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Spezielle Objektive für 6k Video?


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Hallo zusammen,

ich habe mir gerade die Blackmagic Pocket 6k Videokamera angeschaut. Anschließend habe ich im Netz ein wenig zu der Kamera recherchiert und bin dabei über diese Seite gestolpert: https://wolfcrow.com/the-best-lenses-for-the-blackmagic-pocket-cinema-camera-6k/ (im Kapitel "Does lens quality differ between EF and EF-S?"). Dort steht, zusammengefasst, dass man bei dieser hohen Auflösung nur ausgewählte Objektive benutzen sollte. Schlechte Objektive könnten nicht hoch genug auflösen und wären nicht geeignet.

Das klang für mich (bin Anfänger!) zunächst absolut plausibel. HD, Full HD, 4k und jetzt sogar 6k Aufnahmen - logisch, dass da gleichermaßen auch die Ansprüche an das Objektiv steigen. Aber einen Moment später dachte ich mir dann, dass 6k zwar als Videoauflösung ungewöhnlich hoch ist. Für Fotoaufnahmen aber nicht unbedingt. Der Sensor der Pocket 6k entspricht ungefähr einem APS-C mit 21 MPx. Ich denke, das ist ein übliches Maß, welches viele Kameras schaffen. Und dort habe ich noch nicht den Rat erhalten, dass ich ein spezielles Objektiv benötigen würde (schon aber ein "hochwertiges").

Was ist an dem Thema dran? Braucht man Objektive besonders hoher Güte für 6k Video? Oder schafft das bereits jedes etwas hochwertigere Standard-Objektiv?

bearbeitet von Jaz-P
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Ein hochwertiges Standard-Objektiv reich da schon aus. Wenn es Fokus by Wire hat, kann man allerdings die manuelle Fokussierung von bewegten Objekten während der Aufnahme komplett vergessen und einen brauchbaren AF hat die BMP6k nicht. Man braucht Objektive mit einem mechanischen Fokus, der reproduzierbare Positionen und einen Endanschlag hat.

Wolfcrow ist ein indischer Filmemacher, der auch einen interessanten YouTube-Kanal hat. Ich habe mir da schon einige Videos angesehen. Er produziert Kinofilme und Kurzfilme und hat schon ziemlich gehobene Ansprüche.

Die Pocket 6k ist auch genau für diesen Zweck ausgelegt. Ohne Stabilisierung, und mit einem rudimentären Autofokus liefert sie zu einem erstaunlich günstigen Preis überragend gutes Rohmaterial, das man dann am Rechner zu Filmen in Kinoqualität zusammenbauen kann (wenn man es kann). Vom Rohmaterial her hat man da theoretisch eine Qualität, die so gut oder besser ist als das was die meisten großen Kinofilme hatten. Viele der bekanntesten Kino-Filme sind nicht mal in 4k aufgenommen worden.

Die Kamera arbeitet ausschließlich mit Canon EF Objektiven. Das ist nicht schlimm, wenn man die schon hat oder je nach Projekt ausleiht (was Wolfcrow immer wieder empfiehlt). Wenn man EF-Objektive kauft, kann man die später auch mit Adaptern an sämtliche Spiegellosen Kameras anschließen. Für EF gibt es neben den einfachsten Kit-Objektiven, die optisch nicht zu empfehlen sind, hervorragende Objektive für alles. Ich denke das zunächst mal wichtigste Objektiv dürfte das Sigma Art 18-35/1.8 sein. Das ist per Adapter auch an der GH5 extrem beliebt bei Leuten die vor allem Filmen. Zusätzlich gibt es auch noch extrem teure Cine-Objektive, die speziell für die Film-Produktion gemacht sind. Die kosten teilweise fünfstellig und auch viele Hollywood-Produktionen leihen die teuersten Objektive für die Drehtage nach Bedarf aus weil es sich überhaupt nicht lohnt so etwas im Schrank rumliegen zu haben.

Außerdem:
Die Kamera benötigt eine umfangreiche Infrastruktur. Man braucht eventuell ein Cage (Rahmen um Erweiterungen anzubringen), ein gutes Stativ, Gimbal, Stromversorgung (die normalen Batterien schaffen kaum 30min), viel teuren Speicherplatz, einen externen Monitor und vor allem muss man überhaupt etwas haben was man in dieser "stellaren" Qualität aufnehmen und verarbeiten kann. Wirklich glänzen kann die Kamera in einem Filmprojekt mit einer Crew und Spezialisten für Beleuchtung, Ton, Kamera, Nachbearbeiten und eventuell Regie und Schauspielern. Einen, der das alles gleichzeitig kann und macht, findet man selten.

Neben Wolfcrow, der eher zeigt was Profis im Kino-Geschäft machen gibt es auch Kanäle, die zeigen was man als "kleiner unabhängiger" Filmer machen kann ohne das es gleich viel kostet.

Hier sind zwei Beispiele:

Indy Mogul: https://www.youtube.com/user/indymogul/videos

Teil der Gruppe ist Griffin Hammond, der auch einen eigenen guten Kanal hat: https://www.youtube.com/user/griffinity/video

 

 

 

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vor 3 Stunden schrieb beerwish:

Ein hochwertiges Standard-Objektiv reich da schon aus. Wenn es Fokus by Wire hat, kann man allerdings die manuelle Fokussierung von bewegten Objekten während der Aufnahme komplett vergessen und einen brauchbaren AF hat die BMP6k nicht. Man braucht Objektive mit einem mechanischen Fokus, der reproduzierbare Positionen und einen Endanschlag hat.

Das bedeutet, auch ein Canon Objektiv mit focus-by-wire funktioniert nicht? Die Canon Objektive werden wohl nicht nur mechanisch, sondern auch elektrisch unterstützt (steht so in dem Text von Wolfcrow). Das heißt, die Daten von Blende und Brennweite werden von der Kamera angezeigt. Da müsste sich doch auch der Aktuator für den (manuellen) Fokus benutzen lassen, selbst, wenn er nur by-wire ist? Denn...

 

vor 3 Stunden schrieb beerwish:

Ohne Stabilisierung, und mit einem rudimentären Autofokus liefert sie zu einem erstaunlich günstigen Preis überragend gutes Rohmaterial...

...spätestens hierfür muss sich der Aktuator ja ansteuern lassen. Sofern ich das System richtig verstehe (ein Gehäuse allein kann doch keinen Fokus verstellen?).

 

vor 3 Stunden schrieb beerwish:

Ich denke das zunächst mal wichtigste Objektiv dürfte das Sigma Art 18-35/1.8 sein.

Ja, das empfiehlt er (Wolfcrow) in dem Link ebenfalls. Allerdings: etwas weiter schreibt er, dass er zu einem Bildstabilisator rät und seine Objektiv-Empfehlungen deshalb alle einen hätten. Gerade das Sigma Art, seine Top Empfehlung, hat aber keinen (wenn ich das richtig herausgefunden habe).

 

vor 3 Stunden schrieb beerwish:

Die Kamera benötigt eine umfangreiche Infrastruktur. Man braucht eventuell ein Cage (Rahmen um Erweiterungen anzubringen), ein gutes Stativ, Gimbal, Stromversorgung (die normalen Batterien schaffen kaum 30min), viel teuren Speicherplatz, einen externen Monitor und vor allem muss man überhaupt etwas haben was man in dieser "stellaren" Qualität aufnehmen und verarbeiten kann. Wirklich glänzen kann die Kamera in einem Filmprojekt mit einer Crew und Spezialisten für Beleuchtung, Ton, Kamera, Nachbearbeiten und eventuell Regie und Schauspielern. Einen, der das alles gleichzeitig kann und macht, findet man selten.

Wie meinst Du das? Ich verstehe es so, dass man die von Dir aufgeführte Infrastruktur braucht, wenn man einen hochwertigen Film drehen möchte. Wofür sich die Kamera gut eignet und worauf sie wohl auch ausgelegt ist.

Andererseits ist sie so günstig, dass man sie auch als Hobbyfilmer hernehmen kann. Die fehlende interne Bildstabilisierung kann ich (größtenteils) vom Objektiv erledigen lassen. Es gibt einen internen Monitor (wenn auch nicht kippbar). Der teure Speicherplatz ist den Ansprüchen (6k, Bildrate, Dynamikumfang) geschuldet und keine Eigenschaft der Kamera.

Gegenüber einer Alpha 7S II (4k, 30 fps, 8 bit für 2200€) bietet mir eine Pocket 6k (6k, 50 fps, 10 bit für 2400€) doch viel mehr! Die GH5 hält mit, weil sie günstiger ist. Aber wenn man gerne 6k möchte, dann ist die BMPCC doch ein tolles Angebot.

Übersehe ich etwas?

 

Danke für die Links, da schaue ich mich nachher mal durch!

bearbeitet von Jaz-P
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Mit Fokus by Wire ist der Fokusring am Objektiv gemeint. der Fokusring am Objektiv ist dann nicht direkt mit der Mechanik gekoppelt sondern sagt dem Objektiv per Elektronik das es den Fokus in die eine oder andere Richtung verfahren soll. Es gibt keinen Endanschlag und meistens ist die Geschwindigkeit nicht linear. Wenn man schnell dreht, fährt der Fokus überproportional schnell und wenn man langsam dreht, fährt er quasi in Zeitlupe. Man kann dann für Fotos oder Videos einfacher exakt scharf stellen bevor man aufnimmt. Man kann aber nicht üben oder ausprobieren von wo bis wo man drehen muss um den Fokus während der Video-Aufnahme kontrolliert von einem Punkt auf den anderen zu fahren. Die Bewegung ist nicht reproduzierbar. Bei mechanischen AF-Objektiven dreht sich das Fokusrad am Objektiv mit, wenn man den AF verwendet.

Für Video mit manuellem Fokus hat man lieber mechanische Objektive wo sich der Ring eins zu eins mit der Entfernung mitdreht und immer an der selben Stelle steht. Die Filmleute kleben dann Tape-Markierungen auf das Rad und fahren während der Aufnahme die Entfernung genau so an, wie sie es vorbereitet haben. Die teuren Cine-Objektive habe am Fokusrad genormte Zahnrad-riffel und da kann man einen Motor anbauen der dann den Fokus ferngesteuert verstellt. Das geht auch wenn die Kamera auf einem Gimbal montiert ist oder man auf keinen Fall an der Kamera wackeln will.

Das Sigma 18-35 ist irgendwo dazwischen. An der BMP6k ist es nicht stabilisiert aber die Kamera nutzt man sowieso eher auf dem Stativ, Gimbal oder Schultergestell. An der GH5 kommt die Stabilisierung zusätzlich über den Sensor.

Welche Infrastruktur man wirklich braucht, hängt davon ab was man filmen will. Die BMP6k bzw. BMP4k hat keinen Sucher. Auf dem Stativ kann man das Display ziemlich gut nutzen wenn die Kamera halbwegs in Augenhöhe aufgestellt ist. Zum Scharfstellen muss man genau hinsehen oder Fokuspeaking nutzen. Wenn man aus der Hand filmen will, wird es schwierig. Man muss ja die Kamera vor das Gesicht halten und am Objektiv drehen oder man stellt erst scharf und bewegt dann die Kamera in eine Position wo man sie stabiler halten kann. Bei geringer Schärfentiefe ist das aber schon wieder problematisch. Die meisten Leute verwenden die Kamera deshalb in einem Cage und montieren ein flexibles Display dran oder gleich einen Externen Rekorder mit Display. Damit kann dann von der Schulter oder verschiedenen Griffpositionen aus gefilmt werden und das Display wird so gedreht, dass man gut sehen kann. Weil man nicht alle 30min Batterie wechseln will, hat man meistens eine externe dicke Batterie und irgendwo muss ja auch noch das Mikrofon angebaut werden. Die Fernsehleute, die schon immer mit der Kamera auf der Schulter filmen, brauchen das große Gewicht von so einem Aufbau auch um das ganze zu stabilisieren. 

Wenn man aber von der 6k Auflösung wirklich etwas haben will, dann muss die Kamera absolut stabil aufgestellt sein. Man braucht ein sehr gutes Stativ und für Schwenks einen sehr guten Fluidkopf. Ansonsten kann kein Mensch die 6k von hochskalierten 4k unterscheiden. Jede kleinste unerwünschte Bewegung vermatscht die Pixel.

 

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vor 17 Stunden schrieb beerwish:

Wenn man aber von der 6k Auflösung wirklich etwas haben will, dann muss die Kamera absolut stabil aufgestellt sein.

Was bedeutet das, "absolut stabil"? Irgendwas wackelt oder vibriert immer. Bis wohin kann man noch per Hand filmen? VGA? HD? Full HD? 4k? Und bis zu welcher Verschlusszeit? 1/30? 1/60? 1/120?

 

Ich hab mir gestern Folgendes überlegt:

Mal angenommen, mein Motiv ist 1,75 m groß (= ein Mensch) und füllt 80% meiner Bildhöhe aus. Bei 4k entspricht das 1728 Pixel vertikal (80% von 2160 Pixel). Ein Pixel bildet somit recht genau 1 mm ab. Bewege ich den Bildsensor (= die Kamera) also um einen Milimeter, fällt das Licht nicht mehr auf den ursprünglichen Pixel, sondern auf dessen Nachbarn.

Als Framerate nehme ich mit 60 fps auf und habe deshalb meine Verschlusszeit auf 1/120 s eingestellt. Ich gehe davon aus, dass das Bild verschmiert, wenn während der Verschlussdauer mehr als 10% des Lichts auf den benachbarten Pixel fallen (d.h. umgekehrt weniger als 90% auf dem gewünschten Pixel bleiben).

Das würde bedeuten, dass ich bei 4k mit 1/120 Verschlusszeit nicht mit mehr als 24 mm pro Sekunde verwackeln darf. Handgehalten schwierig, aber für mich als Laien klingt es durchaus machbar!

Bei 6k entspricht ein Pixel 0,63 mm Abbildung (80% von 3456 Pixel auf 1,75 m) und ich darf nicht mehr als rund 12 mm pro Sekunde verwackeln. Auch das könnte doch handgehalten noch funktionieren. Vielleicht nicht im Laufen, aber wenn ich die Kamera in der Hand halte und mich mit meinem Ellenbogen noch an meinem Körper abstütze...

 

 

Soweit meine Theorie. Praxis habe ich als Anfänger leider noch nicht.

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vor 21 Minuten schrieb Jaz-P:

Was bedeutet das, "absolut stabil"? Irgendwas wackelt oder vibriert immer. Bis wohin kann man noch per Hand filmen? VGA? HD? Full HD? 4k? Und bis zu welcher Verschlusszeit? 1/30? 1/60? 1/120?

 

Ich hab mir gestern Folgendes überlegt:

Mal angenommen, mein Motiv ist 1,75 m groß (= ein Mensch) und füllt 80% meiner Bildhöhe aus. Bei 4k entspricht das 1728 Pixel vertikal (80% von 2160 Pixel). Ein Pixel bildet somit recht genau 1 mm ab. Bewege ich den Bildsensor (= die Kamera) also um einen Milimeter, fällt das Licht nicht mehr auf den ursprünglichen Pixel, sondern auf dessen Nachbarn.

Als Framerate nehme ich mit 60 fps auf und habe deshalb meine Verschlusszeit auf 1/120 s eingestellt. Ich gehe davon aus, dass das Bild verschmiert, wenn während der Verschlussdauer mehr als 10% des Lichts auf den benachbarten Pixel fallen (d.h. umgekehrt weniger als 90% auf dem gewünschten Pixel bleiben).

Das würde bedeuten, dass ich bei 4k mit 1/120 Verschlusszeit nicht mit mehr als 24 mm pro Sekunde verwackeln darf. Handgehalten schwierig, aber für mich als Laien klingt es durchaus machbar!

Bei 6k entspricht ein Pixel 0,63 mm Abbildung (80% von 3456 Pixel auf 1,75 m) und ich darf nicht mehr als rund 12 mm pro Sekunde verwackeln. Auch das könnte doch handgehalten noch funktionieren. Vielleicht nicht im Laufen, aber wenn ich die Kamera in der Hand halte und mich mit meinem Ellenbogen noch an meinem Körper abstütze...

 

 

Soweit meine Theorie. Praxis habe ich als Anfänger leider noch nicht.

Deine Rechnung stimmt für Fotos mit einem Weitwinkel bis Normal-Objektiv. Blöderweise gilt das so nur für einzelne Bilder. Bei einem Video kann man mit kurzen Belichtungszeiten jedes einzelne Bild scharf bekommen aber wenn der Bildausschnitt von Bild zu Bild um mehrere Pixel verschoben ist, nutzt einem das wenig. Ich habe mit der GH3 angefangen mich in Video einzuarbeiten und dabei festgestellt, dass Aufnahmen auch bei 1080p mit einem Weitwinkel aus der Hand so viel wackeln, dass es unangenehm auffällt. Das hat dazu geführt, dass ich in vielen Situationen dann doch keine Videos gemacht habe. Ich habe oft einfach keine Möglichkeit ein Stativ mitzunehmen oder aufzubauen. Die GH4 mit ihren 4k habe ich gar nicht erst gekauft. Erst die Stabilisierung in der GX80 und dann die GH5 haben die Situation für mich radikal geändert. Die Aufnahmen sind zwar nicht so stabil wie vom Stativ aber das unangenehme Zittern ist weg, Bewegungen sind stark gedämpft. Es wirkt etwa so wie mit den großen Kameras von der Schulter.

Ich hab hier gerade ein Video gefunden, das zeigt was für einen Aufwand man treibt um gute Aufnahmen für Kino, Fernsehen, Werbung oder Musik-Videos zu bekommen. Es geht allein um Stativ und Fluid-Köpfe für unterschiedliche Kameras und Anwendungen. Um Minute 16 ist auch eine Blackmagic dabei. Insgesamt schau ich mir so was aber eher an um zu wissen was die machen und was außerhalb meiner Möglichkeiten liegt und versuche zu lernen was davon für mich eventuell nützlich ist.

Das was die da machen führt zu fantastischen Aufnahmen die auch in den normalen TV-Auflösungen besser aussehen als das was man als Hobbyfilmer hinbekommt. Wenn man sich solche Videos genau ansieht weiß man auch warum. Wenn man diesen Aufwand treibt, kann man natürlich auch aus der BMP6k alles rauskitzeln was geht. Aber dann muss nicht nur die hohe Auflösung da sein sonder das ganz Paket muss stimmen (Ton, Licht, Color Grading, Kameraführung, Schnitt, u.s.w.).

 

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Am 2.1.2020 um 13:44 schrieb Jaz-P:

Das klang für mich (bin Anfänger!) zunächst absolut plausibel.

Warum willst du dir als Filmanfänger eine Blackmagic 6K zulegen? Nicht dass ich sie dir nicht gönne, aber wie meine Vorredner schon sagten, brauchst du umfangreiches Zusatzequipment vor allem Know-How, wenn du mit dem Teil irgendwas produzieren willst, was dem Potenzial dieser Kamera würdig ist. Alleine der Bedarf an Hardware, um 6K RAW Material aufzeichnen und flüssig nachbearbeiten zu können, würde mir Kopfschmerzen verursachen.

Wäre es nicht sinnvoller, sich erstmal das 1x1 des Filmens anzueignen und mit günstigem und/oder einfach handelbarem Equipment anzufangen?

Sorry, falls ich dich falsch einschätze, aber da du dich selbst als Anfänger bezeichnest, ist die Frage hoffentlich legitim.

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vor 6 Stunden schrieb beerwish:

Bei einem Video kann man mit kurzen Belichtungszeiten jedes einzelne Bild scharf bekommen aber wenn der Bildausschnitt von Bild zu Bild um mehrere Pixel verschoben ist, nutzt einem das wenig.

Ich habe bisher festgestellt, dass meine Verwackelungen aufgrund der zu langen Verschlusszeit das Bild matschig gemacht haben. Das habe ich in der Nachbearbeitung nicht weg bekommen, weil Matsch einfach Matsch ist. Eine Verschiebung von Pixeln empfand ich dagegen nicht als schlimm. Ich musste zwar zuschneiden und ggf. sogar hochskalieren. Aber das Motiv ist bei mir meist mittig und damit immer zu retten gewesen.

Das von Dir verlinkte Video ist richtig interessant! Das sind Filmer, die das Hauptberuflich machen, ja? Naja, da bin ich natürlich genau auf der gegenüberliegenden Seite der Skala. Aber es ist wirklich spannend zu sehen, wie so etwas funktioniert! Und ich verstehe auch, dass eine Kamera wie die BMPCC eher in diese Richtung zielt (und es sicher viele weiter spezialisiertere Kameras gibt).

Danke für Deine Hilfe!

 

vor 4 Stunden schrieb voti:

Warum willst du dir als Filmanfänger eine Blackmagic 6K zulegen?

Ich spiele nicht ernsthaft mit dem Gedanken. Aber ich möchte gerne verstehen, welche Kameras es gibt. Und wenn ich die technischen Daten mit anderen Kameras dieser Preisklasse vergleiche - wie bspw. der Alpha 7S II - dann stellt sich automatisch die Frage, ob und warum die Sony trotzdem besser geeignet ist als die Blackmagic 6k. Bisher erkenne ich da nur den fehlenden internen Bildstabilisator.

Wahrscheinlich ist es so, als ob ein Führerscheinneuling einen Porsche kauft. Der Wagen kann unendlich viel mehr als der Fahrer. Aber wenn der Porsche vergleichbar viel wie der Polo kostet - warum nicht?

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vor 28 Minuten schrieb Jaz-P:

Wahrscheinlich ist es so, als ob ein Führerscheinneuling einen Porsche kauft. Der Wagen kann unendlich viel mehr als der Fahrer. Aber wenn der Porsche vergleichbar viel wie der Polo kostet - warum nicht?

Erzähl doch mal was du eigentlich filmen willst. Als erstes braucht man nämlich einen Plan für die Inhalte, die man produzieren will. Beim Fotografieren kann man mit der Kamera los ziehen und alles was einem auffällt fotografieren. Wenn dann ein brauchbares Bild dabei ist, hat man ein brauchbares Bild. Wenn man Filmt hat man am Ende nur einen brauchbaren Film, wenn man alles was man für die komplette Story braucht, auch aufgenommen hat.

Je nach dem was du machen willst brauchst du einen Porsche, LKW, Kleinbus, Camper und unter Umständen ist der optimale Wagen ein Smart 😁.

vor 38 Minuten schrieb Jaz-P:

Ich habe bisher festgestellt, dass meine Verwackelungen aufgrund der zu langen Verschlusszeit das Bild matschig gemacht haben.

Elektronische Stabilisierung funktioniert am besten, wenn man sehr kurze Belichtungszeiten verwendet. Wenn man dann noch ein übergroßes Bild mit 6k hat, kann eine Elektronik in der Kamera oder später im Rechner jeden Frame neu ausschneiden und Verwacklungen atemberaubend gut herausrechnen. Es gibt Kameras, die das genau so machen und zwar die GoPro7, GoPro8 und die DJI Action. Die Ermitteln die Bewegung der Kamera über die Gyro-Sensoren und schneiden dann ein 4k Bild aus dem viel größeren Roh-Frame heraus. Damit bekommt man die aktuell beste Stabilisierung in einer Kamera. Teilweise rechnen die auch mit einen kleinen Buffer und warten quasi erst mal ab ob eine Bewegung ein Wackler ist und die Kamera kommt wieder zurück oder ob es der Beginn eines Schwenks ist bei dem die Bewegung der Kamera erwünscht ist.

Das einzige was man verliert ist die Bewegungsunschärfe, was aber in der Liga, in der die BMPCC spielt unverzeihlich wäre. Schau die noch mal ein paar Stellen in dem Video oben an. Wenn der die Hände bewegt hältst du das Video an und dann siehst du die Bewegungsunschärfe und was für weite Bewegungen Objekte von Bild zu Bild zurücklegen. Ein Video in dem man einzelne scharfe Positionen der Hände sieht wirkt schlecht und billig.

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Am 2.1.2020 um 13:44 schrieb Jaz-P:

....Was ist an dem Thema dran? Braucht man Objektive besonders hoher Güte für 6k Video? Oder schafft das bereits jedes etwas hochwertigere Standard-Objektiv?

Ich erkenne bei meinen 4K/6K Videos (GH5/G9) bei der Betrachtung am 50 Zoll 4K TV gut, ob top Objektive, wie:

f/1.4 12 mm

f/1.2 42,5 mm

f/2.8 200 mm

verwendet wurden

6K verwende ich nur zur single frame Extrahierung im wildlife Bereich, als Fotoersatz.

 

 

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vor 18 Stunden schrieb beerwish:

Erzähl doch mal was du eigentlich filmen willst. Als erstes braucht man nämlich einen Plan für die Inhalte, die man produzieren will. Beim Fotografieren kann man mit der Kamera los ziehen und alles was einem auffällt fotografieren. Wenn dann ein brauchbares Bild dabei ist, hat man ein brauchbares Bild. Wenn man Filmt hat man am Ende nur einen brauchbaren Film, wenn man alles was man für die komplette Story braucht, auch aufgenommen hat.

Ich finde das öffentliche Leben interessant. Ich denke, im Fotobereich nennt man das Streetfotografie, also würde hier wohl Streetvideografie passen. Insbesondere im Nachtleben, weil dort der Habitus der Menschen ein ganz anderer ist.

Einen Plan vor dem Losgehen habe ich also nicht und die Story ergibt sich häufig spontan.

vor 18 Stunden schrieb beerwish:

Das einzige was man verliert ist die Bewegungsunschärfe, was aber in der Liga, in der die BMPCC spielt unverzeihlich wäre

Bewegungsunschärfe könnte ich doch hinterher hinzufügen, am Rechner. Oder? Bis jetzt finde ich, dass die Kamera das Bild möglichst naturgetreu aufzeichnen sollte und der Look hinterher erzeugt werden sollte. Aber bis jetzt habe ich als Anfänger mit Ersterem auch noch alle Hände voll zu tun!

 

vor 10 Stunden schrieb sardinien:

Ich erkenne bei meinen 4K/6K Videos (GH5/G9) bei der Betrachtung am 50 Zoll 4K TV gut, ob top Objektive, wie:

f/1.4 12 mm

f/1.2 42,5 mm

f/2.8 200 mm

Warum sind das "top Objektive"? Weil sie für ihre Brennweite sehr lichtstark sind? Ich hätte jetzt erwartet, dass Du etwas von "lp/mm" schreibst. Also dem Auflösungsvermögen. Oder der Objektivserie (Sony GM, Canon L etc.). Aber ob ich jetzt bei 6k im Weitwinkel ein f/1.4 oder f/2.8 verwende, sollte für die ("technische") Qualität doch einerlei sein. Oder doch nicht?

bearbeitet von Jaz-P
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@Jaz-P

https://www.lenstip.com/521.4-Lens_review-Panasonic_Leica_DG_Elmarit_200_mm_f_2.8_POWER_O.I.S._Image_resolution.html

Egal ob Foto oder Film, Objektive, die bereits bei offener Blende eine ausgezeichnete Leistung abliefern, sind für mich top. Zwischen f/1.4 und f/2.8 sind 2 Blenden Unterschied ( ISO 800 vs. ISO 3200).

Die genannten MFT Objektive sind von Panasonic.

Beispiel einer 6K H 265 Extrahierung mit f/2.8 200 mm:

Dieses Objektiv setze ich auch für Windsurfing 4K Videos ein.

bearbeitet von sardinien
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vor 56 Minuten schrieb Jaz-P:

Bewegungsunschärfe könnte ich doch hinterher hinzufügen, am Rechner. Oder? Bis jetzt finde ich, dass die Kamera das Bild möglichst naturgetreu aufzeichnen sollte und der Look hinterher erzeugt werden sollte.

Da gibt es evtl. Möglichkeiten, aber das wird sehr rechenintensiv sein und im Ergebnis wahrscheinlich nicht zufriedenstellend.

Faustregel beim Filmen: Verschlusszeit = 1 / (Framerate * 2). Du kannst in gewissem Rahmen davon abweichen, aber wenn Du z.B. bei 50fps mit 1/500 filmst, sind die Bewegungen nicht mehr flüssig. Deshalb gehören ND-Filter zur Grundausstattung.

bearbeitet von voti
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vor 6 Minuten schrieb voti:

Faustregel beim Filmen: Verschlusszeit = 1 / (Framerate * 2).

Naja, das gilt so auch nicht unbedingt. Passt bei 24p/30p aber nicht mehr unbedingt bei 60p. Hier ein sehr lesenswerter Artikel zum 180D „Mythos“. Bevorzuge auch den 360D Shutter bei 60p, aber ist auch Geschmacksache. Eine gewisse „Bewegungsunschärfe“ ist für unser Gehirn besser zu verarbeiten als gestochen scharfe Einzelbilder in hoher Auflösung & Bildfrequenz. Siehe die Debatte um The Hobbit , auch bei Fussballübertragungen in HD hat man schnell gelernt das längere Verschlusszeiten besser ankommen.

Unschärfe lässt sich später zwar reinrechnen aber sieht meist nicht wirklich gut aus. Besser schon bei den Aufnahmen alles richtig machen 😎

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vor einer Stunde schrieb Jaz-P:

Ich finde das öffentliche Leben interessant. Ich denke, im Fotobereich nennt man das Streetfotografie, also würde hier wohl Streetvideografie passen. Insbesondere im Nachtleben, weil dort der Habitus der Menschen ein ganz anderer ist.

Einen Plan vor dem Losgehen habe ich also nicht und die Story ergibt sich häufig spontan.

Streetvideografie mache ich auch sehr gerne und auch gerne am Abend. Ich habe als Kamera die GH5 die dafür schon ziemlich groß ist. Sie hat aber im Video-Bereich ansonsten Features, die man sonst fast nirgends findet. Ganz optimal wäre eine etwas kleinere Version mit einem noch besseren Autofokus. Der AF ist aber gar nicht so schlecht, wie immer behauptet wird. Ich starte meisten mit einem Plan wie z.B. ein Event aufnehmen und dabei möglichst alle wichtigen Aspekte aufnehmen oder eine Stadt anschauen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufnehmen und dann noch das was einem sonst so auffällt.

Welche Objektive ich habe steht ja unten bei mir dabei. Von den drei Objektiven, die Sardinien aufgelistet hat, habe ich nur das 12mm/1.4. Das kommt bei mir ab Sonnenuntergang fast ausschließlich zum Einsatz. Es ist optisch hervorragend und durch die Lichtstärke kommt man am Abend zwei ISO-Stufen niedriger als mit den guten Zooms, die bei 12mm jeweils Blende 2,8 haben. Bei Nacht kann man dann in einigermaßen beleuchteten Straßen mit ISO400-ISO1600 filmen.

Mit F2,8 kommt man meistens auch ziemlich gut hin. Hier ist ein Video, das ich von der Fahrradaktion Critical Mass Ende März 2019 gemacht habe. Die Aufnahmen sind zum Teil mit der Action Cam Sony-FDR X3000 gemacht und zum Teil mit dem 12-60mm/2,8-4,0 auf der GH5. Die Fahrt startet bei Tageslicht und am Ende ist es schon sehr dunkel. Die letzten Aufnahmen während der Fahrt habe ich mit der GH5 in der Hand gemacht. Mit dem 12mm wären die Nachtaufnahmen eventuell noch besser geworden aber ich hatte das 12-60mm drauf, kaum Zeit zum Wechseln und mir war die bessere Stabilisierung (Sensor und Objektiv gemeinsam) auch wichtig weil ich ja auch mit der Kamera in der einen Hand geradelt bin.

 

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