ibiza1425 Geschrieben 7. Juli 2017 Share #1 Geschrieben 7. Juli 2017 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Hallo, ich habe für die Profis eine wahrscheinlich ganz einfache Frage. Nach dem Kampf der letzten 2 Wochen durch die ganzen Theorieteile bin ich mir bei folgendem Punkt noch nicht ganz sicher: Angenommen ich habe 2 ideale Objektive an einer APS-C. Objektiv1: 30mm F1.4 und Objektiv2 30mm F2.8. Wenn ich jetzt freistellen will kommt mir die 1.4er Blende von Objektiv 1 zu Gute, soweit klar. Hierbei ganz klar auch die Lichtstärke, ich kann kürzer belichten und/oder den ISO klein halten. Wenn ich jedoch eine Landschaft fotografiere und mehr Tiefenschärfe benötige sagte mir die Theorie ich solle eine größere Blendzahl wählen z.B. eine 8. Bringt das Lichtstarke 1.4. jetzt noch Vorteile? Blende 8 bedeutet doch, vorausgesetzt beide Objektive hätten einen gleichen "Lichtverlust / Lichtwirkungsgrad", dass der Sensor bei beiden Objektiven die gleiche Menge Licht bekommen würde? Korrekt? Kann ich somit sagen für Indoor und Bokeh auf die Lichtstärke schauen wenn es aber um Landschaft und Tiefenschärfe geht ist die Lichtstärke nahezu fast egal? Gruß Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bluescreen222 Geschrieben 7. Juli 2017 Share #2 Geschrieben 7. Juli 2017 (bearbeitet) Das ist richtig. Bei Blende 8 lassen die beiden Objektive die gleiche Lichtmenge durch, unabhängig vom Wert der Offenblende. Allerdings ist es meist so, dass die lichtstärkeren Objektive die aufwändigeren, teureren Konstruktionen sind und ihre Abbildungsqualität bezüglich Schärfe und Kontrast oft auch abgeblendet etwas besser ist als die der einfacheren Konstruktionen. Dann gibt es allerdings auch wieder das Phänomen der Beugungsunschärfe, die beim Abblenden einsetzt und die dazu führt, dass Objektive ab einem bestimmten Blendenwert (bei APS-C ab 5.6 oder 8) wieder schlechter in der Schärfe werden. Diese Beugung kann durch konstruktive Maßnahmen nicht beeinflusst werden, sodass sich Objektive ab einer bestimmten Blende in der Abbildungsqualität kaum mehr unterscheiden. Um einen Eindruck davon zu bekommen kannst Du Dir eventuell mal ein paar Kurven zur Image Resolution z.B. auf www.lenstip.com anschauen. bearbeitet 7. Juli 2017 von Bluescreen222 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
flyingrooster Geschrieben 7. Juli 2017 Share #3 Geschrieben 7. Juli 2017 (bearbeitet) Bringt das Lichtstarke 1.4. jetzt noch Vorteile? Nein. Und falls doch, dann nicht direkt aufgrund des Parameters der max. Lichtstärke. Blende 8 bedeutet doch, vorausgesetzt beide Objektive hätten einen gleichen "Lichtverlust / Lichtwirkungsgrad", dass der Sensor bei beiden Objektiven die gleiche Menge Licht bekommen würde? Ja. Kann ich somit sagen für Indoor und Bokeh auf die Lichtstärke schauen wenn es aber um Landschaft und Tiefenschärfe geht ist die Lichtstärke nahezu fast egal? Grundsätzlich ja. Da Objektive unterschiedlicher max. Lichtstärken potentiell optisch auf verschiedene Anwendungsbereiche hin optimiert werden, könnte es dennoch sein, dass sie sich, im Speziellen für Landschaftsaufnahmen, optisch besser oder schlechter eigenen - unabhängig vom selben verwendeten Blendenwert (zB hinsichtlich der Abbildungsgüte im "Unendlichen", Krümmungen der Fokusebene, &c.). Rein theoretisch und noch am Rande mit angemerkt, praktisch werden solche Unterschiede zumeist hinfällig sein. bearbeitet 7. Juli 2017 von flyingrooster Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Zisko Geschrieben 7. Juli 2017 Share #4 Geschrieben 7. Juli 2017 Wenn du ein Objektiv speziell dafür kaufst um Landschaften von vorne bis hinten knackscharf abzubilden, kann dir eine große Blende egal sein. Dann kannst du aber auch auf Autofokus und Stabi verzichten. Wenn du deinen Landschaften jedoch Sternenhimmel, bzw. generell lange Belichtungszeiten bei Dunkelheit gehören, ist die Blende wieder interessant. Auch abgeblendet bringt dir eine große Blendenöffnung zwei Vorteile: der Autofokus arbeitet schneller und bei einer DSLR siehst du mehr durch den Sucher. Wieviel Licht letztendlich auf den Sensor fällt hängt nur indirekt mit der Blende (f-stop) zusammen. Hierfür ist der Transmissionswert (t-stop) ausschlaggebend. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ibiza1425 Geschrieben 7. Juli 2017 Autor Share #5 Geschrieben 7. Juli 2017 Vielen Dank, das hilft mir weiter Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
cirni Geschrieben 7. Juli 2017 Share #6 Geschrieben 7. Juli 2017 Meiner Meinung nach wird hier ein ganz wesentlicher Aspekt nicht Rechnung getragen. Von Blende 1.4 auf 2.8 liegt noch ein Blendenschritt 2.0 dazwischen (auf die Blendenschritte kommst Du, wenn Du bei 1.0 anfängst mit Wurzel2 also 1.414... zu multiplizieren). Jeder Blendenschritt bedeutet eine Halbierung des Lichteinfalls auf den Sensor und damit auch auf den Autofokus usw. Wenn Du also bei beiden Objektiven f8 wählst schliesst sich bei beiden die Blende um den gleichen Faktor. In Wirklichkeit bekommt aber der Sensor beim 1.4er wieder deutlich mehr Licht als beim 2.8er. Besonders bei knappem Licht, wo sonst der ISO Wert beim 2.8er hochgeschraubt werden muss hat der Sensor beim 1.4er noch lange Licht um die ISOs tief zu halten. Also nur Vorteile (ausser wahrscheinlich der Preis, der dadurch aber wieder seine Berechtigung hat). Korrigiert mich bitte wenn das nicht ganz richtig war, ich bin auch noch nicht so lange dabei, mich einzuarbeiten Gesendet von iPhone mit Tapatalk Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
flyingrooster Geschrieben 7. Juli 2017 Share #7 Geschrieben 7. Juli 2017 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Wenn Du also bei beiden Objektiven f8 wählst schliesst sich bei beiden die Blende um den gleichen Faktor. In Wirklichkeit bekommt aber der Sensor beim 1.4er wieder deutlich mehr Licht als beim 2.8er. Besonders bei knappem Licht, wo sonst der ISO Wert beim 2.8er hochgeschraubt werden muss hat der Sensor beim 1.4er noch lange Licht um die ISOs tief zu halten. Nein, das stimmt nicht. Jeweils von der Offenblende ausgehend, schließt sich bei diesen beiden Beispielen die Blende nicht um den gleichen Faktor. Sie schließt sich in beiden Fällen aber auf denselben Öffnungsdurchmesser, nämlich hier im Falle eines 30 mm Objektivs @ f/8: 30/8 = 3.75 mm Damit fallen dann auch die Abbildungsqualitäten (ISO, &c.), ceteris paribus, gleich aus. Vorteile beim Autofokus können sich jedoch, wie schon von Zisko angemerkt, beim lichtstärkeren Objektiv oft dennoch ergeben (auch @ f/8), da die meisten Kameras für den Vorgang des AF kurz aufblenden. Dies wird bei üblichen Landschaftsaufnahmen aber keine Rolle spielen. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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