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Kameragehäuse - Kunststoff oder Metall? Edel oder sinnvoll?


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36 minutes ago, RoDo said:

Habe eine Synchronuhr, die seit 50(!) Jahren ununterbrochen läuft. Die Rotorlager sind aus Sinterbronze, alle anderen Stahl in Kunststoff. Auch alle Getrieberäder sind aus Kunststoff.

Jede Wette, dass sie im Langzeittest gegen meine komplett aus Metall bestehende Sonnenuhr den Kürzeren zieht … ;)

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vor 4 Minuten schrieb ruedi01:

Na gut, dann kann man ja zukünftig ein Getriebe für ein Auto auch mit Kunstsoffrädern bauen

Kein Getriebe, aber einen Motor

https://www.konstruktionspraxis.vogel.de/forscher-entwickeln-direktgekuehlten-e-motor-aus-kunststoff-a-796239/

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Kunststoffzahnräder sind überall dort sinnvoll, wo KEINE extremen Kräfte übertragen werden müssen.

Ford hatte mal einen Nockenwellenantrieb aus Kunststoff (in den 70-er und 80-er Jahren).
Der hat ausgezeichnet funktiniert, bis der Weichmacher raus war, dann hatten die Stirnräder Zahnverlust und die Ventile haben den Kolbenboden zermartert...
Hat man dann wider sein gelassen.

Es gibt aber Kunststoffe, die langzeitstabil sind und Metall in so manchen Disziplinen übertreffen.
Was ist nicht alles in einem Auto aus (hochwertigem) Kunststoff, z.B. in einem Porsche?

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Nein. Meine Oly E-M10 III macht was sie soll, sieht nach 2 Jahren ordentlicher Benutzung immer noch frisch aus. Ich kann die Käufer einer neuen E-M5 III beruhigen: das Teil ist gut. Das Chassis ist doch aus Metall, wie bei der E-M10 III.

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Schlimm finde ich, wenn der Weichmacher aus bestimmten Kunstoffen entweicht und das Gehäuse klebrig macht.
Kunstoffe sind wahrscheinlich auch entfindlicher gegen bestimmten Lösungsmittel - Metalle wahrscheinlich empfindlicher gegenüber Säuren.

Öl weicht Kunststoff auf und ein Tropfen Aceton lässt einige bei Belastung brechen wie Glas.

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vor 5 Stunden schrieb ruedi01:

Meine Meinung...

Überall dort wo es um die mechanische Funktionalität geht, wo es lange form- und temperaturstabil sein muss, wo mechanische Belastungen auftreten, ist eine Metallkonstruktion grundsätzlich überlegen. Wenn das äußere Gehäuse dann aus (gut gemachtem!) Kunststoff besteht, habe ich nichts dagegen.

Gruß

RD

Genauso sehe ich das auch. Vor ein paar Wochen hatte ich das Chassis (Magnesiumlegierung) einer EM1X in der Hand. Das spezifische Gewicht war deutlich < 1. Hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist. Moderne Kunststoffe stehen dem Metall in der Wertigkeit in nichts nach. Das Wissen um den Kunststoff mag bei dem einen oder anderen die Wertigkeit schmälern.

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Naja, die Materialien sind ja bekannt und deren Eigenschaften auch.

Kunststoff allein für ein Gehäuse ganz ohne Faserverstärkung, also kein Verbundwerkstoff oder Kompositwerkstoff, ist immer weniger verwindungsstabil als ein Metallwerkstoff. Nimmt man das Material, aus dem die meisten Metallbodies gefertigt sind, also eine Alu/Magnesiumlegierung oder Magnalium, dann ist die Verwindungssteifigkeit deutlich höher als bei Kunststoffgehäusen.
Der Knackpunkt zwischen Metall und Kunststoff liegt allerdings bei einem Body nicht pauschal beim Material sondern bei der Menge der Materialien und bei der Art der Konstruktion.

Die wichtigen Stellen, also das, was essentiell bei einer Kamera einer hohen Belastung ausgesetzt ist, sind einmal das Bajonett und einmal die Unterseite und einmal die seitlichen Gurtösen.
Am Bajonett muss es eine Sollbruchstelle geben, meistens sind die Bodies so konstruiert, dass sich der Bajonettring selbst aus dem Gehäuse reißen lässt ohne das Gehäuse zu beschädigen. Hier ist es schon wichtig, dass die Stelle, wo der Ring fixiert ist, stabiler ist, als der Ring selbst. Habe es selbst schon erlebt, Ring samt Objektiv aus dem Body gerissen, Magnesiumgehäuse war unversehrt samt Bohrungen und Gewinde, Bajonettring war schrottreif .. Ob diese Stelle nun zu 100% aus Kunststoff sein sollte - ich weiß nicht - aber wenn Kunststoffkameras mit Metallchassis innen konstruiert werden, dann kann es ja durchaus sein, dass diese Stellen metallen sind. Die Stativ-Wechselplatte muss auch einer recht starken Belastung gerecht werden, denn so einige Objektive sind ja schon schwer und haben keine Stativschelle, da wird es wohl auch essentiell sein, wenn die Gewinde im Metall stecken. Bei den Kameraösen finde ich es auch mehr oder weniger sinnfrei die im Plastik zu befestigen, auch hier sollte mindestens der Metallrahmen innen greifen, so mancher nutzt die ja samt Gurt als Fallsicherung.

Es ist also weniger eine Angelegenheit des Materials sondern eine Angelegenheit der Konstruktion - und vielleicht auch eine persönliche Vorliebe bei der Materialwahl. Der einzige Vorteil von Metall ist die Langlebigkeit und der große Nachteil von Kunststoff ist die Alterung durch Licht, Zeit oder chemische Veränderung, denn die Bestandteile von Plastik sind ja unterschiedlich flüchtig.

Metall hat sich halt lange Zeit bewährt - allerdings werden heute Kameras kaum noch alt, kaum noch bis an die Verschleißgrenze betrieben - heute werden Kameras ausgetauscht weil es das "neue Modell" gibt und selbst der riesige Gebrauchtmarkt bringt die Teile kaum mehr zur maximalen Nutzungsdauer.

Wenn ich mal überlege, wie lange ich Bodies nutze, dann komme ich auf durchschnittlich 8-10 Jahre pro Body, selbst dann ist Kunststoff noch nicht durch, verzogen oder brüchig - allerdings will ich nicht unbedingt behaupten, dass diese Zeit von 8-10 Jahren ein Kunststoffbody in Afrika, den Tropen oder Kalifornien oder auf Kreta in permanenter Sonne so schadlos überleben würde.

 

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Ein Hauptunterschied ist schon gegeben: Metall hat bei dünneren Wandstärken höhere Stabilität, abgesehen vllt. von CF. Wenn so ein AlMg-Gehäuse (+Zn ?) eine Wandung von ca. 0,5mm (?) hat, bräuchte man für die Entsprechung aus einem hochwertigen Kunststoff grob geschätzt 4-5 mal dickere Wandungen, wenn nicht sogar mehr. Aus CF vllt. 15-20% weniger. Das bedeutet im Volumen Änderungen und ggf. auch im Gewicht. Man sollte sich trotzdem nicht täuschen lassen.

Die reine Gewichtsersparnis bekommt man nur durch Reduzierung mehrerer Bauteile, aber nicht durch den reinen Tausch Metall gegen Kunststoffgehäuse. Bei Carbonfaser muss man wieder den höheren Bearbeitungsaufwand nach dem Backen berücksichtigen. Das ist nur mit diamantbeschichten Werkzeugen und entsprechenden Schutzvorrichtngen möglich. Damit wären solche Gehäuse zwar auch aus "Kunststoff" und edel, aber auch gleich mehrfach teurer.

Zur 5.3 wurde erklärt, dass die größte Gewichtsersparnis durch einen neu, bzw. umkonstruierten Stabi erzielt wurde. Mit Metallgehäuse wäre sie etwas geringer ausgefallen, vermutlich aber dennoch spürbar. Die Ersparnis wird also mit mehreren Bauteilen oder Baugruppen erzielt. Der kleine Akku ist ja auch etwas leichter...

Gruß Andreas

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vor 16 Stunden schrieb herki:

Genauso sehe ich das auch. Vor ein paar Wochen hatte ich das Chassis (Magnesiumlegierung) einer EM1X in der Hand. Das spezifische Gewicht war deutlich < 1.

 

Und wir haben früher auf der Uni noch eine Dichte von 1,74 für Magnesium gelernt, Legierungen mit Alu sind noch dichter.

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Die neue X-Pro3 von Fuji hat Ober- und Unterseite aus Titanium. Dies gab es auch lange nicht mehr.
Wie man im Video von dpreview dazu sieht, ist die Oberfläche ein Magnet für Fingerabdrücke und andere Rückstände.
Nach einigem Gebrauch sieht sie ziemlich "verranzt" aus.

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vor 5 Stunden schrieb grillec:

... Ober- und Unterseite aus Titanium. Dies gab es auch lange nicht mehr.

Da der A380 bald nicht mehr gebaut wird, ist am Markt eine große Menge Titan freigeworden. Das am Markt verfügbare Titan war jahrelang im Voraus von der Luftfahrtindustrie vorbestellt und reserviert... Von den Massen an Verschnitt und Materialgewicht in Spänen allein von einem Fahrwerksstempel oder -rohr träumt der Metallbastler ein ganzes Leben...

Gruß Andreas

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Was lacht ihr, das war ausnahmsweise kein Scherz 😀  Aus einem Fahrwerksrohr könnte man mehrere 1000 Bodenplatten und Oberteile für Kameras machen  🤪😬

Der Markt war und ist tatsächlich mehr oder weniger nur für die Luftfahrt reserviert. Da verwirft so eine Planungsänderung beim A380 den gesamten Markt und macht für andere Kunden  Ressourcen frei. "Reserviert" ist vllt. der falsche Ausdruck, vorbestellt allein trifft es schon ziemlich genau. Das läuft Hand in Hand. Fallen da plötzlich 40 solcher Flieger oder sogar die gesamte Modellreihe weg... Ich war mehrmals in einer Zerspanung von Airbus, in der fast ausschließlich Titan für den A380 zerspant wurde - kann man sich nicht ausdenken, was da in den Spänekisten landet und wie wenig tatsächlich am Flugzeug montiert wird...

Andererseits wird Titan auch schon im 3D-Druck verarbeitet, da fällt kaum Verschnitt oder Restmaterial an, das wird abgebürstet und wieder in den Vorratsbehälter eingefüllt - lief erst gestern abend eine Reportage dazu, zufällig mit Berichten u.a. aus dem Airbus-Werk in Hamburg, wo man Titan im 3D-Druck verarbeitet...

Gruß Andreas

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Am 20.10.2019 um 22:27 schrieb leicanik:

Bereits die analogen Minox 35 Kameras hatten übrigens Gehäuse aus glasfaserverstärktem Makrolon.

Die ist aber für mich ein gutes Argument für Metall. Ich habe die Minox 35 und die Rollei 35 (Metall) - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die Minox fühlt sich im Vergleich klapprig an und hakt beim Filmtransport  und an den Klappenscharnieren. Ich hatte drei (eine auf Garantie ersetzt, die andere auf Kulanz). Die Rollei arbeitet noch wie am ersten Tag. Dazu habe ich die Erfahrung gemacht, dass alle meine vollmechanischen Kameras noch funktionieren, was bei den meisten analogen elektronischen nicht der Fall ist. Jetzt warte ich noch auf die vollmechanische Digitalkamera. 😉

Meine Lumix GM5 wiegt übrigens unter 200g trotz Vollmetallgehäuse.

Ich erinnere mich an Fotos von einer zerschossenen Kamera, wahrscheinlich Leica, die dem Fotografen das Leben gerettet hat, weil sie die Kugel abfing, die dem Fotografen gegolten hatte. Auf jeden Fall war es keine Minox 35.

bearbeitet von Silvester
was vergessen
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vor einer Stunde schrieb Silvester:

... Meine Lumix GM5 wiegt übrigens unter 200g trotz Vollmetallgehäuse.

Magnesium hat ein spezifisches Gewicht von nur 1,74 kg/dm3

Kunststoffe beginnen unter 1 und reichen bis 2,3. Hochfeste Kunststoffe schätze ich ebenfalls auf das Gewichtsniveau von Magnesium.
Bleibt die Frage, mit welchem Material sich dünnere Gehäuse herstellen lassen, um Gewicht einzusparen, dieses Material wäre dann der Favorit für leichte Body-s.

Allerdings dürfte Kunststoff nicht wirklich eine nennenswerte Gewichtseinsparung ermöglichen.
Das würde bedeuten, dass Kamerahersteller billiger aus Kunststoff produzieren und als (Schein-)Argument und Kaufanreiz eine Gewichtsreduzierung nennen!

bearbeitet von 43nobbes
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vor 1 Stunde schrieb finnan haddie:

Titan!?

Hat ein spezifisches Gewicht von 4,505 - da dürfte alles nur 1/4 so dick sein, wie bei Magnesium, und selbst dann ist der Gewichtsunterschied nicht wirklich groß.

Aber ich kenn mich zu wenig aus, vielleicht wäre Titan perfekt, ist am Ende aber viel zu teuer...

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Kommt auf die Legierung an, aber Titan kann dann bei gleicher Dicke um ein Mehrfaches stabiler sein als Magnesium. Und Magnesium wird auch nicht in reiner Form verbaut, die Legierungen sind da etwas schwerer als das reine Metall.

Prinzipiell wäre wohl Carbonfaser verstärktes Kunstharz möglich, aber auch Stative werden ja nur zum Teil aus diesem Material gefertigt. Red hat Mal für einen Kinofilm einige Exemplare der Epic (?) mit Carbongehäuse gebaut, aber die sind nie in den freien Handel gekommen. Die Fertigungskosten waren wohl zu hoch, und die Schlagfestigkeit vermutlich eher nicht für harten Dauereinsatz geeignet.

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Interessant - aus dem Fahrradbereich scheint mir alles Karbon halb-händisch gefertigt. Also nichts mit vollautomatischen Spritzguss oder so. Bei kleinen Teilen wohl ziemlich komplex?

https://www.youtube.com/watch?v=U0a0e95voj8

 

bearbeitet von wasabi65
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