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Im nächtlichen Anflug auf Khartum fällt erstmal nichts auf. Obwohl ein Ballungsraum aus Omdurman, al-Chartum Bari

und Khartum mit über 10 Millionen Menschen überflogen wird herrscht Dunkelheit. Nur wenige Straßen sind beleuchtet.

Kein Lichtermeer begrüßt den Ankommenden.

 

Die Einreise ist mit dem beantragten Visum unkompliziert. Ein Einladungsschreiben ist dazu ein Muss. Das Hotel in der

Innenstadt stammt aus der englischen Kolonialzeit -  ist aber auf dem neuesten Stand - solch einen Komfort werde ich

nicht immer antreffen. Das Corinthia Hotel, mit lybische Öldollars errichtet, kann ich mir nicht leisten.

 

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Am Morgen überrascht ein Sandsturm und der Himmel über der modernen Innenstadt Skyline verdunkelt sich.

 

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Nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei und ein Besuch in einer in einer Schule von koptischen Christen steht auf dem Programm.

Hauptsächlich Flüchtlingskinder werden hier unterrichtet. In Khartum leben sehr viele Flüchtlinge aus den Provinzen Dafur an der

Grenze zu Lybien. Sie sind im Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten und versuchen in Khartum einen Neuanfang. Hier gibt es keine Skyline, sondern in

den Außenvierteln wird versucht das Überleben zu organisieren.

 

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Schule

 

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Tankstelle

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Mit diesen Tankwagen wird die Trinkwasserversorgung sicher gestellt

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Das sind die weit ausserhalb des Zentrums liegenden Vorstädte.

In der Innenstadt gibt es teure Privatschulen und feine Schulkleidung.

 

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Kaffeehaus

 

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Kaffeemaschinen

 

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Nach 2 Tagen in Khartum geht es im Geländefahrzeug mit Fahrer und Koch Richtung Norden entlang des Nils. Das Zelt ist dabei und ich werde

in nubischen Gästehäusern mit Familienanschluss übernachten. Der spannende Teil der Reise beginnt.

 

Das Land bietet Schätze aus der Geschichte der Menschheit, wie z.B.  Napata mit dem nubischen Löwentempel, Meroe als Hauptstadt des

Königreiches Kusch mit seinen Pyramidengräbern und den erst vor ein paar Jahren von englischen Archäologen entdeckten Hochöfen, die

das Eisen für Ackerbaugeräte und Waffen lieferten.

 

Entlang des Nils reihen sich weiter, wie eine Perlenkette, die nubischen Anlagen von Napata, dem heiligen Berg Jebel Berkal, als auch

die Klosteranlagen Ghazali im Wadi Dum aus dem 6. Jahrhundert und dazu Alt Dongola, die mittelalterliche Hauptstadt des christlichen

Makuria Reiches mit einer Blütezeit zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert. Ein Beweis, dass eine Koexistenz von Religionen möglich war.

Weiter nach Norden fahrend, dringe ich immer tiefer in Epochen ein, die mir unbekannt waren. Kerma im 2. Jahrtausend vor Christus, als

Zentrum der gleichbenannten Kultur mit riesigen Lehmbauten und Palästen wie die Defuffa, die durch die Einnahme der Ägypter unterging.

Eine eigenständige Kultur mit Tonarbeiten, Keramiken und Glasgegenständen.

 

Der 2. Teil kommt bald.

 

Gruß

Arnold

 

 

bearbeitet von aArnold
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Klar, Abenteuerlust gehört dazu. Sudan ist ein sehr kulturreiches Land mit einer christlichen und muslimischen Vergangenheit und weiterer Vorgeschichte mit nubischen

und ägyptischen Anteilen - ich versuche diesen Ursprüngen nahe zu kommen. Außerdem ist das Reisen in diesen arabisch geprägten

Ländern relativ sicher und man bekommt noch einen tollen Kontakt zu den Menschen. Es sind kaum Touristen unterwegs - mir sind

2 Spanierinnen begegnet - ansonsten hat man die Pyramiden und die 2000 Jahre alten Gräber für sich und kann die originalen Farben

an den Wänden und Decken in ihrer Leuchtkraft geniessen. Bilder kommen noch. Die Übernachtungen in der Wüste neben den Pyramiden

werde ich nie vergessen.

Yes, Grand holiday Villa Hotel

 

 

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Arnold

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Parallel zum Nil nach Norden fahrend, verlassen wir nach ca. 60 Kilometern die asphaltierte Straße und es geht auf Pisten in Richtung Osten nach Naga.

Ohne geländegängiges Fahrzeug sollte man den Weg nicht ins Auge fassen.

 

Naga ist die südlichste Stadt des Königreichs von Meroë, des Nachbarn und mächtigen Rivalen des ptolemäischen und römischen Ägypten.

Nordöstlich von Khartoum, weitab vom Nil in der Steppe gelegen, ist Naga seit seiner Blütezeit von 200 v. Chr. bis 250 n. Chr. unberührt

geblieben; damit bietet das einen Quadratkilometer große Ruinenareal optimale Bedingungen für archäologische Feldforschung. Die

Grabungen in Naga wurden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert, 1995-2012 vom Ägyptischen Museum Berlin geleitet

und sind seit 2013 ein Projekt des Ägyptischen Museums München.

Als Subresidenz, als „Pfalz“ der meroitischen Königinnen und Könige war Naga eine prachtvolle Stadt; drei Tempel haben die Jahrtausende

überlebt; zehn weitere Tempel und Paläste, in großen Ruinenhügeln verborgen, warten ebenso auf ihre Ausgrabung wie die ausgedehnten

Nekropolen mit Hunderten von Gräbern.

Die bis zu 70 Grabungsarbeiter sind Halbnomaden, die in einem Umkreis von mehreren Kilometern nahe Naga leben. Sie quittieren ihren alle

zehn Tage ausbezahlten Lohn mit Fingerabdruck.

 

Der Apedamak Tempel aus dem Jahr ca. 20 n.Ch. ist einer der besterhaltenen Einraumtempel des meroitischer Reiches und ist dem kuschitischen

Gott Apedamak geweiht. Abgebildet sind u.a. der König Natakami und seine Königin Amanitore. Auffällig an der Königin sind die breiten afrikanischen

Hüften und die im Gegensatz zu den ägyptischen Darstellungen gleichberechtigte Behandlung von Frau und Mann. Dr. Schütz und sein Team aus

München freuen sich, Erläuterungen zu seinen Ausgrabungen geben zu können.

 

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Nicht weit von diesem Tempel steht noch weiter Anlagen, wie z.B. der Tempel des Amun, die Anlagen von Musawwarat mit dem Löwentempel.

 

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Tempel des Amun

 

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Wasser

 

In dieser heißen Umgebung leben Menschen. Wenn man sich nur eine kurze Weile an einem Ort befindet, kommen, woher auch immer, Bewohner dieses Landstrichs.

Meistens damit beschäftigt von einem Wasserloch das lebenswichtige Elexier zum Haus zu transportieren. Dabei haben auch die Kinder einen eigenen Esel mit dem sie

herumdüsen.

 

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Ein Brunnen im Wadi Dum

 

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An bestimmten Wegkreuzungen stehen im Schatten Wasserkrüge. Mit der angebundenen Blechtasse kann sich jeder etwas Wasser zur

Erfrischung schöpfen. Für mich allerdings keine wirkliche gute Alternative zu in Plastikflaschen abgepackten Rationen.

 

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Ein weiterer Teil folgt.

 

bearbeitet von aArnold
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Pyramiden von Meroe

 

Die Nekropole beherbergt über 100 Pyramiden. Wesentlicher Unterschied zu den ägyptischen Pyramiden ist der Neigungswinkel von

70°. Die Grabkammer wurde in den Fels gehauen und darüber die Pyramide errichtet. Leider fand der italienische Militärarzt Guiseppe

Ferlini 1834 in der Spitze der Pyramide der Königin Amanishakheto einen Goldschatz und zerstörte daraufhin fast alle Pyramidenspitzen

ohne einen weiteren Schatz zu finden.

 

Eine Übernachtung neben den Pyramiden bei einem leider durch Sand in der Atmosphäre etwas getrübten Nachthimmel war einfach

mystisch.........

 

Übrigens: Der Sand ist ein Phanomen, welches erst Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts an dieser Stelle auftrat. Davor war hier eine Felsenwüste.

Der Sand und der Wind tragen dazu bei, dass alle Abbildungen langsam wie mit einem Sandstrahlgebläse abgeschliffen werden. Die Archäologen arbeiten derzeit

fieberhaft an der Dokumentation der bald unwiederbringlich verlorenen Kunstwerke.

 

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Auf dem Weg nach Atbara gibt es auch eine Tankstelle mit Raststätte.

 

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Wieder die Krüge mit "Trinkwasser"

 

 

Ein Kaffee in Atbara.

 

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Nubische Gästehäuser

 

Hotels sind kaum zu finden. Die Nubier haben eine gastfreundliche Tradition: Die Häuser aus Sand und Lehm

sind in zwei Teile Aufgeteilt. Ein Teil wird von der Familie bewohnt und der andere Teil wird Gästen angeboten. Auch bei den großen Familienfeiern

wird dort die Verwandschaft untergebracht.  So konnte ich die Gastfreundschaft mit Familienanschluß genießen. Neigierig und wissbegierig sind sie ja

und Touristen aus dem Westen sind schon eine kleine Sensation. Verständigen konnte ich mich auf Englisch oder mit dem Fahrer/Dolmetscher; ein paar

Wörter in arabisch sind ein "Türöffner" und als Deutscher ist man quasi Freund der Familie.

 

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Nil

 

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Der Nil mit seinem grünen Band - hier am 3. Katarakt - bietet alles was die Menschen zum Essen brauchen. Ackerbau mit seiner unglaublichen

Vielfalt ernährt die Menschen; sehr komplex angelegte Bewässerungssysteme erweitern die Anbauflächen in die Wüste. Aber neue Staudammprojekte

zur Gewinnung von Strom haben Einflüsse, die mir nicht bekannt waren. Durch die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit altern die Lehmbauten schneller

und auch die Dattelpalmenernte hat sich in den betroffenen Gebieten auf 25% der Normalernte reduziert. Auch die Qualität der Datteln hat sich

verschlechtert. Keine guten Aussichten auf die Vegetation entlang des Nils. Die Dattelpalmen"wälder" werden nicht mehr so ausgiebig gepflegt

und behütet wie früher. Auch die Umsiedlungsprogramme für die betroffenen Menschen stoßen nicht überall auf Wohlwollen.

 

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Zur Nilfähre

 

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Weiter geht es:

 

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Die Wüste holt sich die von den Chinesen gebaute Straße zurück.

 

Die Klöster bei Alt Dongola und die Gräber in Al Kurru von der Königin Qualhata und dem König Tanutamen sind

nach über 3000 Jahren besonders mit ihrer strahlenden Farbenpracht ein Wunder.

 

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Tief muss man hinabsteigen, dann eine sehr steile Treppe weiter nach unten in Angriff nehmen bis man urplötzlich

in der Grabkammer steht. Lange sollte man hier nicht verweilen, weil der Sauerstoff knapp werden könnte.  Der

Grabkammerhimmel ist mit Sternen geschmückt und es sind Szenen der osirischen Widergeburt der Könige dargestellt. 

Ein einfache Blechtür versperrt den Zugang; den Schlüssel kann man in einem der Gästehäuser organisieren.

Aber Eintritt kostet das Vergnügen immer. Schon bei der Einreise muss man die Objekte benennen, die man besuchen

will und im Voraus den Obolus dafür entrichten.

 

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Die Tempelanlage unterhalb des Heiligen Jebel Berkal ist riesig - der Amuntempel 800 v.Ch. ist teilweise prächtig

erhalten und auch hier mit Räumen innerhalb des Berges und mit farbenfrohen Wandmalereien ausgestattet.

 

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Die Reste einer großen Bischofs - Kirche mit Granitsäulen im korinthischen Stil.

 

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Muslimische Gräber bei Alt Dongola

 

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Die Pyramiden von Nuri

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auf dem Bazar von Omdurman werde ich von Stand zu Stand begleitet, eine Herzlichkeit ist zu spüren,

die weit weg ist von jeder Aufdringlichkeit oder auch von Verkaufsabsichten - im Gegenteil, ich werde

beschenkt mit Gurken, Obst, Nüssen usw. Unglaublich wie freundlich ich aufgenommen werde und wie

respektvoll die Menschen miteinander umgehen. Dieses Aufeinanderzugehen und miteinander reden

haben wir in unser "zivilisierten" Welt verlernt.

 

Übrigens, alle Bilder von Personen habe ich mit deren Einwilligung gemacht. Manchmal gab es nur einen

kleinen Augenkonntakt und eine Hand-Bewegung auf die Kamera und ich habe zu 90 % ein Nicken oder

sogar die ausdrückliche Aufforderung bekommen zu fotografieren. Teilweise wurde das Bild dann gemeinsam

am Display in Augenschein genommen und bei Nichtgefallen musste ich ein weiteres Mal auf den

Auslöser drücken. Es gab dabei wirklich sehr lustige Situationen und wir haben viel gelacht.

 

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Die Kosmetikabteilung

 

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Ein kleiner Kurs für die Bindung eines Turbanes. Mit viel Lachen und Erklären habe ich es

hinbekommen und war für die Fahrten gerüstet. Und auch hier eine völlig entspannte und

respektvolle Stimmung. Sehr ungewöhnlich............

 

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Ein Thema möchte ich kurz streifen:

 

Khartum ist das Flüchtlingsdrehkreuz im östlichen Afrika.

Wieviele Flüchtende aus Kriegsgebieten sich in Khartum befinden weiß keiner. Es gibt ein Enwohnermeldesystem, welches funktionieren soll.

Aber Tatsache ist, dass sich viele Menschen auf den Weg in die "westlichen Paradiese" aufmachen.

Verdienen tun daran die Schlepper, die dafür Sorge tragen, dass keine objektiven Informationen über

die Gefahren der Flucht, noch über die tatsächlichen Perspektiven in den Aufnahmeländern gegeben werden.

 

Eine Flucht kann in 3 Abschnitte aufgeteilt werden: z.B. aus dem Südsudan, Somalia nach Khartum (3000 $), Khartum

zum Mittelmeer oder den nahen Osten, ja sogar über Israel ( 3000 $) und dann noch der letzte Abschnitt über das

Mittelmeer (3000 $). Eine Familie kratzt die letzten Reserven zusammen, um einem Familienmitglied diese "Reise" zu bezahlen.

(Infos von Vertrauenspersonen vor Ort).

Die daran Verdienenden haben überhaupt kein Interesse, dass dieser Flüchtlingsstrom kleiner wird. Wer in Regierungskreisen

und über Bestechung ebenfalls an diesem Kuchen nagt, ist nicht zu erfahren. Äthiopische Flüchtlinge können derzeit ihr Verfahren zur

Anerkennung als Flüchtling bereits an der Deutschen Botschaft im Nordsudan einreichen. Das ist schon eine riesige Verbesserung.

 

In einigen Gesprächen auch über den Konflikt innerhalb des Sudan, war öfters die Meinung zu hören, dass viele Hilfelieferungen

das Ziel verfehlen und die Bevölkerung in Abhängigkeit und Lethargie verfallen lässt. "Hört endlich mit eurer Hilfe auf" war vielerorts zu

vernehmen.  Die großen Hilfsorganisationen sind alle vor Ort. Die blitzenden weißen Flugzeuge stehen auf dem Flugplatz und vor teuren

Hotels sichte ich die nagelneuen SUV's der Helfer. Doch die Hilfe kommt oft nicht vor Ort an.

Die Hilfsorganisationswirtschaft ist selber davon abhängig und generiert Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze.

Auch wurde mir erklärt, dass Konflikte zielgenau ausgelöst werden können, um Hilfsgüter abzugreifen.

Die Leader der unterschiedlichen Rebellengruppen haben z.T. im Westen studiert und wissen genau wie die Hilfsindustrie tickt.

Die Milliarden Euro, die die EU nach Afrika schickt, tragen dazu bei, die fast ausschliesslich diktatorischen Systeme zu stützen und Märkte für uns zu sichern.

Denn welcher Henker wird sein Haupt selber auf die Guillotine legen und sich für Demokratie einsetzen? Wobei Demokratie sicherlich nicht das Wichtigste

ist was diese Länder benötigen.

 

Viele der Flüchtlinge schicken Geld in die Heimat und hier kann davon eine vielköpfige Familie gut leben - warum
dann mit viel Mühe die Felder bestellen? Eigeninitiative kann so erstickt werden. Auch z.B. unsere Kleiderspenden sind sehr kritisch zu sehen.

Die Textilindustrie ist in weiten Teilen Zentralafrikas dramatisch eingebrochen, es finden sich weniger Absatzmärkte für ihre Produkte. Arbeitsplätze wurden so vernichtet.

Viele Beispiele könnte ich benennen.

 

In einigen Fällen ist Akuthilfe notwendig. Aber selbst Meldungen über Hungersnöte sind mit Vorsicht zu geniessen. Es gibt Berichte von Journalisten

aus dem Dafur, die von vollen Märkten mit ausreichend Lebensmitteln berichten, während zur selben Zeit im Fernsehen über Hungersnöte berichtet wird.

Wer kann das schon genau prüfen?

Literatur dazu: Spiegel Korrespondent Thilo Thielke: Krieg im Lande des Mahdi

Dave Eggers: Weit gegangen (Die Flucht eines Kindes in die USA) Roman

 

Aber solange wir auch Waffen in diese Regionen exportieren sehe ich keine Lösung.

 

Falls mein Beitrag am Forumsgedanken vorbeigeht, bitte löschen.

 

Arnold

 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von aArnold
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Danke fürs Mitnehmen auf diese Reise mit Bildern und Kommentar, die sehr beeindruckend gewesen sein muss!

 

Zu deinem letzten Beitrag: Solange an den Schnittpunkten der Interessen hier wie dort ein paar Individuen/Gruppen gut verdienen, werden die Massen zwischen diesen Punkten weiter in der Misere verbleiben oder sich eben auf den Weg machen.... Lösung weiß ich auch keine.

 

Alois

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Freitag ist ein Feiertag an dem die Sufis vom Nachmittagsgebet bis zum Abendgebet auf dem Sidi Hamd el Nil Friedhof tanzen. 

Mit diesem Tanz beschließen die Sufis diesen "heiligen" Tag, denn nach dem Sonnenuntergang und dem Abendgebet beginnt bei den Moslems ein neuer Tag.

 

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Die unterschiedlichen Gewänder symbolisieren unterschiedliche Kasten der Glaubensgemeinschaften in Omdurman.

Den inneren Kreis, den Tanzplatz, darf man mit Schuhen nicht betreten und ein resoluter Sufi stellt das klar und dann

wirbeln die Sufis und drehen sich um sich selbst, bis ein Trancezustand erreicht wird.

 

Die Aufnahmen habe ich alle mit einem 35mm Objektiv gemacht und insgesamt habe ich bei allen abgebildeten Menschen

um Zustimmung zum Foto vor der Aufnahme gebeten. Nach einiger Zeit brauchte ich auch nicht mehr fragen, weil mich

alle irgendwie registriert hatten.

 

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Damit ging die Reise auch zu Ende. Ich will mit meinen Bildern Mut machen solche Länder zu bereisen, es ist eine unglaubliche Bereicherung.

Sicherheitstechnisch habe ich in Südfrankreich ein schlechteres Gefühl. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass hier ein diktatorisches

Regime an der Macht ist und der Präsident Al-Bashir international vom Den Haager Gerichtshof wegen Völkermord und Kriegsverbrechen gesucht wird.

 

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/internationaler-strafgerichtshof-omar-al-baschir-haftbefehl-suedafrika-richter-dunstan-mlambo

 

Wichtig: Im Vorfeld der Reise ist es unbedingt notwendig eine Fotogenehmigung zu beantragen.

Und dann weiter nicht wundern wenn manchmal Personen auftauchen, die dafür sorgen wollten, dass man bestimmte Straßen oder auch wirklich sehr, sehr arme

und heruntergekommene Stadtviertel nicht fotografiert. Auch die offizielle Genehmigung hilft dann nicht weiter. Ich war meist

sehr freundlich und habe mich fotografisch etwas zurückgehalten und dann war es ok.  Einschätzen konnte

ich dieses Verhalten eigentlich nie richtig. Könnte es auch sein, dass sie sich für bestimmte Zustände schämen? Ich weiß es nicht.

 

Vielen Dank für positiven Resonanzen!!!!!!

 

Arnold

 

 

 

bearbeitet von aArnold
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  • 4 weeks later...
  • 3 weeks later...

Es ist ein sehr intensives Reisen im Sudan. Wer eine Reise dorthin plant, kann sich gerne bei mir Informieren.

Es gibt verschiedene Reiseanbieter, die den Sudan von Norden auf dem Landweg über Ägypten bereisen oder einige im

Sudan, die eine ganzes Paket (Transporrt, Fahrer, Koch, Übernachten ) schnüren können.

 

Arnold

 

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