Jump to content

Bücher zu Bildgestaltung vs individueller Stil


Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hallo Leute,

 

seit Längerem beschäftigt mich etwas. Ich starte mit einem Beispiel: Irgendwann habe ich von Bokeh gelesen und entsprechende Beispielbilder gesehen. Vorher wusste ich bloß, dass der Hintergrund eben verschwimmt, wenn nicht im Schärfentiefebereich. Ich hatte keine Ahnung, dass die Effekte speziell von den Linsenherstellern designt werden. Seitdem komme ich nicht mehr umher, bei jedem Bild zu schauen, wie schön der Hintergrund verschwimmt, wenn nicht abgeblendet wird. Das Resultat ist, dass mir Bilder nicht mehr gefallen, die ich vorher eigentlich zu Recht gemocht hätte. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich dadurch ein besserer Fotograf geworden bin, sondern eher einfach ein kritischerer Bilderschauer.

 

Allgemein nun: Ich würde natürlich sehr gerne die Basics der guten Fotografie aus Bücherwissen lernen. Ich mache mir dabei aber einen Kopf, dass es auch meine Kreativität - und noch blöder - meinen Spaß am Fotografieren einschränkt, da man nicht einfach mehr sorgenfrei abdrückt und dann am Rechner überprüft, ob einem das Erzielte gelungen ist. Läuft man nicht Gefahr, deutlich mäkeliger an das Fotografieren heranzugehen und dann am PC aufgrund seines erhöhten Kritizismus seine Fotos weniger zu genießen?

Riskiert man nicht, dass man die Bilder nur immer auf 3-4 verschiedene Arten - je nach Motiv und erzielter Wirkung - macht und dabei seine individuellen, kreativitätsbedingten Möglichkeiten verkümmern lässt?

 

Gibt es eine Einstellung, die einen Kompromiss erlaubt? Ich muss gestehen, ich neige zu Extremen; sehe ich alleine daran, dass ich Ausrüstung tendenziell immer nur vom Feinsten kaufe.

 

Ich hoffe natürlich, dass diese Sorgen zerstreubar sind.

 

Euch grüßt

Dave

bearbeitet von Pyramidal60
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Gibt es eine Einstellung, die einen Kompromiss erlaubt? Ich muss gestehen, ich neige zu Extremen; sehe ich alleine daran, dass ich Ausrüstung tendenziell immer nur vom Feinsten kaufe.

Meinst Du mit "Einstellung" das, was Du am Apparat einstellst - oder das, was sich in Deinem Kopf beim photographieren abspielt? ;)

 

Mit Ausrüstung "vom Feinsten" hast Du jedenfalls (meistens) mehr Möglichkeiten zu der "Einstellung" in der ersten Bedeutung. Ob das hilfreich ist, steht dahin. Und ob es Bücher gibt, aus denen Du eine "Einstellung" im zweiten Sinne in Deinen Kopf laden kannst - ich weiß nicht. Es wäre wahrscheinlich nicht Deine, sondern eben eine importierte.

 

Ich denke, individueller Stil ist für Hobby-Photographen das einzige, was zählt - sonst kann man sich gleich den großen Photokalender fürs nächste Jahr an die Wand hängen: Katzen, Sonnenuntergänge, großäugige Bettlerkinder aus dem Orient.... Ist das wirklich Dein Metier? Trotzdem ist auch der Vergleich mit Bildern von anderen wichtig. Er zeigt dir, wo Du Schwächen hast, die auszubessern sich lohnt - oder Stärken, die Deiner Sehweise besonders entsprechen und die Du deshalb ausbauen solltest.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du kannst dich gegenüber Einflüssen ohnehin nicht abschirmen. Alle Künstler wurden in ihrer Entwicklung von anderen beeinflusst oder orientierten sich sogar an Vorbildern. Das ist Bestandteil des Lernprozesses und der Bewusstseinserweiterung. Die weniger Talentierten werden dann vielleicht zu reinen Kopisten der Stilrichtungen anderer. Ist aber von vornherein Kreativität vorhanden, dann nimmt man sich einfach das mit, was der Entwicklung und Verbesserung des eigenen Stils dienlich sein kann.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich hoffe natürlich, dass diese Sorgen zerstreubar sind.

Die Sorgen gehören dazu, sie sind sogar elementar, denn sie verhindern genau das von dir befürchtete; verzetteln kann man sich leicht, nicht nur durch Technik, dazu braucht es einen gedanklichen Gegenpol. Hilfreich ist es natürlich wenn man lernt, sich zufrieden zu geben ohne zufrieden zu sein. Manchmal ist etwas gut, egal welche Fehler es hat, und dann ist es fertig, und etwas neues beginnt. Von der warte ist es sinnvoller sich darüber sorgen zu machen, die Sorgen zu verlieren ;)

 

Davon abgesehen gibt es natürlich das "man" nicht bei deiner Betrachtung. Schon die Grundvoraussetzungen sind so individuell, dass eine Entwicklung nicht verallgemeinert vorhergesehen werden kann. Hinzu kommen die unterschiedlichen Ambitionen; was erwartest du dir denn von deiner photographischen Entwicklung, was bezweckst du überhaupt mit der Photographie? Es gibt so viele Ansätze, und alle sind legitim. Wie es jemand anderes erlebt und genießt, kann für dich doch eine Horrorvorstellung sein.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Die Sorgen gehören dazu, sie sind sogar elementar, denn sie verhindern genau das von dir befürchtete; verzetteln kann man sich leicht, nicht nur durch Technik, dazu braucht es einen gedanklichen Gegenpol. Hilfreich ist es natürlich wenn man lernt, sich zufrieden zu geben ohne zufrieden zu sein. Manchmal ist etwas gut, egal welche Fehler es hat, und dann ist es fertig, und etwas neues beginnt. Von der warte ist es sinnvoller sich darüber sorgen zu machen, die Sorgen zu verlieren ;)

 

Davon abgesehen gibt es natürlich das "man" nicht bei deiner Betrachtung. Schon die Grundvoraussetzungen sind so individuell, dass eine Entwicklung nicht verallgemeinert vorhergesehen werden kann. Hinzu kommen die unterschiedlichen Ambitionen; was erwartest du dir denn von deiner photographischen Entwicklung, was bezweckst du überhaupt mit der Photographie? Es gibt so viele Ansätze, und alle sind legitim. Wie es jemand anderes erlebt und genießt, kann für dich doch eine Horrorvorstellung sein.

 

Ich glaube, dass man mit Imperfektion zufrieden zu sein lernt, ist ein von dir angesprochener, sehr wichtiger Punkt, den ich bereits erkannt habe und sogar beherzige und manchmal gezielt versuche beim Foto umzusetzen. Dass du es gesagt hast, ist ein Ansporn, da dran zu bleiben.

Ich hatte "man" geschrieben, weil ich vermute, dass ich nicht der einzige bin, dem die o.g. Fragen im Kopfe herumschwirren. Für eher spielerische Fotografen wie mich halte ich das Dilemma, dass man einerseits lernen will, sich aber andererseits seinen Spieltrieb dadurch nicht verderben will, für übertragbar.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Meinst Du mit "Einstellung" das, was Du am Apparat einstellst - oder das, was sich in Deinem Kopf beim photographieren abspielt? ;)

 

Mit Ausrüstung "vom Feinsten" hast Du jedenfalls (meistens) mehr Möglichkeiten zu der "Einstellung" in der ersten Bedeutung. Ob das hilfreich ist, steht dahin. Und ob es Bücher gibt, aus denen Du eine "Einstellung" im zweiten Sinne in Deinen Kopf laden kannst - ich weiß nicht. Es wäre wahrscheinlich nicht Deine, sondern eben eine importierte.

 

Ich denke, individueller Stil ist für Hobby-Photographen das einzige, was zählt - sonst kann man sich gleich den großen Photokalender fürs nächste Jahr an die Wand hängen: Katzen, Sonnenuntergänge, großäugige Bettlerkinder aus dem Orient.... Ist das wirklich Dein Metier? Trotzdem ist auch der Vergleich mit Bildern von anderen wichtig. Er zeigt dir, wo Du Schwächen hast, die auszubessern sich lohnt - oder Stärken, die Deiner Sehweise besonders entsprechen und die Du deshalb ausbauen solltest.

 

 

Mit Einstellung meinte ich meine innere Haltung zur Thematik.

Beim Fettgedruckten bin ich ganz bei dir. Problem dabei ist nur, dass ich vermutlich oftmals nicht weiß, worauf ich schauen muss; was eben Bücherwissen verhindern könnte.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du kannst dich gegenüber Einflüssen ohnehin nicht abschirmen. Alle Künstler wurden in ihrer Entwicklung von anderen beeinflusst oder orientierten sich sogar an Vorbildern. Das ist Bestandteil des Lernprozesses und der Bewusstseinserweiterung. Die weniger Talentierten werden dann vielleicht zu reinen Kopisten der Stilrichtungen anderer. Ist aber von vornherein Kreativität vorhanden, dann nimmt man sich einfach das mit, was der Entwicklung und Verbesserung des eigenen Stils dienlich sein kann.

 

Da hast du sicherlich Recht. Die Wahl meiner Objektive hängt zu großen Teilen davon ab.

Wenn es jedoch darum geht, was z.B. auf verlgeichbaren Bildern von mir gegenüber anderen so drauf ist, welche Brennweite genommen wurde, was daran scharf ist und all die anderen Einstellungen, hat mir ein Vergleich bisweilen nichts gebracht. Wenn beispielsweise zu viel oder zu wenig Himmel auf einem meiner Bilder drauf ist, brauche ich dafür eigentlich keinen 1:1-Vergleich mit Fremdbildern, weil ich genau weiß, was ich will.

Dieses will hängt jedoch natürlich von meinem Weltbild ab und richtet sich nach dem Fazit aus allem von mir bis jetzt Gesehenen bzw. wer mir welche Weisheiten auftischt und wird sich ohnehin seinen Weg bahnen.

 

Zwischenfazit: Man sollte Enzyklopädien haben, wo man auf Bedarf Wissenslücken schließen kann?!

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hmm... Wer spricht denn hier von "Kunst"? Ich jedenfalls nicht ;)

 

Mit Verlaub: meine Wenigkeit  ;)  Ich habe mir erlaubt, Künstler als Beispiel für die Beeinflussung durch andere zu nennen.

 

Damit habe ich weder gesagt noch gemeint, dass Hobbyfotografie etwas mit Kunst zu tun hätte.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kunst ist das durchbrechen von Regeln ... aber um Regeln bewusst brechen zu könnnen, muss man sie erstmal kennen

 

Hintergrundunschärfe ist eigentlich vollkommen unwichtig, wichtig ist zu verstehen wieso sie eingesetzt wird.

 

Es geht dabei um "Freistellung" .,. noch so n Wort, das heute übersprapaziert wird, wieso soll man denn ein Bild eigentlich freistellen?

 

Dein Auge sieht immer nur einen sehr kleinen Teil des Bildes scharf .. Du hast aber den Eindruck, alles wäre scharf ;) .. das ermöglicht ein genialer Trick Deines Gehirns:

 

Die scharfen Teile des Bildes werden ans Gehirn geschickt, dieses setzt daraus ein Bild zusammen, "Erinnerungskacheln" nennt man dieses Mosaik aus gechachten Puzzleteilen. Du kannst ja mal versuchen, Dir ein DinA4 Blatt mit Text zu nehmen, in die Mitte einen Punkt zu malen und zu versuchen links oben ein Wort zu lesen, ohne das Auge von dem Punkt in der Mitte zu entfernen ... es ist nicht möglich

 

Was hat das nun mit Freistellung zu tun?

 

Nun, wenn wir uns in der Umgebung auf ein Detail konzentrieren, wird der Rest ausgeblendet (auch wenn wir meinen, dass die Umgabung immer noch scharf zu sehen wäre ... sie ist es nicht) Die Freistellung in der Fotografie dient ursprünglich nur dem einen Zweck, den Blick des Betrachters dahin zu führen, wo wir ihn haben wollen ... zB auf die Augen des hübschen Models, das wir abgelichet haben ... Mach Dir mal den Spass, fotografiere Deine Frau und lege die Schärfe zB auf das Ohr ... nun schau Dir das Bild an und versuche ihr in die Augen zu sehen ... das ist echt anstrengend, der Blick will zur Schärfe, wird also immer die Tendenz haben, zum Ohr zu schweifen.

 

Die Konzentration auf ein Detail, lässt uns den Rest unscharf sehen (wie gesagt, auch wenn wir glauben, es wäre nicht so) und wird von uns damit verbunden, dass ein Objekt Tiefe hat .. also Dreidimensional ist. 

Wollen wir ein Bild mit räumlichem Eindruck, dann werden wir die Schärfeebene recht eng halten .... umgekehrt wirken Bilder, die durchgehend scharf sind, normalerweise flach. Das ist es, was Du vermutlich inzwischen sehen kannst.

 

Warum ist das jetzt ein Problem, war es früher aber nicht?

 

Das liegt wieder am Kopf .. wenn man die Szene kennt, erzeugt das Gehirn eine Pseudorealität, Du bist sozusagen halb im Bild und halb in Deiner Erinnerung. Jetzt, nachdem Du bewusst nach Unschärfe schaust, funktioniert der Trick nicht mehr so gut, als wenn man unbedarft rangeht ;) deshalb siehst Du es jetzt besser.

 

Es ist aber auch so, dass Menschen, die etwas neues kennengelernt haben, dazu neigen nur noch das zu sehen ... deshalb ist es zB nicht so gut, wenn man bewusst nach Objektivfehlern sucht, denn kennt man sie erst gründlich genug, fallen sie einem extrem deutlich auf und man sieht nur noch Fehler (ein Problem der "Selbsttester", die jedes Objektiv erstmal nach Fehlern durchleuchten)

 

Es dauert dann ein bisschen, bis man wieder neutral auf ein Foto sehen kann.

 

Genauso ist es mit der Gestaltung, beschäftigt man sich erstmal damit, checkt man jedes Bilder erstmal nach goldenem Schnitt, Dreieckseinteilung, Gleichgewicht und den anderen Dingen ab, die man sich angelesen hat ... das schadet auch nicht, der ruhige Blick kommt bald wieder .. und wenn man sich bei jedem Bild die Gestaltungsregeln ins Bewusstsein ruft, wird man auch irgendwann feststellen, wann man sie übertreten muss.

 

Es ist zB manchmal interessant, wenn man ein Bild bewusst so gestaltet, dass es nicht harmonisch ist, sondern ein unruhiges und bedrohliches Gefühlt erzeugt ... oder man nimmt "Störer" ins Bild, die eine perfekte Gestaltung .. naja ;) ... "stören" .. klassisch im Nahbereich unscharf aber nicht das Motiv verdeckend, aber auch Farben, die eigentlich nicht reinpassen und ähnliches.

 

Naja, hin und wieder macht man dann halt auch etwas, das schlicht "falsch" ist zu sein scheint, wenn man nach der klassischen Lehre geht .. Horizont in der Mitte, Köpfe in der Mitte mit 1m Platz nach oben ... und erstaunlicherweise sehen diese Bilder dann trotzdem gut aus. (etwas "anders" zu machen, bedeutet nicht, dass das Bild gut sein muss, es ist eher die Ausnahme, dass das klappt ;) ... genau das ist halt die Kunst, die den Könner ausmacht, zu wissen, wann man aus dem Rahmen der Regeln tritt)

 

Ich würde Dir raten, lies ruhig Bücher darüber, such Dir ein paar Gleichgesinnte und geh mit denen fotografieren .. aber seht Euch unbedingt Euere Bilder an, also vor allem auch die, die von den Anderen gemacht wurden, aus Bildern vom gleichen Ort, aber mit anderem Blick lernt man oft am meisten.

 

Versuche nicht die Regeln zu brechen .. wenn es sein muss, bzw so weit ist, machst Du das ganz natürlich, einfach weil Du weisst, dass es so und nicht anders sein muss ;) (boah, das klingt jetzt bisschen nach Esotheriktrtp und "finde Deine Mitte" ... aber es ist wirklich so)

 

Nicht jeder ist zum Meister geboren, die allermeisten machen handwerklich gute Bilder, indem sie sich an klassische Gestaltung halten .. manche machen richtig gute Bilder, indem sie manchmal Grenzen überschreiten ... sehr wenige machen Kunst und schreiben sich ihre eigenen Regeln ;)

 

Der wichtigste Ansatz ist meiner Meinung nach, zu erkennen, dass erstens nicht alles Kunst ist, was aus einer Kamera purzelt und zweitens Kunst zu machen, nicht das erstrebenswerte Ziel für einen Fotografen sein kann .... Kunst ist etwas, das ein Künstler macht und hin und wieder nutzt er dazu eine Kamera.

Ziel eines Fotografen sollte es sein, sein Sehen und seine Vorstellung von der Umwelt, möglichst so an die Betrachter weiterzugeben, dass diese das sehen, was der Fotograf in dem Moment in dem Motiv gesehen hat. Dazu kann man die Mittel der Übersteigerung nutzen, was zB mit steilen Perspektiven, überdrehten Farben und Kontrasten, oder auch eben durch eine Freistellung erfogen kann.

 

Freistellung hat nicht zwingend etwas mit Unschärfe zu tun, man kann es durch Farben, Formen, Helligkeiten, aber auch durch Ähnlichkeiten bewerkstelligen (zB Du lässt Dein Model direkt in die Kamera sehen, alle anderen sehen weg, oder drehen sogar den Kopf)

 

 

:) wichtig ist, eine gesunde Unterscheidung zwischen Gestaltungsregeln und dem Evangelium zu behalten ... Regeln sind sinnvoll, aber keine göttliche Anweisung :D 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mit Einstellung meinte ich meine innere Haltung zur Thematik.

Beim Fettgedruckten bin ich ganz bei dir. Problem dabei ist nur, dass ich vermutlich oftmals nicht weiß, worauf ich schauen muss; was eben Bücherwissen verhindern könnte.

Es kann sicher Anregungen geben. So wie auch viele gelungene Bilder hier aus dem Forum oder von anderen Plattformen. Aber letztlich zählt doch nur das, was Du gerade siehst, und nicht ein anderes (vielleicht geschulteres) Auge. Denn das ist nicht Deines.

 

Die "Hingucker-Photos" in Kalendern, Photobüchern und Netzplattformen sind oft (nicht immer!) ohne jede Individualität. Die hat man denn auch alle schon zigmal gesehen. Vielerorts gibt es ja sogar Hinweisschilder für Touristen: Hier kannst Du das Bild machen, das schon 100 000 andere gemacht haben und das nebenan am Kiosk auch als Postkarte gibt.

 

Ja, und dann stehst Du da, und das Wetter ist mies, und das Licht stimmt nicht. Und trotzdem machst du vielleicht eine Aufnahme, und sei es nur der Vollständigkeit halber.

 

Diese Aufnahme von goldenen Chrysanthemen ist weder perfekt ausgeleuchtet (der Himmel war bedeckt) noch originell inszeniert noch zeigt sie einen besonderen individuellen "Stil":

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Aber ich habe sie im Park des Kaiserpalastes von Tokyo aufgenommen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Deine Reflexion bzgl. Deiner Art zu fotografieren ist gut!

 

Du bist wahrscheinlich in folgender Situation (ich male mal ein Bild):

 

Du siehst auf Deinem Weg einen übergroßen kupfernen Trichter stehen und wunderst Dich, was der hier auf dem Weg rumsteht. Beim drüberbeugen merkst Du schon, dass der Trichter recht glatt ist, ja sogar eingefettet. Und während Du Dich über das Fett noch wunderst, spürst Du, wie Du das Gleichgewicht verlierst und vornüber in den Trichter rutschst. OMG! Dein Versuch, Dich an den glatten Wänden festzuhalten, ist zum Scheitern verurteilt. Der Weg führt nun in den Schlund! Es ist zu spät!

 

So ist das, wenn man anfängt, über seine Fotos zu reflektieren. Aus der Nummer kommst Du nicht mehr heraus!

 

;)

 

Wenn Du damit angefangen hast, kann es auch sinnvoll sein, sich die eigenen Fotos der Vergangenheit mal anzusehen. Vielleicht fallen Dir an den eigenen alten Fotos Sachverhalte auf, die Dir heute Kopfschütteln bereiten?

 

Ich erzähle mal kurz von meinen Erfahrungen: bevor ich mich mit Fotografie beschäftigt habe, hatte ich eine Kamera und habe geknipst. Dann kaufte ich eine SLR ohne AF und Festbrennweiten (Zooms gab es kaum und ausserdem waren die sehr teuer). Ich lernte, mit der Blende zu gestalten!

 

Dann las ich Bücher zum Thema und merkte, dass ich bisher nur knipste. Das reichte mir nun nicht mehr. Also versuchte ich, bessere Bilder zu machen. Das war etwa 1980. 

 

Nun haben wir 2017 und ich hatte inzwischen zig Kameras und Objektive. Am Anspruch, bessere Bilder zu machen, hat sich nichts geändert. Ich bin ein paar Meter voran gekommen, sehe aber vor mir einen sehr langen Weg.

 

Jedes Jahr entdecke ich Möglichkeiten, meine Bilder ansprechender zu gestalten. Das hört m.E. auch nie auf. Man lernt und lernt und lernt und wird immer um ein paar Fitzelchen besser. Zum einen ist dieser Prozess mit Rückschlägen verbunden, zum anderen auch mit großer Freude über das eigene "Werden".

 

Dinge, die ich früher gemacht habe, heute aber weitestgehend vermeide:

 

  • Frontalblitz eines mittigen Motivs
  • Motive immer mittig anordnen
  • alles scharf auf dem Bild (keine Freistellung des Motivs vom Hintergrund)
  • Horizont in der Bildmitte
  • Abgeschnittene Beine und andere Gliedmaßen
  • zu viel Luft über den Köpfen (heute schneide ich sogar Köpfe an!)
  • Landschaftsbilder ohne erkennbares Vordergrund-Motiv
  • posierte Aufnahmen (das muss zwar manchmal sein, aber ich versuche, geposte Fotos deutlich zu reduzieren)
  • ...

 

Durch Nachdenken über meine Fotografie bin ich von meinen Knipser-Standards weit entfernt. Aber ich werde vor meinem Lebensende vermutlich auch nirgendwo ankommen, wo mich Zufriedenheit ummantelt. Der Weg ist das Ziel. Das Ziel schiebt sich jedes Jahr wieder ein wenig weg...

 

Bücher, Ausstellungen, Foren usw. regen die eigene Fantasie an, sich mit den eigenen (vorhandenen oder nicht vorhandenen) Gestaltungs-Fähigkeiten zu beschäftigen. Frust und Freude sind dabei Zwillinge, die sich kaum trennen lassen!

 

Viel Spaß! ;)

 

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte "man" geschrieben, weil ich vermute, dass ich nicht der einzige bin, dem die o.g. Fragen im Kopfe herumschwirren. Für eher spielerische Fotografen wie mich halte ich das Dilemma, dass man einerseits lernen will, sich aber andererseits seinen Spieltrieb dadurch nicht verderben will, für übertragbar.

Die gleichen Fragen führen aber nicht zu gleichen Antworten, darauf wollte ich nur hinaus. Übertragbar ist vieles, aber ob es zielführend ist kann man von außen nicht beurteilen. Ein Austausch darüber ist sicherlich die richtige Herangehensweise, nur ohne den anderen wirklich zu kennen sollte man sich nicht zu viel zu eigen machen; selbst wenn die photographische Ausrichtung ähnlich oder gleich ist, selbst wenn die Ziele gleich sind. Betrachte die Formulierung einfach als meine Vorsicht, gerade bei Diskussionen an Orten wie diesem keine Angriffsfläche bei Banalitäten zu bieten ;)

 

Man sollte Enzyklopädien haben, wo man auf Bedarf Wissenslücken schließen kann?!

Ich folge in dem Punkt dem leckersten aller Philosophen und meine, dass die "Unkenntnis der Ursache über deren Wirkung täuscht". Es wäre für mich eine Tragödie, wenn der Weg zu meinem Ziel existiert, ich ihn aber nicht kenne. Nur, gilt das auch für dich? Oder andere? ;)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

P.S. nur falls es nicht richtig rausgekommen sein sollte:

 

ein Foto mit Gestaltungsmängeln ist nicht (nur) individuell, es ist auch oft nicht besonders gut ;) ... die Gestaltungsregeln sind ja nicht frei erfunden, sondern haben einen Hintergrund und eine Verwurzelung darin, wie wir sehen und denken.

 

zB wirken Bilder, die von links unten nach rechts oben aufgebaut sind, hoffnungsvoller, positiver als Bilder, die von rechts oben nach links unten gestaltet sind (aber auch rechts unten nach links oben ... deshalb werden oftmals Bewegungen einfach gespiegelt) ... in Kulturen, die von rechts nach links schreiben, wird das oft anders wahrgenommen.

bearbeitet von nightstalker
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

...

 

Es dauert dann ein bisschen, bis man wieder neutral auf ein Foto sehen kann.

 

Genauso ist es mit der Gestaltung, beschäftigt man sich erstmal damit, checkt man jedes Bilder erstmal nach goldenem Schnitt, Dreieckseinteilung, Gleichgewicht und den anderen Dingen ab, die man sich angelesen hat ... das schadet auch nicht, der ruhige Blick kommt bald wieder .. und wenn man sich bei jedem Bild die Gestaltungsregeln ins Bewusstsein ruft, wird man auch irgendwann feststellen, wann man sie übertreten muss.

 

...

 

:) wichtig ist, eine gesunde Unterscheidung zwischen Gestaltungsregeln und dem Evangelium zu behalten ... Regeln sind sinnvoll, aber keine göttliche Anweisung :D

 

Hi,

 

ich weiß bei mir nicht, ob ich wirklich mit der Ernsthaftigkeit und Stetigkeit fotografiere, die diese Lernkurve (fettgedruckt) erfordert. Manchmal liegt die Kamera bei mir monatelang ungenutzt herum. Das Fotografieren ist bei mir eher so schubweise. Aber vielleicht hast du Recht, und ich finde einen Kompromiss zwischen genau beschriebenen "mach dies so und jenes auf diese Weise"-Büchern und einem solchen, indem wirklich das Grundliegendste erklärt ist, was ich quasi als Halbwissen aus Foren wahrscheinlich eh schon zu 70% "weiß", diesen Wissensstand aber erst einmal konsolidiere.

 

Allgemein muss ich gestehen sind deine Exkurse zu Gestaltungsrichtlinien teilweise genau das, was ich eher einschränkend finde. Beispielsweise dass mit dem "von links unten nach rechts oben", was als hoffnungsvoll wahrgenommen wird. Ich laufe Gefahr, weil ich wie jeder andere Mensch beeinflussbar bin, das zu glauben und dann (zumindest erst einmal) zu verinnerlichen, alleine, wenn ich das glauben will, sobald es jemand sagt, dem ich vertraue/den ich gut finde. Dabei ist mir dann ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit genommen, diesen Sachverhalt von meinem eigenen Standpunkt aus zu reflektieren und ggf. für unsinnig zu befinden zu Recht zu ignorieren. Und genau diese Entmündigung will ich nicht.

In diesem speziellen Fall muss ich beispielsweise sagen, dass ich das nicht nachvollziehen kann und für weit hergeholt halte. Dies liegt allerdings vielleicht auch einfach daran, dass mich solche Wirkungen einfach nicht interessieren (bin ja kein Marketingfuzzi). Ich will eigentlich gar keine Wirkung erzielen, glaube ich, höchstens ein Gefühl, und das ist sehr subjektiv; eben mein eigenes. Und mich interessiert eigentlich gar nicht, wie andere das Bild finden, weil ich nicht öffentlichkeitswirksam publiziere. Bis ich vielleicht in 20 Jahren einmal selbst herausgefunden habe, dass mir das von l.u. nach r.o. Auftürmen einfach keine Befriedigung bringt, habe ich viel Zeit und Gelegenheiten verschenkt. Wenn ich durch Technik jedoch mich selbst zufriedener machen kann, ist sie willkommen, in diesem Beispiel jedoch leider nicht vertreten.

 

Ich danke dir, dass du die die Mühe gemacht hast, die psychologischen Hintergründe der Freistellung durch den gezielten Einsatz der Schärfentiefe zu erklären. Obwohl das alles sehr plausibel klingt muss ich sagen, dass es doch gut ist, dass es einmal ausgesprochen wurde und ich de facto einiges dabei für mich neu war. Für mich persönlich muss ich daraus beispielsweise keine Wissenschaft machen. Ich bin allgemein weniger der Kameraparameter-basierte Gestalter, was sich wahrscheinlich auch durch Bücher nicht sonderlich ändern wird.

 

Mein Bruder hat mir vor 1 Jahr ein PEN-F-Buch geschenkt. Darin waren neben kameraspezifischen Dingen viele allgemeine Beispiele und Prinzipien vorgestellt, die ich schon sehr interessiert gelesen habe. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei komplizierten Dingen aufgrund Bequemlichkeit ausgestiegen bin (z.B. wenn man mehrere Fotos macht und die irgendwie kombiniert, um spezielle Effekte zu erzeugen oder Unterbelichtung zu kompensieren). Wenn das Fotografieren selbst oder die Nachbearbeitung kompliziert wird, bin ich (zumindest aktuell) einfach raus. Das ist mir dann zu Arbeit-ig.

 

Dich grüßt

Dave

bearbeitet von Pyramidal60
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es kann sicher Anregungen geben. So wie auch viele gelungene Bilder hier aus dem Forum oder von anderen Plattformen. Aber letztlich zählt doch nur das, was Du gerade siehst, und nicht ein anderes (vielleicht geschulteres) Auge. Denn das ist nicht Deines.

 

...

 

Aber ich habe sie im Park des Kaiserpalastes von Tokyo aufgenommen.

 

Genau - ich fotografiere nur für mich (und meine Family). Da interessiert mich nicht, ob andere meine Fotos toll finden (wenn sie es dennoch tun, freut es mich aber trotzdem besonders).

Bei solchen von dir beschriebenen Touristenattraktionen bin ich eh raus; da reise ich nicht einmal hin :)

 

Dich grüßt

Dave

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Deine Reflexion bzgl. Deiner Art zu fotografieren ist gut!

 

Du bist wahrscheinlich in folgender Situation (ich male mal ein Bild):

 

...

 

Bücher, Ausstellungen, Foren usw. regen die eigene Fantasie an, sich mit den eigenen (vorhandenen oder nicht vorhandenen) Gestaltungs-Fähigkeiten zu beschäftigen. Frust und Freude sind dabei Zwillinge, die sich kaum trennen lassen!

 

Viel Spaß! ;)

 

Was du schreibst, wirkt sehr weise.

 

Ich habe es da gut; ich bin in Bezug auf (meine) Bilder eigentlich wenig kritisch. Wenn mir ein Bild nicht gefällt, mach ich das nächste rein :) Wenn mir eins besonders gefällt, schaue ich es mir lange an und freue mich dabei. So einfach ticke ich. Die Kritik übe ich bereits beim Prozess des Fotografierens, was für mich auch fast wichtiger ist als das entstehende Bild, was für mich eher eine Erinnerung an den schönen Nachmittag ist, den mir das Fotografieren beschert hatte.

 

Ich glaube das von dir gebrachte Beispiel, dass jeder bewusste Fotograf irgendwann einmal die physikalischen Effekte des Auf-/Abblendens realisiert, ist der Klassiker für den Eintritt in den Kaninchenbau. Da hatte auch ich irgendwann die Rote Pille geschluckt und dieses Stilmittel willkommen geheißen. Wahrscheinlich wäre es auch unproblematisch, darüber Bücher zu wälzen, weil ich die Thematik per se nicht so spannend finde. Die paar wichtigsten Dinge, die ich darüber weiß, verstehe ich alle und wende ich auch gezielt an. Das reicht mir. Alles weitere würde ich wahrscheinlich mehr gelangweilt zur Kenntnis nehmen.

 

Ich kann auch sagen, dass ein Foto, was ich gemacht habe, bereits in der Regel gut ist, weil ich es sonst gar nicht aufgenommen habe. Das Problem ist eher, das Foto wirklich aufzunehmen. Oft will ich etwas fotografieren, schaue dann durch den Gucker und drücke nicht ab, weil ich es mir anders vorgestellt hatte und irgendetwas am Bild fehlt. Wenn ich da lernen könnte, wie dieses Fehlende irgendwie angegangen werden und den Genuss beim Fotografieren steigern kann, wäre das mega.

 

Dich grüßt

Dave

bearbeitet von Pyramidal60
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich folge in dem Punkt dem leckersten aller Philosophen und meine, dass die "Unkenntnis der Ursache über deren Wirkung täuscht". Es wäre für mich eine Tragödie, wenn der Weg zu meinem Ziel existiert, ich ihn aber nicht kenne. Nur, gilt das auch für dich? Oder andere? ;)

 

Hui,

 

ich befürchte, für solche Philosophien bin ich u. U. zu flach.

Aber ich versuche mal zu antworten. Wirkung und ihre Ursachen lassen sich in meinem (unserem?) Fall nicht analysieren, da die Ursache (das Ziel) noch nicht eingetreten (erreicht) ist. Konkret auf das Fettgedruckte übertragen ließe sich weiterdenken, wenn ich einen falschen Weg einschlage, liegt das Ziel am Ende vielleicht in weiterer Ferne, als wenn ich nichts tu, da ich den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erst nach Abschluss des Prozesses kennen kann.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht ist das was für dich: https://www.dpunkt.de/buecher/11788/9783864901287-sehen-und-gestalten.html

 

Ein Buch, das sich weniger mit Fototechnik und starren Regeln beschäftigt, aber sehr gut zum Nachdenken über die eigenen Motive anregt und Möglichkeiten aufzeigt, wie man sie besser ins Bild setzen kann.

bearbeitet von Blende 8
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Beispielsweise dass mit dem "von links unten nach rechts oben", was als hoffnungsvoll wahrgenommen wird. Ich laufe Gefahr, weil ich wie jeder andere Mensch beeinflussbar bin, das zu glauben und dann (zumindest erst einmal) zu verinnerlichen, alleine, wenn ich das glauben will, sobald es jemand sagt, dem ich vertraue/den ich gut finde. Dabei ist mir dann ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit genommen, diesen Sachverhalt von meinem eigenen Standpunkt aus zu reflektieren und ggf. für unsinnig zu befinden zu Recht zu ignorieren. Und genau diese Entmündigung will ich nicht.

 

:) Du musst Dich nicht entmündigen lassen, am besten lernt man, indem man es selber ausprobiert ... mach ein entsprechendes Bild, dann überprüfe ob die Regel wirkt.

 

zB bei der links/rechts Regel, kannst Du ein entsprechendes Bild einfach spiegeln um zu sehen, ob es funktioniert

 

Ansonsten schiess ein paar Bilder, mit mehr WW, als normalerweise nötig und versuche das Bild entsprechend zu beschneiden, dass die gelesenen passen ... dann stell fest, ob es wirkt und wenn ja, warum.

 

Das wichtigste ist, dass man selbst etwas macht, nicht nur liest

bearbeitet von nightstalker
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hui,

 

ich befürchte, für solche Philosophien bin ich u. U. zu flach.

Aber ich versuche mal zu antworten. Wirkung und ihre Ursachen lassen sich in meinem (unserem?) Fall nicht analysieren, da die Ursache (das Ziel) noch nicht eingetreten (erreicht) ist. Konkret auf das Fettgedruckte übertragen ließe sich weiterdenken, wenn ich einen falschen Weg einschlage, liegt das Ziel am Ende vielleicht in weiterer Ferne, als wenn ich nichts tu, da ich den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erst nach Abschluss des Prozesses kennen kann.

Vielleicht ist es weiter weg, vielleicht aber auch nicht. Ist dir eine Unwissenheit über den Weg lieber als die Erkenntnis, selbst wenn sie dich in die falsche Richtung führt. Oder die vermeintlich falsche Richtung? Um mal dein Beispiel mit der positiven Wahrnehmung aufsteigender Linien aufzugreifen: glaubst du, dass du fähig bist, rein aus der selbstständigen Analyse deiner Aufnahmen nicht nur die Wirkung einer Gestaltung herauszuarbeiten, sondern auch die Ursache dafür zweifelsfrei ermitteln zu können? Falls ja, wieso hältst du dich dann nicht für mündig genug, Aussagen anderer reflektieren zu können? Und falls nein, wie willst du dann herausfinden, was in dem Bild fehlt, dass du gerade deswegen nicht aufgenommen hast, weil dir etwas fehlt? ;)

bearbeitet von Helios
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...