Nachtfotografie & scharfstellen

[agr]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hallo,

 

bin Anfänger und hab mich mit meiner neuen Alpha7 jetzt mal an die Nachtfotographie gewagt. Größtes Problem welches ich habe ist das manuelle fokussieren in der absoluten Dunkelheit. Hab versucht das Objektiv auf unendlich zu fokussieren, hier gibt es aber auch ein Spiel.

 

Anbei ein Foto (unbearbeitetes RAW) welches ich im Urlaub gemacht habe:

 

https://www.dropbox.com/s/65luuohosad0w6a/DSC04979.arw?dl=0

 

F8, 29mm, ISO 1250, 60sec, Kitobjektiv

ob ich den Bildstabi ausgeschaltet hatte weiß ich leider nicht mehr. kann mann das im nachhinein feststellen?

Leider ist das Bild nicht ganz so scharf wie ich es mir erhofft hatte und rauscht auch recht stark...

 

Was habe ich hier alles falsch gemacht? Bin fuer Kritik, Tipps und Tricks sehr dankbar. Wenn ihr mir bitte auch ein gutes Buch zu dem Thema empfehlen koennt... gibt ja so viele.

 

Hatte leider keine Fernbedienung bei der Hand und mit 60sec. Belichtungszeit (Bulb) musste ich den Auslöser manuell gedrueckt halten... sicher nicht optimal... ist mir klar.

Ist die Unschaerfe dem ausloesen/gedrueckt halten an der Kamera geschuldet?

 

Thx fuer Eure Hilfe

agr

[Christian H.]

Hi. Die liveviw Ansicht im Menü ausschalten. Dann ist der Sucher auch nachts hell zum fokussieren

[micharl]

Hatte leider keine Fernbedienung bei der Hand und mit 60sec. Belichtungszeit (Bulb) musste ich den Auslöser manuell gedrueckt halten... sicher nicht optimal... ist mir klar.

Ist die Unschaerfe dem ausloesen/gedrueckt halten an der Kamera geschuldet?

So sehr viel hast Du m.E. nicht falsch gemacht. Ich weiß nicht, ob dieses Objektiv an diesem Sensor wirklich viel mehr bietet. 60 Sekunden mit der Hand den Auslöser halten - das ist garantiert gut für leichte Unschärfe. Außerdem glaube ich bei den Sternen auch schon etwas Anzeichen für die Rotation zu erkennen.  Beides Zusammen läßt keine klaren Rückschlüsse darauf zu, ob die Entfernungseinstellung nun optimal war, oder nicht. Sehr schlecht war sie nicht.

 

Alles in allem finde ich das Bild nach rauschmindernder Entwicklung und leichter Verkleinerung in Photoshop ziemlich gelungen.

[agr]

vielen Dank fuer die Antworten:

 

@Christian: super! das mit der Live-View Ansicht wusste ich nicht!

@Micharl: Ja an den Sternen ist sind leichte Anzeichen von Rotation zu erkennen. Wenn die Einstellung nicht ganz so schlecht waren bin ich schon mal zufrieden

 

Was meinst Du genau mit rauschindernder Entwicklung bzw. wie willsd das Bild verkleinern? Hab leider recht wenig Ahnung von Photoshop.

 

thx agr

[agr]

erledigt, thx

Edited October 30, 2015 by agr

[cepe]

Mangels Dropbox kann ich das Foto leider nicht sehen, aber eines fällt mir gleich mal auf.

Falls es hier um Sterne und Milchstraße gehen sollte, dann ist F8 zuviel. Kleinste Blende (müsste beim Kit f3.5 bei 28mm sein) und die ISO darf bei der A7 auch gerne bis 6400 hochgedreht werden.

60 Sekunden sind ohne Nachführung zu lang. Ich habe bei 14mm schon nach 25 Sekunden leichte Striche. Bis 30 Sekunden ist es aber so, dass es kaum auffällt. Kommt natürlich auch auf die Ausrichtung am Himmel an. Hier auf der nördlichen Halbkugel kann man gen Polarstern ausgerichtet auch etwas länger belichten.

[haseken]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hallo agr,

die Langzeitbelichtung sollte man im Dunkeln immer manuel durchführen (Kantenanhebung). Um das Rauschen zu verhindern heißt es Stabi aus, ISO 50-100 , Blende 8-11 und es wird gut. Viel Erfolg beim Üben.

Natürlich immer mit einem Fernauslöser.

Edited November 4, 2015 by haseken

[RichardDeanAnderson]

Hallo agr,

die Langzeitbelichtung sollte man im Dunkeln immer manuel durchführen (Kantenanhebung). Um das Rauschen zu verhindern heißt es Stabi aus, ISO 50-100 , Blende 8-11 und es wird gut. Viel Erfolg beim Üben.

Natürlich immer mit einem Fernauslöser.

 

Wie lang willst du denn belichten?? Ich hab zwar keine Vollformatkamera, aber nach eigener Erfahrung mit meiner NEX6 sind diese Werte völliger Mumpitz wenn man aus den Sternen keine Striche machen möchte. Wenn das dein Ziel ist, gehts in eine sehr gute Richtung! Bei der winzigen Blende wird selbst ISO 800-1600 ohne extrem lange Belichtungszeit schwierig. Für Landschaftsfotografie mag das passen...aber den Nachthimmel wird man so nicht ideal einfangen können.

 

Irgendeinen Kompromiss muss man eingehen um in der Praxis noch nutzbare Fotos hinzubekommen.

 

[Anzeige]

Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

[Walt]

Hallo agr,

die Langzeitbelichtung sollte man im Dunkeln immer manuel durchführen (Kantenanhebung). Um das Rauschen zu verhindern heißt es Stabi aus, ISO 50-100 , Blende 8-11 und es wird gut...............

 

 

Abgesehen davon, dass die Blende 8-11 in der Astrofotografie Unfug ist......

Was meinst Du mit "Kantenanhebung" bei manueller Belichtung??

 

Gruß

Walt

[ichbinspunktde]

Vorab: hab hier grad keinen Dropbox-Zugriff, sehe also nix vom Bild, rede aber trotzdem mit )

 

Tipp fürs nächste Mal ohne Fernbedienung: Smartphone oder Tablet dafür verwenden. Entweder über die PlayMemories App oder, falls das (Android-)Gerät eine IR-Diode hat, eine App (z.B. DSLR Remote) dafür einsetzen. Oder feste Belichtungszeit mit 2-/5-Sekunden-Timer.

 

Für Astrolandschaften: Belichtungszeit nach der 600er-Regel (600/29mm = max. 20 Sekunden belichten --> schon brauchst Du kein Bulb mehr), um Sternspuren zu vermeiden. Länger belichten bringt für die Sterne nichts (bestenfalls für den Vordergrund, wenn man die Belichtungen später fusionieren will), weil Sterne nicht auf einem Pixel stehenbleiben.

 

ISO 100 ist bei Astrolandschaften auch eher kontraproduktiv - da muss die ISO hoch, meist macht es erst ab 3200 richtig Spaß! Das Rauschen ist zwar bei Einzelaufnahmen ein Problem, aber wenn man mehrere Aufnahmen mit der selben Belichtungszeit/ISO/Blende macht, plus noch ein oder zwei Darkframes, kann man bei der Nachbearbeitung in Photoshop das Rauschen gewaltig reduzieren.

[haseken]

Hallo Leute,

ich meine nicht die Astrofotografie sondern die Nachtfotografie. Gebäude etc. Ich komme aus Berlin und habe so das Festival of Lights abgelichtet.

Die Kantenanhebung heißt im englischen Fokus Peaking. Vielleicht ist Euch das geläufiger.

Weiterhin gutes Licht.

[ichbinspunktde]

Ging aber ursprünglich um eine Nightscape, die ich inzwischen sogar betrachten konnte. Kompliment, bis auf Blende 8 ist da gar nicht so viel schiefgelaufen für den ersten Versuch... Bildaufbau ist für einen Anfänger sogar überraschend gut! Belichtung in der Bearbeitung 1,5-2 Blenden hoch, die Tiefen ein Stück anheben, dann ist das ein ordentliches Bild, ich beneide Dich um die Location, war sicher schön dort

 

Architektur bei Nacht ist natürlich tendenziell eher was für niedrige ISO und geschlossene Blenden, also was die technische Umsetzung angeht praktisch genau das Gegenteil der Astrolandschaften.

 

Aber auch hier würde ich nicht mehr pauschal von Blende 8/11 reden - die Frage ist immer: wie viel Schärfentiefe brauche ich? Stichwort förderliche Blende, und da machen es uns die Auflösungsmonster der Klasse A7R(II), 5DS® und D810 nicht einfacher, zum Teil schlägt hier schon nach Blende 5.6 die Diffraktion zu. 

 

Wenn ich die Schärfentiefe einer Blende 11 oder 16 brauche, hilft mir das natürlich wenig, da muss ich in den sauren Apfel beißen und etwas Auflösung opfern. Evtl. geht über Tilten noch was, falls es die Optik oder eine Adapterkonstruktion (Kipon/Mirex/HCam) zwischen der Sony und einem SLR-Objektiv erlaubt. Aber das würde ich einem Einsteiger jetzt nichtmal empfehlen, wenn er was mit meiner Freundin hätte - an einem schlechten Tag frustrieren gekippte und verschobene optische Achsen mich auch noch ;-)

[agr]

Hallo und Danke fuer Eure Beitraege!

 

wenn ich dass nochmal kurz zusammenfasse:

• Prinzipiell bei Nachtfotografie Live-View ausmachen damit der Sucher auch nachts heller ist zum fokussieren- das kannte ich so noch nicht und hab mich in den letzten Tagen mal spaet abends draußen rumgetrieben und verschiedenes probiert. Solange ich hier irgendwelche Lichtquellen habe auch kein Problem, bei absoluter Dunkelheit aber auch schwierig zu fokussieren.
• Bildstabilisator ausmachen - weiß ich leider nicht mehr ob ich dass hier gemacht habe oder nicht aber ist mir nun klar.
• Fernausloeser benutzen - ist/war mir klar, hatte die Playmemories-App auch auf meinem Smartphone installiert und mich dann geaergert, als ich dort gemerkt habe, dass ich die Bulb-Funktion nicht anstuern kann... Deswegen auch das manuelle gedrueckthalten des Ausloesers ueber meine Belichtungszeit von 60sek.
• Kantenanhebung/Fokuspeaking einschalten - zumal ich hier nicht ohnehin mit AF arbeiten konnte.
• Bei manuellen ausloesen (<=30sek Belichtungszeit) aufgrund fehlender Fernbedienung den 2-/5Sek. Timer verwenden.

Sind dort leider erst nach Sonnenuntergang angekommen und ich bin mal ganz unbedarft dort hin gestapft um ein geiles Bild zu machen "kann ja ned so schwer sein" Dort angekommen (stockfinster) ergaben sich dann die ersten Problemchen mit denen ich so nicht gerechnet hatte:

• wo genau befindet sich das Motiv (Bildaufbau),
• wie stelle ich in absoluter Dunkelheit scharf,
• Rotation der Sterne bei zu langer Belichtungszeit,

Die Angabe bzgl. Blende 8-11 hatte ich irgendwo in einem Buch gelesen und deswegen mal so gewaehlt. Hab danach mit der ISO und Belichtungszeit rumprobiert um ein fuer mich akzeptables Ergebnis zu erhalten. Ehrlich gesagt war es mir im vorhinein nicht klar, das sich die Rotation der Sterne bereits bei einer derartigen Belichtungszeit so stark auswirkt.

Auch wusste ich nicht wie ich in absoluter Dunkelheit scharfstelle. Das mit Live-View aus ist mir nun klar, wenn es aber komplett finster ist funktioniert das eben auch nicht (mehr) -> dementsprechend versucht auf unendlich zu fokussieren wobei es hier ja auch noch von/bis gibt...

Die anderen Einstellungen zur Blende 8 Belichtungszeit/hoeherer ISO ergaben sich dann aus meinem Gedankengang vor Ort um die Sternrotation gering zu halten.

 

Eure Tips sind fuer mich alle einleuchtend:

 

Haseken: ISO 50-100, Blende 8-11 - fuer Nachtfotografie (Gebaeude,...) wenn ich den Sternenhimmel nicht mitnehme da bei den langen Belichtungszeiten die Sternrotation schlagend wird

 

Ichbinspunktde: also eigentlich ein recht schwieriges Motiv? Fuer Architektur geschlossene Blende und niedrige ISO, fuer den Astroteil offene Blende und hoehere ISO. Das in einem Bild unterzubringen erfordert natuerlich einen Kompromiss.

Soweit das ganze mit mehreren Aufnahmen und diesen Darkframes(?) in Photoshop zusammen zu fuehren und somit das Rauschen zu reduzieren bin ich noch nicht aber kann mir grundsaetzlich vorstellen was gemeint ist. Werd ich mir mal an einem gemuetlichen Abend zu Gemuete fuehren.

 

War gestern abend in der Stadt unterwegs bei entsprechend Licht ist das ganze natuerlich etwas einfacher. Anbei ein Bild davon. Muss mir das ganze mal mit verschiedenen Blendeneinstellungen,... ansehen und vergleichen um es besser zu verstehen.

 

thx agr

 

Nachtrag:

@ ichbinspunktde: Das Foto ist vom Urlaub in Marokko "Ait Benhaddou" wo unter anderem Teile fuer Gladiator, Jesus von Nazareth,... gedreht wurden. Ja war sehr schoen dort mit unzaehligen Fotomotiven

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Edited November 5, 2015 by agr