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Respektvolle und ernsthafte Fotografie


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@Linse66

 

immer wenn der schlichten Widergabe eines Motivs nicht "getraut wird", wenn man die Aussage noch durch Effekthascherei (und nichts anders ist für mich in diesem Fall der Einsatz des WW und die Dramatisierung der WolkenFormation) überhöhen will läuten bei mir die Arlarmglocken - das mag ich schon bei "normaler NaturFotografie" nicht besonders aber hier ist es eben völlig Fehl am Platz.

 

und so etwas nenne ich dann eben schon mal peinlich....

 

.

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Gast Südtiroler
vor 23 Stunden schrieb Apertur:

 Jetzt plötzlich erscheint auch noch das Thema Tourismus und Armutstourismus. Wie unsensibel muss man eigentlich sein dieses Thema in diesem Zusammenhang zu bringen?

Ich bin sprachlos !

 

Wenn eine Gedenkstätte errichten wird und sei es als Mahnung, ist der Besuch dieser nun mal Tourismus. Die Menschen fahren extra hin, schauen es sich an, fotografieren und bringen Umsatz in die Region. Klingt zwar zynisch und unsensibel, wie du es nennst, das ändert aber nichts an den Tatsachen. 

Armentourismus bezog sich auf eine andere Aussage, wobei man diese Art des Tourismus pauschal Betroffenheitstourismus nennen könnte. 

 

 

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vor 16 Minuten schrieb Südtiroler:

 

Wenn eine Gedenkstätte errichten wird und sei es als Mahnung, ist der Besuch dieser nun mal Tourismus. Die Menschen fahren extra hin, schauen es sich an, fotografieren und bringen Umsatz in die Region. Klingt zwar zynisch und unsensibel, wie du es nennst, das ändert aber nichts an den Tatsachen. 

Armentourismus bezog sich auf eine andere Aussage, wobei man diese Art des Tourismus pauschal Betroffenheitstourismus nennen könnte. 

 

 

Das schließt aber nicht aus, dass ein Tourist auch des Schrecklichen und der Opfer gedenkt. Das Besuchen einer KZ- oder Kriegsgedenkstätte auf eine kommerzielle Form des Tourismus zu reduzieren passt nicht und entspricht auch nicht den Tatsachen. Und wenn ein touristischer Tourist angesichts des Dokumentierten und der Lokalität am Ende vom Schrecklichen betroffen ist (und damit zum Betroffenheitstouristen wird - oder?) hat die Gedenkstätte ihr Ziel erfüllt.

Gedenkstätten sind dazu da, besucht zu werden, das sollte man nicht vergessen.

bearbeitet von tgutgu
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Solche Stätten sollten besucht werden und es sollten auch Fotos davon gemacht werden. Weil diese ja zwei Effekte haben: Wie Thomas schön beschrieben hat, setzt sich der Fotograf u.U. vor und beim fotografieren mit dem Ort und der Geschichte auseinander - leider offenbar nicht jeder. Wenn man diese Bilder dann anderen zeigt, wird der Eindruck und die Auseinandersetzung mit dem Thema weiter getragen, was erst mal unbedingt gut zu heißen wäre!

 

Die Bilder:

Für mich sind die Bilder zu "sauber". Wenn auf dem Motiv nicht direkt angeschrieben steht, was es ist, haben diese Bilder auf mich nicht die Wirkung, etwas schrecklichen beizuwohnen. Man könnte das dann auch als x-te Wiederholung der beliebten Lost Places ansehen (wobei einige derselben auch eine schreckliche Vergangenheit haben). Für das Wetter kann man ja nicht. Aber wenn man den Besuch extra plant, vielleicht ja doch ein wenig. Ich hätte mir da doch eher bedeckteres Licht gesucht und nicht noch an der Dramatikschraube gedreht. Allgemein erschiene mir bei solchen Bildern etwas weniger Kontrast angemessener - kann aber auch persönlicher Geschmack sein. Auch stören mich die verwischten Menschen eher, als dass ich eine Assoziation mit den dort verschwundenen hätte.

 

Tourismus - hin oder her:

Ich kenne z.B. Buchenwald und Auschwitz. Schon zu DDR Zeiten gab es dort in einem Haus der Wachmanschaften eine Jugendherberge (gibt es wohl immer noch). Für mich unvorstellbar ...

Und worüber kaum je gesprochen wird: Es sah nicht nur aus wie Industrie. Es war eine; sowohl im Sinne der Ausbeutung der Arbeitskräfte, als auch in der reinen Vernichtung. Und viele haben nur überlebt, weil diese Industrie schlicht an der Kapazitätsgrenze gearbeitet hat. So schrecklich die Vorstellung der Leiden der Lagerinsassen auch ist, für mich war eine andere Erkenntnis viel bedrückender: Wo sind denn die Manschaften geblieben? Wo sind die "normalen" Beschäftigten der Betriebe, in denen die Häftlinge arbeiten mussten? In und um die Lager waren ja Tausende beschäftigt - Man schaue sich mal allein die Ausmaße von Auschwitz nebst der Nebenlager und Fabriken an! Wo ist die Bevölkerung, die ja gewußt hat, dass es diese Lager gibt, wie die Insassen behandelt werden, die die Transporte miterlebt hat, geblieben? - In Weimar und Umgebung haben die Amis die Bevölkerung gezwungen, sich das Lager von innen anzusehen (mit den noch vorhandenen Leichenbergen). Und da deucht es mir dann manchmal, dass wir in unserer schönen modernen aufgeklärten Welt dann doch gar nicht soweit von solchen Dingen entfernt sind.

Das eigentlich schreckliche ist die Ignoranz und Duldung der Massen, die soetwas erst möglich gemacht haben. In diesem Sinne ist es auch gut, "Touristengruppen" dorthin zu bringen, um sie mal auf eine unbequeme Wahrheit zu stoßen. Leider scheint dabei etwas die einleitende Erläuterung als auch die Vermittlung angemessenen Verhaltens gelitten zu haben.

 

"Kriegstourismus":

Man schaue sich einmal die beiden Kuppen Monte Piano und Monte Piana an. Man braucht nur zu wissen, dass je eine Kuppe von einer Seite besetzt war. Nach dem Besuch weiß man auch ohne Buch und Erläuterung, wer da wen angegriffen hat. Das ist dann - zumindets für mich - ein sehr nachdrückliches Erlebnis gewesen. man kann über alles Lesen und Filme anschauen. Sieht man die Befestigungen vor Ort, erscheint alles sehr deutlich und klar. Spätestens wenn man sich die Bedingungen unter denen das da ablief veranschaulicht - ca. 9 Monate Winter, bis zu 9 m Schneedecke - und sich die Opferzahlen um die Ohren hauen läßt, die allein an diesem ca. 800m*2000m Flecken beschrieben werden, bekommt die gern bemühte Floskel "Nie wieder" eine ungeheure Wucht.

bearbeitet von schubbel
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Kriegstourismus ist doch nicht an Orte zu fahren wo der Krieg schon ewig lange her ist. (Was die Sache nicht besser macht)

Kriegstourismus ist wenn man heute zum Beispiel nach Syrien oder so fährt, fliegt, was auch immer!

Wenn man Stätten des 1. oder 2. Weltkrieges hat das nichts mit Kriegstourismus zu tun.

Und schon gar nicht wenn man die KZ-Lager "besucht".

Natürlich wird es immer Idioten geben die einen Spaß daran haben sich vor die, wenn noch vorhanden, Gaskammern stellen und blöd grinsend ein Selfie machen.

Und ich finde auch das die Bilder dramatisch gemacht werden!!!! Damit jeder den Schrecken sieht!!

Beim Bild des TO, wo man schemenhaft Menschen erkennt.... da ist es mir kalt den Rücken runtergelaufen!!

So muß das sein!!!!! Nicht um der Sensation willen, sondern damit man immer ein schauriges Gefühl aufkommt wenn man Bilder dieser Art sieht!

Wie Schubbel schrieb: " Und worüber kaum je gesprochen wird: Es sah nicht nur aus wie Industrie. Es war eine "

Never again....... Das kann man gar nicht oft genug sagen und auch zeigen!

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Südtiroler:

Armentourismus bezog sich auf eine andere Aussage, wobei man diese Art des Tourismus pauschal Betroffenheitstourismus nennen könnte. 

Kannst Du uns dazu ein paar Beispiele nennen? Wenn es diese Art von Tourismus gibt, dann muss es ja auch ein Konzept oder eine Vermarktung dafür geben.

Ich kenne z.B. Voluntourism, wo Menschen im Urlaub Entwicklungshilfeprojekte unterstützen. Oder gehört für dich das Bereisen von z.B. Indien oder Afrika zur Kategorie von Betroffenheitstourismus dazu, als eine Art von Voyeurismus, wo man arme Gebiete bereist und sich die Armut anschaut? Wenn ja, warum machen Menschen das nach deiner Meinung?

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vor 8 Minuten schrieb cyco:

Kannst Du uns dazu ein paar Beispiele nennen? Wenn es diese Art von Tourismus gibt, dann muss es ja auch ein Konzept oder eine Vermarktung dafür geben.

Gibt es auch. Bspw. werden professionell aufgezogene Slum-Touren u.a. in Südafrika, Brasilien, Indien, &c. schon seit geraumer Zeit angeboten und diese Konzepte scheinen durchaus erfolgreich zu sein. Welche Für und Wider man hierbei auch immer gegeneinander aufwiegen mag.

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vor 3 Minuten schrieb flyingrooster:

Gibt es auch. Bspw. werden professionell aufgezogene Slum-Touren u.a. in Südafrika, Brasilien, Indien, &c. schon seit geraumer Zeit angeboten und diese Konzepte scheinen durchaus erfolgreich zu sein.

Ja, die Veranstalter dieser Touren (es mag auch Ausnahmen geben) gehen nach meinem Wissensstand aber respektvoll mit Thema um und helfen auch in den jeweiligen Regionen.

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vor 11 Minuten schrieb cyco:

Ja, die Veranstalter dieser Touren (es mag auch Ausnahmen geben) gehen nach meinem Wissensstand aber respektvoll mit Thema um und helfen auch in den jeweiligen Regionen.

Armut und Respekt treten meiner Ansicht nach nur in Ausnahmefällen gemeinsam auf. Es mag sicher auch Touren geben, bei welchen das Sammeln von Hilfsgeldern oder das Schaffen von Aufmerksamkeit im Vordergrund steht. Vieles davon scheint mir jedoch einfach Geldmacherei, wie die meisten anderen Touristenattraktionen, mit teils bis zu zwielichtiger Organisation zu sein. Was ich in Rio an Anbietern gesehen habe, reichte mir dies nichtmal theoretisch in Betracht zu ziehen.

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Ich war noch nie in einem KZ aber schon an anderen Orten wo man in einer ähnlichen Situation ist. Das Schlachtfeld von Cullodden in Schottland wäre z.B. so ein Ort oder Robben Island in Kapstadt.

Ich habe in solchen Situationen immer die Kamera dabei und ich mache auch immer Bilder. Ich kann auch nicht absichtlich schlecht aussehende Bilder machen. Ich gehe dann in einen Modus wo ich versuche das Geschehen so authentisch wie möglich festzuhalten und ich erlebe so alles viel intensiver als ohne Kamera. Die Bilder zeigen die Dinge dann eben so wie sie sind und daran sollte eigentlich nichts auszusetzen sein.

Ich kenne über Entwicklungsprojekte auch persönlich einige Leute die in Townships bei Kapstadt wohnen. Das ist eine völlig andere Situation.  Für diese Leute ist es aus etlichen Gründen enorm wichtig, dass sich Touristen nicht nur die bekannten Ecken der Stadt ansehen und auch mal die Townships besuchen. Die wohnen da und sind häufig stolz darauf wie gut ihre Hütten ausgebaut und eingerichtet sind auch wenn die in unseren Augen wie Bruchbuden aussehen. So ein Besuch kann dabei helfen sich noch mal klar zu machen, dass das was wir haben im weltweiten Maßstab total unüblich ist und historisch auch bei uns keiner hatte. Meine Großeltern hatten ein Klo für das mehrgeschossige Haus im Hof und als irgendwann Etagen-Klos eingeführt wurden und Wasserleitungen in die Wohnungen kamen, war das ein großer Fortschritt. Die Briketts mussten sie aber noch lange aus dem Keller zu den einzelnen Öfen schleppen.

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vor einer Stunde schrieb cyco:

Ok, ich kenne es nur aus Südafrika, dort schien es Hand in Hand zu gehen.

Möglich. In manchen Städten sollen solche Touren auch staatlich unterstützt werden (glaube bspw. in Windhuk) und damit unterliegen diese dann vermutlich ebenfalls stärkerer Kontrolle. Ich würde jedenfalls lieber dreimal hinschauen wen man wofür bezahlt, denn gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Um aber wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ich finde Thomas’ Fotos ebenfalls als „gelungen“. Meiner Meinung nach erfüllt jedes Foto solcher Orte einen begrüßenswerten Zweck, sobald es dazu beiträgt sich ernsthaft mit der innewohnenen Thematik auseinanderzusetzen. Farbe würde mich dabei ebenfalls nicht stören, da sie eher dazu führt den Motiven gewisse Abstraktheit von SW-Versionen (inkl. historischer Distanz) zu nehmen. Derlei Entwicklungen sind leider allgegenwärtiger Teil menschlicher Natur (kein Jahrzehnt ohne Völkermord) und eben deshalb sollte man sich dessen gewahr werden.

bearbeitet von flyingrooster
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vor 5 Stunden schrieb Südtiroler:

 

Wenn eine Gedenkstätte errichten wird und sei es als Mahnung, ist der Besuch dieser nun mal Tourismus.

 

Dann wäre es sinnvoller, diesen Tourismus als "Lehr- und Bildungstourismus" zu betiteln, denn nichts anderes ist es. Man fährt nicht zur sinnfreien Berieselung und Bespaßung  oder Erholung dort hin. Wenn ich an die ehemalige innerdeutsche Grenze oder dortige Mahnmale fahre, um sie meinen Kindern zu zeigen, mache ich das auch nicht aus touristischen Motiven...

Das heißt dann "so war das, das ist kein Märchen!"

Gruß Andreas

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Hallo zusammen,

ich möchte nochmal auf das Thema mit den Wolken, Stichwort „Effekthascherei“ eingehen.

Das und auch die schemenhaft erkennbaren Menschen war von mir so gewollt und geplant.

Ich habe auch mindestens eine Aufnahme der „Baracke X“, auf der keine Menschen zu sehen sind, diese Aufnahme wirkt nicht bzw. Hat keine Aussage. Alleine das Gebäude würde tatsächlich nur für sich, also quasi als Lost Place stehen und dass dem einen oder anderen der Schauer über den Rücken läuft ist das Ziel des Bildes. Man mag es Effekthascherei nennen, aber ich habe mir z.B. Mehrmals den Film „Schindlers Liste“ angesehen und da taucht immer wieder mal ein Mädchen im roten Kleid auf... der Film ist SW und das Mädel ist immer in Farbe... am Ende sieht man das rote Kleid noch bei der Massenverbrennung und ja, es ist Effekthascherei, aber ja, damit nimmt der Film auch noch den letzten mit und die Tatsache, dass ich mich an dieses Detail noch erinnere und mich das beim Schreiben dieser Zeilen schon wieder mitnimmt... diese Art von Effekthascherei wirkt.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will meine Bilder nicht mit einem sehr gut gemachten oscarnominierten Film vergleichen aber mit so mancher Effekthascherei bekommt ein Bild oder auch ein Film erst eine Aussage, solange der Effekt nicht völlig übertrieben oder völlig deplatziert ist.

Mit den Wolken wollte ich auf jeden Fall den Himmel bedrohlicher gestalten. Rein technisch gesehen wollte die Bilder dramatisch gestalten, aber ich wollte auch irgendwie das verstärken was ich selbst gefühlt habe und ich fühlte mich, vor allem am Anfang des Besuchs nicht wohl. Der Blick auf den Wachturm des Haupteingangs musste ich nach oben richten, weil ich sonst die Leute draufgehabt hätte. Das wäre dann ein klassisches „Urlaubsfoto“ geworden und ja, auch hier hat es sich angeboten, den Himmel dramatisch, bedrohlich mit aufzunehmen.

Ich weis nicht, wie die Bilder, die übrigens auf mich auch immer noch, zusammen mit den erlebten Eindrücken, wirken bei anderem Wetter ausgesehen hätten. Vielleicht nicht so kontrastreich, vielleicht nicht so „perfekt“, vielleicht aber auch noch bedrohlicher (wolkenverhangener Himmel)... wer weis.

Ich nehme übrigens jede Kritik auf und wahr und ich danke vor allem für die kritischen oder kritischeren Beiträge. Das Thema wird ganz sicher nicht meine neue Leidenschaft aber ich habe vieles erfahren dürfen, sowohl vor Ort (und da habe ich nicht mal alles gesehen) was das eigentliche Thema angeht, als auch durch Euch, wie man das verarbeiten, und ja, auch unter die Leute bringen kann.

Es war auch nie als „Kunstwerk“ gedacht und ja, „schöne Fotos im KZ machen“ ist absolut verkehrt, bitte entschuldigt das. „Gute Fotos“ wäre richtig gewesen und wenn auf Flickr oder in diesem Forum jemanden, der den Holocaust abtut oder gar leugnet, auch der Schauer über den Rücken läuft dann waren sie nicht ganz umsonst.

Thema „Riefenstahlig“, das kann natürlich gerade einen solchen Thread in eine Richtung führen wo er nicht hin soll. Ich kenne den Namen und ich kenne die Aufnahmen von der Olympiade. Ich weis dass sie in der Nachkriegszeit afrikanische Stämme fotografiert/gefilmt hat, ansonsten habe ich mich mit ihr nicht weiter auseinander gesetzt. Wenn also, ganz allgemein, das eine oder andere Bild von mir „Riefenstahlig“ wirkt (das habe ich schonmal gelesen), dann nicht weil ich so ein großer Fan bin (der ich natürlich nicht bin) sondern weil das vielleicht bei dem einen oder anderen Bild auch zu meinem Stil gehört, bzw mir das gefällt oder mir bei der Aussage helfen soll. Dass das für manche Leser und Betrachter hier unpassend erscheint nehme ich dankend zur Kenntnis.

Nochmals allen, wirklich allen, Beteiligten für die vielen Meldungen, Kommentare und Meinungen und vor allem für die sachliche und auch respektvolle Diskussion!

Thomas

 

bearbeitet von Thomas_Wy
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Gast Südtiroler
vor 5 Stunden schrieb cyco:

Kannst Du uns dazu ein paar Beispiele nennen? Wenn es diese Art von Tourismus gibt, dann muss es ja auch ein Konzept oder eine Vermarktung dafür geben.

Ich kenne z.B. Voluntourism, wo Menschen im Urlaub Entwicklungshilfeprojekte unterstützen. Oder gehört für dich das Bereisen von z.B. Indien oder Afrika zur Kategorie von Betroffenheitstourismus dazu, als eine Art von Voyeurismus, wo man arme Gebiete bereist und sich die Armut anschaut? Wenn ja, warum machen Menschen das nach deiner Meinung?

 

Du nimmst doch nicht ernsthaft an, dass die Armen der Welt sich darüber freuen, wenn ein dekadenter Westler mit seiner Kamera, welche mehr kostet als er in 3 Jahren verdient, ein Bild von ihm macht und zurück in der Heimat damit hausieren geht, wie schön er die Armut dargestellt hat?

(Das soll jetzt bitteschön keiner im Forum persönlich nehmen, ist zwar etwas überzogen, grundsätzlich läuft es aber so ab) 

 

Warum manche Armutsviertel bereisen, kann ich ich dir nicht sagen, da hat aber sicher jeder einen anderen Grund.

Ich habe mir mal ein Viertel in New York angesehen, weil es mich interessiert hat, wie es aussieht. Ich war recht schockiert über die Zustände, kam mir aber wie ein Depp vor, der Arme anschaut wie im Zoo, habe deshalb keine Fotos gemacht und bin schnell wieder weg. 

 

Mahnmale werden z.B. beworben und auch kannst z.B. in Neapel und glaube auch New York Busfahrten zu den Stellen von Mafiamorden buchen.  

 

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vor 6 Minuten schrieb Südtiroler:

Du nimmst doch nicht ernsthaft an, dass die Armen der Welt sich darüber freuen, wenn ein dekadenter Westler mit seiner Kamera, welche mehr kostet als er in 3 Jahren verdient, ein Bild von ihm macht und zurück in der Heimat damit hausieren geht, wie schön er die Armut dargestellt hat?

Nein, in diesem stark überzogenen Beispiel gehe ich nicht davon, dass das jemand gut findet. Wenn es nur in eine Art Voyeurismus ausartet, bin ich bei dir, aber ich gehe nicht davon aus, dass das die Hauptmotivation der Leute ist, die solchen Touren buchen.

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Gast Südtiroler
vor 16 Minuten schrieb cyco:

Nein, in diesem stark überzogenen Beispiel gehe ich nicht davon, dass das jemand gut findet. Wenn es nur in eine Art Voyeurismus ausartet, bin ich bei dir, aber ich gehe nicht davon aus, dass das die Hauptmotivation der Leute ist, die solchen Touren buchen.

Ich aber und wenn wir uns die Armen wie im Zoo oder die Bilder betroffen ansehen, wird davon wahrscheinlich auch keiner satt. 

 

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Gerade eben schrieb Südtiroler:

Ich aber und wenn wir uns die Armen wie im Zoo oder die Bilder betroffen ansehen, wird davon wahrscheinlich auch keiner satt. 

Ne, aber wenn keiner hinfährt und Devisen da lässt und sich nicht von dieser traurigen Art zu leben beeindrucken lässt, um dann doch mal eine Spende rauszutun, dann werden noch viel weniger satt. Im Wohlstandsland lässt sich immer wohlfeil kritisieren. Aber vielleicht machst Du da ja auch was dagegen.

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Gast Südtiroler
vor 18 Minuten schrieb cyco:

Ne, aber wenn keiner hinfährt und Devisen da lässt und sich nicht von dieser traurigen Art zu leben beeindrucken lässt, um dann doch mal eine Spende rauszutun, dann werden noch viel weniger satt. Im Wohlstandsland lässt sich immer wohlfeil kritisieren. Aber vielleicht machst Du da ja auch was dagegen.

 

Eben, du hast gerade selbst den Armutstourismus erklärt. 😉 

Nein, ich mache nichts dagegen, habe ich aber auch nicht behauptet. Spende zwar monatlich der Unicef, aber das auch nur, weil sie mir mal statt einer einmaligen Spende eine monatliche angedreht haben. 

 

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vor 1 Minute schrieb Südtiroler:

Spende zwar monatlich der Unicef, aber das auch nur, weil sie mir mal statt einer einmaligen Spende eine monatliche angedreht haben. 

Das finde ich gut, bitte nicht kündigen. 👍 Die Alternative zum Armutstourismus wie du ihn dann meinst, wäre dann nichts tun und das ist eben auch nicht hilfreich, aber es ist ein schwieriges Thema. Ich freue mich, dass ich dir das mit Spende rauslocken konnte und ziehe das zynisch und empathielos zurück. 😉

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vor einer Stunde schrieb Südtiroler:

Warum manche Armutsviertel bereisen, kann ich ich dir nicht sagen, da hat aber sicher jeder einen anderen Grund.

Kennenlernen andrer Kulturen, Lebensweisen, Lebensphilosophien, authentischer Menschen etc.pp.
Das alles kann ich nicht, wenn ich im 5 Sterne Hotel einchecke und bis zum auschecken kein Fuß vor das selbige setze, weil draußen die Armut auf mich wartet. Ob geführte Touren immer das richtige Mittel sind um arme Menschen und Landstriche kennenzulernen, das weiß ich nicht. Mein Favorit wäre in diesen Fällen das Reisen als Rucksacktourist, wenn ich tough genug bin die Risiken bzgl. Kriminalität einzugehen. Eine brasilianische Favela würde ich bspw. gerne auf diese Weise mal bereisen, ich bin dafür allerdings nicht lebensmüde genug. Fotos würde ich in dem Fall dann natürlich auch gerne machen wollen.
Aber jeder hat da wahrscheinlich andere Motivationen zu reisen. Generell glaube ich  allerdings nicht daß irgendjemanden geholfen ist, wenn man Armut als Tourist meidet.

Zu den Bildern:

#1 find ich gut, #6 stark. Der Rest ist mir persönlich zu kontraststark, eine andere Bearbeitung hätte mir vermutlich besser gefallen.

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