Jump to content

Ästhetische Aspekte der Flickr-Top-Photos


Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Zunächst mal herzlichen Glückwunsch an die bisher drei  Forumsmitgliedern, die mit einem ihrer Photos in eine der Top-!5-Listen von Flickr zum Jahresende 2017 gekommen sind. Hier noch einmal zusammengestellt:

 

https://www.flickr.com/photos/bastian_k/36493506596/in/gallery-flickr-72157688116316342/ 

 

https://www.flickr.com/photos/peste76/33611911513/in/gallery-flickr-72157663386133758/ (Paracetam0l)

 

https://www.flickr.com/photos/achimowl/36625810706/in/gallery-flickr-72157688116316342/

 

Nun gibt es natürlich jede Menge von diesen Top-Listen für 2017 (ab hier: https://www.flickr.com/photos/flickr/galleries/?rb=1 ) aber die, in die ich bisher reingeschaut habe, zeigen mehrheitlich (d.h. natürlich gibt es Ausnahmen) ein relativ einheitliches ästhetisches Erscheinungsbild. Gibt es eine photographische Welt-Ästhetik? Und falls ja, wie könnte man sie beschreiben?

bearbeitet von micharl
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sehr lustig, ich habe ungefähr den gleichen Thread in einem anderen Forum eröffnet. Top!

 

Sagen wir mal so, es gibt wie bei der Musik die Charts/Pop (das da oben) und Sparten. Die Charts gefallen der Masse, die Sparten den echten Liebhabern und „Experten“. Natürlich gibt es auch Überschneidungen zu den Charts und umgekehrt, und selten verirrt sich auch mal eine Sparte in die Charts und der Pop in die Sparte, aber meistens laufen die beiden doch recht getrennt ab.

 

Von daher würde ich sagen: ja es gibt Welt-Ästhetik (Charts).

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kontrast, Sättigung und Schärfe sind bei den meisten Fotos sehr hoch gedreht. Viel leuchtendes Orange im Bild ist immer gut. Insgesamt ein Hochglanzposterlook wie er auch bei 500px und bei den amerikanischen Sammelaccounts auf Instagram zu sehen ist.

 

In der Kategorie Food sind ein paar Fotos mit Retrolook dabei.

 

Verblasst und etwas Türkis, gelbbraun oder blau-orange eingefärbt

 

https://www.flickr.com/photos/44351311@N04/35948806192/in/gallery-flickr-72157689288369821/

 

https://www.flickr.com/photos/pdamsten/32364279372/in/gallery-flickr-72157689288369821/

 

https://www.flickr.com/photos/rosanacafe/35883637254/in/gallery-flickr-72157689288369821/

 

In der Galerie "Flickr Friday.Coffee Break" ist auch ein ästhetisch etwas anderes Portrait dabei.

 

Etwas verblasst mit dezenter bau-orange Einfärbung. Würde wohl zu Zeitschriften der Kategorie Psychologie, Lebenstipps u.ä, passen.

 

https://www.flickr.com/photos/jason_ogden/27220947679/in/gallery-flickr-72157667378142309/

 

Bei den Autos gibt es ebenfalls ein verblasstes und weniger gesättigtes Bild.

 

https://www.flickr.com/photos/photomakak/34940046236/in/gallery-flickr-72157689288522021/

 

bearbeitet von Berlinia
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nun gibt es natürlich jede Menge von diesen Top-Listen für 2017 (ab hier: https://www.flickr.com/photos/flickr/galleries/?rb=1 ) aber die, in die ich bisher reingeschaut habe, zeigen mehrheitlich (d.h. natürlich gibt es Ausnahmen) ein relativ einheitliches ästhetisches Erscheinungsbild. Gibt es eine photographische Welt-Ästhetik? Und falls ja, wie könnte man sie beschreiben?

 

Das einheitliche Erscheinungsbild dürfte in vielen Fällen den Fähigkeiten geschuldet sein, virtuos mit Photoshop umgehen zu können. Ein Foto stellt bekanntlich

eine Momentaufnahme dar. Danach fängt die Arbeit am PC an, zumindest dann, wenn versucht wird dem Bild eine besondere Stimmung zu geben.

Ich hab mir mal die Nr. 1 der TOP 25 Flickr-Foto angesehen und versucht zu erfahren, wie dieses Bild entstanden sein könnte. Die Realität sieht so aus:

 

https://www.facebook.com/iwonapodlasinskaphotography/photos/pcb.1599140133506458/1599136330173505/?type=3&theater

 

Das Foto ist während eines Workshops entstanden. Der Zug steht auf dem Abstellgleis und der Rauch kam aus der Nebelmaschine. Die Lichter im Zug, reine Illusion, 

zumal die Aufnahmen am Tag gemacht wurden. Nicht falsch verstehen, ich möchte damit dieses Bild nicht abwerten, allerdings ist es pure Illusion. 

 

Ist so ein bisschen wie in einer Zaubershow! Man weiß ganz genau, das dass, was man dort sieht eigentlich nicht sein kann, und trotzdem ist man fasziniert.

 

Würde man das Originalbild sehen oder den Trick des Zauberkünstlers kennen, verlieren beide ein Stück weit ihre Magie.

 

 

 

 

bearbeitet von Jochen K.
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ein Bild, das geliked wird, muss neben den üblichen Tricks (da gabs mal n schönen Thread, in dem der Kollege BF68 erklärte wie es geht) in der Lage sein, auf einen Blick interessant zu wirken, es muss in kleiner Grösse schon gut aussehen und irgendwie auch auffallen.

 

Für Bilder, die erst nach längerem ansehen beginnen einen zu fesseln, ist in der flickrwelt kein Platz

 

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ein Bild, das geliked wird, muss neben den üblichen Tricks (da gabs mal n schönen Thread, in dem der Kollege BF68 erklärte wie es geht) in der Lage sein, auf einen Blick interessant zu wirken, es muss in kleiner Grösse schon gut aussehen und irgendwie auch auffallen.

 

Für Bilder, die erst nach längerem ansehen beginnen einen zu fesseln, ist in der flickrwelt kein Platz

 

Leider hat sich die Qualität der Flickr-Explore Bilder, vermutlich dank der technischen Möglichkeiten sich eine 5-stellige Followerzahl zu beschaffen, massiv nachgelassen. Mittlerweile ist die Auswahl durchsäht von einer Unzahl völlig belangloser Bilder. Das war schon mal anders...sehr, sehr schade. Ich hab mir die Explore-Auswahl gerne angeschaut. Schade, daß das durch die, ich nenne es mal Manipulation, fast völlig wertlos geworden ist.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Ich finde es ja überhaupt schade, dass ich immer wieder und wieder Unmengen an ähnlichen Motiven auf Explore sehe, die zwar alle technisch und bildgestalterisch ein hohes Niveau haben, mich motivmäßig aber trotzdem nicht richtig fesseln. Allen voran dramatische Sonnenunter- und aufgänge mit jeder Menge Wolken drumherum - und Wildvögel, entweder im Flug oder auf dem Ast. Es spricht ja nichts dagegen, das auf die Explore-Seite zu stellen, aber gerade unter dem Stichwort "Entdecken" würde ich lieber öfter wirklich was "entdecken", nämlich ein Motiv, das ich so noch nicht (oft) gesehen habe. Was sind denn überhaupt die Kriterien, nach denen die Bilder ausgewählt werden?

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich stehe ganz hinter der Meinung von Beitrag #3 und es sind ja in die Top 15 soweit ich weiß, ohnehin nur Bilder gekommen, die auch im Explore waren. Und der Explore lässt, sich wie wir wissen, manipulieren. Denn anders kann man es ja nicht erklären, dass es manche Leute gibt (wie aktuelle "Paul"), welche Bilder immer wieder genau in dem Zyklus veröffentlichen, indem ihr Explore wieder ansteht. Denn hat man einen gehabt, hat man eine 9-10 tätige Sperre und kann nicht nochmal einen Explore haben. Dann aber, geht das Spiel wieder von vorne los. Die Qualität muss auch nur noch grundlegend stimmen, eines seiner eigentlich schönen Bilder aus San Quirico d´Orcia, war so elends überbearbeitet und der Nebel so ausgefressen, dass ich jetzt persönlich so ein Bild niemals irgendwo gepostet hätte. Höchstens ganz klein auf IG. Ich rede von dem hier: https://flic.kr/p/Zj1FbW - die Menge frisst es aber und findet es geil.

Mich freut es, dass meines vom Quiraing mit dabei ist, aber auch ich hätte noch bessere gehabt. Und das Bild ist rein zufällig so entstanden. Das Wetter war eben so, als wir das erste und einzige Mal da oben waren. Teilweise wäre mittlerweile eine Kategorisierung zwischen "gestellten" und "so wie es wirklich war" Bildern echt interessant :)

 

Da zum Beispiel jetzt meine Favoriten im Vergleich zu meiner Anzahl an Followern einen brutal schlechten Schnitt ergeben (tausende "Follower-Leichen" oder sie erwarten alle was anderes von mir), sieht mich der Explore im Moment sowieso für gar nix mehr vor.

 

Schön wäre es, wenn tatsächlich täglich die ersten 100 Bilder von Menschenhand kuratiert werdern würden und zwar nach verschiedenen Gesichtspunkten, aber vermutlich würde dann alles wie auf IG und 500px aussehen.

Glückwunsch an alle anderen! :)

bearbeitet von Gast
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab mir mal die Nr. 1 der TOP 25 Flickr-Foto angesehen und versucht zu erfahren, wie dieses Bild entstanden sein könnte. Die Realität sieht so aus:

https://www.facebook.com/iwonapodlasinskaphotography/photos/pcb.1599140133506458/1599136330173505/?type=3&theater

Ja - die Podlasinska. Die ist ein Fall für sich - zusammen mit ein paar Kolleg(inn)en, den es gibt mehrere davon.

 

Was mich an ihr stört, ist nicht die Inszenierung an sich. Wenn Acahayas Models durch die Luft fliegen oder plötzlich Botanik im Gesicht haben, weiß man, wo man dran ist. Das verstehe ich nicht abwertend oder abwehrend - das ist eine akzeptable ästhetische Ausdrucksweise. Die Bilder sind halt so, wie die Photographin das haben will, und sie läßt keinen Zweifel daran, daß sie mir ein Bild aus ihrer Welt zeigt. Das kann ich auch dann schätzen, wenn es nicht meine Welt ist - tatsächlich dann sogar ganz besonders.

 

Bei Podlinska und anderen ist die Inszenierung aber auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Diese Bilder tun realistisch, sind es aber nicht. Sie geben vor, Bestandteile der realen und damit auch meiner Welt zu sein. Und durch den fast ausschließlichen Einsatz ihrer (?) Kinder gibt sie den Bildern eine emotionale Aufladung, die eben in dieser Inszenierung nicht echt ist. Die Bilder bilden eben kein "Kind, das sehnsuchtsvoll durchs Fenster schaut" ab - sondern sie sind ein Filmbild fürs Kopfkino. Und das in durchaus industriemäßiger Herstellung, da geht mir schon das Wort "Kinderarbeit" durch den Kopf. 

 

Im Ergebnis erinnert das mich immer an die Hummelfiguren seligen Angedenkens, die in den 60er ihre hohe Zeit hatten - vor 1968. In diesem Jahr hat der Hersteller Konkurs angemeldet. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hummelfiguren-hersteller-ist-insolvent-15222125.html

bearbeitet von micharl
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Für Bilder, die erst nach längerem ansehen beginnen einen zu fesseln, ist in der flickrwelt kein Platz

 

Das kann man durchaus weiter fassen, das ist nicht nur auf flickr, 500px und insta so...

Es reicht ja mal Ansel Adams, Cartier Bresson, Helmut Newton oder Leibovitz zu googeln und sich die Bilder in klein anzusehen.

Die wirken ebenfalls auf den ersten Blick, das hat sich nicht durch Social Media geändert.

 

Was sich durch die Plattformen geändert hat ist wie Stefan schon geschrieben hat das Belanglose als Motiv.

Die meisten Bilder erzählen keine Geschichten sondern sind immer öfter nur ein Mittel um die eigenen technischen Finessen wiedergeben zu können.

Eine Selbstbeweihräucherung in Form von Pixeln wenn man so will.

 

Genau aus diesem Grund sehe ich mir auf Flickr nur Bilder von bestimmten Objektiven an um daraus Rückschlüße über das Objektiv zu ziehen.

Gelegentlich schaue ich mir noch die Alben von Kollegen hier an, von denen ich weiß, dass ich da auch echt gute Bilder erwarten kann. 

An der Stelle seien mal nur mal acahaya, AchimOWL und paracetam0l erwähnt, aber auch viele andere. Da schaue ich mittlerweile schon jeden Monat mal rein.

Für alles andere ist mir meine Zeit allerdings zu schade, als dass ich sie auf den Plattformen verschwenden würde.

 

Will ich für mich neue interessante Einflüsse sammeln, dann gehe ich dazu am liebsten in Gallerien oder suche gezielt nach prämierten Bildern im Web.

Die Seite des Natural History Museums besuche ich z.B. alle paar Monate mal: http://www.nhm.ac.uk/visit/wpy.html

 

Für alle die die nach einem "Rezept" suchen um auf Flickr "Erfolg" zu haben kann ich nur einen Tipp geben: Arbeitet mit reduzierten Farbpaletten und überladet die Bilder nicht.

Die wirklich guten Bilder auf Flickr schaffen fast alle in irgendeiner Weise ihre eigene Realität (Siehe Jochens Beitrag: Iwona Podlasińska). Sei es durch Farbe, Lichtstimmung oder wie auch immer.

Damit ist dann schon mal ein großer Schritt getan.

bearbeitet von somo3103
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja - die Podlasinska. Die ist ein Fall für sich - zusammen mit ein paar Kolleg(inn)en, den es gibt mehrere davon.

 

Was mich an ihr stört, ist nicht die Inszenierung an sich. Wenn Acahayas Models durch die Luft fliegen oder plötzlich Botanik im Gesicht haben, weiß man, wo man dran ist. Das verstehe ich nicht abwertend oder abwehrend - das ist eine akzeptable ästhetische Ausdrucksweise. Die Bilder sind halt so, wie die Photographin das haben will, und sie läßt keinen Zweifel daran, daß sie mir ein Bild aus ihrer Welt zeigt. Das kann ich auch dann schätzen, wenn es nicht meine Welt ist - tatsächlich dann sogar ganz besonders.

 

Bei Podlinska und anderen ist die Inszenierung aber auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Diese Bilder tun realistisch, sind es aber nicht. Sie geben vor, Bestandteile der realen und damit auch meiner Welt zu sein. Und durch den fast ausschließlichen Einsatz ihrer (?) Kinder gibt sie den Bildern eine emotionale Aufladung, die eben in dieser Inszenierung nicht echt ist. Die Bilder bilden eben kein "Kind, das sehnsuchtsvoll durchs Fenster schaut" ab - sondern sie sind ein Fimlbild fürs Kopfkino. Und das in durchaus industriemäßiger Herstellung, da geht mir schon das Wort "Kinderarbeit" durch den Kopf. 

 

Im Ergebnis erinnert das mich immer an die Hummelfiguren seligen Angedenkens, die in den 60er ihre hohe Zeit hatten - vor 1968. In diesem Jahr hat der Hersteller Konkurs angemeldet. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hummelfiguren-hersteller-ist-insolvent-15222125.html

 

Hehe, ich hab zu meiner Frau letztens beim Spaziergang auch gesagt, dass sie die "Hummel" der Fotografie ist :)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Die Frage ist ja auch, sind die „Top 25“ von Jahr zu Jahr unterschiedlich, oder eigentlich immer ähnlich von den Motiven und der Bearbeitung?

 

Gerade im Bereich Portrait finde ich die Fotos eher altbacken/nicht sehr zeitlos und insgesamt wenig ausdruckstark. Die Bearbeitung mäßig. Scheint aber der allgemeine Geschmack oder eben der Algorithmus von Flickr.

 

Bei Instagram werden zwar andere Fotos (die ich persönlich spannender und damit „besser“ finde) in Explore angezeigt, aber „erfolgreich“ ist hier auch immer das „Gleiche“. Hier wiederholt es sich eben auch und erfolgreich ist man, wenn man auf die beliebten Motive und Spots setzt.

 

Das digitale Dilemma ist halt, Menschen können die schiere Menge an Fotos nicht kuratieren, Algorithmen gucken nach „erfolgreichen“ Mustern (und damit nach immer gleichen Fotos) und die „besonderen“ bleiben verborgen.

 

Schöne, neue Welt...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kontrast, Sättigung und Schärfe sind bei den meisten Fotos sehr hoch gedreht. Viel leuchtendes Orange im Bild ist immer gut. Insgesamt ein Hochglanzposterlook wie er auch bei 500px und bei den amerikanischen Sammelaccounts auf Instagram zu sehen ist.

Dagegen allein ist aus meiner Sicht nichts zu sagen. Ich bin auch der Meinung, daß in der heutigen Digitalphotographie die Hälfte des kreativen Prozesses nach der Aufnahme stattfindet.

 

Was mich etwas verwundert, ist, daß dieser Prozess bzw. seine angestrebtes Ergebnis anscheinend in so hohem Maße modeabhängig ist. Vor ein paar Jahren konnte man kaum eine Kollektion von '"Spitzenbildern" antreffen, in denen man nicht von HDR-Effekten überwältigt wurde. Das ist derzeit out. Derzeit trägt man "Hochglanzposterlook" - das ist als Beschreibung der Oberfläche schon ganz gut, aber ich würde es gerne noch etwas genauer wissen.

 

Stichwort "leuchtendes Orange" - das ist mir auch aufgefallen. Farbstimmungen scheinen eine größere Rolle zu spielen als Sujets - vielleicht gibt es deshalb eher wenig von den sonst so beliebten Katzenbildern ;) Überhaupt sind "schwierige" (im Sinne von schwer oder teuer zu erreichen) Motive weitaus beliebter als eher der Alltagswelt entstammende. Was beim Zustand unserer Alltagswelt nicht wirklich verwunderlich ist.

 

Photographie als Realitätsflucht? Jedenfalls habe ich bei den Spitzenreitern bis jetzt wenig gesehen, was dem vor ein paar Jahren ebenfalls so beliebten Motivbereich "soziale Anklage" zuzurechnen wäre.

 

Randbemerkung: Ich weiß nicht, wie es anderen geht. Aber mir wäre auch im Systemkamera-Forum ein kleines Eckchen dafür recht, gelegentlich mal darüber nachzudenken, was wir mit unserer tollen Technik eigentlich anfangen und anfangen wollen. Bei der überwiegend technischen Orientierung der Mitschreiber (mich eingeschlossen), würde das wohl kaum aus dem Ruder laufen.

bearbeitet von micharl
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Die Frage ist ja auch, sind die „Top 25“ von Jahr zu Jahr unterschiedlich, oder eigentlich immer ähnlich von den Motiven und der Bearbeitung?

 

Gerade im Bereich Portrait finde ich die Fotos eher altbacken/nicht sehr zeitlos und insgesamt wenig ausdruckstark. Die Bearbeitung mäßig. Scheint aber der allgemeine Geschmack oder eben der Algorithmus von Flickr.

 

Bei Instagram werden zwar andere Fotos (die ich persönlich spannender und damit „besser“ finde) in Explore angezeigt, aber „erfolgreich“ ist hier auch immer das „Gleiche“. Hier wiederholt es sich eben auch und erfolgreich ist man, wenn man auf die beliebten Motive und Spots setzt.

 

Das digitale Dilemma ist halt, Menschen können die schiere Menge an Fotos nicht kuratieren, Algorithmen gucken nach „erfolgreichen“ Mustern (und damit nach immer gleichen Fotos) und die „besonderen“ bleiben verborgen.

 

Schöne, neue Welt...

 

Ich trau es mich ja kaum zu sagen, denn vielleicht beleidige ich hier jemanden. Aber diese "Instagram-Hipster" oder auch "(German)Roamers" gehen mir insgesamt mittlerweile auch auf den Zeiger. Immer die selben Spots, wichtig ist schlechtes Wetter und am besten ein gelber Regenmantel. Zudem dann platzierte Werbung und die Eigenschaft, zumindest sieht es so aus, nix anderes zu tun als von Punkt A zu Punkt B zu reisen um dann gleich zu Punkt C zu fliegen usw. usw. Gut, vielleicht spricht hier der Neid. Da unsereins arbeiten muss...

Oder auch mal ein Bild vom Jacobite-Train wie er über den Glenfinnan Viaduct rauscht. Und dann ein Kommentar wie "Super Timing!" - äh ja...das hat mit Timing echt nix zu tun. Ist ja kein Gepard o.ä. Der Zug rauscht halt an, ich hab ne Position und schieß 50 Fotos nacheinander. Wird schon eins dabei sind.

 

WTF? oder auch "Schöne neue Welt".

 

Tut mir echt leid, wenn ich jemanden beleidigt hab :))))

bearbeitet von Gast
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

"Super Timing!" - äh ja...das hat mit Timing echt nix zu tun. Ist ja kein Gepard o.ä. Der Zug rauscht halt an, ich hab ne Position und schieß 50 Fotos nacheinander. Wird schon eins dabei sind.

 

WTF? oder auch "Schöne neue Welt".

 

Tut mir echt leid, wenn ich jemanden beleidigt hab :))))

Ich bin zwar mit ein paar der Jungs befreundet, aber dadurch hast Du mich nicht beleidigt. Ich kann Deinen „Groll“ nachvollziehen und natürlich ist nirgendwo alles Gold was glänzt.

 

Wenn man es mal aus einer anderen Warte sieht, sind die 14 Jungs eigentlich recht positive Botschafter für Deutschland und die Schönheit dieses Landes. Ich glaube der kleinste Account von ihnen hat so um die 200k Follower, der größte um die 1 Mio. Und ihre Fotos sind einfach megabeliebt.

 

Jetzt haben sie noch ein Buch herausgebracht, was wirklich gut aufgebaut ist (ob man ihren Stil mag oder nicht) und Deutschland von Norden nach Süden und von Osten nach Westen von seinen schönsten Seiten zeigt und das beindruckender als der Normalsterbliche will über Deutschland wohl denken würde.

 

Im übrigen haben sie durchaus genauso Sonnenuntergänge und Aufgänge, auch Fotos mit Sonne in ihren Portfolios.

 

Einige können (aktuell) davon leben, andere studieren noch nebenbei, und durch ihre Reichweiten zahlen sie für ihre Trips nicht und werden (mehr oder weniger) dafür bezahlt, da ist es klar, dass es dafür auch eine Gegenleistung geben muss.

 

Alles in allem sehe ich sie als positive Botschafter für Deutschland, die das Land auf eine „coole“ Art und Weise repräsentieren und in die Welt tragen. Damit Geld zu verdienen finde ich nicht verwerflich, ich denke jeder das Fotografieren liebt, würde auch nicht nein sagen, wenn er rund um die Welt dafür geschickt werden würde. ;)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

"Super Timing!" - äh ja...das hat mit Timing echt nix zu tun. Ist ja kein Gepard o.ä. Der Zug rauscht halt an, ich hab ne Position und schieß 50 Fotos nacheinander. Wird schon eins dabei sind.

 

 

So Kommentare haben etwa die Qualität von: "Sie müssen aber eine sehr teure Kamera haben, die Bilder sind wirklich beeindruckend!"

Aufregfaktor 100% :D

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

So Kommentare haben etwa die Qualität von: "Sie müssen aber eine sehr teure Kamera haben, die Bilder sind wirklich beeindruckend!"

Aufregfaktor 100% :D

Wobei solche Kommentare ja eher von Leuten kommen, die nicht fotografieren. ;)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin zwar mit ein paar der Jungs befreundet, aber dadurch hast Du mich nicht beleidigt. Ich kann Deinen „Groll“ nachvollziehen und natürlich ist nirgendwo alles Gold was glänzt.

 

Wenn man es mal aus einer anderen Warte sieht, sind die 14 Jungs eigentlich recht positive Botschafter für Deutschland und die Schönheit dieses Landes. Ich glaube der kleinste Account von ihnen hat so um die 200k Follower, der größte um die 1 Mio. Und ihre Fotos sind einfach megabeliebt.

 

Jetzt haben sie noch ein Buch herausgebracht, was wirklich gut aufgebaut ist (ob man ihren Stil mag oder nicht) und Deutschland von Norden nach Süden und von Osten nach Westen von seinen schönsten Seiten zeigt und das beindruckender als der Normalsterbliche will über Deutschland wohl denken würde.

 

Im übrigen haben sie durchaus genauso Sonnenuntergänge und Aufgänge, auch Fotos mit Sonne in ihren Portfolios.

 

Einige können (aktuell) davon leben, andere studieren noch nebenbei, und durch ihre Reichweiten zahlen sie für ihre Trips nicht und werden (mehr oder weniger) dafür bezahlt, da ist es klar, dass es dafür auch eine Gegenleistung geben muss.

 

Alles in allem sehe ich sie als positive Botschafter für Deutschland, die das Land auf eine „coole“ Art und Weise repräsentieren und in die Welt tragen. Damit Geld zu verdienen finde ich nicht verwerflich, ich denke jeder das Fotografieren liebt, würde auch nicht nein sagen, wenn er rund um die Welt dafür geschickt werden würde. ;)

 

Gut, da hab ich mich vielleicht etwas aus dem Fenster gelehnt. Und beides (die Roamer und Hipster) sollte man vielleicht nicht mischen. Ja, ist schön wenn und was sie tun, vielleicht einfach nur der Neid.

Was ich aber auch oft beobachte, wie schön Fotografen teilweise gegen die "Umwelt" arbeiten. Die Makrokönige auf Instagram welche ihre schock gefrorenen Insekten zusammen auf Halmen absetzen (eine Libelle, 5 Schnecken und ein Frosch auf der selben Blume...) oder die IG Hipster (nicht die Roamer) welche sich über geltende Gesetze hinwegsetzen und da fotografieren wo man nicht hin darf. Letztens z.B. zwei hippe Damen auf einem Stein direkt vorm Karrersee platziert sind und von weiter hinten fotografiert werden. Wer schon mal dort war, hat gesehen, dass der See umzäunt ist und extra darauf hingewiesen wird, dass das Betreten untersagt ist. Ich glaube auch nicht, dass die da ne Genehmigung hatten.

Aber gut, das sind individuelle Sachen...so wie die einen die Fotos so stellen wie sie es brauchen und anderen die monatelang auf die Gegebenheit warten :) 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube auch nicht, dass die da ne Genehmigung hatten.

Aber gut, das sind individuelle Sachen...so wie die einen die Fotos so stellen wie sie es brauchen und anderen die monatelang auf die Gegebenheit warten :)

Ja, die gibt es leide immer wieder und sie werden wohl nie aussterben. Manche haben für soetwas halt kein Gefühl oder Respekt. Frechheit siegt halt oft, aber eben nicht, wenn sie auf Kosten anderer oder der Natur geht.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo

Mit Flickr habe ich nichts zu tun, aber die Bilder vorhin mal ein wenig angeschaut.

Na ja, vermutlich bin ich zu alt.

Ich mache vorwiegend Naturaufnahmen und versuche die Motive so abzubilden, wie ich sie erlebt habe. Viele der Bilder, die ich heutzutage im Internet oder in Zeitschriften sehe haben mit meiner Realität nichts zu tun.

Das Ganze fing schon früh an. Ich erinnere mich wie die Welle der Farbsättigung aus den USA herübergeschwappt kam, die Bilder im Outdoor Photographer sahen völlig anders aus als die Bilder in heimischen Fotozeitschriften. Mindestens ein Warmtonfilter musste vor dem Objektiv sein.

Für mich sind solche Fotos wie ich sie auf Flickr gesehen habe wertlos. Gegen Bildbearbeitung habe ich nichts, gelegentlich darf sie auch extrem sein und derzeit mache ich gerne Schwarzweißbilder. Die Masse der vermutlich extrem ähnlich bearbeiteten Bilder stößt mich jedoch ab, sie entwertet langsam auch die Realität: Gibt es keine ungeschminkten Menschen mehr, keine Landschaften ohne extrem leuchtende Farben?

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wobei solche Kommentare ja eher von Leuten kommen, die nicht fotografieren. ;)

 

Naaaaa.... sagen wir von Leuten die nicht fotografieren KÖNNEN. Ich bekomme das leider überwiegend bei Papis mit,

die gerne fotografieren können würden und dafür im Urlaub die aktuelle Einsteigerkamera mit den besten CHIP.DE-Bewertungen

am mitgelieferten Strap um den Hals hängen haben und damit dann - oh Wunder - leider nichts zustande bringen.

Da ist dann oft die einzige Erklärung "der hat ne bessere Kamera" oder "meine hat zu wenig Megapixel".

 

Ohne den Willen sich in die Thematik einzuarbeiten sehen die Bilder halt nicht besser aus als vom Smartphone...

Da spielt dann auch die Sensorgröße keine Rolle mehr.

 

Richtig gut fand ich das allerdings erst kürzlich bei einem Bekannten der etwas viel Geld aber viel zu wenig Zeit für sowas hat.

Der hat sich spontan eine Kamera mit rotem Punkt zugelegt und dachte die Bilder vom Töchterchen würden damit aussehen wie aus der Werbung...

Er fotografiert mittlerweile natürlich wieder mit dem iPhone und die Marke mit dem Roten Punkt ist inzwischen der Totfeind Nr.1 ^^

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

auch ich habe mit Flickr nichts zu tun - aber Mainstream gibt es selbstverständlich überall, auch  in FotoForen, auch in diesem Forum....

man muß sich nur mal die "Beliebtesten" Bilder mit den meisten klicks anschauen..... gut von der Technik etc her sind die in den allermeisten Fällen - aber solche, die von der Gestaltung oder vom Inhalt her (mal keine Natur/Tiere/Lichtblicke &co) herausfallen sind doch seltener.....

(ich finde zum Glück aber immer mal welche :) )

und um viele klicks zu bekommen müssen sie unbedingt "perfekt" sein, von der Bearbeitung  her.... Rauschen geht gar nicht, Unschärfe auch nicht...... etc....

 

das muß man wissen, wenn man sich hier (oder eben irgendwo im Netz)  tummelt; möchte man (mehrheitlich) interessantere Bilder sehen, solche, die einen auch noch länger beschäftigen als einen klick lang, die komplizierter zu "erkennen" sind etc. muß man sich in Ausstellungen, Museen, bei Kunst umschauen.... (aber auch da ist man vor mainstream nicht immer sicher...*gg*)

 

 

..

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mir kommt die ganze Diskussion bekannt vor. Ich werde heute Abend noch mal ein paar alte ColorFoto aus den 1980'ern raus kramen, die ich aus Nostalgie-gründen nicht entsorgt habe. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war das schon immer gleich.

 

Es gab damals jeden Monat einen Fotowettbewerb zu dem man seine Bilder einschicken konnte. Daraus wurden dann für den Wettbewerb etliche ausgewählt und relativ klein abgedruckt. Die Leser wählten dann die Sieger. Fotos mussten also schon damals in klein funktionieren um eine Chance zu haben. Ich glaube es gab vier Kategorien. Einsteiger (mit relativ wenigen Wettbewerbs-Annahmen), Normal unbearbeitet, Normal bearbeitet und Meisterklasse (wer eine bestimmte Anzahl Annahmen oder Siege hatte musste da rein).

 

Schon damals gab es eine Vereinheitlichung der Bilder. In fast jedem Wettbewerb gab es:

die obligatorischen Portaits alter Menschen mit Falten in Schwarz/weiß.

den Steg am See im Morgennebel

Blüten mit komplett unscharfem Hintergrund

den Wald mit einfallenden Sonnenstrahlen

perfekte Makroaufnahmen von Insekten

einige Akt-Bilder

Berge von oben mit Wolken

Küsten mit Brandung

Wasserfälle (Wasser immer entweder ganz kurz oder ganz lang belichtet)

 

In der Meisterklasse war die Qualität immer relativ hoch, inhaltlich war sie für mich aber meistens langweilig. Die Einsteiger-Klasse war deutlich abwechslungsreicher und enthielt immer wieder Bilder die gegen fotografische Regeln verstoßen oder nicht die Ästhetik boten, mit denen man Wettbewerbe gewinnt. Manchen waren auch einfach schlecht. Im Schwarm der Teilnehmer/Voter setzt sich aber meist eine bestimmte Linie durch der man folgen muss weil man langfristig nur besteht, wenn man dem Schwarm folgt. Das optimale Bild um einen Wettbewerb um Stimmen oder Likes zu gewinnen ist anders als das optimale Bild für einen Kalender, eine Zeitschrift oder eine Reportage. Das eine muss innerhalb weniger Sekunden gefallen, das andere hängt einen Monat an der Wand oder muss eine Story repräsentieren, die zum Bild dazugehört.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

So Kommentare haben etwa die Qualität von: "Sie müssen aber eine sehr teure Kamera haben, die Bilder sind wirklich beeindruckend!"

Aufregfaktor 100% :D

 

 

das Problem ist, wenn man Vielkommentierer ist, fällt einem irgendwann kein guter Spruch mehr ein ... ich war mal in einem Bilderforum, in dem wir eine Blindkommentarfunktion testeten .... ich habe versucht da wirklich ernsthaft mitzumachen, das ging eine Woche lang gut, dann gingen mir aber sowas von die Ideen aus, noch was zu schreiben.

 

Irgendwann kamen dann so Einzeiler "super erwischt" ... "tolles Timing" ... "starker Bildaufbau"

 

Das war so in etwa die Zeit, als ich nachgedacht und festgestellt habe, dass "schönes Bild" vielleicht doch der beste und ehrlichste Kommentar ist, den man jemandem schreiben kann, dessen Bild man gerade 3 Minuten betrachtet hat

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

und um viele klicks zu bekommen müssen sie unbedingt "perfekt" sein, von der Bearbeitung  her.... Rauschen geht gar nicht, Unschärfe auch nicht...... etc....

 

Würde ich so nicht pauschalisieren wollen. Schau dir doch mal die Bilder von Konsta Punkka an. Das dürfte eines der meistgeklickten jungen Fotografen auf Insta sein.

 

Viele seiner Bilder sind mit dem iPhone entstanden und einfach nur kurz entrauscht und sehr einfach mit Instagrammfilter bearbeitet.

Seine Bilder von der Nikon (D810 meine ich) bearbeitet er überwiegend so, dass sie den iPhone Bildern mit dem typischen Instagrammeffekt nahe kommen.

Abgesehen von der hohen Dynamik der Nikon verschlechtert er die Bilder eher für den Look. Das ist technisch nicht perfekt,

aber seine Bilder sind allgemein so außergewöhnlich und seine Handschrift so klar, dass man seine Bilder relativ einfach wiedererkennt und gerne klickt.
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...