Winzobjekte für Makroaufnahmen fixieren...

[rostafrei]

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Gibt es einfache Tips oder Ideen, wie man winzige Objekte zum Fotografieren fixieren kann, ohne direkt "formalmäßige" dauerhafte Präparate dabei anfertigen zu müssen?

Ich habe wieder einen Bienenstachel mit Giftblase sicherstellen können, möchte es dieses Mal besser machen, als letztes Jahr. Der Stachel samt Blase ist ca. 1,5 bis 2mm in der Gesamtgröße, kugelig, leicht und unsymetrisch - vor allem gegen den leichtesten Luftzug und geringste Erschütterung zu sichern, ohne dass dabei erhöhter Lichtverlust oder Schattenwurf verursacht wird.

Ich dachte an einen Objektträger vom Mikroskop, auf den der Stachel mit einem Tropfen dest. Wasser aus einer Pipette provisorisch fixiert wird. Nur Wasser verdunstet wegen der Beleuchtungswärme irgendwann und wie ich mich und meine Arbeitsweise kenne, werde ich wohl mehrfach nachwässern müssen. CA-Kleber nimmt vermutlich Licht weg und wird zusätzlich Schatten werfen, Silikonkleber ist zu zäh undschlecht portionierbar, UV-aktiver Kleber könnte Luftblasen einschließen, die ebenfalls Schatten und Lichtverlust verursachen... 🤔🤨

e: mir kam gerade der spontane Einfall, den Blasenkörper auf einem dünnen, in einer hellen Pappe oder weißem Kunststoff aufrecht stehenden Draht, Kunststofffaden oder Zahnstocher mit einem Winztropfen Kleber quasi schwebend zu fixieren. Hat das schon mal jemand so gemacht? Ist für mich als Lesebrillenträger auch ohne Draht schon eine ziemliche Fummelei, die ohne Pinzette und zusätzliche Lupe schon kaum machbar ist, scheint aber zweckdienlich zu sein.

Gruß Andreas

bearbeitet 14. August 2019 von rostafrei

[Gast]

Warum machst du es nicht wie die Mikroskopeure? Objektträger, Objekt,  ein paar Wassertropfen draufgeben, Deckglas auflegen. Hält normalerweise ein paar Stunden, wenn zuviel verdunsten sollte kannst du mit einer Pipette ein paar Tropfen neben das Deckglas träufeln, Dank Kapillarkraft saugt sich genügend Wasser unter das Deckglas. Oder du dichtest vorher den Rand zwischen Deckglas und Objektträger mit Alleskleber oder Wachs. Aber das ist dann schon fast ein Dauerpräparat.

[rostafrei]

Ja, in die Richtung hatte ich auch schon gedacht, weil ich Träger und Deckgläser in meinem Fundus habe, nur ist dieses Objekt leider sehr ungleichmäßig kugelig, da wird das Deckglas nie gerade drauf halten, für einige brauchbare Fotos wäre mir der Aufwand für das "Makroschwimmbecken" momentan zu hoch. Aber für ein späteres Mal werde ich das im Hinterkopf behalten und ggf. vorbereiten, denn die Idee ist gut und die "Vorrichtung"  mehrfach nutzbar - ganz nach meinem Geschmack 😀  Aus PE-Blisterfolie von einer Knopfzelle  hätte ich das direkt nutzen können, nur schluckt der Kunststoff recht viel Licht und macht die WB schwieriger.

Ich habe meine spontane Idee von vorhin direkt ausprobiert, indem ich eine Stecknadelspitze mit Siliconkleber betupft, und die Blase mit feiner Pinzette so darauf gesetzt und ausgerichtet habe, dass ich sie von mehreren Seiten aufnehmen kann. Je nach Winkel zur Nadel wird sie dann mit heller, diffuser Umgebung beinahe schwebend wirken. Mal sehen, ich muss jetzt noch die Beleuchtung durchdenken und dann gibt es später vllt. schon Fotos. Von Aufbau und Stachel. Für die Beleuchtung habe ich auch etwas, was gut funktionieren sollte, ich muss es nur vernünftig ausrichten.

Gruß Andreas

[pizzastein]

vor 22 Minuten schrieb rostafrei:

Ja, in die Richtung hatte ich auch schon gedacht, weil ich Träger und Deckgläser in meinem Fundus habe, nur ist dieses Objekt leider sehr ungleichmäßig kugelig, da wird das Deckglas nie gerade drauf halten, für einige brauchbare Fotos wäre mir der Aufwand für das "Makroschwimmbecken" momentan zu hoch.

Es gibt auch Objektträger mit Vertiefung.

[rostafrei]

Hm... Ja, ich möchte für solche seltenen Gelegenheiten nicht extra Spezialzubehör kaufen, obwohl man so einen speziellen Objektträger oder ein Uhrglas sicher auch gegen einen Obulus für die Kaffeekasse in einem Labor bekommen könnte. Nicht weil es kostet, sondern weil ich es zu selten brauche. Es ist einfach nicht mein Lieblingsthema beim Fotografieren. Ich hatte schon ganz verdrängt, dass ich mir zu diesem Zweck schon etwas ausgetüftelt hatte, was dem Vorschlag von finnan haddie nah kommt. Es muss nur noch kombiniert und verfeinert werden.
Ich habe es vorhin nach meiner Idee ausprobiert und feststellen müssen, dass ich für Macro doch noch einiges lernen und ausprobieren muss, sowohl was den Aufbau, die Objektiv-/Kameratechnik (Stichworte stacking/bracketing +/- Raynox) als auch die Beleuchtung betrifft. Es funktioniert prinzipiell wie gedacht, aber das dann entsprechend stümperhaft und auf Zufall beruhend.

Links die Idee mit der Nadelspitze und dem Siliconkleber, rechts nach der Bearbeitung "schwebend". Die Fehler sind unübersehbar, die konnte ich auch nicht retuschieren oder stempeln. Das sichtbare "Gegriesel" im Stachel ist vermutlich das kristallisierte Gift - das nächste Problem: der Stachel samt Blase trocknet aus, ich werde wohl um recht zeitnahe, schwimmende Lagerung auch wegen der Austrocknung nicht herumkommen. Das Projekt kann nur verbessert werden - der Nachschub an Giftstacheln ist zumindest garantiert 🙂

Danke erstmal für die Tipps, die haben schon weiter geholfen.

e: ich habe gerade nachgesehen, die Objektivträger mit Kulle kosten nur 7,99 + Versand - im 50er Päckchen. Noch ein Grund mehr, sie nicht zu bestellen. das ist nachher alles für die Tonne... 😬

Gruß Andreas

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bearbeitet 14. August 2019 von rostafrei