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Respektvolle und ernsthafte Fotografie


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Vor einiger Zeit bin ich an einem Ort mit äusserst grausamer Vergangenheit vorbeigefahren und dachte mir, mit dem blauen Himmel sieht das ziemlich gut aus. Ich blieb stehen, weigerte mich aber, Bilder zu machen, denn es war mir nicht möglich, "schöne Fotos" von einem KZ-Wachturm zu machen.

Ich habe das Thema mit ein paar Leuten diskutiert und wir waren, um zu Fotografieren, in der Gedenkstätte des Konzentrationslager Dachau.

Mein an mich gestellter "Auftrag" war es, "schöne" Bilder, aber mit dem erforderlichen Respekt anzufertigen. Kein Selfie, kein Model, einfach nur die bildhafte Darstellung eines solchen Ortes, in der Hoffnung, das Bedrückende auch auf den Fotos auszudrücken.

Es folgt eine Bilderserie ohne weitere Worte. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ein paar Worte zu den evt. hervorgerufenen Gefühlen schreibt, vielleicht aber auch die eine oder andere Interpretation.

Weitere Erläuterungen zu dem gesehenen folgen gerne in den Beiträgen.

Never again by Thomas Wyschkony, auf Flickr

Never again by Thomas Wyschkony, auf Flickr

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Never again by Thomas Wyschkony, auf Flickr

Never again by Thomas Wyschkony, auf Flickr

Never again by Thomas Wyschkony, auf Flickr

 

Danke

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Einerseits bedrückende und eindrucksvolle Bilder, technisch perfekt und eine gutes Argument für mFT.

Aber irgendwie verstört mich die technische Perfektion. Sie erweckt Reminiszenzen an aalglatte Bilder aus der Werbung, "Schöner Wohnen" und anderen Sujets, die eher eine inszenierte Kunstwelt darstellen.

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Die erdrückende und mahnende Wirkung dieser Bilder ist sehr beeindruckend. Gerade in Zeiten von AFD und Konsorten sollte man ich nochmal in Erinnerung rufen, zu welch kranken und schrecklichen Taten Menschen mit solcher Ideologie fähig waren und sind.

Sehr gut in Szene gesetzt, Thomas !

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Schwarzweiß halte ich bei dem Thema für eine gute Entscheidung: Es unterstreicht das Dokumenarische, läßt die Möglichkeit (welche du gut genutzt hast), eine formale Strenge und düstere Stimmung zu erzeugen (dunkler Himmel) und verhindert störende Leichtigkeit durch bunte Farben / blauen Himmel, welche bei dem Thema wahrscheinlich oberflächlich wirken würden. Ich kann mir zwar auch Farbbilder vorstellen, die dem Thema gerecht würden, aber dann in einer bestimmten Bearbeitung, die ich persönlich z.B. nicht gut beherrsche. Und dann wäre die Gefahr, sich in Bearbeitungsspielerei zu sehr zu verlieren. Also: SW schon mal eine gute Entscheidung und auch gut umgesetzt, finde ich.

Ansonsten gefällt mir dein Ansatz sehr gut, wie du an das Thema herangegangen bist. Ich war nie in Dachau, aber in Buchenwald. Ich empfand es sehr bedrückend. Ich gerate an solchen Orten  unweigerlich in eine Stimmung, mich in Gedanken in die Zeit zu versetzen. Zu Buchenwald hatte ich dann auch den Roman „Nackt unter Wölfen“ gelesen. Man muss das Andenken erhalten und dafür eintreten, dass sich das bei uns niemals wiederholt! Dazu leisten Bilder wie deine einen fotografischen Beitrag.

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Deine Bilder fnde ich gut. SW allerdings fast schon wieder ein bisschen klischeehaft.

Ich war vor zwei Jahren mal in Buchenwald. Dieses KZ haben die Nazis perverserweise an einem der landschaftlich schönsten Orte in der Nähe von Weimar errichtet. Von der Anhöhe aus hat man einen wunderbaren, weiten Blick in den Thüringer Wald. 

Das konnten die Häftlinge genauso sehen, deshalb habe ich auch Fotos mit blauem Himmel gemacht. Macht das ganze m.E. noch brutaler als SW.

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Jeder hat seinen wunden Punkt, dieser ist meiner. 

Das niedergeschriebene spiegelt meine persönliche Meinung wieder… wenn etwas despektierlich rüberkommt, so ist es auch genauso gemeint. Ich bin hier eher der stille Mitleser, aber das hier geht mit persönlich zu weit. 

 

Für mich absolut neben der Spur und ein nicht diskutables NoGo!!!

Alleine schon dein „Auftrag“ „schöne Fotos“ zu erstellen, sorgt bei mir für eine sehr ungesunde Emotion und ich muss mich wirklich zurückhalten nicht persönlich zu werden! Was wird dein nächstes Projekt? Leichenhallen, vlt. noch ein „schöner Platz“ wo man Kinder missbraucht hat?? Also ehrlich, mach deine „wunderschönen Fotos“ für dich, aber verschone die Öffentlichkeit (besser gesagt MICH) mit deinem pseudokünstlerischen .........

Über eine „Aufarbeitung im professionellen Sinne“ habe ich nichts aber diese Gedenkstätte als Fotospot für „Laien-Knipser“ zu sehen sorgt bei mir für die momentane Emotionalität. Deine Intension (wir fahren zur Fotolocation Dachau) empfinde ich persönlich als äußerst respektlos. 

Ich verfüge gerade über ein buntes Potpourri an emotionalen Argumentationen, aber selbst diese Art der Aufmerksamkeit möchte ich dir nun gar nicht mehr darbieten. 

 

Mir ist bewußt das meine Reaktion weitere Kommentare provoziert, auf die ich aber nicht eingehen werde, da für mich mit diesem Thema „meine persönliche Grenze“ überschritten wurde.

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Hallo,

Zitat

Für mich absolut neben der Spur und ein nicht diskutables NoGo!!!

...

weitere Kommentare provoziert, auf die ich aber nicht eingehen werde

schade, dass Du nicht weiter antworten möchtest, denn genau das was Du schreibst war ursprünglich auch mein Empfinden. Meine beiden Begleiter waren übrigens nicht zum Fotografieren dabei, es war also keine lustige Truppe, die zum Knipsen nach Dachau gefahren sind, das aber nur am Rande.

Ja, ich verstehe dass Deine persönliche Grenze überschritten wurde und dass es keine schönen Aufnahmen werden können/dürfen war mir klar, deshalb auch die Anführungszeichen. Mir ging es bei dem Thema nicht darum, irgendwelche Sensationen darzustellen, mir ging es um eine dem Thema entsprechende fotografische Darstellung des Ortes.

Bitte glaube mir, ich habe mich fast ein Jahr damit beschäftigt und ich habe viele Diskussionen geführt, wobei man eher meine Bedenken, die Deinen Ausführungen eher nahekommen verneint hat.

Bilder sollen eine Aussage haben und das was ich zeige soll Mahnen, Warnen und Erinnern.

Damit schlage ich jetzt einen Bogen zu einer anderen Antwort, S/W mag klischeehaft sein, aber in Farbe sieht das aus wie Familienausflug, Wandertag, netter Tag und das war es nicht und das darf es auch nicht sein.

Was mich extrem erschrocken hat und auch noch nachwirkt ist, wie manch andere Besucher, vornehmlich Touristen, damit umgehen. Am Tor gab es Selfies mit Victoryzeichen, ein Vater hat seine etwa 6 Jahre alte Tochter lächelnd vor dem Krematorium fotografiert, zwei Jogger liefen durch das Gelände und bei vielen Besuchergruppen fehlte eigentlich nur der Bollerwagen mit Bierkasten und Brotzeit. Da wurde gelacht und gescherzt... da war auch meine persönliche Grenze ganz weit überschritten.

bearbeitet von Thomas_Wy
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Das einzige was hier neben der Spur ist, ist der Kommentar von „bin_geblendet“. Warum muss man dann noch schreien? Und der Ton ist völlig daneben. Zum Glück gibt es hier eine funktionierende Ignoreliste. 

bearbeitet von Gast
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Also ich finde gerade die Einleitung von Thomas zeigt ja, dass er sich ja Gedanken gemacht hat und zwar in die richtige Richtung. Ich kann da nur zustimmen, zu den Überlegungen von Thomas und dann auch zu der Umsetzung. Ich persönlich finde du hast diese schreckliche Geschichte auf eine respektvolle Art fotografisch dokumentiert!

 

bearbeitet von Raumfahrer
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Rechtfertige dich nicht für diesen total überflüssigen beleidigenden Kommentar.

Du hast "schöne" Fotos in Anführungszeichen gesetzt.

Jeder der ein bisschen Versand hat weiß was du mit den Fotos bezwecken wolltest .Siehe "never again"

Aber wenn man meint mit einem künstlichen Gefühlsausdruck seine Meinung zu sagen ist das nicht besonders glaubwürdig sondern man will nur die große Show!

Ich unterstelle dir NULL böse Absichten bzw. Sensationsgeilheit!

Zu den Bildern:

Ich hätte sie in der Tat nicht so knackig gemacht und durchaus auch in Farbe.:-)

 

Und ja.... diese Orte soll man besuchen und ja, man sollte auch Bilder machen um das nie zu vergessen!!

 

bearbeitet von Linse66
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Die Bilder erinnern mich wieder daran wie es war als ich als ich vor deinem "ersten Bild" stand. Es war sehr bedrückend. Ich musste mich überwinden weiter zu gehen, nach einer Stunde hatte ich genug, ich war Sprachlos. Das schönste an Dachau ist der Zug nach München.

Als ich in Ostberlin DDR war, war ich ein weiteres mal echt schockiert. Das ging schon am Grenzübertritt los, wo die Dame meinen Pass kontrollierte und barsch meinte mein Passbild sei nicht aktuell. Interessiert mich nicht Madam, ich will ihr Arbeiterparadies sehen. Es war wieder der Moment wo mir Dachau präsent war, ich füllte mich überhaupt nicht mehr Wohl in Ostberlin, die Begegnungen mit den Menschen waren zum Teil sehr herzlich und speziell. Vor der Ausreise brachte ich meinen Frust an den Mann. Es war ein VOPO - Mayor: Als freier Bürger muss ich ihnen sagen das es nicht aus zu halten ist was ihr mit den Mitbürgern macht, deprimierend, aber eines ist für mich klar, diese Mauer werdet ihr Abreissen und nicht wir, er war Sprachlos. An beiden Orten hab ich nicht fotografiert, die Situation hat mich zu sehr beschäftigt.

Vor zwei Wochen stand ich vor dem Grenzzaun in Melilla, einer der zwei spanischen Enklave in Afrika, in Marokko. Hinter diesen Zäunen stehen mindestens noch zwei weitere.

                  Das hat zwar alles nichts zu tun mit fotografieren, manchmal ist es ganz gut wenn man seine persönlichen Ansichten los wird!

 

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bearbeitet von max gandhi
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Zitat

Aber irgendwie verstört mich die technische Perfektion.

Das sehe ich durchaus auch, das ist sicher der Thematik "etwas schreckliches schön fotografieren" geschuldet.

Zitat

Das einzige was hier neben der Spur ist, ist der Kommentar von „bin_geblendet“.

Das ist für mich in Ordnung. Ich habe seinen wunden Punkt getroffen und er hat entsprechend reagiert.

 

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vor 27 Minuten schrieb Linse66:

Und ja.... diese Orte soll man besuchen und ja, man sollte auch Bilder machen um das nie zu vergessen!!

Genau das ist wichtig 👍. Diese schrecklichen Kriegsverbrechen totzuschweigen (Entschuldigung für das Wort) und keine Bilder zu machen würde nur helfen, dass viele Menschen das vergessen. Und das darf nicht passieren.

Die Bilder von Thomas sind respektvoll und schwarzweiss finde ich passend. 

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vor 2 Stunden schrieb bin_geblendet:

...

Was wird dein nächstes Projekt? Leichenhallen, vlt. noch ein „schöner Platz“ wo man Kinder missbraucht hat??

...

Was haben Leichenhallen mit missbrauchten Kindern zu tun? Nichts!

Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt.

Kurz nach der Wende (vielleicht 1990) bin ich in eine Fotoaustellung geraten, ohne mich zuvor darüber zu informieren. Fotos von schlafenden alten Menschen nahm ich war, SW auf 24 x 30, gut in hellen Leisten gerahmt mit Passpartout. Erst bei der Beschreibung lernte man, dass der Fotograf noch in der DDR über Jahre Portraits frisch Verstorbener angefertigt hat. Im weichem Licht und vergrößert ohne dramatische Kontraste. Ohne jeden Ansatz eines "Fine Prints".

Von den Bildern ging eine unglaubliche Ruhe und Frieden aus. Man sagt ja, dass gute Bilder im Kopf bleiben: Von diesen sind mit noch einige auch nach 18 Jahren gegenwärtig. Man kann also mit dem Thema Tod durchaus angemessen umgehen. Das hat mit Sensationshascherei nichts zu tun.

bearbeitet von RoDo
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Hallo,

ich möchte nicht weiter auf den Beitrag von @bin_geblendet eingehen, das hat was von Nachtreten und dafür ist mir das Thema zu sensibel. Für seine Empörung habe ich Verständnis.

Es ging mir persönlich darum, meine Fähigkeiten (ob das nun viele sind oder nicht) für ein ernstes Thema einzusetzen und einen Ort, den ich zwar schon immer kannte aber vorher nie dort war, in einer angemessenen Form darzustellen. 

Mann kann sich Dokus und Filme über diese Zeit anschauen was man will, man kann Bücher lesen, Augenzeugenberichte... wenn man erstmal davor steht dann hat man einen ganz anderen Eindruck, den habe ich versucht, zu vermitteln, das war meine Intension.

Für die vielen Wortmeldungen, ausdrücklich auch für die von @bin_geblendet danke ich Euch.

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vor 7 Minuten schrieb Thomas_Wy:

wenn man erstmal davor steht dann hat man einen ganz anderen Eindruck, den habe ich versucht, zu vermitteln, das war meine Intension.

Diese Intention ist dir auch bei mir gut gelungen, speziell und gerade in der S/W Ausführung.

Selber bin ich zu noch DDR Zeiten in Buchenwald gewesen - ein deutlich im Kopf gebliebenes  Erlebnis
Und ich sehe es ähnlich, Texte, Bilder und Videos geben nicht das wieder, was man vor Ort erlebt und empfindet. Dabei ist es auch wichtig, sich diese Dinge im akutellen Wandel der Gesellschaft immer wieder klar und deutlich vor Augen zu führen.
Aber leider lese ich auch, das solche Orte zu "Touristenattraktionen" verkommen mit den beschriebenen total respektlosen Begleiterscheinungen.

Und ich kann auch gut verstehen, das dein "Schöne Fotos" auch in Ausführungszeichen dem ein oder anderen zu weit geht - hier wäre vlt. "Gute Fotos" besser gewesen.

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Ich finde, Du hast das sehr gut rüberbekommen, die Bildwirkung ist wuchtig und auch bedrohlich, man fühlt sich irgendwie nicht wohl ... und genau das sollte auch so sein.

Ich hätte übrigens auch kein Problem schöne Bilder davon zu machen, gerade das zeigt doch, wie fürchterliche Dinge direkt in unserer Mitte geschehen können. 

 

Zitat

Was wird dein nächstes Projekt? ... vlt. noch ein „schöner Platz“ wo man Kinder missbraucht hat??

Hmm, Kirchenfotos habe ich schon länger nicht mehr gemacht ....

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Gast Südtiroler
vor 3 Stunden schrieb octane:

Das einzige was hier neben der Spur ist, ist der Kommentar von „bin_geblendet“. Warum muss man dann noch schreien? Und der Ton ist völlig daneben. Zum Glück gibt es hier eine funktionierende Ignoreliste. 

 

Thomas hat doch explizit dazu geschrieben, dass man seine Gefühle dazu schreiben soll und nichts anderes hat "bin-geblendet" gemacht. Auch wenn ich die Reaktion nicht im Entfernsten nachvollziehen kann, steht sie ihm trotzdem zu. 

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vor 30 Minuten schrieb Südtiroler:

 

Thomas hat doch explizit dazu geschrieben, dass man seine Gefühle dazu schreiben soll und nichts anderes hat "bin-geblendet" gemacht. Auch wenn ich die Reaktion nicht im Entfernsten nachvollziehen kann, steht sie ihm trotzdem zu. 

Ich denke, er hat Thomas einfach gründlich missverstanden. Zwar schade, aber auch nicht schlimm.

Es gibt übrigens an diesen Orten zum Teil Bilder, die eine unglaubliche Wucht entwickeln, wenn man direkt davor steht. Dazu gehörte für mich in Buchenwald die Sammlung an Schuhen der Menschen, die dort waren, dort gelitten haben, dort gequält und umgebracht wurden. Diese riesige Sammlung von Schuhen versinnbildlichte das auf eine ganz eigene, erschreckende Weise.

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Hallo Thomas, es ist ein interessantes Thema, das Du hier ansprichst. Ein Fotograf fotografiert, so ist das nun einmal, und immer wenn dies verboten oder unerwünscht ist, werde ich misstrauisch. Es ist ein öffentlicher Ort, manche Leute fahren hin und sehen ihn sich an, aber viele auch nicht, weil es sie nicht interessiert oder weil sie zu weit weg wohnen. Da ist es doch gut, wenn davon Bilder veröffentlicht werden. Ich persönlich versuche meine Fotos so realistisch wie möglich zu belassen, aber die eigenen Stimmung spielt doch immer mit hinein. Deine Bilder finde ich gleichzeitig schön und respektvoll. Ich würde sie allerdings nur schlicht nach dem Ort benennen.

Dachau war das erste große KZ, das ich besucht habe, ist schon lange her. Es hat mich damals so mitgenommen, dass ich einen Weinkrampf bekommen habe und nicht mehr aufhören konnte. Ich musste “entfernt” werden. Seitdem habe ich immer Angst davor, solche Orte zu besuchen und mich dabei nicht unter Kontrolle zu haben. Vor einiger Zeit waren wir in Auschwitz, und ich habe dort sehr viel fotografiert, das hat mir geholfen, ruhig und sachlich zu bleiben, einfach die Dinge aufzunehmen, die geschehen sind und die man heute dort sehen kann. Ich habe auch Verständnis für junge Leute, die dort Selfies machen, jeder geht halt auf seine Art und Weise mit dem unfassbaren Schrecken um. So hielt ich meine Kamera fest in der Hand und war stolz, keine Szene gemacht zu haben. Nur ganz am Ende, als wir im Außengelände von Birkenau waren und von den zerstörten Gaskammern her plötzlich der Klang schöner und tieftrauriger Totenlieder herüberwehte, die junge orthodoxe Juden dort für ihre Vorfahren sangen, musste ich doch weinen. Aber das war OK.

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Völlig unpassend, dass man sich hier über Bild und Text in dieser Form streiten muss. Ich empfinde sowohl den Text als auch die Bilder dem Gedenken an das Schreckliche als sensibel und angemessen.

Ich habe vor 12 Jahren Auschwitz und Birkenau besucht und dort auch fotografiert. Die Bilder zeigte ich in einer Schau über die Reise nach Südpolen. Nicht wenige der Zuschauer waren noch nie dort oder in einem anderen KZ gewesen und haben letztlich zum ersten Mal Bilder gesehen, die zumindest noch einen Ansatz davon wieder geben, was dort Schreckliches passiert ist.

Bilder von diesen schrecklichen Orten zu zeigen, trägt mit dazu bei, dass die Orte und das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten. Nicht alle diese Orte sind erhalten und das Geschehene ist mit dem Verschwinden der Orte in Vergessenheit geraten. Diejenigen, die sich noch erinnern oder die Erinnerung wieder wachrufen wollen, sind oft schon einsame Kämpfer, weil sich viele nicht mehr erinnern wollen und das Schreckliche verdrängen oder nur als „Fliegenschiss“ in der Geschichte betrachten wollen. Das gilt nicht nur für Deutschland.

Thomas, Danke fürs zeigen!!

bearbeitet von tgutgu
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Ich werde nur zu den Bildern schreiben. Es wirken die Bilder, die erkennbar (ohne Vorkenntnisse) mit dem Ort inVerbindungn gebracht werden können, also 1, 4 und 6. bei den anderen ergibt sich der Kontext nur wenn man entweder schon dort war oder eine Beschreibung bekommt. Wenn man diesen Ort abbilden will, kann man auf diese Art machen. Wenn man noch mehr die Grausamkeit mit der Schönheit kontrastieren will, nimmt man Farbe und weniger dramatische Blickwinkel.

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Ich selbst habe noch kein KZ besucht und weis auch nicht ob ich das wirklich wollte. Die Geschichte solcher Orte übt eine bedrückende Stimmung auf mich aus, die mich mitnimmt und lange beschäftigt. 

Wenn dann ein Gedenkort, wie du es beschrieben hast, zu einem fröhlichen Ausflugsziel verkommt, habe ich Probleme damit. Orte wie KZ's sind in meinen Augen Orte der Ruhe und Besinnung, die dazu da sind an ein schreckliches Ereignis, eine schlimme Zeit oder übelste Verbrechen zu erinnern. Mich stört auch das respektlose Verhalten, das viele Mitbürger in Kirchen oder an sonstigen besinnlichen Orten zeigen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mich Geschichte schon immer interessiert hat und ich meist mit einem tieferen Vorwissen über die besuchten Örtlichkeiten unterwegs bin.

Nun endlich zu deinen Bildern, ich finde sie respekt- und eindrucksvoll. Besonders das vorletzte Bild ist in meinen Augen ein Sinnbild für das schreckliche Geschehen in einem KZ. Die Personen die nur noch als Schemen zu erkennen sind und für die Ermordung und das verschwinden tausender Menschen stehen. Teilweise mit Namen bekannt, aber vielmals aus der Erinnerung gelöscht und nur als Zahl in Datenbanken übrig geblieben.
Ich sehe hier die "schönen Bilder" als Aufnahmen, die eindringlich ein Stück deutsche Geschichte übermitteln, was dir meiner Meinung nach gut gelungen ist.

bearbeitet von Pentel
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Gast Südtiroler
vor 12 Stunden schrieb leicanik:

Ich denke, er hat Thomas einfach gründlich missverstanden. Zwar schade, aber auch nicht schlimm.

 

 

Ich würde mal sagen, dass die ehemaligen KZs zu normalen Ausflugszielen bzw. Sehenswürdigkeiten geworden sind, wo Leute sich mehr oder weniger andächtig bzw. respektvoll verhalten. 

Das findet halt nicht jeder gut. Der Wettbewerb, wer das noch dramatischere Bild hinbekommt, ist halt nicht jedermanns Sache. Wobei ich das Thomas nicht unterstellen möchte.  

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vor 7 Minuten schrieb Südtiroler:

Wobei ich das Thomas nicht unterstellen möchte.  

Eben :) 

Dass ich in Buchenwald war, ist schon ein paar Jahre her. Damals konnte ich keinen unpassenden Tourismus feststellen, das lief alles sehr angemessen. Das wäre natürlich sehr bedauerlich, wenn sich das heute so geändert haben sollte.

bearbeitet von leicanik
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