Jump to content

Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hallo Dieter,

nachdem meine Frau und ich uns immer noch nicht entscheiden können ob 2019 Botswana/Namibia oder Südafrika ansteht, kommt mir Dein toller Südafrikabericht gerade recht. Tolle Bilder.

Wie steht es eigentlich mit der Sicherheit, oder dem Sicherheitsempfinden? Man hört ja teils haarsträubende Geschichten (als wir im September in Namibia waren, hatten wir in der Zeitung gelesen, dass in JoBurg ein Bus mit holländischen Touristen auf dem Weg vom Flughafen zum ersten Hotel überfallen wurde)?

LG

Ralf

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Unsere Südafrikanischen Freunde, die selbst von JoBurg kommen und nicht Weisse sind, raten uns immer von der Stadt ab. Andere Orte in ZA sind viel weniger kritisch. Aber so sicher wie Namibia oder Botswana ist es schon nicht ganz.

bearbeitet von wasabi65
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Dieter,

nachdem meine Frau und ich uns immer noch nicht entscheiden können ob 2019 Botswana/Namibia oder Südafrika ansteht, kommt mir Dein toller Südafrikabericht gerade recht. Tolle Bilder.

Wie steht es eigentlich mit der Sicherheit, oder dem Sicherheitsempfinden? Man hört ja teils haarsträubende Geschichten (als wir im September in Namibia waren, hatten wir in der Zeitung gelesen, dass in JoBurg ein Bus mit holländischen Touristen auf dem Weg vom Flughafen zum ersten Hotel überfallen wurde)?

LG

Ralf

Hallo Ralf,

 

schön dass dir meine Reisebericht und die Fotos gefallen haben.

 

Zur Sicherheit:

Wir hatten vor unserer Reise die gleichen Bedenken.

Aber die beiden Mütter von Bekannten von uns haben alleine, mit über 70, eine selbst organisierte Tour durch Süd-Afrika gemacht, ohne dass etwas passiert ist und ohne dass sie sich unsicher gefühlt hatten.

Und dann dachten wir uns, das können wir auch.

 

In Kapstadt und Johannesburg findest du in den Wohngegenden immer hohe Mauern, Stacheldraht bzw Glasscherben auf den Mauern und viel solche Schilder:

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Das war eines meiner ersten Bilder als wir am ersten Abend nach der Ankunft in Kapstadt zum Restaurant gelaufen sind.

Und da sind viele solcher Schilder.

 

Was uns persönlich betrifft, wir hatte in den 19 Tagen kein einziges negatives Erlebnis, sondern etliche sehr positive, auch von Leuten, von dene man es nicht erwartet:

Wir liefen von der Talstation des Tafelberges runter zu unserem Autoo ganz am Fuß der Straße. Da rief uns einer der Schwarzen, die die Autos in Parkplätze einweist und dafür etwas Geld beklommt, von der anderen Straßenseite zu: "Where are you from?" Also, "Wo kommt ihr her". Ein üblicher Zuruf, wenn man durch die Straßen läuft.

Es war völlig klar, dass wir kein Auto haben und er von uns kein Geld erwarten konnte.

 

Wir antworteten: "From Germany"

 

Seine Antwort: "You are very welome in our country. We appreciate you being here". Also "Ihr seid in unserem Land sehr willkommen. Wir freuen uns, dass ihr hier seid"

Das hat uns völlig geflasht und überrascht. Und so etwas passierte mehrfach.

 

Das einzige Mal wo ich mich unwohl gefühlt hatte war in Hermanus, und es war meine Schuld.

Wir waren auf der Suche nach dem neuen Hafen mit unserem Auto (ein kleiner Toyota) und sind falsch abgebogen. Dadurch kamen wir mitten in einem Township hinein sind und da auch recht weit reingefahren sind, bis wir gemerkt haben: Das war falsch.

Es war am hellichten Tag und es ist nicht nur nichts passiert, es war auch kein Anzeiechen dafür da, dass etwas passieren würde.

Aber da habe ich mich unwohl gefühlt. Nicht, weil ich mich bedroht gefühlt habe, sondern weil ich kein Elends-Tourismus mache. Also nichts nach dem Motto: "Lass uns mal schauen wie elendig sie Schwarzen in ihren Townships wohnen".

Ich wollte nicht da sein und diesen Eindruck erwecken.

Das war da einzige.

 

Wir waren 4 Tage in Kapstadt, sind da auch rumgelaufen und haben uns nicht unsicher gefühlt.

Wir haben auch am Flughafen von Johannesburg einen Mietwagen gemietet, sind damit dann direkt nach Graskopp gefahren (ca. 450 km) am südlichen Ende der Panorama-Route.

Als wir dann zurück nach Johannesburg kamen waren wir noch 2 Tage dort und es hat uns nicht gefallen.

Das Apartheids Museum ist allerdings sehr beeindruckend und unbedingt empfehlenswert.

Aber vielleicht ist Jonannesburg toll mit jemandem, der sich auskennt und die richtigen Ecken zeigt, aber ich muss da aber nicht nochmal hin.

 

Der hohe Sicherheitssauffwand in den Wohngegenden in Johannesburg war auffällig (etwas mehr als in Kapstadt aber wir haben jeweils nur ein paar Straßen gesehen und von daher kann ich das nicht verallgemeinern).

Je weiter man aus diesen großen Städten weg kam, um so weniger Mauern und Zäune gab es um die Wohnhäuser.

 

Aber natürlich findet in Süd-Aftika Kriminalität statt, das kann man nicht wegdiskutieren.

Aber in Dotmund, da wo ich ohne, wurde ein 15jähriges Mädchen in einem Parkhaus erstochen.

In Berlin fuhr ein Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt, in London hat es in der U-Bahn und in Bussen Anschläge gegeben und in den USA passieren regelmäßige Schießereien an Schulen.

Heißt das, dass ich nicht mehr in Parkäuser oder auf Weihnachtsmärkte gehe? Oder dass man in London nicht mehr Bus oder Bahn fahren kann und in den USA in keine Schule mehr gehen kann?

Natürlich nicht.

 

Wer 100%ige Sicherheit weill, der muss zu Hause bleiben und hoffen, dass ihn kein Betrüger mit dem Enkel Trick reinlegen will.

 

Wir haben uns für die Reise entschieden und es war einer der tollsten Urlaube, den ich je gemacht habe.

 

Aber natürlich gilt grade in den Großstädten: Vorsichtig sein.

Vielleicht keine Oberkasse als Miewagen nehmen. Nicht die Luxustasche mit sich rumtragen und auch keine teure Uhr am Arm tragen.

Den teuren Fotoapparat, auf den wir sicher nicht verzichten wollen, vielleicht nicht demonstrativ mit riesiger Fototasche vor dem Bauch hängen haben.

Ich nutze einen Slingshot, also eine Kamerahalterung, mit der die Kamera an meiner rechten Hüfte hängt.

In Kapstadt und Johannesburg habe ich den Slingshot unter meiner Jacke getragen, so dass diese die Kamera etwas verdeckte. Objektive und Akkus hatte ich meist in den Jackentaschen, so dass ich auf die Fototasche meist verzichten konnte.

Da es Winter war und in Kapstadt 14-18 Grad kühl war, fiel das auch nicht auf.

 

Wenn wir reisen versuchen wir, nicht besonders ausfzufallen, soweit es halt geht .

Und wir hören auf die Ratschläge von Einheimischen wie Vermiter, Hotelangestellte oder Freunde, wenn man welche vor Ort hat etc,.

Darauf hören, wo man hin gehen sollte aber besonders, wo man nicht hin gehen sollte.

Damit sind wir immer ganz gut gefahren.

 

Kann man so jeder Gefahr aus dem Wege gehen?

Sicher nicht, aber vorsichtig und umsichtig sein hilft meistens.

 

Ich hoffe das hilft und macht Mut für einen Trip nach Süd-Afrika.

bearbeitet von AKED
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wow, vielen leiben Dank für die tolle und ausführliche Antwort.

Die Krisengebiete dieser Welt haben wir zum Teil schon kennengelernt (waren mit die Ersten, die auf einem Nilschiff beschossen wurden, waren zur Hochzeit des Tarmilenkonfikts auf Sri Lanka, dort waren zu der Zeit Präsidentschaftswahlen etc.). Inzwischen sind wir ruhiger (älter) ;)

Unsere angedachte RSA Tour ist ähnlich wie schon meine hier beschriebene Namibiatour eine organisierte (Gruppen)Reise. Deine Worte zerstreuen meine Bedenken daher schon ein wenig.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich möchte euch auch ermutigen. Natürlich lauern viele Gefahren, aber sie müssen sich nicht realisieren. Meine Frau und ich haben in vier Wochen SA inkl. Inlandsflüge rund 6500 km zurückgelegt. Wir waren auch in Jo'burg, auf Einladung auch in Soweto und Kliptown. Bis auf durchwühlte Zimmersafes im sehr guten Hotel in Kapstadt haben wir keine negativen Erfahrungen gemacht. Wir wissen aber auch, vor allem durch Erzählungen von Südafrikanern, dass wir durchaus viel Glück hatten.

Die vor allem auch vielen positiven Erlebnisse machen uns bewusst, dass wir diese Reise nicht missen möchten. Wenn man sich vernünftig verhält und vernünftig agiert kannst du ein faszinierendes Land erleben.

bearbeitet von Lumix
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Wow, vielen leiben Dank für die tolle und ausführliche Antwort.

Die Krisengebiete dieser Welt haben wir zum Teil schon kennengelernt (waren mit die Ersten, die auf einem Nilschiff beschossen wurden, waren zur Hochzeit des Tarmilenkonfikts auf Sri Lanka, dort waren zu der Zeit Präsidentschaftswahlen etc.). Inzwischen sind wir ruhiger (älter) ;)

Unsere angedachte RSA Tour ist ähnlich wie schon meine hier beschriebene Namibiatour eine organisierte (Gruppen)Reise. Deine Worte zerstreuen meine Bedenken daher schon ein wenig.

 

Gerne.

 

Wir haben alles privat geplant. Flüge, Hotels, Mietwagen (Wir haben nutr mit den beiden Mietwagen etwa 3500 km zurückgelegt), Touren etc. 

Ich kann also nicht für organisierte Touren sprechen.

Aber da sie ja normalerweise von Leuten organisiert werden, die vor Ort leben und sich auskennen glaube ich auch, dass die sich über potentielle Gefahren noch viel mehr im Klaren sind als wir und diese auch in ihre Reise- und Routenplanung aufnehmen.

Ich würde also denken, dass organisierte Touren und Rundfahrten noch deutlich sicherer sind als frei geplantes individuelles Reisen.

 

Ich würde sagen: ich wünsche euch einen schönen Urlaub in Süd-Afrika :)

 

 

bearbeitet von AKED
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Unsere angedachte RSA Tour ist ähnlich wie schon meine hier beschriebene Namibiatour eine organisierte (Gruppen)Reise. Deine Worte zerstreuen meine Bedenken daher schon ein wenig.

In einer Gruppe müsst ihr keine Angst haben. Die Gefahr in ZA ist ja nicht von einer politisch aktiven Gruppe kommend.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...