Voigtländer Heliar 50mm f/3.5 (Version 2016)

[Chev Chelios]

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Hallo zusammen!

 

Auf der Suche nach einem schönen 50er bin ich über diese ungewöhnliche Linse gestolpert und schwach geworden.

 

5 Linsen in 3 Gruppen

 

Die Ur- Konstruktion geht auf Hans Harting zurück, der es 1900 für Voigtländer entwickelte. 2001 worde zum 101. Geburtstag eine Jubiläums- Edition aufgelegt, mit dem Originalen "collapsible" Design und in Verbindung mit der Bessa Messucherkamera.

2016 legte Cosina Voigtländer das Objektiv mit einem verringerten Mindestabstand von 0,7m (vorher 1m) und neuem Äußeren wieder auf. Die optische Konstruktion ist angeblich die gleiche geblieben.

 

Mir gefallen die Transparenz der Abbildung, die Farben, der Kontrast (Mikrokontrast), die Räumlichkeit der Abbildung.

 

Das Heliar ist bei f/3.5 schon sehr scharf und kontrastreich, im Zentrum schon Nahe an der maximalen Auflösungsfähigkeit.

Die Ränder werden in Richtung f/8 kontinuierlich besser, hängen dem Zentrum aber nie arg hinterher. Bei f/8 ist es dann übers Bildfeld knackscharf, bei f/11 setzt im Zentrum langsam Diffraktion ein, wogegen die extremen Ecken dann aber auch komplett aufschließen.

Abgeblendet ist die Auflösung schlicht bombastisch. Also mir ist an der A7II noch nix schärferes untergekommen. Wie man solch eine Abbildungsleistung mit nur fünf Linsen hinkriegt, die nichtmal aus irgendwelchen Sondergläsern bestehen, nötigt Respekt ab.

 

Die unscharfen Bereiche werden in einer sehr unaufdringlichen und smoothen Art und Weise abgebildet. Wobei aufgrund der moderaten Lichtstärke selbstredend nicht die Fähigkeiten eines f/0.95 Noctilux erwartet werden können. Was ich persönlich sehr schön finde ist die Tatsache, daß trotz der -vergleichsweise- geringen Freistellung trotzdem die Bildaussage klar rüber kommt. Und man den Kontext nie verliert.

 

Für mich beweist das Heliar, daß räumliche Abbildung keine Frage der maximalen Blendenöffnung ist. Abgesehen von gestalterischen Mitteln ist Räumlichkeit eine Frage vieler Faktoren, die hier irgendwie sehr positiv zusammenspielen.

 

Das ist selbstverständlich immer auch Geschmackssache. Mir gefällt die Charakteristik sehr gut- dabei wollte ich ursprünglich das Nokton 50mm f/1.1 kaufen. Wie es dann zum Heliar kam, ist eine längere Story

Jedenfalls ist es eine erfrischend andere Linse. Auch vom Handling her. Der Blendenring hat keine Rastung, die Frontlinse ist mitdrehend. Macht aber nix

 

Hier ein paar Bilder vom ersten Ausflug mit dem guten Stück nach Bamberg in Unterfranken, ich hoffe man kann ein wenig den Charakter des Heliar in den verkleinerten Bildern ausmachen.

 

Bei f/8

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f/4

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f/5,6

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f/3,5

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f/3.5

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f/8

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f/4

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f/3,5

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f/8

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f/3,5

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f/4

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f/3,5

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f/8

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Zum Schluss noch zwei indoor, f3,5 und f/4.

 

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[fourthird]

Danke für die Infos zum neuen Heliar 50/3.5

 

Ich habe vor einigen Monaten noch die alte Variante des Heliar 50/2 gefunden.

 

Bisher habe ich keine Infos, in wie weit die Übereinstimmung neu/alt tatsächlich ist.

 

Die alten Versionen 50/3.5 und 50/2 sollen sehr ähnlich sein.

 

https://www.systemkamera-forum.de/topic/116613-voigtländer-heliar-502-250th-anniversary-kompakter-exot-mit-5-linsen/

 

Die Reaktion zu dem gruseligen Hintergrund deckt sich nicht mit meiner Beobachtung ?!

 

Im direkten Vergleich mit einem Zeiss ZM 50/2 sehe ich das altes Heliar auf dem 2. Platz.

[Chev Chelios]

Also der Hintergrund ist Geschmackssache.

Wie so vieles bei visuellen Dingen.

 

Doch gruselig finde ich ihn überhaupt nicht.

 

Er ist anders als bei den ganzen modernen Linsen.

 

Im Gegensatz zu den (älteren) Doppelgauss Konstruktionen (Zeiss Planar zum Beispiel) ist fast kein Outlining zu sehen.

Die zeitgenössische Auffassung von gutem Bokeh ist, das der Hintergrund in konturenlosem Matsch aufgelöst wird.

Was bei vielen Motiven, auch Portraits, oft so wirkt, wie ein flacher Pappkamerad, der ausgeschnitten vor einem Meer aus Brei steht.

 

Sowas langweilt mich mittlerweile.

 

Subjektiv, ja, wie immer bei sowas. Ich mag es, das Heliar. Mit all seinen Eigenschaften.