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Artefakte allgemein - Gründe, Vermeidung, Korrektur *systemunabhängig*


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Da im Thema zur M1 III etwas ausführlicher on Topic über Artefakte geschrieben wurde, fände ich es interessant, das Thema Artefakte in dieser Rubrik Bildbearbeitung/EBV vielleicht etwas ausführlicher zu behandeln. Ich selbst habe mitunter Schwierigkeiten, sie zu entdecken, mache dann später Stielaugen, wenn die Lego-Duplo Blöcke plötzlich im fertigen Bild zu sehen sind oder staune über abgelehnte Fotos, weil dort angeblich welche sein sollen, die ich nur nie selber finde...

Wie äussert sich das im Foto während der Bearbeitung und was kann man vorher tun, damit es nicht passiert? Was ich weiß ist, dass es häufiger bei kontrastarmen Bereichen auftreten kann, z.B. im blauen Himmel. Aber auch bei falscher Farbtemperatur kann es schnell passieren, ebenso bei falscher Komprimierung oder Konvertierung. Gibt es Programme, in denen man sie während der Bearbeitung deutlicher sichtbar machen kann, um sie im endgültigen Foto nicht mehr ertragen zu müssen? Oder anders gefragt: was sind deutliche Hinweise für zu erwartende Artefakte?

Vllt. kann hier etwas dazu gesammelt werden, gern auch Beispielfotos mit kritischen Bereichen - falls diese Bereiche schwer erkennbar sind, bitte markieren! Kamerafabrikat oder -system ist ausnahmsweise egal. Exifs? wenns der Wahrheitsfindung dient... 🤣

Gruß Andreas

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Hmm... Artefakte sind ein weites Feld.

@somo hatte im anderen Thread geschrieben:

Zitat

 Artefakte im Himmel o.ä. hatte ich noch nie und kenne ich nur von schlechter JPG-Komprimierung.

Das sind eigentlich die einzigen, die ich kenne :). Damit meine ich Farbabrisse, die entstehen können, wenn es im Himmel sehr sanft graduierte Helligkeitsübergänge gibt - und dann kommt bei übertriebener Komprimierung Banding bei raus. Wenn ich den Verdacht habe, daß Banding auftreten könnte, schiebe ich Kontrast und ggf. andere Regler (z.B. Tiefenanhebung) versuchsweise in Extrempositionen - dann kommt es schon rechtzeitig zum Vorschein.

Merkwürdige Artefakte in Art der Mosaikstrukturen, die gelegentlich bei Sensor-Shift Hi-Res auftreten, hatte ich eine Zeitlang bei Aufnahmen mit dem 15mm Heliar M39  an der A7-II. Das vignettierte stark, und wenn ich die Ecken mit dem (sonst recht guten) Vignettierungsregler von DX0 aufhellte, traten die Mosaikstrukturen auf. Mal sehen, ob ich noch Beispiele finde. Aber:  Das war offenbar ein software-abhängiges Problem, das ich mit meiner aktuellen Version von DX0 nicht mehr oder nur noch äußerst schwach reproduzieren kann. Das M39er Heliar ist zwar immer noch keinesfalls ideal für die A7-II (deshlab habe ich die E-Mount-Version angeschafft) , aber die Mosaikstrukturen sind auch beim M39er weg.

Die einzigen anderen Artefakte, die mir im Moment aus meiner Arbeit einfallen, sind Überschärfungskanten. Denen wirke ich dadurch entgegen, daß ich a) eigentlich nur noch ganz am Ende der Bearbeitung schärfe und dabei b ) normalerweise sehr zurückhaltend vorgehe. Wirklich scharfzeichnende Linsen wie das 15/1.7er Pana-Summilux an MFT oder das 55/1.8 Sony-Sonnar  an KB sind dabei hilfreich, während die preiswerteren Zooms da wenig Freude machen.

Ich bin gespannt, welche Artefakte hier noch zusammengetragen werden - vielleicht treiben sich in meinen Bearbeitungen noch welche rum, die ich bisher nicht wahrgenommen habe ;).

 

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Bei leichten Farbübergängen bei z.B. Himmelsbildern war oftmals der übermäßige Einsatz von Entrauschungsalgorithmen daran schuld, wenn das exportierte Jpeg Farbabrisse aufwiesen.
Beim Stacking von mehreren Bildern kommen in der Regel viele Faktoren zusammen, die Artefakte produzieren - etwa beim Focus-Stacking, wenn die Blende zu weit offen genutzt wurde
oder welches Programm dafür genutzt wurde.
Aber da hab ich selbst zu wenig Erfahrung mit und man könnte bestimmt ganze Seiten füllen, worauf hier zu achten wäre.

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Das ist ja schon mal ein Anfang 👍

Ich meine, dass es hier im Forum war, dass mir jemand geraten hat, die Exporteinstellungen in den verwendeten Programmen zu kontrollieren. Und siehe da, in einem oder sogar zwei Programmen war die "JPG-Exportqualität" nicht bei 100, sondern nur bei ca. 85 -90% voreingestellt. Nachdem ich es auf 100% korrigiert hatte, wurde es besser und sauberer - was mir dann sogar auffiel...

bearbeitet von rostafrei
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Am meisten habe ich mit Artefakten zu kämpfen, wenn mein Drucker das Himmelblau nicht gleichmäßig wiedergeben kann. Auf dem Bildschirm sieht das Blau noch frei von Artefakten aus, aber der Drucker schafft nicht mehr alle Farbübergänge. Das dürfte wohl dem begrenzten Farbraum des Druckers geschuldet sein, immerhin ist mein Epson 3800 nun auch schon zwölf Jahre alt, da gibt es inzwischen andere, weiterentwickelte Tinten.

Im Moment habe ich andere Prioritäten als einen neuen Drucker zu beschaffen.

Letztes Jahr war ein neuer Projektor fällig, welcher dank neuerer Paneltechnik Bilder nur noch im vergleichsweise geringen Abstrichen gegenüber den 4K Monitor darstellt. Insbesondere die Himmelsblau Darstellung funktioniert damit ebenfalls sehr gut.

Ansonsten ist es auch immer Geschmacksache, was als störendes Artefakt empfunden wird. Beim Thema Schärfe wird das besonders deutlich. Ich mag meine Bilder eher knackig scharf, andere würden das schon fast als überschärft bezeichnen.

 

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vor 2 Stunden schrieb grillec:

Bei leichten Farbübergängen bei z.B. Himmelsbildern war oftmals der übermäßige Einsatz von Entrauschungsalgorithmen daran schuld, wenn das exportierte Jpeg Farbabrisse aufwiesen.

Sehr fein abgestufte Farbflächen neigen bei Komprimierung zur Bildung von Blockartefakten. Ein Mittel dagegen ist feindosierte Körnung:

 

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vor 11 Stunden schrieb rostafrei:

Und siehe da, in einem oder sogar zwei Programmen war die "JPG-Exportqualität" nicht bei 100, sondern nur bei ca. 85 -90% voreingestellt.

Es gibt dazu viele Meinungen und meist wird ab 80% kein Unterschied mehr sichtbar sein je nach Ausgabeformat. Ohne Beispiele schwierig...

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  • 1 month later...
Am 14.3.2020 um 10:54 schrieb pizzastein:

[...} Ein Mittel dagegen ist feindosierte Körnung

Das scheint mir wie den Teufel mit dem Belsebub auszutreiben.

Banding lässt sich sehr einfach durch tonwertselektives Glätten beseitigen bei dem der Glättungsalgorithmus z.B. nur auf den blauen Himmel angewandt wird. Eigenartiger Weise kann das aber kaum eine andere Software außer dem Jpg-Illuminator:

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Mit der Pipette wählt man den zu glättenden Tonwert aus und schiebt den Regler "Tonwertübergänge" gerade soweit hoch, bis das Banding oder auch Rauschen aus der kritischen Farbe verschwunden ist. Alle anderen Tonwerte werden nicht geglättet. Oberhalb des Schnabels sieht man die Markierung an der Stelle an der mit der Pipette geklickt wurde. Aus Performancegründen wird die Wirkung von Glätten und Schärfen erst beim Export eingerechnet (aber in den Lupenfenstern angezeigt).

PS: Körnung hinzufügen kann der JI natürlich auch, aber wozu?

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Hallo Softride,

"Körnung hinzufügen" ist nicht gleichbedeutend mit "Rauschen hinzufügen". Ein 24 MP-Bild enthält nur 6 "rote" und 6 "blaue" Megapixel. Ein sauber gemitteltes Bild (und da habe ich schon unterschlagen, dass die Farbselektivität nicht gerade hoch ist) ist nur einen Bruchteil dessen groß (<2 MPixel). Es wird in der jpg-Ausgabe/raw-Entwicklung also viel Bild-Information geraten. Das merkt man an einem gleichmäßig blauen Himmel eher nicht, und auch an scharfen Kanten ist das - die richtige Entwicklung vorausgesetzt - kein Problem. Aber sehr wohl bei Mustern, die im Bereich weniger Pixel liegen. Da ist es tatsächlich besser, eine "fein dosierte" Unschärfe zuzulassen, die dem Pixelraster des Sensors entspricht.

Mathematisch wird hier eine Verteilungsfunktion auf einen Bereich begrenzt, der sich aus einer Helligkeitsverteilung für die jeweilige Farbe ergibt (so können z. B. 50% auf einem Grün-Sensor 20% des benachbarten Rot-Sensors ausleuchten, oder genau an diesem Punkt ist ein abrupter Übergang von Grün/Rot). Indem ich zulasse, dass eine Helligkeitsinformation mehreren Farben zugeordnet sein kann, brauche ich eine zweite Funktion, mit der ich die Farbigkeit steuere (z. B. "Korn"). Da steckt verdammt viel Mathematik dahinter. Da es Verteilungsfunktionen sind, deren Parameter fixierbar sind ("vivid"; "normal" oder out of camera z. B. LR-Parameter), muss dies nicht im Detail berechnet werden, sondern genügen fertige Funktionswerte, die passend skaliert werden.

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vor 9 Stunden schrieb Softride:

Banding lässt sich sehr einfach durch tonwertselektives Glätten beseitigen bei dem der Glättungsalgorithmus z.B. nur auf den blauen Himmel angewandt wird. Eigenartiger Weise kann das aber kaum eine andere Software außer dem Jpg-Illuminator:

Vielleicht meinst du etwas anderes, aber Tonwert-basierte Masken (zB um den blauen Himmel zu entrauschen) kann LR.

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Ich muss zugeben, meine Lightroom-Erfahrung reicht  nur bis Version 5.7. Da konnte man mit gehaltener Alt-Taste die Maske so einstellen, dass das Rauschen in der Fläche vermindert wurde und die Kanten erhalten blieben. Banding, also das Einsortieren eng benachbarter Tonwerte in verschiedene Bit-Schubladen, konnte ich damit nicht bekämpfen; mit dem JI dagegen problemlos.

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