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Miksang - kontemplative Fotografie - zum Mitmachen


Atur

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Hallo,

wage mich mal mit einem Foto in diesen Thread, den ich einfach interessant und lesenswert finde. Bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das Foto auch tatsächlich Miksang ist. Versuche, mich dem Thema durch lesen und ausprobieren zu nähern.

Klaus

 

 

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Als ich die Nuss öffnete, war ich einfach überrascht. Sie rief förmlich nach einem Foto. Das könnte für Miksang sprechen.

Andererseits hab ich sie in Position gelegt und überlegt, wie der Lichteinfall am günstigsten sein könnte. Dann wurde noch das Tischstativ bemüht, weil ich nicht blitzen wollte. Alles Tatsachen, die eher gegen Miksang sprechen, denke ich.

Gar nicht so einfach. Und dennoch finde ich, hat kontemplative Fotografie irgendwas, was ich noch näher erspüren möchte. Möchte gerne lernen.

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vor 3 Stunden schrieb FZ30onexpedition:

Als ich die Nuss öffnete, war ich einfach überrascht. Sie rief förmlich nach einem Foto. Das könnte für Miksang sprechen.

Andererseits hab ich sie in Position gelegt und überlegt, wie der Lichteinfall am günstigsten sein könnte. Dann wurde noch das Tischstativ bemüht, weil ich nicht blitzen wollte. Alles Tatsachen, die eher gegen Miksang sprechen, denke ich.

Gar nicht so einfach. Und dennoch finde ich, hat kontemplative Fotografie irgendwas, was ich noch näher erspüren möchte. Möchte gerne lernen.

wer sich diese Fragen stellt, macht m.E. schon vieles richtig. Aber ich bin auch kein Experte ...
Vielleicht kann man auch nicht mehr als gute Fragen stellen, abschließende Antworten gibt es bei dem Thema eh nicht.

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Ich habe das Bild zwar auch in "am Wasser" eingestellt, aber hier passt es, denke ich, sogar noch besser......

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an der Ulster bei Ehrenberg/Rhön

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mit Nikon Z6 und 4/24-70

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Miksang?

Bin noch bei der Frage, was Miksang ausmachen könnte und was eher nicht. Habe mal angefangen, das Buch von Hiltrud ENDERS  'Freude am Sehen - Kontemplative Fotografie' zu lesen. Da schreibt sie im Vorwort, dass sie unter kontemplativer Fotografie eine Alltagskunst versteht, so etwas wie "Aufmerksamkeit und Freude inmitten vertrauter Umgebung und gewohnter Abläufe". Ihr geht es darum, dass der Fotograf, die Fotografin "im Moment ankommt". Sie spricht von "Anwesenheit, Authentizität und Frische der Wahrnehmung". Die Referenz sei dabei immer, was der Fotograf, die Fotografin sehe. Diese Art der Fotografie könne jeder erlernen, auch ohne in die Tiefen der Kameratechnik einzusteigen.

Mmh. Wenn ich's richtig deute, dann geht es nicht in erster Linie um das Objekt oder um Aufnahmetechnik, sondern darum wie ich es subjektiv wahrnehme, ob und wie es mich angesprochen hat. Und das müsste ja dann bedeuten, dass es kein objektives Kriterium gibt, ob mein Foto Miksang ist, oder nicht.

M.a.W., wenn ich ein Foto mache und im Augenblick des Fotografierens wirklich "da bin" - weiß jetzt nicht, wie ich es anders ausdrücken soll - dann handelt es sich um Miksang. Oder?

 

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vor einer Stunde schrieb FZ30onexpedition:

Bin noch bei der Frage, was Miksang ausmachen könnte und was eher nicht.

Auf den ersten Seiten dieses Fadens haben wir damals (ist auch schon 4 Jahre her)  recht ausführlich darüber nachgedacht. Freilich ohne klares Ergebnis. Ist halt wirklich seeehr subjektiv.

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vor 2 Stunden schrieb micharl:

Auf den ersten Seiten dieses Fadens haben wir damals (ist auch schon 4 Jahre her)  recht ausführlich darüber nachgedacht. Freilich ohne klares Ergebnis. Ist halt wirklich seeehr subjektiv.

Ich glaube, genau das ist das Schöne daran. Jeder sieht oder empfindet den einzufangenden Moment anders und läßt daran teilhaben...

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vor 22 Stunden schrieb FZ30onexpedition:

"Aufmerksamkeit und Freude inmitten vertrauter Umgebung und gewohnter Abläufe". Ihr geht es darum, dass der Fotograf, die Fotografin "im Moment ankommt".

Danke für das Zitat. So in der Art verstehe ich es auch. Heißt für mich: Der Schönheit oder dem besonderen Reiz (kann auch eine Art morbider Schönheit sein) des scheinbar Alltäglichen in einem bestimmten Moment volle Beachtung schenken, weil ich ganz „da“ bin, im Augenblick, mit meiner Aufmerksamkeit ganz bei dem, was ich da sehe — nicht schon in Gedanken wieder woanders, auch nicht bei der optimalen Aufnahmetechnik oder der nächsten Aufgabe.

Wobei mir zugegebenermaßen sehr schwer fällt, nicht doch auch ein bisschen an passende Blende, besten Blickwinkel, Bildgestaltung zu denken. Aber vielleicht ist es insoweit ok, wenn einem bestimmte Dinge (des fotografischen Handwerks) sowieso in Fleisch und Blut übergegangen sind, so dass man in dem Moment tatsächlich darüber nicht groß nachdenkt.
Man könnte zwar auf die Idee kommen, einfach nur im Vollautomatikmodus draufzudrücken, um jeglichen Gedanken an die Technik zu vermeiden. Das würde für mich persönlich aber dem Kontemplativen, dass in dem Vorgang steckt, entgegenstehen. Und die Aufnahme würde auch zu oft nicht das Bild zeigen, das ich gesehen habe. (Z.B. weil meine Aufmerksamkeit ganz bei dem einen Stein war, was ich im Foto je nach Szene vielleicht nur durch eine gewisse Hintergrundunschärfe wiedergeben kann).

bearbeitet von leicanik
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vor 15 Stunden schrieb leicanik:

Der Schönheit oder dem besonderen Reiz (kann auch eine Art morbider Schönheit sein) des scheinbar Alltäglichen in einem bestimmten Moment volle Beachtung schenken

Einverstanden. Das kann, meinem Verständnis nach, eben auch eine sehr subjektive "Schönheit" sein.

Es passiert wahrscheinlich nicht nur mir, dass ich manchmal (vermutlich wenn ich entsprechend gelassen und aufmerksam bin) irgendwelche banalen Kleinigkeiten wahrnehme, ja davon richtig berührt sein kann - eine Licht/Schatten Spiel, ein verlorenes Spielzeug im Rasen, ....

Als ich das erste Mal von Miksang hörte (vermutlich hier im Forum), erinnerte ich mich an eine kurze Sequenz in Peter Handkes "Die Stunde der wahren Empfindung", die mich aber offenbar - wenn ich sie nach Jahrzehnten erinnerte - beim Lesen stark beeindruckt haben mußte. Ich habe sie vor nicht allzu langer Zeit herausgesucht:

Dann hatte er ein Erlebnis - und noch während er es aufnahm, wünschte er, dass er es nie vergessen würde. Im Sand zu seinen Füßen erblickte er drei Dinge; ein Kastanienblatt; ein Stück von einem Taschenspiegel; eine Kinderzopfspange. Sie hatten schon die ganze Zeit so dagelegen, doch auf einmal rückten diese Gegenstände zusammen zu Wunderdingen. - "Wer sagt denn, dass die Welt schon entdeckt ist?"

Das trifft für mich Miksang ganz gut.

Beim Fotografieren, wenn ich es mache, muß ich m.E. deswegen nicht auf Automatik stellen. Ich kann ruhig für die Darstellung der Empfindung die meiner Meinung nach passende Form der Darstellung wählen (auch technisch).

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