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Pixel-Masochismus


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Pixel-Peepen ist für mich der "Fluch der Digitalfotografie". Warum?

Da hat man Bilder (selbst mit dem Altglas, gar dem vielgeschmähten Kit-Objektiv oder dem Igittigitt-Suppenzoom), die wirken in der Monitoransicht, bei Prints so um 18x24 (die man traditionell immer schon als ziemlich groß empfunden hat) oder in DIN 4 (das ist gut und gern ein ganzseitiges Magazinbild, über die sich Fotografen stets freuen, wenn ihr Bild SOO groß gedruckt wird), die wirken in diesen veritablen Größen ordentlich scharf, technisch einwandfrei und brillant. Fotograf(in) freut sich    :)

Dann kommt man auf die Idee das Ganze mal auf 1:1 im Ausschnitt mikroskopisch bis in die Ränder durchzuscrollen. Und mit einem Schlag stellt sich der große Frust ein: da sind CA's an einem vom Gegenlicht durchfluteten Ästchen wahrnehmbar, Grashalme mit Zigarrettenkippen (die man in der Vollansicht gar nicht wahrgenommen hat) wirken plötzlich an den Bildrändern etwas matschig, man kann nicht mal die Marke der weggeworfenen Kippe in 3:1 erkennen: Mist, verdammter! Das Bild taugt nichts, ist plötzlich für die Tonne...ein Premium-Prime für 1.000€ + muss nun doch unbedingt her, dann wird alles "besser", hoffentlich. Fotograf(in) ist frustriert   :eek:

In der Analogfotografie war normalerweise der obere Anschlag des Vergrößerungskopfes an der Einstellsäule das Maximum des "Peepens". Da kamen einem sogar die heute völlig unakzeptablen Analogvergrößerungen noch ziemlich scharf vor. Nur mit extremen Maßnahmen wie dem Schwenken des Vergrößerungskopfes nach hinten und dem Projizieren vom Tisch auf den Boden oder dem horizontalen Schwenken und Projizieren an die Wand wäre man auf heute üblichen Pixel-Peeping-Maßstäbe gekommen. Das hat man in der Dunkelkammer meist niemals gemacht oder doch äußerst selten mal (es sei denn der arme Laborant litt unter psychisch relevanten Verhaltensstörungen).

Warum nur ist man heute mit üblichen Vergrößerungsmaßstäben im normalen Bereich bis rauf auf DIN 3 zur Beurteilung fotografischer Qualität nicht zufrieden? Warum wird die Qualität von Sensoren und Optik erst durch Pixel-Peepen beurteilbar, in Plakat-Maßstäben, in denen die Allerwenigstens jemals ihr Foto drucken? Es muss Pixel-Masochismus sein! Oder?

bearbeitet von Viewfinder
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Denke, der Grund ist meist https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz . Wer sich was besseres / teureres als ein Kit-Objektiv leistet, erwartet, dass neben den 'Eckwerten' (z.B. lichtstärker) auch mindestens mal mehr Schärfe drin sein muss... also will man sich selbst seinen Kauf durch Pixelpeepen schönreden.

 

Und dann erst geht das Problem richtig los: Man entdeckt andere schlimme Dinge... Dinge wie Dezentrierung, wo man vorher gar nicht wusste, was das ist...

 

Bin mir sicher, dass richtiges Pixelpeepen erst dann auftritt, wenn man über die reine 'Kit-Kaufphase' drüber ist. In dieser Phase peeped man höchstens mal z.B. die 'neue Kit-MFT' mit der 'alten Kompakten' oder Smartphone. Hier hört das Pixelpeepen häufig schnell auf, weil die neue klar gewonnen hat... und man Pixelpeepen wieder vergisst... bis dann mal was anderes als 'Kit' kommt...

 

Woher ich das schliesse? War bei mir zumindest so... ;)

bearbeitet von kirschm
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bei mir hängen in der Wohnung einige Bilder als 150*50, 120*80, 90*60, 75*50, 60*60 Formate, da darf man schon mal genauer hinschauen.....(und ja, auch einige 60*40 und kleiner gibt es auch noch) 

 

Entspricht das jetzt schon 100%  Ansichten    :rolleyes:

 

Cheers, Tjobbe

 

P.S. Für Fotobücher DIN4 akzeptiere ich auch Fotos aus dem Smartphone   ;)

bearbeitet von tjobbe
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Pixel-Peepen ist für mich der "Fluch der Digitalfotografie". Warum?

Da hat man Bilder (selbst mit dem Altglas, gar dem vielgeschmähten Kit-Objektiv oder dem Igittigitt-Suppenzoom), die wirken in der Monitoransicht, bei Prints so um 18x24 (die man traditionell immer schon als ziemlich groß empfunden hat) oder in DIN 4 (das ist gut und gern ein ganzseitiges Magazinbild, über die sich Fotografen stets freuen, wenn ihr Bild SOO groß gedruckt wird), die wirken in diesen veritablen Größen ordentlich scharf, technisch einwandfrei und brillant. Fotograf(in) freut sich    :)

 

...

 

Warum nur ist man heute mit üblichen Vergrößerungsmaßstäben im normalen Bereich bis rauf auf DIN 3 zur Beurteilung fotografischer Qualität nicht zufrieden? Warum wird die Qualität von Sensoren und Optik erst durch Pixel-Peepen beurteilbar, in Plakat-Maßstäben, in denen die Allerwenigstens jemals ihr Foto drucken? Es muss Pixel-Masochismus sein! Oder?

 

 

Das ist ein wenig wie in der HiFi Branche (das habe ich auch schon hinter mir :) ) wo man immer paranoider wird, wenn man bei der Panflöte die Anblasgeräusche und beim Saxophon die Geräusche der Klappen nicht hört ....

 

Eigentlich wäre es der Musik eher zuträglich, solche Nebengeräusche auszublenden, aber weil man weiss, dass sie da sind und die Tests immer wieder erwähnen, dass man die auf Gerät XY hört, muss man das jetzt zuhause ebenfalls nachvollziehen.

Wenn man dann am Ende seines Bankkontos (oder der Geduld der Gattin) angelangt ist, verlegt man sich auf skurile Sachen, wie sauerstofffreie Kabel, daumendicke Verbindungskabel (obwohl es nach den extrakurzen Kabeln innerhalb des Geräts mit Klingeldraht weitergeht) und die Umgestaltung des Wohnzimmers.

 

Diese Mühne will man dann aber auch hören ... und dann geht man weg von der Musik, die einem eigentlich gefällt, kauft audiophile Platten, die so sauber klingen, dass es nur noch langweilig ist und auf denen zum Teil echt seltsame Musik ist .... nur um zu spüren, dass man doch noch ein wenig Wohlklang aus seiner Anlage gekitzelt hat.

 

... irgendwie ist das wie ritzen, nur weniger blutig.

 

 

Im Fall der Fotografen ist am Anfang immer die Schärfe das Kriterium .. teilweise ohne zu wissen was Schärfe eigentlich ist und dass man sie auch durch Ausarbeitung bekommt.

Mit der Schärfe kommt der Hunger nach Auflösung, es kann ja nicht sein, dass das bei der Vergrösserung schon unscharf wird.

 

Danach sucht man nach Artefakten und Randabfall ... CAs sind tatsächlich nervig, aber in vielen Bildern nahezu unsichtbar ... wenn man nicht in 200% Ansicht durchs Bild scrollt.

 

Wenn man dann erst beim suchen von Bildfehlern angelangt ist und die Dezentrierung entdeckt hat, wird es gänzlich unerträglich, kein Objektiv ist noch gut genug, man muss aussortieren ... 5 bestellen, 4 zurückschicken ... nur um dann festzustellen, dass in den meisten Bilder eine Dezentrierung keine Rolle spielt.

 

Hat man erst mühsam die Bildfehler gefunden, sieht man sie in jedem Bild und wird nicht mehr froh.

 

Das ist dann der Punkt, wo einem aus der Selbstzerfleischung nur noch ein Hobbywechsel hilft.

 

 

Ich bin ja schon relativ lange in Fotoforen unterwegs und war vorher auch in Fotoclubs ... diesen Werdegang sah und sehe ich wirklich oft.

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100 % Ansicht? Ist doch von gestern, dank 4/5K sind dafür schon längst 200 % nötig. ;)

 

Seitdem ich einen 5K-Monitor betreibe, kann ich (endlich) ein Bild mit allen Details auf mich wirken lassen, ohne in eine Zoom-Ansicht gehen zu müssen.

 

Gerade die Bildbetrachtung an einem Monitor geringer Auflösung (WQHD an 27 Zoll etwa) hinterlässt ständig den Eindruck unzureichender Schärfe (die Kombination Auge / Gehirn spürt aus "Erfahrung", dass es höher auflösen kann als ihm dargestellt wird) - die Spielerei mit Zoomstufen und die nachfolgende Frage nach mehr Pixeln an der Kamera zu erhöhen ist eine (mögliche) Reaktion auf diese Unzufriedenheit - wenn auch die verkehrte (andere Anwendungen wir Druck in Postergröße jetzt einmal bewusst ausgeblendet).

 

Ich habe nun seit über einem Jahr einen 27 Zoll / 5K Monitor und die Frage nach mehr Pixeln hat sich für mich erledigt: Bereits die 16-24 MPix moderner Sensoren haben zusammen mit diesem Monitor eine Grenze der Darstellungsqualität erreicht, an der auch das Auflösungsvermögen meiner Augen nicht mehr zulässt.

 

Um aber bei diesen Verhältnissen dann auch sehr gute Ergebnisse zu erzielen, wird der Schwerpunkt weg von den Pixeln hin zur optischen Qualität des Systems gelenkt: Die Kette Sensor-Monitor wird schon fast wie ein optisches, "analoges" System wahrgenommen. Der von Apple in diesem Zusammenhang eingeführte Begriff des "Retina-Displays" mag einigen als Werbetrick erscheinen, für den, der die Erfahrung mit diesen Produkten hat, beschreibt sie die Situation wirklich perfekt: Die Pixel verschwinden förmlich, man meint, in ein "analog projiziertes Dia auf einer Art Leuchttisch mit Vergrößerungseinrichtung" zu blicken. Hat man diese Erfahrung einmal verinnerlicht, wirkt der Blick auf "herkömmliche Auflösungen" (Full HD, WQHD) wie der Blick in eine Pixelgrafik der 80-er Jahre: Erste Reaktion: Da ist was defekt, so als wenn man beim Bildbetrachter (in LR etwa) die Umschaltung der Vorschauauflösung auf die finale Auflösung erwartet - aber es kommt nichts.

 

Dezentrierte Objektive, mäßige Kitobjektive oder ShSh-belastete Aufnahmen "springen einem förmlich  ins Auge". Supergute Aufnahmen natürlich auch: Da "ploppt" es so richtig. Ein Traumzustand    ;)

 

Umsomehr bin ich überrascht, dass dem Thema Monitor nicht viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird - hier kann ich Welten an Verbesserungen erzielen, wogegen sich die Wechsel der Sensorgenerationen wie Schritte im Bereich des Feintunings "anfühlen".

 

 

Hans

bearbeitet von specialbiker
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Warum nur ist man heute mit üblichen Vergrößerungsmaßstäben im normalen Bereich bis rauf auf DIN 3 zur Beurteilung fotografischer Qualität nicht zufrieden?

 

Bis A3 möchte ich in sehr guter Qualität drucken können. Das sind, ausgehend von hohen 300 dpi, ca. 4960x3500 Pixel und das wiederum passt gut zu meinen Kameras (a6000 und A7) mit 6000x4000 Pixeln (etwas Spielraum für Ausschnittskorrektur bleibt rechnerisch).

Nun muss sicher nicht jedes Pixel bis in die Ecken perfekt scharf sein, die 1:1-Ansicht zeigt aber schön, wie scharf oder schwammig das Bild auf Pixelebene ist. Von anständigen Festbrennweiten erwarte ich schon, dass die so einigermaßen pixescharf sein können, wenn etwas abgeblendet. Bei Zooms akzeptiere ich auch (je nach Preisklasse), dass die etwas kontrastärmer und/oder nicht ganz pixelknackig sein können (z.B. SEL55210).

 

Neben nüchternen Rechnereien würde ich aber auch den Spaßfaktor nicht unterschätzen. Die Detailfülle von knackscharfen 24MP-Bildern hat was, und ist sicher imposanter bei noch höheren Auflösungen.

 

 

 

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Ich habe vor kurzem ein Bild auf 75 x 100 cm entwickeln lassen. Aufgenommen mit der Olympus XZ-1 bei Blende 2.0, nur minimale RAW-Nachbearbeitung (nicht nachgeschärft, Kontrast niedrig gelassen).

 

Am Monitor bin ich wenig am Pixelpeepen und das Bild sieht am Bildschirm, wenn man nicht in die 100% Ansicht reingeht, super aus. Als Ausdruck wurden aber auf einmal die Grenzen des Objektivs bei Offenblende sowie des kleinen Sensors sichtbar. Und schon bin ich auch in den Strom des Pixelpeepens hineingeraten. Eigentlich quatsch, denn aus einem üblichen Betrachtungsabstand wirkt das Bild super. Man darf nur nicht aus unter einem Meter Entfernung gucken. Macht der Normalsterbliche ja auch nicht.

 

Man muss sich nur oft genug in Foto-Foren aufhalten und man kommt kaum noch daran vorbei, die Fehler bei den Bildern zu suchen anstatt das Gesamtbild wirken zu lassen.

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Man muss sich nur oft genug in Foto-Foren aufhalten und man kommt kaum noch daran vorbei, die Fehler bei den Bildern zu suchen anstatt das Gesamtbild wirken zu lassen.

 

Jein. Meiner Meinung nach ist die technische Beherrschung der Fotowiedergabe im Detail ein Faktor, der dann auch die Bildwirkung in der Gesamtsicht maßgeblich beeinflusst. Wer bestrebt ist, die Wirkung eines Bildes (in Gesamtsicht) nicht dem Zufall zu überlassen, wird um die sorgfältige Abstimmung aller beteiligten Faktoren nicht herumkommen - in den meisten Fällen jedenfalls, abhängig natürlich auch vom Bildinhalt.

 

Und da sind die Infos, die in Fotoforen zu dem Thema ausgetauscht werden, eine sehr gute Voraussetzung, zumindest für den "Amateur". Ich schreibe bewusst "Voraussetzung": 

 

Fotografisches Können setzt vieles voraus: Die Pixelpeeperei gehört ein Stück weit dazu, sie darf nur nicht zum Selbstzweck werden.

 

 

Hans

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Jein. Meiner Meinung nach ist die technische Beherrschung der Fotowiedergabe im Detail ein Faktor, der dann auch die Bildwirkung in der Gesamtsicht maßgeblich beeinflusst. Wer bestrebt ist, die Wirkung eines Bildes (in Gesamtsicht) nicht dem Zufall zu überlassen, wird um die sorgfältige Abstimmung aller beteiligten Faktoren nicht herumkommen - in den meisten Fällen jedenfalls, abhängig natürlich auch vom Bildinhalt.

 

 

 

Nehme ich einen Kamerabody mit zwei Objektiven:

 

1) Kit-Objektiv

2) hochwertiges Objektiv

 

Bei gleicher Blende wird das Kit-Objektiv aller Wahrscheinlichkeit nach in den Ecken nicht so scharf sein, mehr vignetieren und mehr Verzeichnung haben. Der Gesamteindruck des Bildes wird dennoch ähnlich sein. 

 

Ich muss mich schon mit der Objektivqualität beschäftigen, damit mich bspw. etwas unschärfere Ränder oder auch eine Verzeichnung, bspw. bei einem Horizont oder einem Bild vom Meer, stört. Wenn es erst stört, ist natürlich klar dass es für mich auch individuell den Gesamteindruck des Bildes schmälert. Vermutlich, würde es bei mehr als 99% den Gesamteindruck eines Bildes nicht schmälern. Der Rest beschäftigt sich intensiv mit Fotoausrüstung und treibt sich, so wie wir, vornehmlich in Fotoforen rum. So jedenfalls meine Vermutung :-) 

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Nun muss sicher nicht jedes Pixel bis in die Ecken perfekt scharf sein, die 1:1-Ansicht zeigt aber schön, wie scharf oder schwammig das Bild auf Pixelebene ist. Von anständigen Festbrennweiten erwarte ich schon, dass die so einigermaßen pixescharf sein können, wenn etwas abgeblendet. Bei Zooms akzeptiere ich auch (je nach Preisklasse), dass die etwas kontrastärmer und/oder nicht ganz pixelknackig sein können (z.B. SEL55210).

 

Manchmal hilft es auch, von der "Gegenseite" her an die Sache heranzugehen: Oft habe ich Aufnahmen vor mir, die vom Licht, vom Motiv, also eigentlich vom Bildinhalt her große Erwartungshaltungen wecken, der Effekt des "Erstaunens" sich dann aber in der Gesamtbetrachtung wider Erwarten nicht einstellen will. Betreibe ich dann die "Ursachenforschung", dann komme ich zu dem Schluß, dass spezielle Objektive oder Sensoren das Bild limitiert haben (darunter auch das von Dir genannte SEL55210). 

 

Trotz bekannter Mängel in der Dynamikleistung sind es häufig Aufnahmen meiner Canon-Sensoren, die den von allen erstrebten "Wow" Effekt verursachen, und, um eine Formatdiskussion gleich im Keim zu ersticken: Tolle Ergebnisse erziele ich auch mit Hilfe meines MFT-Equipments, egal ob Sony oder Pana Sensor (super das Pana 12-35, noch sehr gut das 14-140ii, aber mit nur sehr geringer Trefferquote an wirklich guten Aufnahmen das Pana 100-300, eines der von mir ganz wenig eingesetzten Objektive). Und mit Sony KB Sensoren habe ich erstklassige Ergebnisse auch nur dann, wenn die Optik passt (was im Falle von Sony einer "gewissen Sorgfalt bei der Wahl der geeigneten Objektive" bedarf). Etwas enttäuschend meine Tests mit dem Sony 1Zoll Sensor (20MPix der RX10, vielleicht liegt's am Objektiv), erstaunlich gut eine (kompakte) Canon 1Gx mit nur 12 MPix, was dazu führt, dass ich meine auch hier schon mehrfach geäusserte Meinung, 16 MPix aktueller MFT Modelle wären zu wenig für einen 5K Monitor, gründlich revidieren muss.

 

Entsprechend habe ich für mich dann eine Art "Ausschlussverfahren" entwickelt, bestimmte Komponenten zu bestimmten Aufgabenstellungen nicht mehr einzusetzen. 

 

Was ich damit sagen will: Pixel Masochismus ist möglicherweise die naheliegende Reaktion auf generelle Unzufriedenheit mit seinem Equipment, die möglicherweise die Ursache in den eingesetzten Objektiven haben kann. Der vordergründige Grundsatz "viel hilft viel" dominiert wie in vielen anderen Bereichen auch das Fotogeschäft - damit will ich nicht sagen, dass die neue 50MPix Klasse eine Fehlentwicklung darstellen, sondern nur ausdrücken, das solche Sensoren nicht zur Lösung von Problemen geeignet sind, die an anderer Stelle entstehen. Nichts Neues eigentlich, hier schon tausendfach diskutiert.

 

Aber wussten wir eigentlich nicht schon lange, dass für einen guten Sensor auch ein gutes Objektiv erforderlich ist? 

 

 

Hans

bearbeitet von specialbiker
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@nightstalker

Der Audio-Vergleich drängt sich wirklich als Parallele auf. Und wenn man sich dann mitunter die Bilder exzessiver Pixelpeeper motivlich betrachtet, dann ist das wie Modern Talking hören auf der teuren Burmester- oder Teufel-Anlage

:lol:

bearbeitet von Viewfinder
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Nehme ich einen Kamerabody mit zwei Objektiven:

 

1) Kit-Objektiv

2) hochwertiges Objektiv

 

Bei gleicher Blende wird das Kit-Objektiv aller Wahrscheinlichkeit nach in den Ecken nicht so scharf sein, mehr vignetieren und mehr Verzeichnung haben. Der Gesamteindruck des Bildes wird dennoch ähnlich sein. 

 

Kommt darauf an  . . . 

 

Es gibt Motive, die "setzen sich gegen nahezu jedes Objektiv durch" und ergeben ein tolles Bild, andere sind "zickig" und können nur von einer hochwertigen Optik "zum Leben erweckt werden". Daher erleben wir immer tolle Aufnahmen, die selbst mit einfachstem Equipment entstanden sind, was den (Fehl-) Schluss verursacht, für gute Aufnahmen auch nicht mehr zu benötigen als ein Kit-Set, aber in durchschnittlichen Situationen wird die Ausbeute an "wirklich überzeugenden Aufnahmen" mit einem guten Objektiv deutlich höher sein.

 

Speziell die gezoomte Ansicht auf einem Monitor liefert zwar ein guten Blick auf Details einer Bildwiedergabe, Schärfe, Kanten (hier schneiden moderne Kitobjektive wirklich sehr passabel ab), verdeckt aber gleichzeitig die Schwächen in der Gesamtwirkung: (Mikro-) Kontraste, Farben gehen dabei gerne unter. So unterliegt man  der Täuschung, mit dem einfachen Kit doch eine ganz passable Lösung gefunden zu haben, braucht sich aber andererseits auch nicht zu wundern, wenn der Anteil an Aufnahmen, die beim Zuschauer den Wow-Effekt auslösen, oft gering bleibt.

 

Für letzteres, die Bewertung der Bildwirkung, verlasse ich mich übrigens gerne auf "Laien", die mit Fotozeugs ansonsten nichts am Hut haben.

 

Hans

bearbeitet von specialbiker
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Warum nur ist man heute mit üblichen Vergrößerungsmaßstäben im normalen Bereich bis rauf auf DIN 3 zur Beurteilung fotografischer Qualität nicht zufrieden? Warum wird die Qualität von Sensoren und Optik erst durch Pixel-Peepen beurteilbar, in Plakat-Maßstäben, in denen die Allerwenigstens jemals ihr Foto drucken? Es muss Pixel-Masochismus sein! Oder?

 

Das ist wie überall: Was technisch machbar ist, wird auch gemacht.

 

"Blumiger" ausgedrückt:

Why does a dog lick his balls?

Because he can.

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Das ist wie überall: Was technisch machbar ist, wird auch gemacht.

 

. . .  wenn auch nicht überall.

 

Was ich sagen will: Soll mir recht sein, wenn der technische Fortschritt Superlative bei den Sensoren ermöglicht, sofern die optische Seite des Systems nicht vernachlässigt wird. Das passiert(e) leider schon allzu oft, speziell wenn man das, was die Sensoren leisten, mit dem vergleicht, was die Objektive leisten.

 

Also werden wir doch recht häufig mit dem Satz konfrontriert: Was technisch machbar ist, wird nur dann auch gemacht, wenn es gut verkaufbar ist, und die quantifizierbaren Eigenschaften eines Sensors lassen sich leichter vermarkten als die teilweise auf subjektiven Eindrücken basierende Eigenschaft von Objektiven (Mikrokontraste, Farben, Bokeh). 

 

Es gibt zum Glück ausreichend Gegenbeispiele: Sensor werden auch qualitativ ständig besser, und  Sony's aktuelle Objektivoffensive zähle ich dazu, ebenfalls die schon seit Jahren fokussierte Sorgfalt bei der Entwicklung von Objektiven von Fuji, Olympus, Panasonic, . Richtig zu beschweren gibt's hier eigentlich nur sehr wenig   ;)

 

Verdammt, wollte doch viel lieber rummosern, und jetzt fallen mir nur positive Sachen auf    :eek:

 

 

Hans

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...Aufnahmen, die beim Zuschauer den Wow-Effekt auslösen, oft gering bleibt...

 

Ich behaupte mal, dass beim "normalen" Betrachter durch die hohe Aufläsung filigraner Details im Randbereich kein Wow-Effekt ausgelöst wird. Das bleibt der kleinen verschworenen Gemeinde von Pixel-Peepern vorbehalten. Das ist wie gegenseitiges "ball licking" im Privatclub. Dem Rest der Welt geht das beim Betrachten eines Bildes am A.... vorbei

 

bearbeitet von Viewfinder
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Ich behaupte mal, dass beim "normalen" Betrachter durch die hohe Aufläsung filigraner Details im Randbereich kein Wow-Effekt ausgelöst wird. Das bleibt der kleinen verschworenen Gemeinde von Pixel-Peepern vorbehalten. Das ist wie gegenseitiges "ball licking" im Privatclub. Dem Rest der Welt geht das beim Betrachten eines Bildes am A.... vorbei

 

 

Da bin ich bei Dir. Der Gesamteindruck macht die Wirkung.

 

 

Wer wegen der Randbereiche auf teure Objektive setzt, macht das entweder für spezielle Anwendungen und weiß was er tut, oder er wird früher oder später enttäuscht sein, dass ihn diese Investition nicht wirklich weitergebracht hat.

 

 

Hans

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Danach sucht man nach Artefakten und Randabfall ...

[...]

Hat man erst mühsam die Bildfehler gefunden, sieht man sie in jedem Bild und wird nicht mehr froh. [...]

 

Wie wahr. Und diese verdammten longitudinalen CAs (Bokeh-fringing) sehe ich auch heute noch überall, sie springen mir förmlich sofort ins Auge. Blöderweise bleiben auch die meisten der besten Objektive davon nicht gänzlich verschont.

Am besten gar nicht erst zu weit reinsteigern, dann muss man sich den Unsinn nicht wieder mühsam abgewöhnen ... ;)

 

 

Seitdem ich einen 5K-Monitor betreibe, kann ich (endlich) ein Bild mit allen Details auf mich wirken lassen, ohne in eine Zoom-Ansicht gehen zu müssen.

[...]

Die Pixel verschwinden förmlich, man meint, in ein "analog projiziertes Dia auf einer Art Leuchttisch mit Vergrößerungseinrichtung" zu blicken. Hat man diese Erfahrung einmal verinnerlicht, wirkt der Blick auf "herkömmliche Auflösungen" (Full HD, WQHD) wie der Blick in eine Pixelgrafik der 80-er Jahre: Erste Reaktion: Da ist was defekt, so als wenn man beim Bildbetrachter (in LR etwa) die Umschaltung der Vorschauauflösung auf die finale Auflösung erwartet - aber es kommt nichts.

 

Ich weiß, mir gehts nun seit ca. 1.5 Jahren genauso. Deshalb auch der augenzwinkernde Hinweis auf die 200 % Ansicht, da man bei weniger einfach nicht mehr "vernünftig" Peepen kann - und sei es lediglich der optimalen (artefaktfreien) Schärfung wegen.

 

Ich empfand diesen Sprung ebenfalls aus sehr deutlich, raus aus der Pixelwelt in eine überraschend analog anmutende. So manches "Problem" schwindet beträchtlich und andere Eigenschaften treten hervor - beispielsweise der viel deutlichere Übergang zwischen im Fokus liegenden und aus dem Fokusbereich laufenden Strukturen. Wie du bereits sagtest, wirken zahlreiche Bilder nun auch am Monitor eben deshalb erheblich plastischer (oder fehlfokussierter), selbst bei Nutzung recht kleiner Blenden. Dies, zusammen mit der weitaus "fließenderen Anmutung" ("pixelfrei"), fasziniert mich auch jetzt immer noch und ist nicht mehr nur an top Ausdrucken ersichtlich.

 

Von daher kann ich ebenfalls nur jedem ein hochauflösendes Display empfehlen, vor allem wenn man sich Fotos oft am Display ansieht.

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Obwohl ich Pixel-Peepen eigentlich für Blödsinn halte, bin ich im Endeffekt auch nicht frei davon.

Beim Import in LR sortiere ich natürlich die offensichtlich technisch unzureichenden Bilder aus. Mitunter bearbeite ich dann aber Bilder, die technisch gut aussehen...bis, ja BIS, ich dann mal in die 1:1-Ansicht gehe und mitunter feststelle, dass da doch Mängel sind. So wird aus einem Bild* mit dem man (technisch) durchaus zufrieden war, ein Bild das frustriert.

 

*Ein Bild, das natürlich auch hier in der ziemlich beschränkten Forenansicht durchaus fehlerfrei erscheinen würde. Ich würde sagen, dass ein Bild, das bereits in der Forenansicht erkennbare Mängel (Unschärfen/Verwackler etc) aufweist, gehört wirklich in die Tonne... und wandert bei mir bei der ersten flüchtigen Vorauswahl in den Papierkorb

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. . .  wenn auch nicht überall.

 

Was ich sagen will: Soll mir recht sein, wenn der technische Fortschritt Superlative bei den Sensoren ermöglicht, sofern die optische Seite des Systems nicht vernachlässigt wird. Das passiert(e) leider schon allzu oft, speziell wenn man das, was die Sensoren leisten, mit dem vergleicht, was die Objektive leisten.

 

Also werden wir doch recht häufig mit dem Satz konfrontriert: Was technisch machbar ist, wird nur dann auch gemacht, wenn es gut verkaufbar ist, und die quantifizierbaren Eigenschaften eines Sensors lassen sich leichter vermarkten als die teilweise auf subjektiven Eindrücken basierende Eigenschaft von Objektiven (Mikrokontraste, Farben, Bokeh). 

 

ach, ich meinte das ja viel banaler:

wenn Du analog fotografierst, kannst Du nicht pixelpeepen, also lässt Du es (Kunststück ...).

wenn Du digital fotografierst, kann Du es, also machst Du es auch. Reinzoomen ist einfach.

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