178 Jahre altes Objektiv soll für Digitalkameras wiederbelebt werden

micharl · 15. April 2016

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Nachtrag zu den Preisen des Trioplans:

Das Trioplan wurde 1958 für 102,- DM (alles Westpreise) angeboten. ein Jena T (Tessar 2,8/50mm) mit Springblende kostete in diesem Jahr 275,- DM, ein Schneider Xenar 1.9/50mm mit Druckblende 425,-. Das letztes Jahr von Neu-Meyer als Nachbau zu 1400,- Euronen herausgebrachte Trioplan 2,8/100 kostete 254,- DM. Billigste Linse im Angebot des "Interzonen-Großhändlers" Giebe in Wernau war das Ludwig Meritar 2,9/50 für 52,- DM, Spitzenreiter waren ein Tele-Iscaron 2,8/180 für 600,- und ein Tele -Quinar 4,5/300 für 795,-.

Ein kleiner Angestellter oder ein Grundschullehrer trug damals monatlich um die 400,- DM nach Hause. Die Leica M2, für die ich nur den Preis von 1963 greifen kann, kostete in diesem Jahr als Gehäuse 612,- DM, das Elmar 2,8/50 dann noch einmal 160,-, und das Summicron 2/50 kostete 360,- Emmchen.

Kleinkram · 15. April 2016

Hast Du einen alten Photo-Porst-Katalog, nach dem ich damals meine Kamera gewählt habe?

bearbeitet 15. April 2016 von Kleinkram

Aaron · 15. April 2016

Wer analytisch herangeht wird keine Freude am Trioplan haben, ich finde beide, das 2,8 / 100 und das 2,9 /50 nur geil und ich freue mich auf die Resultate mit den beiden.

micharl · 16. April 2016

Hast Du einen alten Photo-Porst-Katalog, nach dem ich damals meine Kamera gewählt habe?

Ich hab da so diverses Papierzeug... Die Preise für die Objektive habe ich aus einer Preisliste des Großhändlers Giebe, die für die Leica aus dem 176-Seiten starken Katalog "Cameras aus gutem Hause" - das war ein Gemeinschaftskatalog 1963 des deutschen Photo-Fachhandels, der von verschiedenen Häusern "personalisiert" wurde.

Wenn du verrätst, welche Kamera Du damals ausgesucht hattest, sehe ich nach, ob ich ein Bild einer entsprechenden Katalogseite finden und einstellen kann.

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**Viewfinder** · 16. April 2016

Ich hab da so diverses Papierzeug... Die Preise für die Objektive habe ich aus einer Preisliste des Großhändlers Giebe, die für die Leica aus dem 176-Seiten starken Katalog "Cameras aus gutem Hause" - das war ein Gemeinschaftskatalog 1963 des deutschen Photo-Fachhandels, der von verschiedenen Häusern "personalisiert" wurde.

Wenn du verrätst, welche Kamera Du damals ausgesucht hattest, sehe ich nach, ob ich ein Bild einer entsprechenden Katalogseite finden und einstellen kann.

Gibt's den Katalog irgendwo als pdf zum Download? Oder einen Link für den Download anderer alter Kataloge? Das wäre super!!!

micharl · 16. April 2016

Gibt's den Katalog irgendwo als pdf zum Download? Oder einen Link für den Download anderer alter Kataloge? Das wäre super!!!

Nicht daß ich wüsste. Den Wegert-Katalog und einige andere schleppe ich tatsächlich schon seit über 50 Jahren mit mir herum, anderes habe ich bei Ebay erstanden, als es noch keine Mondpreise waren.

Einen "Cameras aus gutem Hause" - von Wegert, aber aus einem anderen Jahr, gibt es im Moment für 39€. Auch Photo-Porst ist zu haben.

Ich sehe gerade, daß es die Porst-Kataloge teilweise auch online und sogar auf CD-Rom gibt:

http://www.kamera-geschichte.de/files/porst_kataloge_d.htm Und hier gibt es auch "Cameras aus gutem Hause" von einem Düsseldorfer Händler als PDF: http://www.aphog.de/werbung/?p=2045 Ich denke, bei meiner letzten Recherche vor ein paar Jahren gab es die noch nicht.

micharl · 16. April 2016

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Für Bilder mit dem Trioplan ist mir das Wetter heute zu trübe - das gibt keine gescheiten Bubbles. Aber hier ein Bild vom Trioplan. Das ist mein ältestes Exemplar, wohl aus der frühen Nachkriegszeit, entweder gar nicht vergütet oder sehr dünn/abgeputzt.

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qilin · 16. April 2016

Danke für den Link - da werden alte Erinnerungen wach... In einem Katalog aus dieser Zeit war ich damals von der Contarex besonders fasziniert -

viele Jahre später hatte ich dienstlich zwei davon zur Verfügung - und als ich das Haus verließ, wurde 'der ganze Krempel weggeschmissen'...

bearbeitet 16. April 2016 von qilin

Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

Moreorless · 24. April 2016

Nach einem nur kurzen Versuch würde ich vermuten, dass das Bubble-Bokeh vom Trioplan simulierbar ist. Wenn jemand genügend Geduld und Zeit investieren würde.

Mit genug Geduld und Zeit lässt sich so gut wie alles simulieren. Darum geht es aber nicht. Wieso unzählige Stunden am PC statt mit der Kamera in der Hand verbringen? Ich weiß nicht wie es anderen hier geht, mir macht aber das Fotografieren Spaß. Das Bearbeiten ist nur ein notwendiges Übel, welches mir kaum Spaß macht.

Ich bin kein Fan von Soap-Bubble-Bokeh oder Petzval-Look, wäre ich aber reich würde ich mir diese Lomo-Linse kaufen. Wenn aus keine anderen Grund, dann eben weil mir dieser Messing-Look gefällt.

**Viewfinder** · 24. April 2016

Danke für den Link - da werden alte Erinnerungen wach... In einem Katalog aus dieser Zeit war ich damals von der Contarex besonders fasziniert -

viele Jahre später hatte ich dienstlich zwei davon zur Verfügung - und als ich das Haus verließ, wurde 'der ganze Krempel weggeschmissen'...

Die Contarex war tatsächlich eine faszinierende, einmalige Kamera! Ich habe immer noch das uhrwerkartige Auslösegeräusch in den Ohren, das anders war als bei allen anderen Kameras...

Auch ich Idiot habe meine zwei Contarex (Zyklopenauge und eine schwarze Contarex super mit ein paar Objektiven) verscherbelt. Ich könnte mich heute in den A.... beissen!

bearbeitet 24. April 2016 von Viewfinder

micharl · 25. April 2016

Nachdem das Wetter sich deutlich aufgehellt hat, hier jetzt drei Aufnahmen mit dem Meyer 50/2.9 Das Objektiv ist das oben abgebildete, als Kamera kam zwei mal die GX7 und einmal die A7 zum Einsatz. Alle Bilder sind mit DX0 aus dem RAW entwickelt, um das Objektiv möglichst gut aussehen zu lassen.

Aufnahme 1 Um das Bubble-Bokeh zu bekommen, braucht man natürlich zunächst einmal viel Bokeh - also möglichst nahe dran, und Blende weit auf. Dementsprechend wenig Schärfentiefe hat man. Für Gesichtsporträts vor geeignetem Hintergrund dürfte es aber reichen.

Aufnahme 2 Bei Normalaufnahmen ohne Bokeh zeichnet das Objektiv bei kleiner Blende das MFT-Format fast völlig scharf aus. Die Schärfe in der Mitte ist ordentlich bis gut.

Aufnahme 3 An der A7 mit dem Kleinbildformat, für das das Objektiv ursprünglich gerechnet war, ist die kleinere Bildmitte bei kleiner Blende nachgerade sensationell gut. Dann setzt schnell ein Schärfeabfall ein, und es gibt CAs reichlich. Aber mehr kann man von einem unvergüteten Vierlinser auch kaum erwarten.

Objekte vor der Schärfeebene, die im Bokeh abgebildet werden, erzeugen zumindest bei kleinerer Blende anscheinend keine Bubbles.

Insgesamt ist das Objektiv, was man bei den hier gezeigten Aufnahmen nicht sieht, ziemlich empfindlich für Gegenlicht und zeichnet dann sehr flau.

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gbkon34 · 29. April 2016

Also, das Trioplan 2,9 50 ist wirklich eine charaktervolle Linse die viel universeller einzusetzen ist als z.B. das 2,8 100er. Mit Teleconverterist der Bubbleeffekt auch nicht schlecht. Leute die so ein Objektiv gut finden lieben ja gerade diese unperfekte Abstraktion. Und je klinisch perfekter die Fotografie heute wird umso interessanter diese Experimente. Ob man dafür solche Unsummen ausgeben muss, weiss ich nicht, aber eine Bereicherung des Angebots ist das allemal.

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bearbeitet 29. April 2016 von gbkon34

Neto-Zeme · 4. Mai 2016

Das Gleiche kommt in etwa raus, wenn man drei Bilder minimalst verschoben ineinanderkopiert, heftig JPEG-komprimiert und dann weichzeichnet. Und dafür bezahlt man solche Preise? Das muss die Leica-Symptomatik sein: Funktionen weglassen, Preise rauf. Iwann gibt's nen Leica-Stein für 1 Mrd €. Oder Einlinser für den gleichen Preis.

Aaron · 13. Mai 2016

Meyer Optik Görlitz Trioplan 2,8/100: