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Bücher zu Bildgestaltung vs individueller Stil


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Das kann man so sehen, ist auch richtig, die Perspektive wurde im Mittelalter gefunden.

 

Wenn die jahrhundertalte Kollektivarbeit darin mündet, im heutigen Fotoregelwerk eine von links nach rechts aufsteigende Linie als "hoffnungsvoll" zu deklarieren... - Wirkrichtung.

Gut, dann soll es so sein.

Jahrhunderte alt ist wohl eher das Wenigste.

Geht auch nicht darum, dass zu bezweifeln.

Nur machen muss man es so ja nicht und, alt hin oder her, gefallen muss es einem auch nicht.

Es wird nichts deklariert, sondern im jeweiligen kulturellen Kontext beschrieben und dadurch nutzbar gemacht, so dass eine bewusste Gestaltung überhaupt erst möglich ist. Und die Weitergabe dieser Beobachtungen und Erkenntnisse ist tatsächlich seit Jahrtausenden als Form der Lehre üblich, wenn auch bei weitem nicht so ausdifferenziert und dokumentiert, wie es heute als notwendig erachtet wird, wie es aber in der Tiefe der Erklärungen auch erst durch ein besseres Verständnis der Welt möglich wurde.

 

Ob du die Wirkungen nun gezielt einsetzt oder nicht spielt keine Rolle, weil es eben keine Handlungsanweisungen sind und keinen Weg vorgeben. Ihr Inhalt ist aber gerade deswegen keine Geschmacksfrage, genauso wenig kann man sie inhaltlich ignorieren. Deshalb ist ja die immer wieder aufkommende und in die gleiche Kerbe schlagende Kritik so sinnlos.

 

Edit:

Die Ausgangsfrage war die, ob man jenseits dieser Gestaltungsregeln ein BIld machen kann -

oder überhaupt machen darf und geht das dann noch "als Bild" durch oder lediglich als Schund ;)

Das war nicht die Ausgangsfrage, und sie wäre sinnlos, wenn sie es gewesen wäre. Denn ein "jenseits" der Gestaltungsgrundlagen gibt es nicht, und was "ein Bild" ist und was "Schund" hat mit eben jenen Grundlagen nichts zu tun.

bearbeitet von Helios
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Wenn die jahrhundertalte Kollektivarbeit darin mündet, im heutigen Fotoregelwerk eine von links nach rechts aufsteigende Linie als "hoffnungsvoll" zu deklarieren... - Wirkrichtung.

Gut, dann soll es so sein. Ernst nehmen muss man sowas aber nicht.

 

die Regel stammt eher aus der Verhaltenspsychologie ... wie gesagt probiere es aus, ich musste das damals auch erstmal mit einem umgedrehten Dia probieren, bevor ich es geglaubt habe .. Du kannst "hoffnungsvoll" gerne auch anders nennen, positiv, zukunftsgewandt .. was auch immer Dir dazu einfällt, mir fiel halt gerade dieses Wort ein, das steht so aber nicht im Lehrbuch.

 

Als Mitteleuropäer, mit Schrift von links nach rechts, bewegt sich etwas nach rechts, wenn es vorwärts geht ... nach oben ist auch positiv besetzt, ob das vor der Zeit der Graphen und Bilanzen auch so war, weiss ich nicht ;) ... deshalb hatte ich für nach rechtsoben diesen Ausdruck gewählt

 

Möglicherweise ändern sich solche Regeln auch, aber bei mir greifen sie noch :) ... 

bearbeitet von nightstalker
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​Ich verstehe schon ziemlich genau, was ihr beiden meint.

Stimme mit allem weitgehend überein.

Mit dem "kulturellen Kontext" fängt es an und mit "ist halt da" ist die

Umgebung in der wir uns fotografisch bewegen m.M.n.​ umfassend

​genug umrissen.

​Es geht auch nicht darum, sich dem zu widersetzen.

​Das manch' "kultureller Fortschritt" mit einem Bruch auch

​"der Sehgewohnheiten" einherging, nehme ich an, wird

​nicht bestritten.

​Niemand hat sicherlich das Bedürfnis, sein Foto "nicht zu gestalten".

oder aus reiner Opposition Alles anders zu machen,

​Mir ging es lediglich darum zum Ausdruck bringen zu wollen,

​dass man es anders machen kann und eben: ausprobieren, suchen.

​Die Frage des TO ging ja in diese Richtung.

Dass man damit den nicht unbedingt einen Blumentopf

​gewinnt, sollte einem dann aber auch schon klar sein.

bearbeitet von FA_24
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​Das, sehe ich aber sowas von genauso.

​Mir geht es dabei wahrscheinlich ganz gut,

​den Anderen überlasse ich gern den Rest.

​Sieht man hier ja auch schon: "punkten" tun die Anderen ;)

bearbeitet von FA_24
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Es geht auch nicht darum, sich dem zu widersetzen.

​Das manch' "kultureller Fortschritt" mit einem Bruch auch

​"der Sehgewohnheiten" einherging, nehme ich an, wird

​nicht bestritten.

 

Niemand hat sicherlich das Bedürfnis, sein Foto "nicht zu gestalten".

oder aus reiner Opposition Alles anders zu machen,

​Mir ging es lediglich darum zum Ausdruck bringen zu wollen,

​dass man es anders machen kann und eben: ausprobieren, suchen.

Als beschreibendes System haben äußere Entwicklungen natürlich Einfluss auf die Grundlagen, ich wüsste jetzt auf Anhieb aber keine Änderung, bei der man von einem regelrechten (und damit relativ schnellen) Bruch sprechen könnte. Es geht schließlich nicht um Stilrichtungen oder Geschmacksfragen.

 

Und du kannst machen was du willst, es wird aber nie "anders" sein. Selbst ein Wechsel des Kulturkreises hat nur Auswirkungen auf einen Teil der Gestaltungsgrundlagen und sorgt darüber hinaus nicht für ein loslösen davon, sondern nur für eine Veränderung. 

 

Kurz gesagt: die sogenannten Regeln sagen nicht wie du fotografieren sollst. Sondern wie es andern und später auch dir aller Erfahrung nach bei der Betrachtung des Bildes ergeht.

Vereinfacht gesagt ja, wobei man die Wirkung in der Regel nicht einem Vorschlaghammer gleicht. ;)

bearbeitet von Helios
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...

 

Gibt es eine Einstellung, die einen Kompromiss erlaubt?

...

 

Ich hoffe natürlich, dass diese Sorgen zerstreubar sind.

 

Euch grüßt

Dave

Die Sorgen kannst Du selbst zerstreuen - in dem Du, wie bereits erwähnt, die Bücher, bzw. was vermittelt wird, nicht zu Dogmen machst.

Nimm Dir das heraus, mit dem Du (im Moment) was anfangen kannst, Anderes kannst Du verwerfen, wenn es nichts bringt und manche Sachen können willkommenes Hintergrundwissen sein, welches irgendwann mal vielleicht für Dich eine Bedeutung bekommt oder irgendwieanders in Dein Fotografieren einfliesst.

Eine Art selektives Lesen, wie einen Zeitungsartikel, dem man ja auch nicht alles abnimmt.

​Ich denk schon, dass manche Dinge hilfreich und nützlich sind.

In diesem Thread steckt eine Menge Weisheit und Wissen drin, was ich ganz beachtlich finde.

​Ich habe mich zu dem hier oben vom User potz eingestellten Link zu Andreas Hurni aufgemacht und fand dieses im Kapitel zur Farbe:

 

Kreativität bedeutet, etwas neues zu schaffen, bedingt den Mut, altes und Konventionen hinter sich zu lassen. Daraus ergibt sich die Erkenntnis "Kunst darf alles". Damit stürzen sie ab! Wenn sie sich im luftleeren Raum bewegen, nur für sich selbst fotografieren, dann stimmt dieser Satz. Im Weltall kann Ihnen nichts passieren.

 

Befinden sie sich aber zufälligerweise auf der Erde, wollen sie Ihre Bilder verwegenerweise sogar einem Publikum (jedermann ausser Ihnen selbst) zugänglich machen, dann müssen sie dafür sorgen, das Ihre kreative Farbgebung nicht nur eine sinnlose Merkwürdigkeit ist.

https://andreashurni.ch/

 

 ​Herrlich !!! :)

Besonders das mit dem Weltall...

 

Ich habe mal bei einem Vortrag Herrn Zurmühle kennengelernt.

Schau dir mal diese beiden Bücher an:

http://www.4augen-modell.com/

 

Diese finde ich total spannend und auch lehrreich.

Gruß, Peter

Wenn diese Bücher nur nicht so teuer wären - der oben erwähnte Wagner  "Sehen-Gestalten und Fotografieren" mal eben ein Hunni...

 

 

Hmm, das hatte ich früher mal als Signatur :) ... ich empfinde es immer noch als eine der universellen Wahrheiten

 Ich fand es damals im Tekade-Forum und meine auch, dass es bei Dir drunter stand... Danke nochmal dafür.

bearbeitet von FA_24
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Die Sorgen kannst Du selbst zerstreuen - ...

 

In diesem Thread steckt eine Menge Weisheit und Wissen drin, was ich ganz beachtlich finde.

 

... Danke nochmal dafür.

 

Dank euch! Ist ein schöner Diskurs, den ihr so abstrahiert habt, dass das Fotografieren nur ein Beispiel für eine allgemeine Geisteshaltung ist, die quasi alles beeinflusst, was man so mit sich und anderen anfängt.

 

Hat mir gezeigt dass dieses Forum wirklich von stillen Wassern belebt wird und bestätigt, dass ich immer wieder gerne hier hereinschaue, um Rat frage & jenen hoffentlich auch einmal geben kann!

 

Ich glaube, ich gehe demnächst mal in zum Einzelhandels-Buchladen und frage mal nach euren Empfehlungen. Dann hocke ich mich einfach mal hin und blättere ein wenig.

 

Euch grüßt

Dave

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Hab ich gewonnen?

 

Aber das sind genau die Sachen, die ich eigentlich wirklich brennend wissen möchte; objektive Fakten, die sich klar von der Esoterik abgrenzen.

 

Ja, du hast gewonnen (sofern du dein Wissen in der Praxis auch umsetzten kannst, wenn du es auch möchtest)! Vermutlich an Erkenntnis.

 

Ich bin ja nach wie vor der Meinung, wenn man in der Fotografie sich weiter entwickeln möchte, dass ein Basiswissen nebst der technischen, auch das Wissen um klassischer Bildgestaltung von nicht unerheblicher Bedeutung ist.

 

Auch in der Lehre von der Bildgestaltung stecken viele objektive Fakten, das kann man leicht nachprüfen, wenn man ein Studium der Physik, Medizin und Psychologie abgeschlossen hat, oder man glaubt einfach das was in den Bildgestaltungsfachbüchern drin steht.  B)

 

 

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