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Wann kommt eine FE-Bajonett-Kamera von einem Fremdhersteller?


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Nachdem dieses Jahr auf der Photokina unter anderem zwei Kameras vorgestellt wurden, die mit einem bekannten Bajonettsystem (MFT) arbeiten, aber von Herstellern stammen, die entweder noch nie oder seit Jahren erstmals wieder (wobei auch hinter dem Kodak-Revival ein Startup-Unternehmen steckt) im Kameramarkt vertreten waren/sind, stellt sich mir die Frage, wann sich endlich ein Fremdhersteller dazu aufrafft, eine Kamera mit FE-Bajonett auf den Markt zu bringen. Meines Wissens hat Sony den Standard analog zum MFT-Konsortium offen gelegt, außerdem dominiert man den Sensormarkt sowieso, was nahe legen würde, dass auch in einem Modell von Hersteller XYZ ein Sony-Chip verbaut werden würde.

 

Nahe läge aus meiner Sicht zum Beispiel ein digitales Contax-Revival - eine Kamera von Zeiss im Messsucher-Design mit Vollformatsensor, die ein wenig anders aussähe und funktionierte (Stichwörter Menüführung und Bildqualität), als die Sonys - aber mit E-Bajonett, damit sie zu den hauseigenen Batis-Objektiven und zu den Loxias und auch zu den Sony-Zeiss-Gläsern und den G-Master-Linsen passt.

 

Zur Erinnerung: Vor gut 40 Jahren war die Contax nach dem Zusammenbruch der deutschen Kameraindustrie eine durch ein Joint Venture von Zeiss und Yashica entstandene Edelversion der Yashica mit gleichem Bajonett (wobei man allerdings bei Zeiss später den Yashica-Weg zum Autofocus mit "aufgebohrtem" Bajonett nicht mitging). Dann wurde Yashica von Kyocera (einen auf Keramik-Anwendungen spezialisierten Industrieriesen) geschluckt. Dem Anfang der 2000er Jahre neu entwickelten Contax-N-System mit rein elektronischem AF-Bajonett à la Canon war kein langes Leben mehr beschieden, weil Kyocera von heute auf morgen die Kamera-Produktion beendete und Zeiss im Regen stehen ließ.

 

Also eigentlich höchste Zeit, dass Contax zurückkehrt. Weiß jemand, ob Zeiss inzwischen die Rechte an dem Markennamen wieder hat? Die hatte Kyocera sich per Vertrag gesichert und wollte sie nicht herausrücken, obwohl unter dem Namen keine Kameras mehr gebaut wurden und werden.

 

Deshalb musste auch diese schöne, 2004 vorgestellte Kamera unter dem (zugegeben auch historischen) Label "Zeiss Ikon" auf den Markt kommen. So etwas mit FE-Bajonett, dem 42-Mpix-Sony-Sensor und in "Zeiss-typischer" Qualität fände ich fein...

 

Gruß, Hans

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Ahhhh. Danke für die Richtigstellung. Wobei ich mir angesichts der sehr engen Verbindungen zwischen Zeiss und Sony dennoch vorstellen könnte, dass eine digitale "FE-Contax" nicht reine Science Fiction bleiben müsste. Hasselblad hat ja auch schon einmal umgelabelte Sony-Kameras verkauft, leider waren die viel zu teuer und die letzten wurden meines Wissens   gnadenlos verramscht.

 

Hinter einem Contax-Revival müsste freilich schon ein gewisser Anspruch stehen, nur ein anderes Design und ein neuer Name reichen heute (siehe oben) längst nicht mehr aus, wenn man an das Geld der Fotowütigen will. Und Sony verkauft ja die eigenen Kameras im Grunde auch schon zum Premiumpreis. Dass die neue A99II weniger als die Canon EOS 5 Mk IV kostet, obwohl sie mehr kann, ändert nichts daran, dass über 3500 Euro schon eine Menge Geld sind...

 

Gruß, Hans

bearbeitet von Stereohans
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Das Knowhow zum digitalen Kamerbau müsste vorhanden sein, die Technik inklusive Sensor müsste irgendwo eingekauft werden und dies alles mit mehr Funktionen und einem ähnlichen Preis. Im 1"- oder mFT-Bereich mag sich das rechnen. Und wie schon bemerkt, ein Relabel a la "Meyer-Görlitz" auf eine Kamera-Entsprechung mag nicht ausreichen.

Man hatte übrigens die A7 damals schon als digitale Contax bezeichnet.

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Als alter Contaxianer würde ich das natürlich begrüssen. Aber eben:

 

ein Relabel a la "Meyer-Görlitz" auf eine Kamera-Entsprechung mag nicht ausreichen.

 

Nur ein "Contax"-Label auf einer Sony- oder XY-Kamera würde mir wirklich nichts nützen. Da müsste dann schon ein ganzes System dahinterstehen. Die Zeiss-Contax-Objektive haben sich, neben ihrer für die damalige Zeit grössteneils hervorragenden Bildqualität, z.B. auch durch weitgehend gleiche Filterdurchmesser oder gleich breite und gleich weit vom Fokus-Ring entfernte Blendenringe ausgezeichnet. Eben ein richtiges *System*, nicht das seltsame Sammelsurium, das wir heute (nicht nur) bei Sony erleben.

 

Man hatte übrigens die A7 damals schon als digitale Contax bezeichnet.

 

Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Wo sieht man denn da einen Bezug? Optisch hat in meinen Augen die Fuji X-T1 grosse Ähnlichkeit mit einer Contax, und auch den Systemgedanken finde ich dort viel eher wieder...

 

Gruss

Bezier

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Wozu soll das denn gut sein?

 

Da wäre da ein Minolta-revival weitaus

Sinnvoller. Deutlich mehr Fans und

endlich wieder ergonomische Body's. ;)

 

Es setzt sich aber nicht immer das (nach Meinung der Anwender) beste durch. Sondern eben das beste Geschäftsmodell und das modernste Markenimage. Im Digitalzeitalter ist das mit der Elektronik offenbar auch nur durch einige wenige Giganten à la Canon und Sony zu stemmen. Nikon könnte schnell blöd darstehen, da sie von Kameras allein leben, und die übriggebliebenen wie Pentax und Oly kämpfen ums überleben, da der schrumpfende Kameramarkt (nach 10J Traum-wachstum) immer weniger vom Kuchen hergibt.

bearbeitet von alba63
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Hmmm verklickerte nicht Haselblöööd in den vergangenen Jahren äusserrlich getunte Sonys zum mind dem doppelten Preis.....

 

Habe ich oben geschrieben. Am Ende, nach Produktionseinstellung, gab es übrigens die Hasselblad Lunar, anzuschauen hier, für weniger Euros als das Nex-7-Original, auf dem sie basierte. Dass die komischen "Zahnräder" ergonomisch eine Katastrophe waren, wollen wir hier nicht mehr vertiefen. Als Einstandspreis standen damals jedenfalls irgendwas um die 6000 oder 8000 Euro zur Diskussion - für Technik, die beim Erscheinen der Lunar bereits veraltet war.

 

Und genau das sollte eben aus meiner Sicht nicht passieren, wenn es ein Contax-Revival gibt. Das leider "dank" Kyocera nur sehr kurzlebige Contax-N-System war technisch sehr vielversprechend, es hatte zum Beispiel seinerzeit den größten Bajonettdurchmesser aller SLR-Systeme, größer als Canon EF. In meinem Besitz befinden sich eine N digital und eine N1. Das sind nicht die schnellsten, aber neben der Leica R9 gewiss die solidesten Spiegelreflexen, die ich je hatte.

 

Was mich an den 7er Sonys stört, ist die ziemlich filigrane Bauweise. Das wäre die Chance für einen Contax-Sony-Klon, eine etwas andere Philosophie zu vertreten. Deshalb müssen es noch lange keine "Klopper" à la EOS 1DX werden (ein mörderschweres Monster) - aber das, was die Amerikaner "sturdy and rugged" nennen, wäre für den Profieinsatz schön. Und dafür würde ich auch ein paar Euro mehr ausgeben wollen, wenn das Endergebnis passt... Denn dann bleibt auch die Kamera ein paar Jahre länger im Einsatz.

 

Gruß, Hans

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kleinbild war doch immer nur eine krücke, ein lückenbüßer, für die, die sich eine richtige profi-cam (mittelformat) nicht leisten konnten - mit etwas glas dazu brauchtest du für eine hassi den gegenwert eines autos der oberen mittelklasse

 

und die produktzyklen der cams werden kürzer, nicht länger, nach einer handvoll jahre sind sie schon veraltet, du hast glück wenn das alte glas noch auf die neue cam paßt, und insbesondere auch optisch noch gut genug ist...

 

noch hat canikon den sportreportage markt (und damit einen noch größeren anhang an möchtegern-profis) in der tasche

 

wenn die 1dx zu groß ist kann man über eine d500 nachdenken

 

und wem die a7* zu filigran ist, der nimmt den hochformatgriff dazu, dann ist das teil voll griffig (aber leider auch ungefähr so schwer wie eine x1d - und deren sensor ist auch nur marginal besser)

 

und warum eigentlich kein rollei-revival?

so übel waren die doch auch nicht  ;)

 

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und warum eigentlich kein rollei-revival?

so übel waren die doch auch nicht ;)

Eine neue Mittelformat Rollei "made in China" wie die Stative und Action Cams, die jetzt unter diesem traditionsreichen Namen verkauft werden? Na,ja... weiss nicht ob der Markt darauf gewartet hat. Aber Rollei hat ja schon in den Siebzigern die Fertigung der Rollei 35 nach Singapur ausgelagert. Das ist auch fast China. Hat von daher eine gewisse Tradition. bearbeitet von Gast
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kleinbild war doch immer nur eine krücke, ein lückenbüßer, für die, die sich eine richtige profi-cam (mittelformat) nicht leisten konnten - mit etwas glas dazu brauchtest du für eine hassi den gegenwert eines autos der oberen mittelklasse

 

Ich hatte das alles und die Contax 645 mit guten Zeiss-Objektiven besitze ich heute noch. Da war übrigens Anfang der 2000er Jahre noch einmal ein übergreifender Systemgedanke in die Tat umgesetzt worden: Die Mittelformat-Objektive der 645 waren ebenso voll elektronisch hinsichtlich Blendenübetragung und AF wie die Kleinbild-Optiken der Contax N. Deshalb passten die großen Gläser via Adapter ohne Probleme an die Kleinbild-Bodies.

 

Mittelformat mit Profikamera gleichzusetzen und alles "darunter" als "Krücke" anzusehen, finde ich allerdings nicht zielführend. Zu analogen Zeiten gingen auf einen (Roll-) Film deutlich weniger Aufnahmen als auf einen Kleinbildfilm. Und bis vor kurzem (vor der neuen Hassi und der neuen Fuji) waren Mittelformat-Kameras (auch digitale) in praktisch jeder Hinsicht langsamer als ihre Kleinbild-Gegenstücke: Kleinerer ISO-Bereich, deutlich langsamerer AF (weil viel mehr Glas bewegt werden muss) und durch die schiere Größe bedingt auch viel umständlicheres Handling. Als Profi muss ich auch und gerade Sport und andere Situationen mit sich schnell bewegenden Objekten fotografieren - dafür ist aber eine Mittelformat-Kamera in etwa so geeignet wie eine Mercedes S-Klasse für Geländefahrten.

 

Das war ja einer der Gründe für den neu entfachten Pixelwahn, der uns irgendwann in naher Zukunft ziemlich sicher einen Kleinbild-Sensor zwischen 72 und 100 Megapixeln bescheren wird: Die Auflösung des Mittelformats ins Kleinbild zu übertragen. Davon, dass dann schon ab relativ großen Blenden Beugungsunschärfen entstehen und diese Sensoren sehr schnelle Zeiten brauchen, damit es keine Verwacklungsunschärfen gibt, redet derzeit niemand.

 

Ein Letztes: Manchmal hat es doch noch einen gewissen Sinn, Euro-Preise in die alte Mark umzurechnen. Dann kommt man nämlich bei einer A7rII mit 24-70/4.0 und 70-200/4.0 auch schon auf 11 000 bis 12 000 Mark. Dafür gab es früher ein kleines Auto. Heute sollen mit den besagten Geräten "Foto-Enthusiasten" angesprochen werden, die Profi-Liga (G Master) ist noch viel teurer...

 

Gruß, Hans

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