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Robin Wong über den zurückgehenden Fotomarkt


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https://www.43rumors.com/a-bit-of-everything-1057/

Ich denke, dass Robin die verschiedenen Aspekte der Situation gut zusammengefasst hat.

Insbesondere stimme ich mit ihm bzgl. der Unterscheidung von „Snapshot“ versus „Genuine Photography“ überein. In Zeiten von Social Media haben in der Tat die selbstbezogenen Schnappschüsse viel stärker an Masse und „Bedeutung“ gewonnen und das Interesse an „genuiner“ Fotografie hat stark nachgelassen. Ein Feld, das auch die Hersteller im Marketing kaum noch adressieren.

bearbeitet von tgutgu
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vor 25 Minuten schrieb tgutgu:

und das Interesse an „genuiner“ Fotografie hat stark nachgelassen. Ein Feld, das auch die Hersteller im Marketing kaum noch adressieren

Das war schon zu analogen Zeiten wenig ausgeprägt. Auch da gabs fast nur millionenfach Urlaubs-, Party-, Hochzeits-, Taufe-, Selbstbezogene-, ... Schnappschüsse.

Und Leicas Marketing basiert nur auf "genuiner" (im Sinne von ernsthafter) Fotografie und die überleben wohl ganz gut damit.

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Er hat auf jeden Fall Recht damit, dass in den letzten Jahren die Bilder der Kameras nicht wirklich besser geworden sind (er bringt hier ein Beispiel von der Canon 5D Mark 2) ich würde hier noch eine Nikon D750 mit einwerfen... Wenn ich mir meine gemachten Bilder damit anschaue, merkt man eigentlich erst wie gut die eigentlich war und es sich nicht wirklich viel getan hat bis heute, außer dass wir jetzt alle halt nur noch mit möglichst kleinen unauffäligeren (leiseren) Gehäusen und mit der besten digitalen Technik rumlaufen und bald 3 mal so viele Pixel haben - aber wirklich soo viel bessere Bilder kann auch ich nicht wirklich erkennen - vorallem in Bereichen Event- oder Hochzeit etc. Bis heute stammen da meine schönsten Bilder von meiner "ollen" Nikon DSLR.

bearbeitet von FotoMats
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Robin hat ja keine Ahnung wie hart der Markt für Amateurfotografen ist .... ein Hochzeitsfotograf kann bestimmt mit einer D700 durchkommen, der muss ja nur Bilder von Menschen in Kirchen machen, aber wie sollen wir Amateure unsere Kinder beim spielen ablichten, wenn wir nicht die neueste Sportkamera haben? Und wie sollen wir beim Elterntreff bestehen, wenn unsere Bilder nur 12 MP haben?

:D 

OK, jetzt im Ernst ...

Er hat ja vollkommen recht, soziale Medien haben kein Interesse an klassischer Fotografie .... allerdings zieht er den falschen Schluss aus der ganzen Sache.

Eigentlich nähern wir uns nach dem Hype einfach nur wieder der normalen Nachfrage nach Kameras. Zu diesem Hype hat vor allem die Tatsache beigetragen, dass fotografieren irgendwie "in" war .... irgendwie wollte jeder dieses Hobby ausprobieren ... inzwischen geht das Interesse wieder zurück, es ist nicht mehr sexy mit einer hochwertigen Kamera rumzulaufen und bedeutungsvoll in die Landschaft zu schauen.

Der Hype ging mit der Digitalkamerarevolution los, wurde durch extrem schnelle Entwicklung gefördert (man konnte alle 6 Monate eine neue Kamera kaufen, die sichtlich mehr konnte)

Seitdem hat sich vor allem in unseren Breitengraden einiges geändert, vor allem die Reaktion der Leute auf das fotografiert werden .... früher war das kein Problem, heute kommt man sich wie ein Verbrecher vor, wenn man die Reaktion von manchen Leuten mitbekommt (fragen ist klar, aber manchmal macht man halt erst das Bild und geht danach hin .... eigentlich heute die falsche Reihenfolge, aber woher soll man vorher wissen, dass die Person was interessantes machen wird?)

Man ist also unterwegs, hat das Gefühl unerwünscht zu sein und wird von jedem erstmal verdächtigt, irgendwelche Kinder ablichten zu wollen, oder sonst was unanständiges vorzuhaben ..... das macht einfach keinen Spass mehr!

Was tut man dagegen? Nun, interessanterweise wird man vollkommen ignoriert, wenn man das gleiche mit einem Smartphone macht ... das ist inzwischen vollkommen normal geworden. Nimmt man eine Kompakte, (oder halt eine sehr kompakte 'Spiegellose) wird man zwar nicht vollkommen ignoriert, aber der Fluchtreflex wird bei den meisten Leuten nicht ausgelösst ... auch ist die Aggression kaum vorhanden.

Haben wir es selbst verbockt? Immer wieder sieht (und sah) man Leute die in extrem ungünstiger Weise fotografiert wurden ... bei manchen gilt das sogar als Kunst, die Leute möglichst dämlich darzustellen ...

ZB hier Bruce Gilden

 

Mal ehrlich, nach dem Erlebnis von dem Typen abgelichtet zu werden, hättet Ihr auch keine Lust mehr nochmal jemandem vor die Kamera zu laufen. Auch würde ich das Verhalten und Aussehen des Herrn als sehr .. äh .. freaky bezeichnen, wie soll man es cool finden, wenn man in der Öffentlichkeit SO wahrgenommen wird? 

Und schon weiss man, wieso das Fotohobby nicht mehr cool ist und die Leute sich halt was anderes suchen. Abgesehen davon ist man halt save, wenn man einfach sich (oder die Instagramschönheit an seiner Seite) fotografiert.

Wir sind langsam wieder da, wo die Kameraabdeckung und die Wahrnehmung der Fotografen in den 80er Jahren war ... jeder Hype geht mal vorbei und alles wird wieder normal. 

Die Verrückten sind weitergezogen .. teilweise zu den Smartphones (da ist der Kaufdrang ungebrochen und die Leute geben Unsummen für Handyupgrades aus, von denen sie nacher kaum erklären können, was wirklich besser ist. Wir Fotografen und Gearsammler wandern in die Nische, aber hey ... in einer Nische kann man immer noch sehr viel Spass haben.

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Ich stimme auch mit Robin Wong darin überein, dass das Interesse an Fotografie vieler nach dem (eigenen) Hype nachlässt und man das an Aussagen wie "die Kamera ist zu unhandlich/zu schwer/zu umständlich, um sie mitzunehmen" merkt. Der Antrieb, etwas im Bereich Fotografie zu verfolgen, ist zu diesem Zeitpunkt weg oder lässt stark nach.
Diese Phase wird dann immer seltener mit dem Kauf von neuen Kameras begleitet.

Ich würde dies aber davon unterscheiden, wenn ein professioneller Fotograf sich hauptsächlich auf eine Kamera einlässt. Diese stellt seinen Lebensunterhalt dar und eine Änderung heißt Investition und Zeit, um sich erneut einzuarbeiten.

bearbeitet von grillec
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Für die Party-,Urlaubs-/Schnappschussfotografie nimmt man heute das Handy und für die ernsthafte Fotografie das Internet.

Wer heute mit einer schweren Ausrüstung loszieht, um ein tolles Landschaftsfoto zu machen, wirkt auf viele wie jemand, der unbedingt selbst die Wikipedia neu schreiben möchte.

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Robin hat in vielen Punkten recht aber in einigen auch nicht. Kameras haben sich weiterentwickelt und für einige Bereiche hat es gerade in den letzten Jahren bahnbrechende Neuerungen gegeben und ich erwarte da für demnächst noch einige bahnbrechende Entwicklungen.

Viele dieser Neuerungen sind erst in den letzten paar Jahren richtig verfügbar geworden und teilweise auch heute nur in wenigen Kameras eingebaut.

IBIS ist für mich ist die wichtigste Neuerung. Die Kameras werden um mehrere Blendenstufen besser stabilisiert als früher im Objektiv. Das eröffnet völlig neue Bereiche der Fotografie, die früher ein Stativ erfordert haben. Das haben aber auch 99% der ernsthafteren Fotografen fast nie dabei und in vielen Situationen kann man es auch gar nicht nutzen weil es nicht aufgestellt werden kann oder darf.

Klapp- oder Schwenkdisplays machen LiveView erst richtig brauchbar. Ein elektronischer Verschluss erlaubt lautloses Fotografieren, was in etlichen Situationen ein riesiger Vorteil ist. Autofokus auf die Augen oder auf Tiere ist ziemlich neu.

Video ist der Bereich, der sich derzeit am stärksten weiterentwickelt und in vielen Aspekten ist man da gerade erst am Anfang. Heute nehmen fast alle Kameras immer noch mit 8bit Formaten auf und das Rohmaterial aus der Kamera hat damit in etwa JPEG-Qualität. Auf der Basis werden dann aber Farben und Kontraste teilweise stark nach-bearbeitet. Wenige Kameras liefern 10bit und noch weniger können RAW-Videos speichern. Hinzu kommt, dass man bei den Bildschirmen inzwischen immer öfter HDR-Anzeigen bekommt, die über den bekannten genormten Farbraum hinaus mehr Farben und größere Kontrastumfänge darstellen können. Das wird auch für die Fotografie interessant weil man damit über das was die üblichen JPEG-Bilder darstellen können, hinauskommt.

Video profitiert auch stark von der besseren Stabilisierung und beim Autofokus entwickelt sich die Technik gerade für Video rasant weiter. 4k ist bei vielen noch nicht angekommen obwohl 8MP statt 2MP schon einen Unterschied machen. Dafür dass man in Zukunft auch noch 6k oder gar 8k nutzen will um dann z.B. nachträglich Ausschneiden zu können, sollten Fotografen eigentlich Verständnis haben.

Trotzdem hat Robin recht, weil man für viele Anwendungen mit einer älteren Kamera genau so gute Bilder machen kann wie mit einer Brandneuen. In einigen Bereichen hat es aber revolutionäre Neuerungen gegeben und das wird auch weiterhin so sein. Für mich gibt es eine Kameras, mit denen ich Videos so aufnehmen kann, wie ich es mir immer gewünscht habe, seit etwa 3 Jahren und die Entwicklung geht weiter.

 

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vor 3 Stunden schrieb nightstalker:

[...]

ZB hier Bruce Gilden

 

Mal ehrlich, nach dem Erlebnis von dem Typen abgelichtet zu werden, hättet Ihr auch keine Lust mehr nochmal jemandem vor die Kamera zu laufen. Auch würde ich das Verhalten und Aussehen des Herrn als sehr .. äh .. freaky bezeichnen, wie soll man es cool finden, wenn man in der Öffentlichkeit SO wahrgenommen wird? 

Und schon weiss man, wieso das Fotohobby nicht mehr cool ist und die Leute sich halt was anderes suchen. Abgesehen davon ist man halt save, wenn man einfach sich (oder die Instagramschönheit an seiner Seite) fotografiert.

Wir sind langsam wieder da, wo die Kameraabdeckung und die Wahrnehmung der Fotografen in den 80er Jahren war ... jeder Hype geht mal vorbei und alles wird wieder normal. 

Die Verrückten sind weitergezogen .. teilweise zu den Smartphones (da ist der Kaufdrang ungebrochen und die Leute geben Unsummen für Handyupgrades aus, von denen sie nacher kaum erklären können, was wirklich besser ist. Wir Fotografen und Gearsammler wandern in die Nische, aber hey ... in einer Nische kann man immer noch sehr viel Spass haben.[...]

 

Ich habe das Video mal im Zitat drin gelassen.

Vielleicht sollten wir alle nur mal wieder lockerer werden. Sich über sich selbst lustig machen zu können ist keine schlechte Eigenschaft. Haben wir wohl irgendwie verlernt.

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vor 11 Minuten schrieb cepe:

 

Vielleicht sollten wir alle nur mal wieder lockerer werden. Sich über sich selbst lustig machen zu können ist keine schlechte Eigenschaft. Haben wir wohl irgendwie verlernt.

... ooooder vielleicht sollten die Leute mal lernen, dass es nicht ihr von Gott gegebenenes Recht ist, anderen auf den Sack zu gehen, nur weil sie meinen ihr Bild durchsetzen zu müssen ;) Gilden ist übrigens nicht der Typ, der sich über sich selbst lustig machen kann, er reagiert eher unangenehm, wenn man ihn zu dem Thema anspricht ...

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Ich denke, dass Robin in vielerlei Hinsicht recht hat.

Ja - das Tempo der Innovationen, das wir am Anfang der digitalen Fotografie hatten, hat mittlerweile extrem nachgelassen. Als Konsequenz stellen viele von uns mittlerweile fest, dass das neue Kameramodell, das uns interessiert hatte, entweder zu wenig oder die falschen Innovationen hat und man mit der alten Knipse eigentlich auch noch ganz gut klar kommt. Also kaufen wir nichts. Und die Objektive die wir brauchen haben die meisten von uns auch schon im Schrank.

Ja- viele Leute, die sich vor 10 Jahren eine DSLR oder Spiegellose gekauft haben, verwenden heute ausschließlich das Smartphone. Und selbst viele "gestandene" Fotografen haben für die alltäglichen Schnappschüsse  das Handy dabei und der Fotorucksack wird nur noch zu besonderen Gelegenheiten ausgeführt. Wer heute mit dem Smartphone zufrieden ist (und das sind -  zu Recht - sehr viele), der kauft sich keine Kamera mit Wechslobjektiven mehr.

Ja - Selfies und Stories (über uns selbst) sind aktuell die beliebtesten Motive und auch wenn da sehr viel inszeniert und nach bearbeitet wird, sind Handys und geeignete Filter für viele das Mittel der Wahl.

Ja - wir zeigen unsere Fotos fast nur noch auf Social Media und da gibt es wegen der geringen Auflösung keine sonderliche Anforderung an besonders gute Bildqualität.

Was seine Ausführungen zu Street Photography und Kunst angeht: Da sehe ich eher wenig Zusammenhang, es gab schon immer Genres bei denen die Technik wichtiger war (Action, Wildlife und Natur) und solche in denen das fotografische Auge ausreicht. Fotografie kann Kunst und Dokumentation sein und selbst wenn bei ersterem Aspekt ein gewisser Stillstand besteht - bei der Dokumentation sicher nicht.

 

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Die Fototechnik ist der einzige Punkt, den ich nicht so sehe, wie Robin Wong. Wenn ich die heutige Bildqualität meiner E-M1II mit meinen DSLRs und früheren mFT Kamera vergleiche, ist auf jeden Fall ein deutlicher Schritt nach vorne zu sehen. Insbesondere trifft das auch auf die Objektive zu, was ich exemplarisch an meinen Olympus Pro Zooms (allen voran das O 12-100mm) sehen kann. Obwohl ich an meinen Canon APC-C DSLRs z.T. „L“ Zooms verwendet habe, ist die Abbildungsleistung, von dem was ich heute via mFT Objektive erhalte, deutlich besser.

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vor 38 Minuten schrieb nightstalker:

... ooooder vielleicht sollten die Leute mal lernen, dass es nicht ihr von Gott gegebenenes Recht ist, anderen auf den Sack zu gehen, nur weil sie meinen ihr Bild durchsetzen zu müssen ;) Gilden ist übrigens nicht der Typ, der sich über sich selbst lustig machen kann, er reagiert eher unangenehm, wenn man ihn zu dem Thema anspricht ...

Wie oft ist dir dieser Typ Fotograf in deinem Leben begegnet? Und wie oft läuft man dumme Sprüche klopfenden, rücksichtslosen Kiddies/Jugendlichen/Erwachsenen über den Weg?

Einem Gilden würde ich gerne über den Weg laufen, weil ich weiß, dass es von dieser Sorte nicht viele gibt (zumindest nicht offensichtlich. Die Handyknippser nimmt man ja nicht mehr wahr).

Zum Thema. Fotografie ist halt soviel mehr, als nur mal eben den Auslöser zu drücken. Und wenn man das mal begriffen hat, dann ist der Ungeduldige schnell raus. 

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vor 1 Minute schrieb cepe:

Wie oft ist dir dieser Typ Fotograf in deinem Leben begegnet? Und wie oft läuft man dumme Sprüche klopfenden, rücksichtslosen Kiddies/Jugendlichen/Erwachsenen über den Weg?

leider doch immer mal wieder ... was vermutlich daran liegt, dass München ziemlich überlaufen ist, auch von Touristen

Oft überschnitten sich die Gruppen ... inzwischen nicht mehr, weil Knipsen uncool geworden ist bei den Kids

Das Problem ist aber nicht die dauernde Erfahrung, sondern dass uns die Leute auf der Strasse halt so sehen, wie den Typen im Video .... nervig, seltsam, ohne ausreichende Distanz ... wie uns halt die Medien und Geschichten darstellen

(und ehrlich gesagt, als ich in der U Bahn vor ein paar Jahren einem Fotoclub aus Bremen begegnete, habe ich durchaus gesehen, dass man auch als normaler Knipser sehr eigenartig auf seine Umgebung wirkt ... ein Schlüsselerlebnis)

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Gilden mag ein nerviger Typ sein, seine Art liegt mir auch nicht, aber soweit ich weiß fotografiert er zumindest nicht bei Autobahnunfällen von der Gegenspur aus und tritt dafür noch gefährdend auf die Bremse – im Gegensatz zu leider sehr vielen handyfotografierenden Mitmenschen. Gildens sehe ich kaum, die anderen leider zu oft.

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Finde, dass Gilden uns durchaus den Spiegel vorhält. Über andere lacht oder redet (hinter vorgehaltener Hand) man gerne, aber wenn man selbst mal in unvorteilhafter Pose erwischt wird, dann ist schnell Zeter und Mordio. Dabei ist man doch, wie man ist. Scheint wohl in jedem ein Narziss zu stecken. Im Einen mehr als im Anderen.

 

@nightstalker Joa, wenn die Rudelknippser erstmal über ein Gebiet rüberrollen, dann ist nur noch Flucht angeraten. :D

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vor 18 Minuten schrieb cepe:

Scheint wohl in jedem ein Narziss zu stecken. Im Einen mehr als im Anderen.

Na klar — und in uns Fotografen am meisten. Drum haben wir uns doch für die Seite hinter der Linse entschieden :D 

bearbeitet von leicanik
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vor 5 Stunden schrieb nightstalker:

... ooooder vielleicht sollten die Leute mal lernen, dass es nicht ihr von Gott gegebenenes Recht ist, anderen auf den Sack zu gehen, nur weil sie meinen ihr Bild durchsetzen zu müssen ;) Gilden ist übrigens nicht der Typ, der sich über sich selbst lustig machen kann, er reagiert eher unangenehm, wenn man ihn zu dem Thema anspricht ...

Oh ja...

vor 4 Stunden schrieb cepe:

Wie oft ist dir dieser Typ Fotograf in deinem Leben begegnet?

...

Zum Thema. Fotografie ist halt soviel mehr, als nur mal eben den Auslöser zu drücken. Und wenn man das mal begriffen hat, dann ist der Ungeduldige schnell raus. 

Oh ja... Und wenn man die Ungeduldigen oder Selbsternannten darauf anspricht oder nachfragt, verfluchen sie einen bis in die Steinzeit... Irgendwann ist dann der Krug auf dem Weg zum Brunnen zerbrochen und keiner war schuld... Es ist ein regelrechtes Ärgernis, wenn solche Leute gewisse Sitten, Gebräuche, Gepflogenheiten und vor allem die Kinderstube vergessen, wenn sie sie denn jemals hatten. Mit Handy fällt es kaum auf, weil fast jeder eins vor der Nase oder am Ohr hat. Leute mit Kameras sind schneller ausgemacht und entlarvt, darum sind sie suspekt. Je größer, desto verdächtiger, darum auch in anderen Nischen zu finden.

Aber das sind Randerscheinungen, die mit dem Thema an sich nichts zu tun haben. Der "Fotomarkt" wird nicht an Leuten zugrunde gehen, die sich nicht benehmen oder gelegentlich daneben benehmen.

Gruß Andreas

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Ich habe das Video nach knapp 12 Minuten abgebrochen, nachdem ich mich schon nach 5 Minuten dabei ertappt habe, eigentlich nur mehr auf Bildsprünge zu achten, wo der Redeschwall geschnitten wurde. Natürlich hat Mr. Wong vieles richtig beobachtet und auch einige seiner Schlussfolgerungen scheinen zutreffend, aber mehr als ein "Ich rede jetzt auch worüber alle reden" Selfie ist es nicht geworden.

Das Smartphone mag der Gottseibeiuns der "klassischen" Fotografie sein, aber ist es nicht viel mehr das Internet, welches die Karten neu gemischt hat?

Das Internet hat in sehr vielen Lebensbereichen für massive Änderungen gesorgt, weil es als Katalysator Dinge, welche es im Prinzip schon immer gab, auf ein bis dahin unvorstellbares Level gehoben hat. Man hat schon vorher fotografiert, man hat schon vorher soziale Kontakte gepflegt, man hat schon vorher seine Meinung kund getan und man hat schon vorher Partei ergriffen, wenn sich Positionen gegenüber standen. Aber jetzt geht dies in einem Fingerwisch in Sekunden rund um die Welt. So läuft das heute und das Smartphone ist dafür das einzig wahre Werkzeug. Da bleibt keine Zeit für das Fotolabor und die zwei Wochen Wartezeit auf die Papierabzüge. Da bleibt aber auch keine Zeit für die RAW Entwicklung. Da bleibt nicht einmal Zeit für den Datentransfer von der Kamera zum Computer. "Klick" - Foto. "Wisch, Tipp" und raus ist es. Bevor der Fotograf auch nur sein USB Kabel raus gefummelt hat, sind schon die ersten Likes da. Darüber mögen wir Alten denken wie wir wollen, die Jungen denken anders.

Die Frau an meiner Seite hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass es in unserem Haus etwa 20 Kameras gibt. Aber wehe, es richtet sich eine gegen sie. "Mein Gott, meine Haare! Ich sehe aus wie eine Hexe! So geh doch endlich weg mit der Kamera!". Ok, Menschen sind eh nicht meine primären Motive. Meine Nichten sind Anfang 20. Wenn sie in eine Kamera blicken, zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Ganz selbstverständlich. Woher dieser Unterschied, wo sie doch aus dem gleichen genetischen Pool stammen? Weil sie ständig fotografiert werden und wissen, wie man auf einem Foto gut aussieht. Und wenn sie gerade nicht supertoll aussehen, dann sehen sie völlig natürlich aus. Ich habe ihnen einmal über die Schulter geblickt beim Blättern im sozialen Account. Tolle Aufnahmen. Natürliche Posen. Aus dem Leben gegriffene Szenen. Poeple Photography at its best. Vor 30 Jahren wäre man dafür in den Fotozeitschriften als Meisterfotograf herum gereicht worden.

Und warum muss jetzt die Kameraindustrie so schrecklich leiden? Weil diese Kundenschicht der Smartphone Verwender für eben ihre sozialen Medien - welche für manche nun einmal ein 24 Stunden Begleiter sind - keine "normalen" Kameras brauchen. Die gute alte Voigtländer mit dem Birnchenblitz, welche die Kinder im Sonntagsgewand vor den blühenden Pfingstrosen für die Nachwelt bewahren durfte, hat schon seit Jahrzehnten ausgedient. Auch für die "Stellt euch alle mal vor den Bus, wir machen ein Foto" Zeitdokumente reicht das Mobiltelefon. In der Schuhschachtel sind wieder Schuhe, keine Papierabzüge.

Und die wahren Fotografen? Die sind nicht weniger geworden. Sehr viele gab es ohnehin nie. Da kann die Fotoindustrie mal froh sein, dass es Leute wie uns gibt. Enthusiasten, welche sich eine neue Kamera kaufen, um sich an einem Stück hochwertiger Technik zu erfreuen. Wie es Mr. Wong ja ganz gut beschrieben hat. Und vor allem Leute, die zwar ganz gerne auf Grund ihres teuren Geräts als "Profi" angesprochen werden, es aber nicht wirklich nötig haben, den oft ganz schön heftigen Ausgaben auch entsprechende Einnahmen gegenüber zu stellen. Da ist die zitierte D700 eh schon ein modernes Gerät. Als ich anno '06 die F6 gekauft habe, gab es in amerikanischen Foren angeregte Diskussionen, ob diese Kamera nicht ein Rückschritt für die professionelle Hochzeitsfotografie sei. Die F5 würde wesentlich besser in der Hand liegen als die F6 mit angeschraubtem Hochformatgriff. Und Digital war ohnehin keine Alternative. Die Kunden würden die "natürliche" Farbwiedegabe des Kodak Vericolor der "künstlichen" Digitalfotografie mit ihren "übertriebenen" Farben klar vorziehen. Dabei war der Begriff "HDR" damals noch weitgehend unbekannt.

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