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Dumelang Borra Le Bomma *

Lang ist's her: Im Oktober 2015 fragte ich euch hier um Rat zu einer "unbeschwerten" Kameraausrüstung für eine Safari  mit meiner Tochter durch Botswana. Nach der Reise schilderte ich meine Erfahrungen mit der FZ1000 und versprach dabei, dazu als kleines Dankeschön für eure guten Tipps einen Reisebericht zu erstellen. In der Folgezeit hatte ich viel um die Ohren, schob das Projekt "Bilder ausmisten und bearbeiten" auf und so geriet das leider in Vergessenheit. Nun will ich das aber doch nachholen (nicht zuletzt angeregt durch einige sehr schöne Reiseberichte hier im Forum). Damit das Ganze nicht noch weiter aufgeschoben wird, fange ich eben jetzt einfach an, ohne schon alle Beiträge fertig zu haben. Das wird dann halt eine Geschichte in Fortsetzungen :) 

Nachdem wir das Ganze zunächst eigentlich als Selbstfahrer hatten durchziehen wollen, entschieden wir uns angesichts zu knapper Vorbereitungszeit letztlich doch für eine Gruppenreise mit Bushways. Wir wählten die "Leopard Safari". Dies erwies sich im Rückblick als eine sehr gute Entscheidung. Auf eigene Faust hätten wir niemals so viel gesehen, wären den Tieren nicht so nahe gekommen und hätten nicht viele schöne Abende am Lagerfeuer zusammen mit den Mitreisenden verbracht und viele angeregte Gespräche mit unserem wunderbaren Guide Gabriel geführt oder das leckere am Feuer gekochte Essen unseres geschickten und freundlichen Kochs Papi genossen.

*) das heißt in der Landessprache Setswana so viel wie "Guten Tag, meine Damen und Herren" (wörtlich "Guten Tag Herren und Damen")

bearbeitet von leicanik
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Wir werden in einem Landrover mit Anhänger für Gepäck, Ausrüstung, Küche, Zelte unterwegs sein. Eine 8- bis10-köpfige Reisegruppe mit Begleitung eines erfahrenen Guides, eines Kochs, und luxuriöserweise sogar einer deutschsprachigen Dolmetscherin. Da ist das Gepäck pro Nase eindeutig beschränkt ...

Spoiler

... Koffer geht nicht, weil alles im Zweifelsfall ordentlich gequetscht werden muss. In meinem Dufflebag ist alles drin, was ich so brauche, sogar ein Schlafsack. Zusätzlich habe ich noch einen Daypack, darin war unter anderem natürlich auch die FZ1000, mehrere Ersatzakkus, Ladegerät, meine alte Lumix LX3 sowie der ganze Kleinkram, den man halt so braucht. Da wir einiges über das Durchchecken des Gepäcks gelesen hatten, betreiben wir Risikostreuung und verteiltn unsere Klamotten je zur Hälfte gegenseitig. Außerdem ist im Daypack, der als Bordgepäck mitgeht, eine Minimal-Wechselklamotten-Ausrüstung untergebracht. Sehr bewährt hat sich unterwegs übrigens eine gute Stirnlampe und ein wasserdichter Wäschebeutel. Antibrumm und ein Moskitonetz ist natürlich auch dabei. Ich will euch jetzt aber nicht weiter mit Details über die Ausrüstung nerven. 

bearbeitet von leicanik
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Leider sind wir zeitlich sehr eng festgelegt, und so bleibt uns nichts übrig, als einen relativ teuren Flug mit British Airways zu buchen. Das bedeutete einen Umweg: Frankfurt - London, London - Johannisburg, von Johannisburg dann mit Air Botswana nach Maun. Der Langstreckenflug ist lang und unbequem, verdammt enge Sitze, wenig Schlaf, steifer Nacken, Kopfschmerzen. South African Airways wäre mir lieber gewesen ...

auf der Tragfläche steht übrigens: "do not walk outside this area" - ich wäre eigentlich auch so nicht auf die Idee gekommen :D

... Daher gibt es vom Flug auch weiter keine Bilder. Ich bin froh, als wir endlich den botswanischen Flieger besteigen können. Der ist dann allerdings wirklich relativ klein und familiär. Große Reisekoffer hätten gar nicht reingepasst.

 

bearbeitet von leicanik
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Ein Pilot, eine Stewardess. Beim Start sprüht sie mit einem Raumspray herum, was mich zunächst sehr verwundert ... bis ich bemerke, dass sie damit den Geruch der Motoren übertüncht. 

 

Aber ihre Freundlichkeit beeindruckt mich: Als Reiseverpflegung gibt es für jeden eine Getränkedose und ein Sandwich. Als meine Tochter vorsichtig fragt, ob es auch ein vegetarisches gebe, hat sie keines im Vorrat. Kurzerhand gibt sie ihr eigenes aus der Personalverpflegung.  Willkommen in Botswana :) 

 

Trotzdem bin ich froh, in Maun endlich wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Die Mischung aus Abgasgeruch und Raumspray hat meinen Kopfschmerzen nicht gut getan. Jetzt schnell etwas Geld wechseln und sehen, ob das mit dem versprochenen Abholen am Flughafen klappen wird. Die Währung heißt übrigens "Pula", das Wort bedeutet gleichzeitig auch "Regen" und ist außerdem ein Ausruf der Freude oder Zustimmung. Man sieht, wie wichtig Regen in diesem Land ist ...

bearbeitet von leicanik
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Habe ich eben bezweifelt, ob das Abholen klappen würde? Ich muss mich wohl entschuldigen: Alles ist gut organisiert, und wir werden gleich von unseren beiden sympathischen Begleitern Gabriel und Papi eingesammelt und begrüßt. Dann geht es zunächst zum Supermarkt, Wasservorräte kaufen. Danach zu einer Lodge, in der wir die erste Nacht verbringen, bevor es dann am nächsten Morgen richtig los gehen wird.

Das wird also für die nächsten 17 Tage unser Gefährt sein. Der Landrover ist nach den Vorstellungen der Gründer von Bushways auf der Basis eigener praktischer Erfahrungen umgebaut:

Spoiler

Er besitzt ein Kühlfach unter der ersten Sitzreihe und einen Wassertank hinten. Die Dachholme wurden als Überrollbügel  verstärkt. Unter den Sitzbänken ist Platz für die vielen 5-Liter-Trinkwasserflaschen. Im Anhänger ist sämtliches Gepäck, die Zelte, eine Truhe mit Eis für zu kühlende Lebensmittelvorräte, oben drauf dicke Schlafmatten, vorne auf der Plattform Brennholz, auf der hier abgewandten Seite sind noch Klapptische angeschnallt. Die uns zugewandte Seitenklappe des Trailers wird herunterklappt zur Küchenarbeitsplatte, dahinter sind Fächer für Geschirr und Küchenuntensilien. Alles perfekt ausgeklügelt, der Platz bis auf den letzten Zentimeter genutzt.

Es war immer wieder faszinierend, Papi in seinem Element zu erleben. Er war nicht nur der Koch, sondern auch der Chef über die Ausrüstung. und turnte jedesmal beim Bepacken in dem Hänger rum, stopfte hier, drückte dort ... das Gepäck musste da schon mal aushalten, dass er sich draufstellte, damit alles reinpasste. Ich war froh, robustes Zeug dabei zu haben.

 

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Am nächsten Morgen dann doch ein bisschen "Afrika": Die Abfahrt verzögert sich, irgendwas stimmt mit dem Landrover nicht. Er ist ja auch nicht mehr der jüngste ... aber dann kommt ein Kollege aus der Werkstatt und bringt die neue Batterie - alles ok., es geht los. Bei der Fahrt aus der Stadt sehen wir einige Gefährte ganz anderer Art, und auch wir werden teilweise etwas skeptisch beäugt ...

 

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Immer wieder grasende Kühe neben der Straße und manchmal auch auf der Straße. (Ziemlich trockenes Gras, die armen). Das werden für die nächsten Tage die letzten domestizierten Tiere sein, die wir zu Gesicht bekommen ...

 

bearbeitet von leicanik
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Eine Anmerkung zur Bildqualität findet ihr im Spoiler.

Spoiler

Ich bin mir bewusst, dass die Bilder nicht mit denen einer ausgesprochenen Fotosafari mithalten können. Da sind aber auch weniger Leute im Auto, man hat aufwändigere Ausrüstung dabei, und dirigiert den Fahrer vielleicht noch mehr in die richtigen Positionen. Viele Aufnahmen sind aus dem fahrenden Landrover entstanden, viele natürlich auch aus dem stehenden. Natürlich war einiges verwackelt. Auch habe ich den Fehler gemacht, überwiegend JPEG zu schießen, weil ich den iZoom ausnutzen wollte (400 mm KB ist halt manchmal immer noch zu wenig). Und natürlich flimmert die Luft und ist staubig. Aber es ging mir ja mehr um das Erlebnis - auch wenn einen dann natürlich doch das Fotofieber packt.

Unser Fahrer und Guide Gabriel war ein Glücksgriff: Er hatte das lange Gefährt selbst in den Sandpisten gut im Griff, er kannte sich auch ausgesprochen gut mit Tieren aus, konnte spannend erzählen und erklären, sah in voller Fahrt aus den Augenwinkeln Tiere, an denen ich als Selbstfahrer blind vorbei gefahren wäre, und er hatte ein gutes Einfühlungsvermögen für unsere Fotobedürfnisse, manövrierte den Wagen in möglichst gute Positionen. Danke nochmal Gabriel, du warst echt spitze :) 

Hier mal ein Beispiel, wie staubig es in der Trockenzeit dort ist. Da war vor uns auf der Straße einer gerade um die Ecke gefahren. Bedenkt: Der Landrover hatte seitlich keine Scheiben, die Kamera steckte ich also bei Nichtgebrauch möglichst oft in den Rucksack oder unter einen Pullover. Sie hat das alles aber klaglos überstanden und bis heute kein Problem mit Staub auf dem Sensor.

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Die ersten Tiersichtungen:

Gabar Habicht

 

ein Kuduweibchen leckt an einem Elefantenschädel (das hilft wohl bei der Regulation des Salzhaushaltes)

 

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Zunächst geht es in die Kalahari. Dort schlagen wir unser erstes Lager auf. Während wir die Zelte aufbauen (stabile Kreuzkuppelzelte aus schwerem Zeltstoff), bereiten Papi und ein Kollege aus einer bis hierhin noch parallel fahrenden Gruppe schon mal ein Essen vor. Später werden wir dann einige Leute vom Volk der San treffen ...

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Am 13.8.2019 um 01:21 schrieb leicanik:

Die ersten Tiersichtungen:

Gabar Habicht

 

ein Impala leckt an einem Elefantenschädel (hilft wohl bei der Regulation des Salzhaushaltes)

 

sieht mir eher nach einem weiblichen Kudu aus

Dein Bericht ist bisher sehr schön zu lesen, daher bitte weiter!

 

 

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Am 13.8.2019 um 00:51 schrieb leicanik:

 ... aber dann kommt ein Kollege aus der Werkstatt und bringt die neue Batterie - alles ok., es geht los. Bei der Fahrt aus der Stadt sehen wir einige Gefährte ganz anderer Art, und auch wir werden teilweise etwas skeptisch beäugt ...

Der Kollege hat jedenfalls keine Porblem mit der Batterie...

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Nachdem wir unser Lager aufgebaut und uns gestärkt haben, erscheinen zwei Mitglieder der San und laden uns zu einem Erkundungsgang ein, auf dem sie uns zeigen wollen, wie ihr Volk hier gelebt und überlebt hat. Heute leben sie selbst etwas moderner (wir hören sie hinterher mit einem LKW davon fahren), aber sie pflegen das Brauchtum und geben es den Jüngeren weiter. Gespannt, was die beiden freundlichen Männer uns zeigen werden, folgen wir ihnen ...

 

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Ganz wichtig ist natürlich die Versorgung mit Wasser. So zeigen sie uns, wie man eine wasserhaltige Wurzel findet, ausgräbt, mit einem Stock Späne davon abschabt, die man dann in der Faust auspresst, um den Saft zu trinken. 

 

 

 

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Wasser lässt sich in einem leeren Straußenei bevorraten. Als Korken dienen grüne Blätter eines bestimmten Strauchs, die auch helfen, das Wasser frisch zu halten. Das gefüllte und verkorkte Ei wird dann im Boden vergraben, wo das Wasser lange kühl und frisch bleibt.

 

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Wir erreichen eine kleine Ansammlung von Hütten. Dort warten bereits ein paar weitere San. Gemeinsam wird nach alter Methode mit Reibestock ein Feuer entzündet:

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Tänze erzählen oft Geschichten ...

 

hier wird z.B. eine Antilope gejagt, die Stöcke des Tänzers stellen das Geweih dar: 

bearbeitet von leicanik
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Zum Schluss ein herzliches Danke dafür, dass wir an euren alten Bräuchen teilhaben durften! 

 

Hier noch etwas Nachdenkliches über die Situation der San:

Spoiler

So dankbar ich einerseits für solche Begegnungen bin, muss ich aber doch ergänzen, dass die Situation der San alles andere als idyllisch ist. Der an sich begrüßenswerte Schutz der Natur sowie das Jagdverbot hat viele in ihrer angestammten Existenz bedroht und zu Umsiedlungen geführt. Tourismus ist teilweise mit verursachend für dieser Maßnahmen. Wie so oft ist es nicht einfach zu durchschauen, was nun das "richtige" wäre. Aber einen kritischen Artikel zu dem Thema könnt ihr z.B. hier bei GEO nachlesen. Mir war das zu Beginn der Reise nicht bewusst. Mein Gewissen beruhigt es ein wenig, dass wir zumindest mit einem Reiseveranstalter unterwegs waren, der sich in Botswana auch mit sozialen Projekten engagiert, und dass unsere Art des Reisens eine dem Land relativ angepasste war.

 

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abends hat Papi (er heißt wirklich so !) wie immer lecker für uns am Feuer gekocht. Irgendwas mit Hackfleisch und Nudeln ...

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Am nächsten Morgen geht es früh los auf den "Game Drive".

Meist waren wir höchstens 2 Tage an einem Ort. Entweder es ging nach einem schnellen Frühstück am frühen Morgen gleich los zu einer Pirschfahrt, oder aber wir brachen schnell das Lager ab, packten die Zelte ein und fuhren weiter, dann war diese Weiterfahrt gleichzeitig aber auch ein Game Drive.

Und natürlich kommen jetzt ein paar unvermeidliche Tierfotos ;)

spätestens jetzt wird deutlich, welche Art von Antilope  der Tänzer oben mit seinen Stöcken dargestellt hat ...

 

richtig: die Oryx

bearbeitet von leicanik
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Natürlich darf die farbenfrohe Gabelracke nicht fehlen. Sie ist der Nationalvogel Botswanas.

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