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Schatten aufhellen - wo ist das Limit?


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Entschuldige, nur weil ich die Landschaftsbilder im Urlaub gemacht habe, darf ich sie nicht "kunstförmig" gestalten? Hätte ich sie auch nicht S/W machen dürfen?

 

 

Ach, wenn sie in der NATUR s/w waren, dann schon :D

 

eins meiner Lieblingsbilder:

 

 

26239559605_25a47ae785_b.jpg

 

 

wem wäre damit geholfen, wenn die Kreuze schwarz als Schattenriss rumstehen würden?

 

wirkt das wirklich natürlicher, als das untere Bild?

 

 

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Allgemein müsste man, wenn man auf "unnatürliche" Lichtverhältnisse verzichten wollte, jegliche Gegenlichtaufnahme, ausser Schattenrisse, weglassen

 

 

30970290312_e5663b5861_b.jpg

34564841124_02822da18b_b.jpg

 

 

der Trick ist natürlich immer, mit der Aufhellung ein kleines bisschen unter dem zu bleiben, was man in direktem Licht sehen würde ... das Auge hellt ja auch auf, nicht in einem Bild, das geht nicht, aber über die sogenannten Erinnerungskackeln ... das Auge tastet das Gesichtsfeld ab, die einzelnen Kacheln werden im Gehirn gecached und zusammengesetzt ... sonst würden wir ja auch nur in einem minimalen Bereich scharf sehen. ich finde, was mein Hirn die ganze Zeit macht, darf ich auch in meinem Foto machen.

Das muss man auch machen, weil ein Foto eben nicht so gesehen wird, sondern auf einmal wirken muss. (übrigens ist deshalb auch die Führung des Auges auf das Wichtige notwendig ... heute nennt man das Freistellung ... sonst würde man im ganzen Bild umherschweifen und nicht das sehen, was der Fotograf zeigen wollte)

bearbeitet von nightstalker
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25887527052_eff5367519_b.jpg

 

 

 

:) eigentlich sagt uns unsere Erfahrung ja, dass eine Spiegelung nie so hell sein kann, wie das Original ... aber wenn wir davor stehen, sehen wir die Bildteile einzeln, weshalb wir die Spiegelung heller wahrnehmen, als sie ist ... dem muss man im Bild Rechnung tragen, wenn man das zeigen will, was einem daran gefallen hat.

 

Genaugenommen ist die Aufhellung nur ein Anpassen des Bildes an das, was wir eigentlich gesehen haben ... deshalb ist es auch so wichtig, dass man bei manchen Bildern die Farbtemperatur von aufgehelltem Bereich und normalem Bereich anpasst ... das macht bei uns das Gehirn beim zusammensetzen des Bildes automatisch.

 

Diese Theorien kann man übrigens gut überprüfen, wenn man unbadarfte Neufotografen begleitet ... wo der erfahrene Fotograf tatsächlich Licht und Schatten sehen kann .. und deren Wirkung auf dem Foto, ist der noch wenig erfahrene Fotograf oft erstaunt, dass das Portrait der Freundin im harten Gegenlicht nicht so optimal aussieht ;)

 

Ein Prozess, der oft lange dauert, bis man das vorhandene Licht wirklich bewusst wahrnimmt ...

 

 

 

Übrigens, ein Vorschlag für das nächste Thema:

 

"ist es wirklich sinnvoll, wenn man Bilder auf neutralen Weissabgleich bringt?"

 

;)

bearbeitet von nightstalker
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Die Unterschiede empfinde ich eigentlich als nicht so besonders groß. Da ich aber auf die Lichter belichtet habe, mit der Absicht die dunklen Bereiche eben nachträglich aufzuhellen, erscheinen mir die Bilder so etwas zu dunkel.

 

Lediglich DXO ClearView und Mikrokontrast habe ich in Automatikposition aktiviert.

 

ist mir bei einigen Bildern zu heftig .. und zu dunkel sind die Bilder tatsächlich, die Automatik kann halt nicht alles, da muss man manchmal selber korrigierend eingreifen.

 

Bis auf die zu blauen Schatten, haben mir die Originale besser gefallen :)

bearbeitet von nightstalker
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ist mir bei einigen Bildern zu heftig .. und zu dunkel sind die Bilder tatsächlich, die Automatik kann halt nicht alles, da muss man manchmal selber korrigierend eingreifen.

 

Bis auf die zu blauen Schatten, haben mir die Originale besser gefallen :)

 

Danke für die Rückmeldung. ClearView und Mikrokontrast wirken sich ja nicht auf die Helligkeit aus.

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Danke für die Rückmeldung. ClearView und Mikrokontrast wirken sich ja nicht auf die Helligkeit aus.

 

Doch, die Kontraste entstehen ja durch Änderung der Helligkeit.

 

Wenn ich starke, selektive Änderungen von hellen und/oder dunklen Bereichen mache (also Lichter- und Schattenkorrektur im raw-Konverter), nehme ich danach oft die Mikrokontraste ein ganzes Stück zurück (Klarheit auf negative Werte), damit's weniger in Richtung HDR-Look geht.

 

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Danke für die Rückmeldung. ClearView und Mikrokontrast wirken sich ja nicht auf die Helligkeit aus.

 

Jein, Mikrokontrast bewirkt ja nach Bild, durchaus manchmal eine Tiefenaufhellung (oder eher -durchzeichnung) ... Clearview verstärkt die Kontraste (eigentlich gegen flaue Bilder durch Dunst etc.).. ich versuche beides nicht oft einzusetzen, der normale Kontrastregler arbeitet für mich angenehmer (und mit den lokalen Tools kann man das auch sehr gut steuern)

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Bis auf die zu blauen Schatten, haben mir die Originale besser gefallen :)

 

Ich nehme an, mit den blauen Schatten meinst du die Aufnahmen vom Hafen mit den Schiffen und der Altstadt?

 

Da habe ich die Sättigung und Helligkeit der Blautöne jetzt einmal reduziert, sieht tatsächlich um Einiges besser aus.

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Entschuldige, nur weil ich die Landschaftsbilder im Urlaub gemacht habe, darf ich sie nicht "kunstförmig" gestalten? Hätte ich sie auch nicht S/W machen dürfen?

;)  :D

 

??? Natürlich darfst du das. Ich habe mein Empfinden und meine Wahrnehmung beschrieben, die bei mir entstehen, wenn Fotos betrachte. Es ist weder ein Verbot noch ein Postulat, wie es sein Muss.

 

Mein von dir zitierter Post war ja eine Antwort auf einen anderen, losgelöst davon sollte man meine Sätze nicht betrachten. Ich vervollständige meine Gedanken ggf. über mehrere Beiträge, man sollte sich deswegen nicht auf einzelne Sätze stürzen.

 

Wenn wir über künstlerisch sprechen, gibt es auch 2 Möglichkeiten - der Betrachter erkennt deinen Ansatz, ein Foto als "Kunstwerk" zu präsentieren (z. B. als S/W-Foto) oder er erkennt es nicht, weil es nicht offensichtlich ist.

 

Für mich war es bei deinen Fotos nicht der Fall.

 

Wer ist schuld? Niemand!

Weder konntest du wissen, wie ich deine Fotos betrachten werde, noch konnte ich ahnen, dass dein Ansatz ein künstlerischer war und nicht ein dokumentarischer, wie ich vermutet habe.

 

Trotzdem mag ich hinterfragen, dass jede deiner Bearbeitung einen künstlerischen Ansatz hat - klingt härter als es tatsächlich gemeint ist - aber dieser Gedanke kann schon aufkommen. Allgemein gesprochen kann man dann jede "unglückliche" Bearbeitung als künstlerisch Wertvoll begründen.

 

Bitte das nicht als Unterstellung verstehen - ist lediglich ein sehr weit gestreuter Gedanke.

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Die meisten (Kaum-)Bearbeitungen der 2. Serie gefallen mir - Überraschung - besser, als die der ersten. Besonders gut gefallen mir da die neue Nr. 2, 3, 11 (Typ Scherenschnitt) , aber auch 7, 8 mit erkennbaren Details. Aber alles doch recht dunkel - wie ich es um diese Zeit an diesem Ort erwarte.

 

Bei einigen habe ich den Eindruck, daß doch (vielleicht durch ClearView) eine Anhebung mittlerer Tiefen stattgefunden hat, die so meinem Geschmack nicht entspricht. Ich nenne da mal Nr. 16 und Nr. 22.

 

Und natürlich ist "mein Geschmack" der einzige Maßstab für eine "natürliche Darstellung" - für mich ;).

bearbeitet von micharl
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Trotzdem mag ich hinterfragen, dass jede deiner Bearbeitung einen künstlerischen Ansatz hat - klingt härter als es tatsächlich gemeint ist - aber dieser Gedanke kann schon aufkommen. Allgemein gesprochen kann man dann jede "unglückliche" Bearbeitung als künstlerisch Wertvoll begründen.

 

 

 

muss man denn einen künstlerischen Ansatz haben, wenn man seine Bilder gut aussehen lassen will?

 

Anders gefragt: tragen abgesoffene Schatten und ausgerissene Lichter zur dokumentarischen Qualität bei?

 

Es ist doch nur das Unvermögen der aktuellen Technik, das zu liefern, was uns unser Gehirn beim Betrachten des Motivs zeigt, das wir durch Bearbeitung ausgleichen ... oder es halt versuchen ...,

bearbeitet von nightstalker
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muss man denn einen künstlerischen Ansatz haben, wenn man seine Bilder gut aussehen lassen will?

 

Anders gefragt: tragen abgesoffene Schatten und ausgerissene Lichter zur dokumentarischen Qualität bei?

 

Es ist doch nur das Unvermögen der aktuellen Technik, das zu liefern, was uns unser Gehirn beim Betrachten des Motivs zeigt, das wir durch Bearbeitung ausgleichen ... oder es halt versuchen ...,

 

Habe ich das wirklich so gesagt?

Leider führen wir mehrere Gesprächsstränge nebeneinander und vermischen diverse Themen und argumentieren mit Extremen. Ich versuche einfach auf bestimmte Argumentationen zu antworten bzw. meine Gedanken zu äußern.

 

Wenn ich von "Realität" in Fotos spreche, wird mir mit S/W-Fotos und Infrarotaufnahmen gekontert. Dann kommt der künstlerische Ansatz zur Sprache und so kommt das eine zum anderen.

 

Ich rede in keinem Zusammenhang von "muss". Ich lehne auch nichts generell ab.

Man kann diesen Thread vielleicht einfach mal als Denkanstoß verstehen - welche Ziele habe ich? ...für wen bereite ich meine Fotos auf und wie könnte der Betrachter meine Fotos anders bzw. ungewollt wahrnehmen? Was möchte ich darstellen?

 

Für mich ist das auch ein "Verstehen" - welche Ansätze hat ein Fotograf, wenn er seine Bilder präsentiert. Meistens geht man ja von eigenen Vorlieben aus. Dieser Thread erlaubt es mir über meinen Tellerrand zu schauen. Beim Betrachten eines fertigen Fotos fehlt halt der Weg dorthin.

Und um deine Frage aufzugreifen - gibt es denn nur 2 Zustände? Extrem abgesoffene Schatten und mit Halos überstrahlte Kanten nach einer Aufhellung?

Ich glaube jetzt, nach der Diskussion, jede Art der Bearbeitung ist legitim. Die Reaktionen sind aber unterschiedlich und möglicherweise sogar unerwartet sein.

 

 

bearbeitet von gansik
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??? Natürlich darfst du das. Ich habe mein Empfinden und meine Wahrnehmung beschrieben, die bei mir entstehen, wenn Fotos betrachte. Es ist weder ein Verbot noch ein Postulat, wie es sein Muss.

 

Trotzdem mag ich hinterfragen, dass jede deiner Bearbeitung einen künstlerischen Ansatz hat - klingt härter als es tatsächlich gemeint ist - aber dieser Gedanke kann schon aufkommen. Allgemein gesprochen kann man dann jede "unglückliche" Bearbeitung als künstlerisch Wertvoll begründen.

 

Ich wollte dich nicht angreifen, das war nur als Scherz gemeint. Tut mir leid, wenn das falsch rüber gekommen sein sollte.

 

Zum künstlerischen Ansatz möchte ich vorausschicken, dass ich meinen Fotos in keiner Weise Kunst anmaßen will, und schon gar nicht halte ich sie für wertvoll, außer eben für mich ganz persönlich.

 

Trotzdem glaube ich, dass du meine Einstellung oder auch Motivation für das Fotografieren missverstehst, weil du diesen meinen Ansatz hinterfragst.

 

Mich interessiert grundsätzlich nichts anderes. Praktisch jedes Foto mache ich unter der Prämisse, dass es gerahmt in meinem Wohnzimmer hängen könnte. Übliche Urlaubs- Knips- und Dokufotos unter dem Motto "Und das war unser Zimmer", "Und das war der Pool" mache ich normaler Weise überhaupt nicht.

 

Mindestens 9 von 10 Fotos mache ich nicht um etwas zu dokumentieren, sondern um ein "schönes Foto" zu produzieren. Im Urlaub fotografiere ich nicht, um den Urlaub zu dokumentieren, sondern um die Motive am Urlaubsort für - wenn du so willst - "künstlerische" Fotos zu nutzen.

 

Ganz wenige haben quasi Doku Charakter, einige davon habe ich in mein Thema eingefügt, weil dieses einer gewissen Berichtsform folgen sollte. Solche Bilder sind aber in meinem Fotografierverhalten die absolute Ausnahme.

 

Darum mache ich auch sehr viele Fotos nicht. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, im Urlaub aus Bequemlichkeitsgründen meine "gute" Fotoausrüstung zu Hause zu lassen und z.B. nur eine Kompaktkamera mitzunehmen, so wie manche das tun. Da lasse ich es lieber ganz sein. Eine Urlaubsreise ist für mich das Aufsuchen eines Ortes oder mehrerer Orte, die mir Motive für "künstlerische" Fotos bieten.

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Ich wollte dich nicht angreifen, das war nur als Scherz gemeint. Tut mir leid, wenn das falsch rüber gekommen sein sollte.

 

Nene - alles gut. :)

 

Ich weiß, dass schriftliche Kommunikation, vor allem noch zeitversetzt im Forum, schwierig ist und versuche nicht zu viel in geschriebene Sätze hinein zu interpretieren, sondern versuche auf die Kernaussage zu reagieren.

 

Ich spiegele auch wider, wie ich den Gegenüber verstanden habe und er hat immer die Möglichkeit meine Wahrnehmung zu korrigieren oder zu vervollständigen. Ich glaube und hoffe in deinem Fall klappt das auch einigermaßen. :)

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Übrigens - auch mir sind recht extreme Bearbeitungen nicht fremd:

http://gansik.de/albums/himmel-und-wolken/content/sonne-und-wolken-1/

http://gansik.de/albums/himmel-und-wolken/content/wolkengemaelde/

http://gansik.de/albums/kroatien/content/segel/

 

Damit kein falscher Eindruck von mir entsteht - ich bin also kein "Unfotograf" (in Anlehnung zu "Unmensch") B)

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(...)

 

Übrigens, ein Vorschlag für das nächste Thema:

 

"ist es wirklich sinnvoll, wenn man Bilder auf neutralen Weissabgleich bringt?"

 

;)

 

Nur das nicht. Damit ist jede Lichtstimmung im Eimer.

 

 

Für ein paar bestimmte Fälle aber schon. Z. B. für Reproduktionen, die dann auch bei "Normlicht" begutachtet werden. Um das zu erreichen, muss allerdings auch Aufwand getrieben werden.

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muss man denn einen künstlerischen Ansatz haben, wenn man seine Bilder gut aussehen lassen will?

Angesichts der vielen Unklarheiten und Ärgernisse, die sich mit dem Begriff "Kunst" verbinden, lehne ich es für mich sogar ausdrücklich ab, im Zusammenhang mit meinen Photos von "Kunst" zu sprechen. Und bei einem gelegentlichen Besuch in unserem Museum für photographische Kunst hier habe ich immer mit Anfällen von Langeweile zu kämpfen.

 

Manche Photos mache ich aus Interesse am Gegenstand - das geht dann wohl in Richtung "Dokumentation" oder auch "Erinnerung". Andere mache ich, weil etwas Gesehenes mich zu einer ästhetischen Wahrnehmung oder Auseinandersetzung mit dem Gegenstand oder der Person oder einem abstrakten Bildeindruck auffordert. Direkt unästhetische Resultate versuche ich ausdrücklich zu vermeiden, wenn sich nicht in einem ganz konkreten Fall die Notwendigkeit der Dokumentation in den Vordergrund drängt.

 

Photos von anderen können mich entweder interessieren, weil sie meiner Wahrnehmungsweise entsprechen oder nahekommen - oder, weil sie mich auf eine ganz andere Wahrnehmungsweise aufmerksam machen. Und oft sind Photos einfach nur irgendwie nett. Kinder, Katzen, Blumen haben oft ihren eigenen Charme und bringen einen ästhetischen Bonus mit. Sehe ich gerne und vergesse ich schnell wieder - die selbstgemachten einschließlich.

 

Neben der herkömmlichen Ästhetik interessiert mich die Dunkelkammer-Ästhetik - also die besonderen Möglichkeiten, die aktuelle Verfahren der Bild-Entwicklung und -Manipulation bieten. das hat viel mit Technik zu tun, ist aber mehr als nur Technik. Aber ist in meinen Augen noch lange keine Kunst. Jedenfalls bin ich deshalb bei diesem Faden hier eingestiegen. Schatten aufhellen, wo, warum und in welchem Ausmaß, interessiert mich wegen seiner ästhetischen Auswirkungen.

 

Und siehe da - es gibt auch im Schatten ästhetische Ansätze, auf die ich nie gekommen wäre ;).

bearbeitet von micharl
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 Aber alles doch recht dunkel - wie ich es um diese Zeit an diesem Ort erwarte.

 

Nun, ich war zu der Zeit da. Es war nicht so dunkel. Es ist doch in Wahrheit keineswegs so, dass man bei einem Sonnenauf- oder untergang von der Kamera zugekehrten Objekten nur schwarze Umrisse sieht.

 

Ich glaube eher, dass das als normal und natürlich empfunden wird, weil Fotos Jahrzehnte lang vorwiegend so ausgesehen haben. Die Dynamik analoger und früherer digitaler Kameras konnte den Helligkeitsunterschied nicht entsprechend bewältigen, und erst mit der digitalen Bearbeitung und den ersten HDRs aus Belichtungsreihen konnte auf einem Foto dargestellt werden was das Auge in der gegebenen Situation zu sehen imstande war. Weil das den herkömmlichen, lange gewohnten Eindrücken von Fotos nicht entspricht, wird es von vielen immer noch als unnatürlich empfunden.

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Alfred, diese Meinung teile ich nur zum Teil. Früher hat die Kamera genau wie heute die 18 % Graukarte als Basis genommen. Unbehandelte Bilder sehen also gleich aus.

 

Heute wird allerdings viel vor und nach der Aufnahme korrigiert, sodass die Belichtungsmessung nicht mehr der Maßstab ist.

 

Meine nächtlichen Bilder z. B. sind heute dunkler als die früherern, weil der Belichtungsmesser sie auf mittleres Grau gebracht hat, ich sie heute aber schon vor der Aufnahme "schwärzer" drehe.

bearbeitet von Kleinkram
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Meine nächtlichen Bilder z. B. sind heute dunkler als die früherern, weil der Belichtungsmesser sie auf mittleres Grau gebracht hat, ich sie heute aber schon vor der Aufnahme "schwärzer" drehe.

Ich ticke ja, was Belichtung angeht, ähnlich wie Alfred ('nur nix ausfressen lassen', lieber ein paar Partien absaufen lassen)... der Ansatz hierzu ist halt ETTR... Wenn man ETTR aber nicht richtig macht, was mir sehr oft passiert, dann hat man nicht ETTR gemacht, sondern 'ETTM' (expose to the Mid)... d.h. es wird viel mögliche und nichtausfressende Sensorbelichtung unnötig verschenkt.

 

Dieses 'nicht Aufpassen' passiert halt automatisch, wenn man zu sehr auf Lichter belichtet und diese dann - wie Du richtig sagst - zu Neutralgrau/hell neutralisiert werden... ETTR ist ein guter Ansatz, aber wenn man es falsch macht, geht der Schuss nach hinten los... bei mir geht er halt auch recht oft nach hinten los...

bearbeitet von kirschm
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Alfred, diese Meinung teile ich nur zum Teil. Früher hat die Kamera genau wie heute auf die 18 % Graukarte als Basis genommen. Unbehandelte Bilder sehen also gleich aus.

 

Heute wird allerdings viel vor und nach der Aufnahme korrigiert, sodass die Belichtungsmessung nicht mehr der Maßstab ist.

 

Meine nächtlichen Bilder z. B. sind heute dunkler als die früherern, weil der Belichtungsmesser sie auf mittleres Grau gebracht hat, ich sie heute aber schon vor der Aufnahme "schwärzer" drehe.

 

Habe ich ja genau so gemacht. Die Belichtungsmessung der Kamera zwar als Anhaltspunkt genommen, aber die Belichtung dann manuell reduziert, um die auf- bzw. untergehende Sonne nicht zu hell werden zu lassen.

 

Darum schrieb ich ja, es sei nicht so dunkel gewesen. Natürlich ist auch die Sonne in Wirklichkeit nicht so dunkel gewesen. Mit einer Mehrfeldmessung wäre die Sonne viel zu hell geworden, ein ausgefressener Fleck. Die der Kamera zugekehrten Seiten der Vordergrundobjekte wären aber wahrscheinlich so belichtet worden, wie ich das in meiner RAW-Bearbeitung durch Aufhellen nachträglich erreicht habe.

 

Es wäre also eigentlich stichhaltiger gewesen, zu kritisieren, dass auf meinen Fotos die Sonne zu wenig hell ist, als dass die Schatten zu hell sind.

 

Um auf den Vergleich mit früher zurückzukommen: Was ich meinte, war, dass die Kameras früher ein Aufhellen der Schatten nicht in dem Maß erlaubten. Die erste Möglichkeit die Dynamik zu stauchen bestand im Anfertigen eines HDR aus einer Belichtungsreihe. Verlaufsfilter gab es klarer Weise früher auch, aber deren Effekt hatte wohl seine Grenzen.

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Nachdem einige interessante Bearbeitungsvarianten der von mir eingestellten RAW Datei vorliegen, möchte ich hier noch einmal ein paar Gedanken dazu äußern. Ich meine, es gehört in diesen Thread.

 

Die "Scherenschnittvarianten" mögen vielen gefallen, irgendwie kann ich das schon auch nachvollziehen. Aber davon abgesehen, dass es - wie ich schon öfter deponiert habe - nicht meinem Geschmack entspricht, könnte ich es niemals über mich bringen, Bildinformationen, die im unbehandelten RAW deutlich zu sehen sind, einfach im totalen Schwarz versinken zu lassen.

 

Von einer "natürlichen Interpretation", so wie Phillip das formuliert hat, ist das aus meiner Sicht meilenweit entfernt.

 

Man bedenke doch, dass es bei einem Sonnenstand wie dem auf dem Foto eigentlich noch fast taghell ist. Selbst nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, bleibt es noch einige Zeit recht hell.

 

Es war jedenfalls so hell, dass das RAW trotz zu dunkler - eben der Sonne Rechnung tragender - Belichtung immer noch deutliche Bildinformationen im Schatten zeigt. Aber - eben wegen der knappen Belichtung - weniger als es das Auge vor Ort wahrnahm.

 

Klar kann man, wenn man das so schön findet, jetzt noch mehr abdunkeln und im Extremfall einen Scherenschnitt daraus machen. Schließlich ist ja alles erlaubt.

 

Aber objektiv gesehen entspricht das doch viel weniger einer "natürlichen Interpretation" als mein moderates Aufhellen der Schatten auf ein Maß, das in etwa dem Seheindruck zur Zeit der Aufnahme entsprach.

 

 

bearbeitet von Alfred_M.
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