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Welche Kamera für nächtliche Aufnahmen aus einem Flugzeug Cockpit ?


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Hallo in die Runde,

als Berufspilot bin ich regelmäßig mit wunderschönen Eindrücken gesegnet die ich gerne zumindest hin und wieder mit der Kamera festhalten möchte. Insbesondere faszinieren mich die Ausblicke nachts und in Dämmerlicht Situationen, z.B. von unter mir durchziehenden Städten oder auch nächtlichen Wolkenbildern, nächtlichen Gewittern oder auch Nordlichtern...

Photografisch bin ich nicht unerfahren. Ich würde mich als interessierten Amateur einstufen und ich besitze aktuell eine EOS 6D (Version 1) mit einigen EF L Objektiven.

Trotzdem gelingt es mir nicht mit meiner Ausrüstung und meinem Wissen gute und scharfe Bilder zu produzieren. Es ist immer dasselbe. Sobald ich die ISO soweit hochgeschraubt habe das ich aus dem Bereich der Verwacklungsunschärfe herauskomme ist soviel Rauschen vorhanden das mir die Bilder nicht mehr gefallen.

Deshalb erwäge ich zurzeit eine neue Ausrüstung anzuschaffen. Die Besonderheiten sind logischerweise : ein sich schnell fortbewegender Photostandort, wenig Licht, dicke Scheiben mit Verspiegelungsproblemen, kein Platz für ein Stativ (würde vermutlich auch nicht viel bringen).

Momentan liebäugele ich mit einer Sony A9 oder auch der Canon EOS RA. Bei beiden Kameras weiß ich aber nicht inwiefern sie ideal geeignet sind und ob sie mich nicht z.T. überfordern...

Was würdet Ihr mir für diesen sehr speziellen Anwendungszweck empfehlen ?

Besten Dank schon mal im voraus...

Mike

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Hi Mike,

ich hab's, als man noch rein durfte, mal aus dem Cockpit einer 747/400 probiert. Damals allerdings noch auf Film. Das Hauptproblem ist m.E., Du hast es schon erwähnt, die Cockpitscheibe. So richtig gut werden die Fotos deshalb wahrscheinlich nicht werden. Du kannst es ja erst Mal mit einer Gummi-Gegenlichtblende auf dem Objektiv probieren, die Du "saugend" an die Scheibe presst. Damit sparst Su Dir zumindest einen Teil der Reflektionen.

Die Scheibe von außen in der Luft zu putzen, stelle ich mir eher schwierig vor...

Ansonsten: Lichtstarke Optik und ein Sensor, der hohe ISO zulässt. Also keine übertrieben hohe Auflösung und möglichst groß. 

 

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Erinnert mich an diese Geschichte: https://edition.cnn.com/travel/article/pilot-cockpit-photos-christiaan-van-heijst/index.html

Du könntest dich ja grob an diesem Kollegen orientieren. Irgendwo, eventuell bei seinen Instagram-Beiträgen, werden sicher nähere Infos zur verwendeten Ausrüstung (bspw. EXIF) zu finden sein.

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Das Geld für eine Alpha 9 kann man sich sparen. In diesem Fall würde ich die Alpha 7III vorziehen. Der Sensor hat mehr Dynamik.  Allerdings habe auch keine Erfahrung mit dieser Situation. 

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Hab es mit einer Sony a6500 (APS-C) probiert. 
ohne Gummi Gegenlichtblende funktionierte eingeschränkt. 
 

Ideal wäre eine a7iii, Z6 mit möglichst größer gummi Gegenlichtblende wegen der Reflexionen. 
dazu eine lichstarke Festbrennweite. 
in einer Passagiermaschine war ein 24mm weit genug, da ansonsten das Fenster mit drin ist  


 

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Bei einer Empfehlung würde ich zwischen einer Sony A7III und eine A7RIV schwanken. Dazu das Sony 24mm f1.4 GM.

Die A7III hat einen Tick weniger Rauschen. Die A7RIV eine riesen Auflösung, die das 24mm auch bedienen kann.

Ich würde mich wahrscheinlich für die A7RIV entscheiden.

Achja... es wurde oft genug gesagt: Gummi-Geli 😉

Bei deinen jetzigen Setup kann ich mir vorstellen, dass die Vibrationen aufgrund des fehlenden Stabilisators einen Strich durch die Rechnung machen.

bearbeitet von Alhambra
Ergänzung
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vor 12 Minuten schrieb Alhambra:

Bei deinen jetzigen Setup kann ich mir vorstellen, dass die Vibrationen aufgrund des fehlenden Stabilisators einen Strich durch die Rechnung machen.

Je nach verwendetem Objektiv kann dieses einen Bildstabilisiator enthalten.

@tahuata, mich würden mal typische Belichtungsparameter interessieren (Blende, akzeptable Belichtungszeiten, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden (damit meine ich nicht eigene Verwackler), gewünschter Brennweitenbereich), um besser abschätzen zu können, in wie weit eine bessere Stabilisierung oder großer Sensor + lichtstarke Objektive helfen können.

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32 minutes ago, Absalom said:

in einer Passagiermaschine war ein 24mm weit genug, da ansonsten das Fenster mit drin ist  

Wobei die Fenster im Cockpit etwas größer sind …

 

@tahuata: Ob bzw. wieviel die bislang empfohlene Gummi-Streulichtblende tatsächlich bringt, solltest du anhand der Neigungswinkel der Fenster in deinen üblichen Cockpits beurteilen. Diese verlaufen ja oft nicht grade vertikal und sofern dann nicht nur Sterne drauf sein sollen, müsstest du mit schräg abgesägter Geli arbeiten. ;)

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vor 39 Minuten schrieb Alhambra:

Bei einer Empfehlung würde ich zwischen einer Sony A7III und eine A7RIV schwanken. Dazu das Sony 24mm f1.4 GM.

Die A7III hat einen Tick weniger Rauschen. Die A7RIV eine riesen Auflösung, die das 24mm auch bedienen kann.

Ich würde mich wahrscheinlich für die A7RIV entscheiden.

Achja... es wurde oft genug gesagt: Gummi-Geli 😉

Wenn du ein Bild der a7riv auf 24MP herunterrechnest, wird das Rauschen sehr ähnlich zur a7iii sein. 
du hast aber mehr Möglichkeiten falls du mehr Crop oder Auflösungen zwischen 24-61 MP haben möchtest. 
 

aber die Auflösung macht die Nachbearbeitung recht langsam :) falls du wenig Rechenleistung am Comouter hast. 

bearbeitet von Absalom
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8 minutes ago, Absalom said:

Bestimmt :) aber heutzutage kommt man schwer in Cockpit. 

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber glaube als Pilot darf man noch. Sofern der Autopilot nichts dagegen hat … 😉
                       ⬇️

3 hours ago, tahuata said:

[…] als Berufspilot bin ich regelmäßig […]

 

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Hier gibt es noch einen Kollegen, der häufig Bilder aus dem Cockpit postet. So weit ich weiß, entstehen die meisten seiner Bilder mit einer Leica M.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß das mit Deiner EOS 6D nicht auch geht. Vielleicht brauchst Du einfach ein lichtstärkeres Weitwinkel und alles ist gut?

 

https://www.qimago.de/galleries/on-air/

https://www.qimago.de/die-niagarafaelle/

 

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Geh mal in ein Fotofachgeschäft und leih dir ne Kamaera für 1 Woche aus. Dann kannst du selbst herausfinden, was für deine Zwecke geeignet ist. Außerdem kannst du z. B. bei Amazon oder asgoodasnew eine kaufen und bei Nichtgefallen innerhalb von 4 Wochen zurückgeben. So konnte ich 2 Wochen lang 2 Kameras mit 2 verschiedenen Objektiven testen und danach die für mich beste Kombination behalten.

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Ein paar Beispielbilder könnten helfen. Wenn die Verwacklung wegen sehr lange Belichtungszeiten eher durch die Bewegung des Flugzeugs oder die in der Hand gehaltene Kamera verursacht wird, ist das was anderes als wenn es eher Vibrationen sind, die das Bild unscharf machen und sehr kurze Belichtungszeiten erzwingen.

Ich denke, durch die Scheiben eines Flugzeugs wird man so oder so keine hohen Auflösungen fotografieren können. Eine Kamera mit 40MP dürfte da nicht viel bringen. Eine mögliche Lösung könne deshalb die Sony A7 S2 sein. Die ist bei hohen ISO-Werten nach wie vor das beste, was man bekommen kann und 12MP sind vermutlich völlig ausreichend.

Eine andere Lösung könnte eine gut stabilisierte kleine Kamera sein. Möglicherweise bekommt man damit auch bei niedrigeren ISO-Werten und längerer Belichtung trotzdem bessere Bilder. Eine Panasonic GX80 oder G81 wiegt nicht so viel und bei Low-Light schlägt sich so eine Kamera mit einer Festbrennweite mit Blende 1.4 oder 1.7 etwa genau so gut wie eine KB-Kamera mit einem Zoom mit Blende 2,8. Zusätzlich stabilisiert die Kamera dann aber viel besser.

Was man vor allem mit diesen kleinen Kameras sehr einfach machen kann, sind Serienaufnahmen. Die Kameras könnten irgendwo mit einer Klemme oder einem Saugnapf fest montiert werden und dann schießt man im Sekundentakt hunderte oder tausende von Bildern. Das Ergebnis kann dann zu einem Zeitraffer-Video zusammengesetzt werden oder man bekommt den tollsten Anblick während einer halben Stunde Sonnenuntergang obwohl man sich mehr um das Flugzeug als um das Fotografieren kümmert. Ich könnte mit vorstellen, dass die Kamera, die Befestigung und eine Gummi-Gegenlichtblende so vorbereitet ist, dass man sie einfach aus der Tasche zieht, da anbringt wo man das vorher schon mal ausprobiert hat und dann muss man nur noch einschalten und den vorbereiteten Preset für die Serienaufnahme wählen und alles andere passiert automatisch.

Auf Youtube gibt es etliche Cockpit-Videos einschließlich Nachtaufnahmen in Zeitraffer, die mit allen möglichen Kameras aufgenommen wurden.

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Auch ein Bild meinerseits. 
a6500 APS-C 

nicht gut, aber man sieht wie viel Dynamik man hier benötigt. 
iSO war locker bei 10.000. 

Gerade im Himmel sieht man starke Fehlfarben  

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bearbeitet von Absalom
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Zuerst einmal vielen Dank für die zahlreichen Kommentare ! Das hatte ich in der kurzen Zeit nicht erwartet.

Mein Arbeitsplatz ist der A380. Vibrationen sind nur minimal vorhanden und werden durch die Masse des Flugzeugs so absorbiert das sie für das Photographieren nicht relevant sind. Das Problem nachts ist somit immer Bewegungsunschärfe und starkes Rauschen bei hohen ISO Werten. 

Keine der Cockpitscheiben ist übrigens vertikal was den Einsatz einer Gummisonnenblende schwierig macht. Die Idee des Photographen im Video mit der zweckentfremdeten Nackenstütze ist interessant. Das werde ich mal ausprobieren.

Im Video sieht man auch mit welchen ISO Werten gearbeitet wurde. Er hat das Photo der Milchstraße über dem Flügel mit ISO Werten um 60000 aufgenommen und musste dann immer noch mit einer Verschlusszeit von ½ Sekunde arbeiten. Das sind Werte die ich mit meiner alten EOS 6D nicht realisieren kann. Bei meinen bisherigen Versuchen mit meiner 6D habe ich ein EF 16-35 f2.8L, eine EF 85 f1,2 L und ein EF 50 f1,4 eingesetzt da ich leider kein lichtstarkes WW mit Festbrennweite habe. Ein solches werde ich mir jetzt mal ausleihen und es dann auf meinem nächsten Flug probieren. Die Bilder werde ich dann hier gerne zur Diskussion stellen. Aktuelle Bilder könnte ich, man möge mich steinigen, nur von meinem iPhone 11 Pro Max präsentieren. Die sind übrigens gar nicht so schlecht, tragen aber wenig zum Thema bei.

Sehr interessant ist der Tip mit der Sony A7S II in Verbindung mit einem guten WW Objektiv, z.B. dem FE 24 f1,4 GM. Alles was ich bisher darüber lesen konnte klingt vielversprechend für meinen Einsatzzweck. Ich werde mal versuchen mir diese leihweise zu besorgen und zu testen...

Auch der Tip mit der Leica M klingt reizvoll. Leider kenne ich mich mit dem Leica System nicht aus. Welche Kamera/Objektiv Kombination wäre hier sinnvoll ?

Ich möchte übrigens noch erwähnen das ich während Start, Landung oder in kritischen Flugphasen logischerweise keine Photos aufnehme. Dies übernimmt dann völlig legal unser 3. Mann im Cockpit der sozusagen als Beobachter bei Start und Landung fast immer anwesend ist.

Beste Grüße 

Mike

 

 

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vor einer Stunde schrieb tahuata:

Keine der Cockpitscheiben ist übrigens vertikal was den Einsatz einer Gummisonnenblende schwierig macht. Die Idee des Photographen im Video mit der zweckentfremdeten Nackenstütze ist interessant. Das werde ich mal ausprobieren.

Schon mal den Ultimate Lens Hood angeschaut? Müsste doch eigentlich genau das richtige für den Einsatzzweck sein. Die Bilder sollten sich mit Topaz DeNoise AI gut entrauschen lassen, dazu gibt es hier im Forum auch einen Thread dazu. Ansonsten wäre es natürlich schön wenn du einige Bilder zeigen würdest damit dein Problem ersichtlich wird 😉

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vor 7 Stunden schrieb tahuata:

Sehr interessant ist der Tip mit der Sony A7S II in Verbindung mit einem guten WW Objektiv, z.B. dem FE 24 f1,4 GM. Alles was ich bisher darüber lesen konnte klingt vielversprechend für meinen Einsatzzweck. Ich werde mal versuchen mir diese leihweise zu besorgen und zu testen...

Das FE 24 GM ist dafür sicher etwas vom besten das man kaufen kann. Es ist schon bei Offenblende randscharf. Allerdings würde ich die A7III vorziehen.  Und wegen dem Rauschen:

vergleich mal hier und wundere dich

Fazit: Deine 6D kann das auch. 

bearbeitet von Gast
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vor 4 Minuten schrieb octane:

Fazit: Deine 6D kann das auch.

Vom Sensor her ist die immer noch überraschend gut, mit den genannten Objektiven gibt es aber keine Stabilisierung.

Nach dem Video würde ich auch zur A7III (oder jede andere Kleinbildkamera mit Bildstabilisierung über den Sensor) raten mit lichstarken Festbrennweiten. Daneben ist auch die Nachbearbeitung über die raw-Daten wichtig, unter Extrembedingungen kann man keine gute jpg-Ausgabe aus der Kamera mehr erwarten. Zusätzlich empfehle ich auch Topaz Denoise, der Thread dazu ist hier:

https://www.systemkamera-forum.de/topic/127426-topaz-denoise-ai/

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vor 21 Stunden schrieb tahuata:

Momentan liebäugele ich mit einer Sony A9 oder auch der Canon EOS RA. Bei beiden Kameras weiß ich aber nicht inwiefern sie ideal geeignet sind und ob sie mich nicht z.T. überfordern...

Überfordern werden sie dich sicher nicht, wenn du eine 6D bedienen kannst.  Aber die A9 hat einen Sensor mit vergleichsweise wenig Dynamik. Sie ist für Sportfotografie optimiert. Für deine Zwecke sicher nicht optimal. Da würde ich eine A7III, 7RIII oder 7RIV vorziehen. 

bearbeitet von Gast
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