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Reisebericht: Island Westfjorde und Nordisland


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Moinsen. 

Ich starte mal diesen Thread, um Euch mit auf die Reise zu nehmen, die wir zwei fotobegeisterte Paare vor 2 Wochen in Island gemacht haben. 2016 waren wir bereits im Frühjahr schon einmal dort, die Bilder dazu gibt es in diesem Thread: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1683926 . Damals noch mit Nikon Vollformat, daher zeige ich die Bilder nicht hier.

Diesmal sollte es der Sommer sein, und die Westfjorde und der Norden standen auf dem Programm.

***

Los ging es mit einem alten Ford Explorer, der schon 200.000 Meilen auf der Uhr hatte und der von einer jungen Car-Rental-Agentur vermietet wurde zu einem Preis, der noch bezahlbar war - für isländische Verhältnisse....

Wir sind am Tag der Ankunft bis Borgarnes hoch, dort im Diner was gefuttert und dann zum ersten Hotel als Zwischenstopp auf dem Weg nach Isafjördur. Das Hotel - Edda Laugar - ist zu empfehlen, hat sogar einen natürlichen hot pot 🙂

Am nächsten Morgen dann - SONNE. Unfassbar. Alle Apps haben uns Dauerregen vorhergesagt.....

Der Weg führte uns Richtung Holmavik... (womit das typische Island-Strassenfoto gegessen wäre....)

#B-1

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In Holmavik dann sprang der Explorer nicht mehr an. Gar nicht. Den Verleiher angerufen, nach 3,5 Std. war der Ersatz da, wieder ein Explorer, allerdings mit nur 150.000 Meilen und in besserem Zustand.
Die Zeit in Holmavik haben wir mit einem Besuch des Museums für Hexerei und Magie genutzt (sehr sehenswert!!!), und in der Sonne gelegen. Zur modernen Kirche führt ein bunter Weg hoch - Gelegenheit macht Bilder....

#B-2

48422514391_384ab263f8_b.jpg

Demnächst geht es weiter......

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Wir kamen dann tatsächlich ohne weitere Vorfälle in Isafjördur an. Wir fuhren von Holmavik aus die nördliche Route, entlang der vielen kleineren Fjorde. Wir nannten sie Darmschlingen.....

Tja, die Westfjorde.....wir wollten unbedingt hin, weil sie so einsam und leer sind. Was soll ich sagen....sie sind einsam und leer. Außer, wenn mal wieder eine Aida in Isafjördur anlegt und massenhaft Busse zum Wasserfall Dynjandi brettern und auch sonst alles voller Leute ist. Nicht so schön und einfach zu viele in zu kurzer Zeit.

Landschaftlich sind die Westfjorde eher langweilig, von ein paar tollen Locations abgesehen. Das Wetter war gemischt, kaum Regen, aber meist grau, was irgendwie zur Stimmung des Landes dort passt.

#B-3

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Unsere erste Tour von Isafjördur aus war zum Wasserfall Dynjandi (Der Donnernde). Man fährt ca. 1,5 Std, meist über dirt roads, die aber mit 60-70 km/h gut befahrbar sind. 

Auf dem Weg kamen wir an einem netten Ort vorbei, der ein gutes Bild versprach, aber die wachhabende Küstenseeschwalbengarde (isl. Kria) hatten was dagegen und uns nach kurzer Zeit erfolgreich vertrieben.

#B-4

Der Dynjandi...hm. Großartiger Wasserfall, sicherlich einer der schönsten für mich. Aber sehr schwer fotografisch festzuhalten. Die Totale ist nix, zumindest bei grauem Wetter, Details sind mMn schon interessanter. Ich hätte ja meine Drohne hochgeschickt, aber das ist dort verboten. 
Für meine Augen waren die Farbbilder beinahe nur Mist, daher habe ich mal ein paar in SW konvertiert und nach Gusto bearbeitet. Mal sehen, ob Ihr meine Interpretationen sehen mögt.

#B-5

#B-6

Ein Detail gefiel mir auch bunt....

#B-7

...und dieser tapfere kleine Huflattich (?) war mir auch ein Foto wert. Schön, dass er nicht unter den Menschenmassen gelitten hat.

#B-8

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Der nächste Tag war etwas regnerisch, und wir haben nur zwei kurze Touren gemacht, einmal von Isafjördur die Küste hoch an Bolungarvik vorbei ins Tal bis an die Küste (lohnt sich mMn nicht wirklich), und einmal durch den Tunnel Richtung Suðureyri und daran vorbei um die Spitze der Halbinsel herum. Das Land dort strahlt typische Westfjordatmosphäre aus - (an diesem Tag graue) Trostlosigkeit, einförmige Klippen, die grün bewiest sind, die unvermeidlichen Schafe, aber wenigstens ein netter Strand mit ein paar interessanten Strukturen, und ein wie für Touristen aufgebautes Gestell, an dem Fischköpfe trockneten.

#B-9

#B-10


 

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Hallo wieder!

Ein letztes Bild von der Gegend bei Sudureyri....

#B-13

...dann springe ich zum nächsten Tag, für den wir uns eine lange Tour zum rotgelben Strand Raudisandur im Südwesten der Westfjordhalbinseln vorgenommen hatten. Die Tour beläuft sich auf etwas über 3 Std Fahrt, erst wieder am Dynjandi vorbei (hier ein Blick auf den Fjord, in den der Bach mündet, der den Dynjandi nährt)...

#B-14

...dann viel übers Hochland (Bilder später) und an der Südküste entlang....

#B-15

bevor man dann endlich am Strand ist.

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Es geht weiter!

Raudisandur ist ein über 10 km langer, durch kleingeriebene Muschelschalen rotgoldener Sandstrand, der einfach wunderbar ist, so etwas habe ich in Island nicht erwartet. Toller Ort, auch wenn er nicht unbedingt fotogen ist - dafür ist er einfach zu groß. Die Drohne hätte vmtl. schöne Bilder machen können, aber leider blieb ein wichtiges Kabel in der Ferienwohnung. Einmal ärgern.

Auf dem Strand laufen zum Teil Kühe rum...

#B-15

#B-16

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Auf dem Rückweg von Raudisandur kommt man unweigerlich an der BA 64 vorbei; sie war das erste isländische Schiff, was komplett aus Stahl gefertigt war, hatte ihren Stapellauf 1912 und strandete 1984 hier. Warum Schiffe, Lastwagen etc einfach auf quasi amerikanische Art einfach liegen gelassen werden, entzieht sich mir....

#B-17

#B-18

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Auf der Rückfahrt Richtung Isafjördur über den den Dynjandi kamwen wir an einem öffentlichen hot pot vorbei, malerisch am Ende einer Bucht gelegen, mit nur ein oder zwei Häusern in der Nähe. Toll. So stellt man sich Island vor 🙂

Die Schafe bekommen zum Teil tolle Unterkünfte...

#B-19

...mochten sie aber offenbar nicht.

#B-20

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Die Hochflächen, die man zwischen den Fjorden überqueren muß, sind extrem karg, wir hatten das Gefühl, in einem endlosen Basaltsteinbruch unterwegs zu sein....Viel zu sehen ist da nicht, außer in der Ferne und manchmal auf dem Boden.

#B-21

#B-22 Windig war's

bearbeitet von Goldtop 57
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Was Fernblicke angeht, ist es von den Hochebenen schon netter. Das hier ist der Zufluß zum Dynjandi. Angesichts der beeindruckenden Größe dieses Falls ist es verwunderlich, wie wenig Wasser das tatsächlich ist.

#B-23

Der Blick in die Fjorde ist manchmal einfach großartig.

#B-24

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Die Landschaft zwischen Thingeyri und Isafjördur präsentierte sich auf der Fahrt zurück in schönem Licht....

#B-25 Auf dieser Piste brettern die Busse mit den Kreuzfahrttouristen rauf und runter auf ihrem Weg zum Dynjandi, der eins der Ausflugsziele der in Isafjördur anlegengen Schiffe ist.

#B-26

bearbeitet von Goldtop 57
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Das waren unsere Tage in den Westfjorden, und wir machten uns auf den Weg nach Akureyri, immerhin 550 km Distanz und ein paar Dinge wollten wir uns auf dem Weg noch ansehen.

Entlang der Darmschlingen ging es zurück über Holmavik....ein schöner Blick auf die unbewohnte Halbinsel Hornstrandir.

#B-27

Bei Hvammstangi etwas die Küste hoch, weil einer von uns unbedingt Seehunde sehen wollte. Man fährt etwa 15 km an dem Städtchen vorbei bis zu einem Parkplatz auf der linken Seite, heißt Svalbard. Dort sind Seehunde gerne und das nicht weit vom Strand.
Aber zunächst hatte meine Frau das 100-300, also lief ich mit dem Laowa 7,5/2 etwas die Küste entlang...

#B-28

Dann endlich das Tele....man hing etwas lustlos ab.

#B-29

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Die lange Tour endete dann auf der Akureyri gegenüberliegenden Seite des Fjords, wo wir ein Ferienhäuschen gemietet hatten, mit Hot Pot auf der Terrasse und einem tollen Blick.

#B-30

Hier sieht man auch gleich Akureyris Problem: die Kreuzfahrtschiffe. Es liegen gerade zwei Riesenpötte mit jeweils 290m Länge im Hafen, ein weiteres kleines weißes liegt mit dem Bug zur Kamera links der Bildmitte, für das kleinere blaue rechts war kein Platz, es mußte in den Ölhafen. Dabei handelt es sich übrigens um den ältesten Kreuzfahrtkahn, der noch läuft. 1946 als Stockholm vom Stapel gelaufen, versenkte sie unter der Flagge der DDR später die Andrea Doria (Udo Lindenberg wird wach....), jetzt heißt sie Astoria und fährt anscheinend gut betuchte umher.
Die Stadt und die umliegenden Sehenswürdigkeiten werden von so vielen Leuten geradezu überflutet.

bearbeitet von Goldtop 57
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Es geht weiter. Von Akureyri aus ist es nicht weit zum Diamond Circle, der auf einer Länge von 260 km (Rundtour ohne Strecke von und nach Akureyri) einige besondere Sehenswürdigkeiten in Nordisland verbindet. 

Wir sind die Strecke im Uhrzeigersinn gefahren und kamen zunächst in Husavik vorbei, einer unauffälligen Stadt, von der man aber einen schönen Blick über die Bucht Richtung Westen hat.

#B-31

Fährt man weiter nach Norden, kommt man auf die Tjörnes-Halbinsel, die für ihre Vogelwelt bekannt ist. Ich wollte unbedingt Papageitaucher sehen....

Wenn man links Richtung Küste abbiegt ein paar km hinter Husavik, kommt man zu einem malerisch gelegenen kleinen B&B, direkt am Wasser, was für Island unfassbar günstig ist. 

#B-32

Kennt hier jemand die Serie Sense8? Da kommt eine Isländerin vor, deren Vater vom isländischen Bluesmusiker Kristjan Kristjansson gespielt wird. Im Film ein cooler Typ, jung geblieben, glitzernde wache Augen, tolle Ausstrahlung. Und der saß auf der Terrasse dieses B&B mit zwei Freunden, war wohl selbst Tourist dort, wie seine Begleiterin sagte, als ich sie auf Papageitaucher in dieser Gegend ansprach. Lustig und sehr unwahrscheinlich....

Weiter nordöstlich kommt ein Parkplatz links der Straße, und dort an den Klippen ist sie dann, die unfassbar reiche Vogelwelt Islands. Es war alles voller Eissturmvögel, die zum Teil noch brüteten...

#B-33

...und die so begnadete Flieger sind, dass ich so gerne mit ihnen getauscht hätte....nur für eine Stunde.....
Die Küste dort ist wunderschön, es riecht nach Nordatlantik, die Luft ist voller Vögel, das Meer auch, man hört die Silbermöwen lachen, sieht die Mantel- und Heringsmöwen gemächlich vorbeiziehen und wundert sich darüber, wie diese tollen Flieger so unelegant wirken können im Vergleich zu den Sturmvögeln....

Und die Puffins waren auch dort, bestimmt 10000, dümpelten meist auf dem Wasser oder flogen behäbig kurze Strecken zu ihren Nestern in den Klippen. Zum Teil wurde auch etwas gechillt.

#B-34

Leider reichten meine 300mm an MFT nicht aus, um bessere Bilder zu machen. Aber ich bin froh, sie gesehen zu haben. 
An dieser Stelle möchte ich darauf aufmerksam machen, dass noch immer jedes Jahr 80-100,000 dieser schönen Vögel gefangen und gegessen werden, weil es so Tradition ist.....Die Vögel werden beim Anflug auf die Nester mit Keschern gefangen. Und die Jungen verhungern dann. 
Island macht viel richtig, aber hier und beim Walfang gehe ich nicht d'accord, das brauchen wir nicht mehr. Auch nicht im Namen der Tradition.

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Den diamond circle wieder in Richtung Süden fahrend, kommt man zunächst an Asbyrgi vorbei, einer geologisch interessanten, aber zumindest von unten nicht sonderlich gut darzustellenden Schlucht. Diese ist aber von relativ altem Wald bewachsen, wobei sich der Mitteleuropäer mit isländischen Wäldern schwertun dürfte...

#B-35

Der westlichen der beiden Routen von dort nach Süden folgend (diese wird gerade asphaltiert, was den Touristenstrom noch anheizen dürfte; hier sind vor allem wieder die Tagesausflügler der Kreuzfahrtschiffe stark vertreten), kommt man durch Mondlandschaft fahrend schließlich an dem berühmten Dettifoss an, sein kleinerer Bruder Selfoss liegt etwas stromaufwärts. 

Ich weiß nicht, ob es immer so ist, aber der Dettifoss hätte auch Dirtyfoss heißen müssen.....viel braunes Wasser. So richtig fotogen finde ich ihn ehrlich gesagt nicht, daher nur eine eher ungewöhnliche Perspektive.

#B-36

Der Selfoss gefiel uns allen irgendwie besser, hatte mehr schöne Perspektiven.

#B-37

#B-38

#B-39

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Vielen lieben Dank!!! :)

Die Rücktour in Richtung Akureyri führte am geothermalen Feld des Vulkans Krafla vorbei. Hier hatte ich endlich mal Gelegenheit, meine Drone in die Luft zu bekommen.

Die Caldera ist mit Wasser gefüllt, und es wächst schon etwas.

#B-40

Aus der Luft sieht das dann so aus: (die winzigen Pünktchen auf dem hellen Halbkreis ganz unten sind Menschen...)

#B-41

Und der Blick in Richtung Kraftwerk nach Süden, auch von oben:

#B-42

bearbeitet von Goldtop 57
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  • 2 weeks later...

So, weiter geht's....

Von der Krafla aus ein kurzes Stück nach Hverarönd, einem hübschen Geothermalgebiet direkt an der Straße, wo dementsprechend viel los ist. Wir waren gegen Abend dort, das half schon....und es waren einige Aufnahmen ohne Menschen möglich.

#B-43

#B-44

#B-45
Von unserer schönen Hütte hatten wir einen tolle Blick den Fjord nach Nordnordwesten hoch. Hinter dem Horizont kommt irgendwann nur noch Westgrönland....
Da wir einen Monat nach Sommersonnenwende dort waren, hatten wir zwar keine echte  Mitternachtssonne, aber sie ging erst gegen 23.30 Uhr unter, und zwar direkt neben dem Fjordausgang. Das gab an zwei Abenden schöne Lichtstimmungen.


 

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Mensch Oliver!

Was für eine wunderbare Serie! Da sind ja absolute Hämmer dabei, unglaublich! Farbe, Licht, Komposition, Motivwahl, Alles stimmt!

Danke!

So, jetzt muss ich erstmal mit dem Eisbeutel meinen Finger kühlen, weil ich zuviel geliket hab....

LG Andreas

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Vielen lieben Dank!

Etwa eine Stunde später sah es dann so aus. Pano aus ca. 10 Hochkantbildern, diesmal auch in höherer Auflösung.

#B-46

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Der nächste Tag sollte uns den Godafoss bringen. Leider war das Licht nicht so doll, aber dafür konnte Drone mal wieder flattern....daher erstmal zwei ungewöhnliche Ansichten dieses tollen Wasserfalles. Die typischen kommen dann später.... 🙂

#B-47

#B-48

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