt. 

Hallo Hasenbein,

Deine Antwort ist mir leider irgendwie in den falschen Hals geraten, ich habe mich darüber geärgert, da darin irgendwie mitschwingt, mir Unvernunft und Sammelwahn zuzuschreiben.

Zum ersten Absatz Deiner Antwort: das ist doch genau meine Frage, nämlich ob es Hausmarken-Objektive mit "charmanten" Eigenschaften gibt, für die man sich interessieren sollte.

Zum zweiten Absatz: das "Quelle-Dings" ist sogar mehr als ok, dagegen sehen eine Reihe prominente Objektive nicht besser oder sogar schlechter aus. Zumindest konnte es MICH von meinem reichlich 45 Jahre alten Vorurteil befreien, dass alles, was mit Revue gelabelt was, nur drittklassiger Kram war. Jetzt kenne ich also ein gutes Normalobjektiv (zu dem Preis kenne ich derzeit nichts besseres), aber was ist mit anderen Brennweiten? Welcher Hersteller hatte sonst schon z.B. ein 24mm Macro-Objektiv im Programm...

Gruß von

Axel

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@FritzG

Wobei sich mir natürlich die Frage aufdrängt, wozu um alles in der Welt könnte man ein 24 mm Macro gebrauchen? Für Insekten schon mal nicht, Stichwort Fluchtdistanz. Da ist mir oft sogar schon mein 70er Sigma zu kurz. Mir fällt für ein solches Objektiv wirklich nicht ein sinnvolles Einsatzgebiet ein. Es wird auch einen Grund geben, warum die „großen“ Hersteller so etwas nicht bauen.

Und nein, wenn ich mich bei diesen Objektiven der „Hausmarken“ wie du es nennst so umschaue, da ist da nichts, was  mich wirklich reizen würde. Mir sind Verarbeitungsqualität und vor allem die optische Leistung sehr wichtig, und sowas findest du da leider nicht. Und hinter einem preiswerten Objektiv kann nun mal keine aufwendige optische Rechnung stehen. Zu Kompromissen bin ich da nicht bereit. Vielen anderen wird es genauso gehen, deshalb wirst du für solche Objektive hier kaum Zuspruch oder gar Erfahrungen finden.

bearbeitet von Easy98
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vor 48 Minuten schrieb Easy98:

@FritzG

Wobei sich mir natürlich die Frage aufdrängt, wozu um alles in der Welt könnte man ein 24 mm Macro gebrauchen? Für Insekten schon mal nicht, Stichwort Fluchtdistanz. Da ist mir oft sogar schon mein 70er Sigma zu kurz. Mir fällt für ein solches Objektiv wirklich nicht ein sinnvolles Einsatzgebiet ein.

 

... kleine Pflanzen in ihrem Umfeld (Biotope), Fotos von Architekturmodellen, Aufnahmen in technischen Geräten...

...

@FritzG

 

///Und nein, wenn ich mich bei diesen Objektiven der „Hausmarken“ wie du es nennst so umschaue, da ist da nichts, was  mich wirklich reizen würde. Mir sind Verarbeitungsqualität und vor allem die optische Leistung sehr wichtig, und sowas findest du da leider nicht.///

 

Genau dieses Vorurteil hatte ich ja auch, bis ich das erwähnte Auto Revuenon 55mm 1:1,4 an der Kamera hatte. Sonst hätte ich ja nicht gefragt. Denn optische Leistung und Verarbeitungsqualität finde ich auch wichtig (wer nicht?).

 

Gruß von

Axel

bearbeitet von FritzG
Tippfehler
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Man muß dazu wissen, daß man mit 24 mm Objektiven in den 1970er nicht beliebig nahe an das Objekt herangehen konnte bzw. die Abbildungsleiung nahm kräftig ab. Wir sind da heute recht verwöhnt. Mit einem FD 2,8/24 mm von 1971 konnte man z.B. nur auf 30 cm heran, was schon ziemlich gut war. Man hatte da ganz schnell ein Balgengerät am Hals. Gerade die besagten Architekturmodelle kommen da noch nicht so richtig zur Geltung.

Kleine Tierchen und 1:1 - Stichwort schattenfreie Lichtführung - macht man mit einem 24 mm Macro eher nicht. Das ist schon richtig.

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Genau. Es kamen dann z.B. bei Nikon die „Close Range Correction (CRC)“  mit sogenannten „Floating Elements“ auf, um die Qualität im Nahbereich zu verbessern. Ich erinnere mich nicht an ein 24er, aber an das dafür oft gerühmte Nikkor 2,8/28mm Ai-s, mit dem man immerhin bis 20cm rankam, und das bei guter Qualität. (Hab’s leider verkauft ...)

bearbeitet von leicanik
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vor 4 Stunden schrieb Gernot_A7:

Man hatte da ganz schnell ein Balgengerät am Hals.

Am Balgengerät kannst du ein 24mm Objektiv nur in Umkehrstellung nutzen. Gängige Balgengeräte hatten eine Auszugsverlängerung von etwa 50 mm bis etwa 150 mm. Da warst du bei einer so kurzen Brennweite mit der Schärfenebene schon innerhalb des Objektives. Für ein 24mm Objektiv wäre ein Auszug von 1 bis 3 mm ideal gewesen und so flache Zwischenringe gab es nicht. Selbst der manuelle Nikon K1 hatte 5.8 mm. Nahlinsen wären da eher geeignet gewesen, die hatten aber Abschattungsprobleme wegen des weiten Bildwinkels. Manche Fotografen haben sich spezielle Nahobjektive gebastelt, indem sie das Bajonett abschraubten und mit Einlegescheiben erhöhten. Alle diese Tricks lösten aber nicht das Problem der fehlenden Nahkorrektur.

So besehen war eine kurze Nahdistanz bei guter Qualität ein Mehrwert, welchen man anders schwer erreichen konnte.

vor 4 Stunden schrieb Gernot_A7:

Gerade die besagten Architekturmodelle kommen da noch nicht so richtig zur Geltung.

Für die Architekturmodelle gab es Spezialobjektive wie das Boroskop. Das sind Spezialoptiken, welche u. a. zur Hohlrauminspektion eingesetzt werden. Im Gegensatz zu ähnlichen Endoskop habe sie einen starren Tubus mit Stablinsen. Das Objektiv an der Spitze kann gerade oder abgewinkelt sein und unterschiedliche Bildwinkel haben. Für Architekturmodelle gab es damals die Lösung mit einem Weitwinkel bei rechtwinkeligem Linsenaustritt und einem am Tubuseende aufschraubbaren Rädchen. Statt des abgebildeten Okulars wurde eine Kamera aufgesetzt. Damit konnte man mit senkrecht gehaltener Optik durch die Straßen der Modelllandschaft fahren und erhielt einen Film aus der Perspektive einer Rundfahrt durch den späteren Gebäudekomplex. Ist aber heute natürlich etwas, wofür eine Mini-Videokamera zum Einsatz kommt.

 

bearbeitet von tengris
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Am 25.4.2020 um 07:20 schrieb hasenbein1966:

Selbstverständlich ist es Unvernunft und Sammelwahn. 

Ich hatte ja selber so eine Phase. 

Glücklicherweise ist die aber vorbei 😎

Ich tendiere dazu dieser Auffassung zuzustimmen. Es gibt heute durchweg besseres. Wenn man z.B. ein kurzbrennweitiges Makro sucht, dann ist das beste z.Z. das Laowa 4,0/15mm. Damit kann ich bis 6mm an die Fraontlinse heran scharfstellen und das bei sagenhafter Schärfe. Oder man könnte das einzigartige Laowa "Endoskopobjektiv" 24mm ins Auge fassen, das von unendlich bis 2:1 geht und in jedes Loch paßt. Es kostet natürlich auch eine Stange Geld, ja (und ich habe es deswegen auch noch nicht gekauft 😉 ).

Weitwinkel haben generell dermaßen in Sachen Abbildungsqualität und auch Reflexfreiheit zugelegt, daß es selbst die besten Weitwinkel der 80er bis 00er Jahre schwer haben hier mitzuhalten. Portraitobjektive? Ähnliche Situation. Was aus dem 20sten Jahrhundert soll ein aktuelles 1,4 (1,8)/85mm (egal welcher Hersteller) ernsthaft toppen können. Und dabei sind einige dieser  aktuellen Objektive noch nicht einmal besonders kostspielig und bieten trotzdem AF und volle Systemkompatibilität.

Das bringt mich dann zu der Schlußfolgerung: Das aus meiner Sicht einzige Argument für solche Hausmarkeobjektive ist der äußerst geringe Einkaufspreis und sonst nichts.

Was einem das Hobby finanziell wert ist, das kann und soll jeder für sich entscheiden.

bearbeitet von ALUX
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Ein ähnliche Problem wie die osteuropäischen Produkte bei uns, die unter Hausmarken verkauft wurden, hatte zum damaligen Zeitpunkt auch die japanische Kameraindustrie in den Vereinigten Staaten.

Das Problem wurde damals geschickt über die Fa. Vivitar gelöst.
Vivitar hatte nie eigene Objektive hergestellt, sondern bei den japanischen Firmen bauen lassen.
Das waren damals renomierte Hersteller wie u.a. Tokina und auch Kino Precision (Kiron).

Anhand der beiiden ersten Stellen der Seriennummern kann man auch heute noch feststellen, welcher Hersteller welches Vivitar Objektiv damals gebaut hatte.
37... war z.B. Tokina, 22... war Kiron usw.

Wen es interessiert, hier die Liste der Hersteller:

https://www.cameraquest.com/VivLensManuf.htm

 

bearbeitet von D700
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Der amerikanische Markt war immer schon patriotischer als der europäische. So war im letzten Jahrhundert die Firma Calumet ein Big Player auf dem professionellen Fotomarkt. Die brachten sehr viele Hausmarkenprodukte, ohne eine eigene Fertigung zu haben. Unter "professioneller Markt" war damals auch und vor allem Großformat zu verstehen. Auf der Kameraseite haben sie zuletzt sehr eng mit Cambo zusammen gearbeitet und - früher - auch eine ganze Reihe von Cambo Produkten als "Calumet" angeboten. Bei den Großformatobjektiven hieß die Hausmarke "Caltar". Unter diesem Label erschienen ursprünglich Objektive von Ilex, Rochester, NY. Später konnte Rodenstock, München, West Germany den Fuß in die Tür bekommen. Da die Lieferkontingente jährlich neu verhandelt wurden, konnte aber auch die große Konkurrenz Jos. Schneider aus Bad Kreuznach einige Male den lukrativen Auftrag weg schnappen. Da Calumet das Tor zum amerikanischen Markt war, mussten die Hersteller in den sauren Apfel beißen und satte Rabatte einräumen. Für den europäischen Fotografen ergab sich damit mache Chance, ein hochwertiges Markenobjektiv zu einem günstigeren Preis zu ergattern als unter dem Originalnamen.

Aus den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg wird dies auch für diverse Kleinbildhersteller berichtet. Große amerikanische Kaufhausketten hatten ihre Hausmarken für alle möglichen Produkte. Dafür waren die Einkäufer auch in Japan unterwegs. Für die Hersteller bedeutete das fixe Lieferkontingente zu vereinbarten Preisen und Zugang zu einem Markt, welcher damals für asiatische Marken noch ein steinigeres Pflaster als heute war.

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