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Photographieren mit Projektionsobjektiven


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Mich hat es schon lange gereizt, einmal mit den Objektiven eines Diaprojektors zu photographieren. In meiner Jugend - schon einige Jahre her - habe ich es mal mit einer analogen Kamera erfolgreich probiert. Ich hatte einen wunderschönen Diaprojektor Leitz Prado 150 und da steckte ein Leitz Hektor 2.5/85mm drin, das sich herausschrauben ließ. Doch wie das Objektiv an die Kamera bekommen? Ich glaube, es war meine erste Spiegelreflex, eine EDIXA-Reflex.

 

Die Idee kam sehr schnell: 

Eine Papprolle sollte es tun und es wurde der Pappkern einer Klo-Rolle, alles freihändig mit dem Objektiv vor die Kamera gehalten, quasi meine erste Freelensing-Aufnahme. Objekt waren einige Eiszapfen am halb geöffneten VELUX-Fenster auf dem Boden. Was soll ich sagen, die Aufnahme hat mich begeistert, sehr scharf und die Farben wunderschön im Gegenlicht in den Eiszapfen. Aber die Papprolle war mir zu instabil und mußte mit dem Objektiv freihand gehalten werden.

 

Nicht dumm, schrieb ich frech an Leitz und schilderte mein Problem. Offenbar hatte man dort Verständnis für irre Ideen und schickte mir den separaten Tubus vom Leitz Prado. Doch der passte nicht an die Kamera und war dafür viel zu lang, weil das Auflagemaß der Edixa durch den Spiegelkasten zu groß war. Meine nächste irre Idee war, jetzt einen Feinmechaniker zu beschäftigen, der den Tubus auf die richtige Länge kürzte und an die Kamera anpasste. Ich fand keinen Feinmechaniker mit photographischer Ader, der das gewuppt hätte. Und so war die ganze schöne Idee schnell vergessen.

 

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Dies ist mein schöner Projektor mit dem Leitz-Objektiv. Und stellt Euch vor, jetzt fand ich ihn wieder in einer Abseite meines Hauses beim Aufräumen. Und da auch der Kofferdeckel darüber eingeklinkt war, hatte auch das Objektiv in den langen Jahren keinen Schaden genommen, hatte keinen Fungus und sah aus wie neu - eben Leitz-Qualität, wie ich mir einbildete. Der separate Tubus war auch dabei.

 

Es geht gleich weiter und ich hoffe, es ist Ansporn für andere, auch einmal in den Abseiten zu suchen?

 

LG

Hans-Joachim.

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Gleich nach dem Fund erinnerte ich mich an meinen damaligen Klorollenversuch und war schon wieder von meiner Idee besessen. Nur ging es jetzt viel schneller und viel stabiler.

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Ich fing an zu probieren. Der Tubus hatte ein Schraubgewinde mit dem er an dem Projektor befestigt war. Mich beißt der Affe, wenn das kein Leica-Gewinde ist, ein M39 Schraubgewinde? Ich hatte sogar einen Adapter dafür M39-NEX, in dem mein Voigtländer Heliar 4,5/15mm steckte. Schnell ausprobiert - es paßt, es paßt, es paßt!

 

Also das Hektor in den Tubus, Tubus an den Adapter, alles an die Kamera A7R2. Aber wird auch Unendlich drin sein? Nichts geht über Probieren! Aber inzwischen war es Mitternacht, so mußte alles bis morgen warten.

 

LG

Hans-Joachim.

 

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Motive gibt es immer genug - man muß sie nur sehen. Im Botanischen Garten sind sie reichlich vorhanden. Das "Arbeiten" mit dem Hektor an der Sony aber hat seine Tücken. Das Hektor war es ja bisher gewohnt, das Licht von hinten zu bekommen und nicht von vorn. Also mußte es sich gewaltig umstellen und hatte damit seine Schwierigkeiten. Es zeigte sich, daß das gute Hektor sehr empfindlich bei Gegenlicht ist. Selbst wenn die Sonne nicht im Bild ist wird das Photo zu milchig. Aber mit Capture One in Zusammenarbeit mit Photoshop CS5 (die beiden verstehen sich gut!)war das kein Problem, es in normale Farben und Kontraste zu retten. 

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Es geht noch weiter.

 

LG

Hans-Joachim.

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Und wie ist das mit der Schärfe?

Ihr könnt das selbst anhand der Beispielphotos beurteilen, solltet aber dabei berücksichtigen, daß alle Bilder nur eine Vorschärfung beim Entwickeln bekommen haben, jedoch nicht bei Verwendung und nach Verkleinerung für das Forum. Ich mache das immer so. In jedem Falle eignet sich das Objektiv auch für eine Auflösung von 42MPx, meine ich. Für den Druck ist da noch viel herauszuholen.

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Kopfzerbrechen macht mir noch, wie ich eine Störlichtblende darstellen soll, denn die braucht das Objektiv in jedem Falle. Ein Gewinde hat das Glas vorne jedenfalls nicht. Die Kappe hält durch ein kleines, innen eingeklebtes Samtband sehr gut.Vielleicht baue ich mir eine Störlichtblende aus Pappe, doch praktisch ist das nicht, denn ich photographiere i.d.R. draußen.

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Eines darf natürlich nicht vergessen werden: das Objektiv hat keine Blende; man muß immer mit Offenblende photographieren, und das sind f/2,5 - für ein 85mm Glas schon sehr offenblendig. Dafür begeistert das Bokeh - jedenfalls mich. Das neue Sony 1,4/85mm hat auch kein schöneres Bokeh, finde ich, oder? Das Sony kostet ca. 2.000 EURO, das Hektor hat mich nichts gekostet. Und wenn es wieder einmal projizieren soll, dann ist das schnell wieder am Prado verschraubt. Aber da habe ich noch einen moderneren Leitz-Projektor.

 

Jedenfalls macht das Hektor an der A7R2 einen Riesenspaß!

 

Liebe Grüße

Hans-Joachim. 

 

 

 

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Hier noch etwas zur Schärfe und zum Unendlichkeitsanschlag. Die Gänse waren vielleicht 100 Meter entfernt, Ein Crop von 100% holte sie heran.

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Ich habe da oben von "Unendlichkeitsanschlag" geredet; das Objektiv hat natürlich keinen Anschlag bei Unendlich! Im Gegenteil, man muß aufpassen, daß es nicht aus dem Tubus fällt, wenn es über unendlich fokussiert wird. Außerdem muß man ganz genau fokussieren; anderes Altglas hat da größere Fokussierwege.

 

Übrigens ist ein Leitz Prado 150 noch in der Bucht hin und wieder zu bekommen und auch auf Photoflohmärkten habe ich einen gesehen. Sie kosten (natürlich mit Objektiv) um die 100 Euro.

 

LG

Hans-Joachim.

 

 

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Jetzt muß ich natürlich auch noch zeigen, wie das Objektiv an der Kamera aussieht:

 

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Das Hektor 2.5/85mm wiegt übrigens mit Tubus und Kappe genau 226gr. und ist an der Kamera gut zu handhaben, allerdings nicht an meinem HuGu-Sniper, da würde das Objektiv herausfallen, da es nach unten hängt.

 

LG

Hans-Joachim.

 

bearbeitet von Gienauer
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Nette Spielerei, aber mehr auch nicht.

Ich hatte ähnliches auch schon probiert, allerdings mit einem Projektorobjektiv etwas neueren Baujahrs, allerdings konnte mich das ganze nicht ganz überzeugen, da halt die Blende fehlt und das ganze nicht wirklich Praxistauglich ist.

Dazu gibt es zu viele alte Fotoobjektive die man besser dafür verwursten kann.

Im MFLenses Forum gibt es einige, die auch damit Versuche gemacht haben.

Wenn es gefällt, why not.

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Photographie soll Spaß machen, wenn es "nur" ein Hobby ist. Und mir macht dabei Ausgefallenes am meisten Spaß. Das ist zunächst einmal die Beschäftigung mit Altglas um herauszufinden, wie ein 40 oder 50 Jahre altes oder noch älteres analoges Objektiv seine Güte oder vielleicht seine Klasse, seinen Charakter an einer modernen Digitalkamera beweist. Dann machen mir Experimente Spaß, wie z.B. Freelensing, Photoaquarelle oder FalschFarbenFotographie (FFF). Einen Sinn muß das Ganze für mich nicht machen, es muß auch nicht die "normale" Photographie ersetzen. Der Spaß ist alles. Und im Augenblick ist bei mir die Photographie mit einem Projektionsobjektiv dran.

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Mich würde nun interessieren, ob auch andere Forenmitglieder Photos, gemacht mit Projektionsobjektiven, hier zeigen können.

@Booze: Wenn du schon Ähnliches gemacht hast, dann zeige es doch hier bitte!

 

LG

Hans-Joachim.

 

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Hallo Hans-Joachim,

ich finde auch das es Spass macht zu experimentieren.

Ich habe bisher nur mit Vergrößerungsobjektiven gearbeitet werde aber bei Gelegenheit mal ein paar Projektionsobjektive ausprobieren. Die Idee mit der Adaption gefällt mir schon mal.

LG

Jürgen

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Tolle Sache und schön beschrieben :-) Erinnert mich an eigene Papprollen-Experimente, damals, mit der Praktica. Bei mir diente die allerdings eher als Schülerbudget-taugliches Balgengerät... Irgendwo müssen die 7 x 10 cm-Bilder mit formatfüllenden Ameisen noch sein...

 

Eine Verständnisfrage, da ich den Leitz-Projektor nicht kenne (bin bzw. war Rolleianer):

 

Ich habe da oben von "Unendlichkeitsanschlag" geredet; das Objektiv hat natürlich keinen Anschlag bei Unendlich! Im Gegenteil, man muß aufpassen, daß es nicht aus dem Tubus fällt, wenn es über unendlich fokussiert wird.

 

Ich hätte jetzt vermutet, dass man das Objektiv bei unendlich weit in den Tubus hineindreht. Wie kann es denn da herausfallen? Oder fällt es dann nach innen? (Beim Rollei ginge das nicht.)

 

Gruss

Bezier

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@Booze: Wenn du schon Ähnliches gemacht hast, dann zeige es doch hier bitte!

 

LG

Hans-Joachim.

 

Objektiv ist ein Kodak Vario Retinar 85-210 f3,9, das habe ich sogar noch in meiner Optik bastel Schublade gefunden, allerdings habe ich es mal zerlegt, warum auch immer.

Ob ich die damit gemachte Fotos noch finde?

Gute Frage nächste Frage.

Ich werde mal probieren das Objektiv wieder zusammen zu setzten und mal adaptieren, kann aber nichts versprechen.

bearbeitet von Booze
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@Bezier:

Es ist richtig, unendlich findet man bei fast ganz hineingedrehtem Objektiv. Aber das Objektiv ist nicht ganz leicht und der grobe Schneckengang hat kaum Widerstand. Wenn man es am HuGu-Sniper mit Objektiv nach unten trägt, dann fällt es schnell nach vorn aus dem Tubus heraus - natürlich nicht bei unendlich sondern bei Macro-Einstellung. Ich habe mich da nicht präzise ausgedrückt, denn bei "Unendlich" hat es schon einen Anschlag durch das "Anfaß-Vorderteil", das im Durchmesser größer ist als der Tubus. Danke für die Richtigstellung.

 

@Booze:

Gute Absicht - viel Erfolg!

 

LG

Hans-Joachim.

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  • 3 months later...

Nach Worten folgen taten, so habe ich mich heute mal in meine Männerhöhle bewegt und die Zerspanenden Gerätschaften bemüht und das Kodak Projektions Objektiv adaptiert.

Und so schaut es aus.   :rolleyes:

 

27018234843_f9e1a4b15b_h.jpgKodak Vario Retinar Lens by Viktor, auf Flickr

 

Und so sehen die ersten Ergebnisse damit aus 

 

27527915282_7164ccc6d7_h.jpgKodak Vario Retinar by Viktor, auf Flickr

 

27593396356_4db412488c_h.jpgKodak Vario Retinar by Viktor, auf Flickr

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  • 1 month later...
  • 10 months later...

Habe seit kurzem ein "Leitz Hektor f=10cm 1:2,5"

 

Erste Probeaufnahmen an der Sony A7 sind vielversprechend, könnte ein "Bubblemaker" werden ...

 

 

 

 

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