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In diesem Thread möchte ich über die nächste Zeit einen Erlebnisbericht schreiben, der von meiner Wanderung auf dem Malerweg in der Sächsischen Schweiz erzählen soll.

Vor kurzem habe ich mich mit Phillip Reeve in meiner Heimat getroffen und wir haben an einem Septemberwochenende eine Fototour mit Übernachtung gemacht. Darüber haben wir in diesem Thread https://www.systemkamera-forum.de/topic/112735-philipp-und-phillip-in-der-sächsischen-schweiz/ einen Bericht veröffentlicht.

Angeregt durch die vielen positiven Rückmeldungen, entschloss ich mich, von meiner Wanderung im Sommer diesen Jahres in diesem Forum zu schreiben.

 

Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, ein Stück des Malerweges zu wandern. Als sich dann diesen Sommer abzeichnete, dass ich ein Zeitfenster von ein paar Tagen habe, entschied ich mich, diese Möglichkeit am Schopfe zu packen. Nun braucht so eine Mehrtageswanderung etwas Planung und ich musste beim Packen meiner Sachen auch die Fotoausrüstung mit einberechnen. Glücklicherweise habe ich schon ein paar Erfahrungen mit Mehrtageswanderungen in Verbindung mit der Fotografie sammeln können. Bisher war ich jedoch immer mit "nicht-Fotografen" unterwegs und da blieb unterwegs immer nicht viel Zeit, in Ruhe ein Foto zu machen.

Bei meiner Ausrüstung nahm ich folgendes mit:

- meinen 9 Jahre alten 50l Rucksack

- eine wasserdichte Ortlieb-Fototasche

- einen geborgten Daunenschlafsack

- eine faltbare Isomatte

- eine 2l-Trinkblase

- eine 1l Wasserflasche

- 1 Paar Wanderschuhe

- 1 Paar FiveFingers für die kurzen Wege

- 1 Stirnlampe

- 1 Smartphone

- diverses Kartenmaterial

- 1 Stativ

- 1 Sony a6000 + SEL 10-18/4 + SEL 24/1.8 + SEL 55-210/4.5-6.3

- Polfilter, Filterhalter + 0.9 ND Filter + 0.9 Verlaufsfilter

- 3 Akkus, 1 Ladegerät, 1 Powerbank, 1 Fernauslöser, 1 Blasebalg, 1 Lenspen

- Bekleidung (alles in reduzierter Menge, d.h. 1 Hose lang/kurz, 2 T-Shirts, 1 Fleece, Unterwäsche, Regenjacke/-Hose, Mütze)

- Kulturbeutel + Outdoorhandtuch + Klopapier

- ESSEN!!!

 

Alles in allem sah das dann so aus...

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Mein Plan war, so viel wie möglich unter freiem Himmel zu schlafen. Leider deutete sich durch den Wetterbericht schon an, dass das am ersten Tag nicht klappen wird.

bearbeitet von phil-theone
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Kommen wir nun zu der eigentlichen Tour. Als ich an dem Morgen etwa halb 6 aufstand, regnete es draußen in Strömen.

Mein Freundin nahm mich dann auf dem Weg zur Arbeit mit, sodass ich 7 Uhr meine Wanderung von Lohmen aus begann.

 

Auf dem ersten Stück durch den Uttewalder Grund ließ der Regen etwas nach, sodass ich ein paar Bilder von dem satt-grünem Wald machen konnte.

 

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Trotz des schwülen, regnerischen Wetters war ich an diesem Morgen voller Freude und ich genoss die Einsamkeit unterwegs und wie die dicken Wassertropfen von dem Blätterdach gleichmäßig auf den Waldboden fielen.

Eines der Highlights auf dieser ersten Etappe ist das "Uttewalder Tor". Dies ist ein Felsentor durch das der Wanderweg führt. In meiner Vorstellung sollten zu dieser Tageszeit die morgendlichen Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel scheinen. Leider konnte ich nach diesem Bild für eine ganze Weile gar kein Bild mehr machen, da es wieder anfing wie aus Kübeln zu gießen.

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Der Weg war dennoch sehr schön und die feucht-nasse Luft trug einiges zu der Atmosphäre bei. In Wehlen entschied ich mich dann kurzerhand einer guten Kollegin eine Besuch abzustatten. Bei Tee und Müsli überbrückte ich zumindest einen Teil des Regenschauers im Trockenen.

Der Malerweg führt dann von Wehlen weiter zur Bastei, normalerweise auf einem gut ausgebauten Waldweg. Ich entschied mich jedoch dafür, einen Abzweig zu den "weißen Brüchen" zu nehmen. Dafür führte mich die Route aber erstmal wieder ein ganzes Stück bergab um dann sehr steil durch den Griesgrund wieder hinaufzusteigen. An den weißen Brüchen ging es wirklich radikal steil nach unten, sodass ich schon acht geben musste, wo ich langlaufe. Eine zusätzliche Erschwernis war, dass dieser Weg stillgelegt und demnach an vielen Stellen wieder bewachsen ist. Der Zugang zum Griesgrund war auch nicht leicht zu finden, doch Dank meines Smartphones fand ich schließlich den Weg und war total begeistert von dem Aufstieg durch den Griesgrund. Mir lief der Schweiß zwar in Strömen den Körper herunter, doch das machte mir in diesem Augenblick gar nichts aus. Hier ist ein Blick zurück in den Griesgrund.

 

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bearbeitet von phil-theone
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Als ich oben auf dem regulären Malerweg angelangt war, dauerte es nicht mehr lange und ich war auf der Bastei. Bei diesem Wetter rechnete ich eigentlich mit wenig Begängnis, doch Pustekuchen. Um die Mittagszeit drängten sich im Regen die Touristen über die Brücke und versuchten irgendwo einen Fleck zu finden, um ein Erinnerungsfoto zu machen. Nun kann ich den Leuten das Bedürfnis nicht verübeln, bei einer Reise in die Sächsische Schweiz, sich die Bastei anzuschauen und es sind ja gerade die Aufnahmen der leidenschaftlichen Landschaftsfotografen, die bei den Menschen Begehrlichkeiten wecken. Vielleicht muss ich mir in Zukunft da auch an die eigene Nase fassen ;). Am anderen Ende der Brücke tat sich dann in dem regnerischen Grau in Grau plötzlich eine dramtatischerere Szenerie auf. Dabei habe ich dann schnell gehandelt, da ich keine Wasserschaden bei meiner Ausrüstung riskieren wollte. Mir gefiel der Blick zu den Schrammsteinen jedoch so gut....

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Weiter ging es dann für mich in den Amselgrund und am Amselsee vorbei in Richtung Rathewalde. Hier hätte es auch ein paar sehr schöne Motive gegeben, doch da habe ich mich bei dem Regen wieder etwas zurückgehalten. Nach dem Amselfall, ein an einem Gasthaus geleg nen Wasserfall, der nach einer viertel Stunde Stauung regelmäßig abgelassen wird, tat sich dann endlich mal eine Regenpause auf, die bis zum Abend anhalten sollte.

Glücklicherweise fand ich wenig später, etwas unterhalb des Wanderweges, einen weiteren, jedoch etwas versteckten Wasserfall. Die bunt glänzenden Steinchen im Vordergrund gefielen mir dabei besonders gut. Das feuchte Grün der bemoosten Steine tat dann das übrige dazu.

 

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Vielen Dank für die herrlichen Bilder trotz oder gar wegen des schlechten Wetters! Bitte weitermachen.

Ich bin Anfang August den Malerweg gegangen (zusammen mit Nichtfotografen :rolleyes:), da hat nicht viel an 40°C gefehlt und wir hätten gerne ein wenig Regen gehabt.

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Rathewalde ist ein wirklich kleiner Ort, nördlich der Elbe, den man gut von dem Amselgrund aus erreicht. Erstaunlich ist die Bauweise vieler kleiner Häuser, wenn man in den Ort reinkommt. So gibt es Häuschen, die direkt an einer Felsklippe gebaut wurden oder direkt auf einer Betonplatte über einem Bach errichtet sind. Von dieser Art der Häuser, fand ich auch dieses sehr interessant.

 

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Außerhalb ging es dann an einem Feld vorbei wo sich viele Schmetterlinge auf dem verblühten Raps tummelten

 

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und wenig später machte ich eine kleine Rast an diesem schönen Platz. Von hier hat man immer einen schönen Blick zum Lilienstein, auch wenn man mit dem Auto auf der Straße dahinter entlang fährt.

 

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Für etwa 1,5 km führt der Malerweg nach diesem Rastplatz an einer Landstraße entlang und man muss 2-3 Mal die Straße überqueren, bevor man wieder in den Wald kommt. Kurz nach der sogenannten Hocksteinschänke ging es für mich dann zu dem Hockstein. Dies ist auf den ersten Blick kein allzu besonderer Felsen. Oben gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus man nach Hohnstein und ins Polenztal blicken kann. Das besondere an dem Hockstein ist jedoch der Abstieg ins Polenztal. Dabei führt die Stiege direkt zwischen zwei Felsen durch eine enge Kluft entlang.

 

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Im Winter war ich schonmal an diesem Ort gewesen und es ist wirklich eine Herausforderung gewesen, in dieser Enge mit Stativ zu fotografieren. Ich hoffe dass ihr dennoch ein Gefühl für den Weg bekommt.

Unten angelangt, geht es dann an der Polenztalschänke vorbei in den sogenannten "Bärengarten". Dieses Seitental, unterhalb von der Burg Hohnstein, kommt zu seinem Namen aus der Zeit von August des Starken. Um den fürstlichen Jagdgesellschaften auch große Raubtiere "anbieten" zu können, wurden hier tatsächlich Bären gehalten. Heut ist es einfach ein idyllisches kleines Nebental durch das ein kleiner Bach fließt.

 

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Ein weiteres Highlight auf dem Malerweg Richtung Brandaussicht, ist die Gautschgrotte. Sie erreicht man, wenn man eine kleine Abzweigung nimmt und sie ist eine der größten "Höhlen" der Sächsischen Schweiz. Mitunter kommt es bei stärkeren Wintern vor, dass riesige Eiszapfen von den Felswänden herabhängen und man dann sogar in der Sächsischen Schweiz Eisklettern machen kann.

 

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Nun kann ich nicht behaupten, dass ich die Strecke, die ich bis dahin zurückgelegt habe, keine Erschöpfung empfunden habe. Ich hatte noch das ganze Essen im Rucksack und meine Füße wurden langsam müde. Ich hoffte, dass ich auf der Brandbaude ein freies Bett finden würde, da an diesem Tag und für die kommende Nacht nicht an das Übernachten unter freiem Himmel zu denken war. Etwa 30 Minuten vor meinem Tagesziel fing es dann wieder kräftig an zu regnen. Zu faul, meine Regenklamotten wieder anzuziehen, suchte ich erstmal unter einem Baum etwas Schutz. Erst als der Regen etwas nachließ, ging ich das letzte Stück weiter.

Glücklicherweise war dann für mich noch Platz im Matratzenlager - ich war der einzige [emoji6]. Ich war glücklich nach ca. 11 Stunden gut angekommen zu sein.

 

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Das Wetter zeigte sich an diesem Abend nochmal von seiner wechselhaften Seite, was mir sowohl von der Hafersäckeaussicht als auch von der Brandaussicht noch einige spannende Aussichten beschert hat.

 

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Wie ihr seht, hatte ich am Abend fantastische Bedingungen für besondere Landschaftsfotos. Im Normalfall wäre ich bei diesen zwischenzeitlichen, heftigen Regengüssen nicht draußen gewesen. Zu beobachten, wie nach dem Regen die Abendsonne rauskam und die Nebelschwaden aus den Wäldern stiegen war einfach wunderschön.

Das war also mein erster Tag. Auf den zweiten müsst ihr euch noch gedulden [emoji3].

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Nun möchte ich mit meinem 2 Tag der Tour fortfahren.

In der Nacht und auch früh am Morgen hatte es noch starke Regenschauer gegeben, sodass ich nicht für den Sonnenaufgang aufgestanden bin. Trotzdem bin ich schon kurz nach 6 losgelaufen.

Da in der Übernachtung auch ein Frühstück enthalten war, hat mir der Koch ein Lunchpaket für Unterwegs zusammengestellt. Das war echt nett.

Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört, doch die feuchte Luft hing noch dick und schwer im Wald. Es war fabelhaft. Die Vögel zwitschernden schon munter und ich war ganz allein. Es ging die Brandstufen hinab ins Tal, ehe ich wieder nach Waitzdorf aufsteigen musste. Während des Abstiegs nahm ich mir die Zeit, die Stimmung auf ein paar Fotos festzuhalten.

 

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Der Aufstieg nach Waitzdorf glich auf dem ersten Stück einem Weg durch den Regenwald. Die Luft war so schwül und feucht, der Weg dicht bewachsen und steil, dass mir schon nach kurzer Zeit der Schweiß den Körper herablief. Es war unglaublich. Gemächlich stapfte ich mit meinem schweren Rucksack zur Waitzdorfer Höhe, wo ich mir ein Frühstückspäuschen gönnte.

 

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bearbeitet von phil-theone
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Nun verlief der Weg erstmal wieder gemächlich auf einem bequemen Waldweg weiter. Allmählich begann dann auch der Himmel aufzubrechen und die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die Baumwipfel.

 

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Auf dem Weg zum Kohlichtgraben traf ich die ersten Menschen an diesem Morgen an. 2 Frauen standen gebeugt in einer reich gefüllten Blaubeerweide. Im Gespräch erfuhr ich, dass die beiden davon leckeren Blaubeerschnaps zubereiten wollten.

 

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Trotz der Gefahr um den Fuchsbandwurm, mit dem wirklich nicht zu spaßen ist, konnte ich es mir nicht verkneifen, ein paar von den Sträuchern zu probieren.

 

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Vor ein paar Jahren war ich mit Verwandten im Frühjahr mal durch den Kohlichtgraben gewandert. Damals lag hier teilweise noch Schnee, Eiszapfen hingen an ein paar Felsen, die in dem dunklen Tal nur schwer von den Sonnenstrahlen erreicht werden. Diesmal ging jedoch durch ein üppig bewachsenes Tal, mit einem plätscherndem Bächlein und einem wild anmutenden Weg.

 

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bearbeitet von phil-theone
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Als ich dann in dem Ort Kohlmühle ankam. Hat sich der Tag zu einem richtig warmen Julitag entwickelt. Von der Wärme hatte ich in dem kühlen Tal gar nichts weiter bemerkt und so zog ich erstmal ein paar Lagen meiner Kleidung aus. Von Kohlmühle aus führt der Malerweg entlang der Sebnitz (ja, so heißt der kleine Fluss) und einer Bahnlinie, zwischen Weidewiesen und alten, fremd anmutenden Mehrfamilienhäusern. Fremd anmutend deshalb, da diese Gegend so verlassen wirkt, dass man sich fragt, warum hier Mehrfamilienhäuser gebaut wurden.

Nach etwa einer Stunde bog der Weg nach rechts ab und es ging eine steile Forststraße hinauf nach Altendorf. Als der Weg wieder aus dem Wald führte, hörte ich mit einem Mal ein ohrenbetäubendes Dröhnen. Nachdem ich für eine gefühlte Ewigkeit nur Vogelgezwitscher, plätscherndes Wasser und das Knirschen meiner Wanderschuhe auf dem Weg gehört habe, war ich erstmal richtig erschrocken über den Lärm der 2 Kampfjets, die im Tiefflug über die Sächsische Schweiz donnerten. Ich stellte mir vor, mit welchem Gefühl man leben muss, wenn diese Geräuschkulisse zum Leben dazugehört und jedes Mal Unheil verkündet.

 

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In Altendorf angekommen, machte ich meine 2. ausgiebige Pause. Am späten Vormittag riefen meine Füße nach Frischluft und da ich wusste, mein Tagesziel ist die Schrammsteinaussicht, habe ich mir diese Zeit auch genommen.

bearbeitet von phil-theone
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Nach dieser Pause ging es hinab ins Kirnitzschtal zur Ostrauer Mühle. Die Ostrauer Mühle beherbergt auch einen Campingplatz, der gerade im Sommer meist gerappelt voll ist. Dieses Mal tummelten sich nur wenige Camper auf diesem Platz und überhaupt habe ich an diesem Vormittag nur wenige Wanderer angetroffen. Es war aber auch mitten in der Woche und ich lief azyklisch. Im Wanderführer wäre nämlich in Altendorf ein Etappenziel gewesen.

Nun ging ich also auf der anderen Seite des Tals wieder bergauf Richtung Ostrau-Falkenstein.

 

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Oben angelangt, traf ich eine Wanderin, mit der ich über den Elbleitenweg hinauf zur Schrammsteinaussicht gewandert bin. Es war sehr unterhaltsam und nach den vielen Stunden des alleine-Laufens, war es auch mal wieder recht unterhaltsam, sich mit jemandem auszutauschen. Dadurch verging die Zeit auch schneller und ich kam gegen 13 Uhr nach einem schönen Aufstieg auf der beliebten Schrammsteinaussicht an.

 

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Dies sollte übrigens nicht das einzige Bild von diesem Ort aus werden. Ich hatte mir vorgenommen, sowohl zum Sonnenuntergang und -aufgang hier zu fotografieren.

 

Doch vorerst habe ich die Aussicht genossen und mir einen nahegelegene Boofe gesucht. Rund 6 Stunden war ich auf den Beinen gewesen und so machte ich erstmal ein Mittagsschläfchen, ehe ich die Umgebung noch etwas erkundete.

 

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Wenn so ein Tag endet, den man komplett in der Natur verbracht hat, ändert sich ganz schnell die Wahrnehmung und auch das Zeitgefühl. Wieviele Gesichter so ein Tag haben kann, wird mir im Alltag nur selten auf diese Weise bewusst. Früh am Morgen war es noch frisch, mit feuchter Luft und trüb und dunkel. Dunst hing in den Wäldern und man spürte förmlich noch den nächtlichen Regen. Am Abend hatte sich das Blatt dann gewendet und es wurde ein richtig schöner Sommerabend. Hier und da ein paar Wölkchen, Wärme und ein herrlicher Sonnenuntergang. Mal wieder stand ich auf der Schrammsteinaussicht und ich hatte noch 2 junge, nette Menschen als Gesellschaft, die endlich mal die Sächsische Schweiz kennenlernen wollten.

Dabei entstand dieses Bild.

 

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Nun wäre so eine klare, warme Nacht nur halb so schön, wenn ich nicht noch die Gelegenheit genutzt hätte, die Milchstraße zu fotografieren.

Um diese Zeit draußen zu sein ist das eine. Das andere ist, einen guten Ort zu finden, von wo aus man die Milchstraße fotografieren kann. Das gestaltete sich gar nicht so leicht. Glücklicherweise habe ich noch einen Fleck entdeckt, der sich eignete und bei dem ich nicht Gefahr lief, in die Dunkelheit zu stürzen. Begleitet von den Geräuschen der nachtaktiven Tiere, ist mir dieses Bild als Panorama geglückt, auf welchem man Richtung Zirkelstein und Kaiserkrone blickt.

 

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Erfüllt von den vielen tollen Eindrücken, fiel ich schließlich totmüde in den Schlafsack. Lange sollte meine Nachtruhe nicht anhalten, da am nächsten Morgen der Sonnenaufgang auf mich wartete.

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  • 3 weeks later...

Wie versprochen, möchte ich mit dem Beginn der Woche nun endlich mit meinem Bericht fortfahren. Für den Bericht des 3. Tages meiner Wanderung, werde ich zwischendurch auch einen kleinen Fotorückblick, bzw. Perspektiv- und Jahreszeitenwechsel einblenden.

 

....jetzt geht's weiter!

 

 

Neuer Tag, neues Glück. Nachdem der vorherige Tag am Morgen für ein klassisches Sonnenaufgangs-Bild zu trüb war, hoffte ich, an diesem Tag bessere Bedingungen vorzufinden. Am Abend zuvor studierte ich auf meinem Handy nochmal die Wettervorhersage und es schien, als ob alles klappen würde. 

Mein Wecker klingelte gegen 4 Uhr. Ich packte gleich meine Sachen zusammen, um nicht nochmal zurückgehen zu müssen. Als das Licht langsam zunahm und ich auf der Schrammsteinaussicht ankam, war der Himmel jedoch total bedeckt und es bließ ein recht frischer Wind. Also wartete ich und hoffte, dass sich vielleicht ein dramatischer Sonnenaufgang ergeben würde. Wie ich dort oben stand, fing es plötzlich leicht zu regnen an. Ich war wirklich hin- und hergerissen, ob ich bleiben oder gehen sollte. 
Ich entschied mich für das Bleiben. Der Regen ließ auch wieder nach und aus dem Einheitsgrau des Himmels entwickelte sich eine surreal wirkende Wolkendecke. Leider kommt das, wie ich finde, auf dem Bild nicht so gut rüber, doch als ich auf der Aussicht stand, war das sehr eindrucksvoll.
 
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Bevor mein Weg mich weiterführte, ging ich auf der Karte meine Route durch. Ich machte die Länge der Tour von 2 Dingen abhängig. Das erste war meine körperliche Verfassung. Auch wenn ich viel zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs bin, die 2 langen Wandertage spürte ich schon deutlich in meinen Füßen. Hinzu kam, dass mein alter Rucksack zwar für diese Tour die richtige Größe und den praktischsten Aufbau hatte, das Tragesystem aber für das Gewicht auf Dauer nicht geeignet war.
Die zweite Sache war das Wetter. Regen und Temperaturen um die 20-24 Grad sind kein Problem gewesen. Laut Wettervorhersage sollte es aber an den nächsten 3 Tagen über 35 Grad werden. Bei aller Liebe zum Wandern, wollte ich mir das nicht antun. Da ich in 3 Tagen auch mit meiner Freundin noch Verwandte besuchen fahren wollte, stand für mich fest, dass ich noch maximal 2 komplette Tage wandern würde. Dies führte mich zu der Entscheidung, an einigen Punkten den Malerweg zu verlassen und andere Wanderwege zu nehmen.
 
Das surreale Wolkenbild hielt noch über den Gratweg der Schrammsteine hinweg an.
 
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Der Weg durch den Wald gab dann erstmal keinen Blick in die Ferne her. Von der Affensteinpromenade nahm ich dann den Abzweig zur Carolaaussicht. Es ging auf dem Weg auf und ab. Als ich nur noch etwa 15 Minuten zu meinem "Frühstücksplatz" hatte und mitten auf einer langen Treppe war, fing es doch tatsächlich nochmal an zu regnen. Anfangs waren es nur ein paar Tropfen, doch wenige Minuten später goss es dermaßen wie aus Eimern, dass ich mich schließlich genötigt sah, unter einem Baum Schutz zu suchen und mir meine Regensachen überzustreifen.
 
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Ich überlegte hin und her, ob ich wirklich zum Carolafelsen laufen sollte, oder mir diesen Abstecher spare. So stand ich da unter dem Baum, der Regen prasselte und dicke Tropfen vielen von der Baumkrone. Ich habe keine Ahnung wie lange ich dort gewartet habe.
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Auf jeden Fall bin ich schließlich zu dem Carolafelsen gegangen. Das Glück war auf meiner Seite. Denn so wie ich oben angelangt war, hörte es auf zu regnen und der Himmel riss auf. Zügig schwebten die Wolken über die Landschaft dahin und die Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkenlöcher ihren Weg bahnten, veränderten die Stimmung binnen Augenblicken. Das sich schnell wechselnde Lichtspiel machte es gar nicht so leicht, ein Bild zu machen, das die Stimmung so wiedergibt, wie ich es empfunden habe. Es war jedenfalls grandios. Bei diesen Vorraussetzungen schmeckte mir mein einfaches Frühstück gleich doppelt so gut!

 

Mit den folgenden 3 Bildern versuche ich diesen Wandel etwas zu verdeutlichen.

 

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Auf dem Weg ins Kirnitzschtal machte ich nochmal einen Abstecher zu dem kleinen Prebischtor, in der Hoffnung, nochmal eine andere Perspektive zu finden und dabei gutes Licht zu haben.

Die Ruhe auf der oberen Affensteinpromenade lud mich dann auch ein,

 

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ein paar intimere Aufnahmen vom Wegesrand zu machen. Warme Sonnenstrahlen nach so einem Regenguss brinen immer wieder kleine, feine Stimmungen zu Tage.

 

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An dem kleinen Prebischtor bin ich immer gerne, weil dort auf kleinstem Raum die Faszination des Elbsandsteingebirges für mich zu finden ist. Dieser Felsbogen, mitten neben dem Weg, unwirklich anmutend und dann direkt daneben diese mächtige Buche mit ihrem riesigen Wurzelwerk. Da musste ich einfach nochmal hin ;). Innerhalb des vergangenen Jahres war ich nun schon 3x hier gewesen. Von meinem letzten "Besuch" im April möchte ich 2 Vergleichsbilder dazustellen. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie sich ein Ort mit den Jahres- und Tageszeiten verändert und welche Rolle das Licht auch dabei spielt. Doch schaut selbst....

 

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Wie schon am Vortag, wurde es nach einem grauen Morgen ein richtig schön warmer Sommertag. Auf der unteren Affensteinpromenade bot sich mir noch ein Blick auf den Bloßstock,

 

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der sich auch schon von weitem sehr gut erkennen lässt

 

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und auch im Herbst von oben einen guten Eindruck machte.

 

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Der Weg führte mich schließlich hinab zum Beutenfall und dort entlang der Kirnitzsch zum Lichtenhainer Wasserfall. Zwischendurch hatte ich mich noch mit dem klaren und kühlem Wasser der Kirnitzsch erfrischt. Das tat gut :). Kurz vor 12 kehrte ich dann im Gasthaus "Lichtenhainer Mühle" ein und und machte eine ausgiebige Mittagspause. 

Von dort folgte ich dann wieder dem Malerweg zum Neuen Wildenstein (Kuhstall). 

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Der Aufstieg ging nur noch langsam voran. Auch wenn es an diesem Tag noch gar nicht so viel Strecke gewesen ist und ich auch einige Pausen bis dahin gemacht hatte, spürte ich die 2 vollen Tage auf Achse in meinen Füßen. Das besondere für mich bei dieser Anstrengung war, dass man auch langsam voran und ans Ziel kommt. Am Kuhstall war gerade früher Nachmittagsbetrieb. Viele ältere Wanderer, junge Familien und Sandstein-Abenteurer tummelten sich bei diesem markanten Felsentor.

 

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Ganz nach oben war ich nicht gegangen. Stattdessen ging ich die Stufen hinab in den kleinen Zschand. Hier führt der Malerweg normalerweise wieder zurück ins Kirnitzschtal. Ich bin hingegen geradeaus zum kleinen Winterberg gelaufen. Sowie ich den Malerweg verlassen hatte, war ich wieder allein. Nur eine Familie und später ein junges Paar begegneten mir auf der Strecke bis kurz vor dem großen Winterberg. 

Ich fand es erstaunlich, dieses Gebiet zu dieser Jahres- und Tageszeit zu erleben. Zuletzt war ich im Februar und April hier gewesen.Das eine Mal war es ein trüber und nasskalter Wintertag gewesen. Es hing eine richtige Glocke über den Schrammsteinen und Affensteinen. Beim zweiten Mal hatte der Frühling noch gar nicht begonnen, seine Pracht zu zeigen. Nun war alles grün und üppig. Schäfchenwolken schwebten sanft über den kleinen Zschand und die Sonne strahlte so warm sie nur konnte an diesem frühen Nachmittag. Es war ein ganz anderer Anblick.

 

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Nach diesem Ausblick ging es weiter. Ein kleiner Abstecher zum Gleitmannshorn musste aber trotz schmerzender Füße noch sein. Bisher kam ich noch nicht dazu, von diesem Ort aus zu den begehrten Tageszeiten zu fotografieren. Ich muss halt die Anfahrt und den Aufstieg immer noch mit einberechnen und da wird es gerade im Sommer arg früh, wenn man hier sein will. Nun war ich halt mitten am Tage da und schaute mir an, wo die Natur überall so ihre Bäumchen pflanzt....das ist auch immer wieder erstaunlich =).

 

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Mit diesen Eindrücken ging es dann weiter bergan zu dem Gasthaus auf dem großen Winterberg. Kurz vor dem "finalen" Anstieg ruhte ich nochmal meine müden Glieder auf einem Baumstumpf aus, als ich plötzlich eine Truppe Männer, ohne Gepäck, aber in moderner Sportbekleidung, schnurstracks an mir vorbeilaufen sah. Originell bedruckte T-Shirts deuteten daraufhin, dass sie in dieser Gegend wohl einige Touren unternehmen wollten. Auf der einen Seite konnte ich nur müde über sie lächeln, nach dem Motto, was wissen die schon von echter Anstrengung und haben sie wirklich bei diesem zügigen Schritt einen Eindruck von der Natur bekommen. Auf der anderen Seite kam ich mir wie ein Lastesel vor, der auf Grund seines Hobbys alle möglichen Unsinnigkeiten antut. Kaum schlafen - mitten in der Nacht schlafen gehen, nachdem man im Stockdustern durch die Wallachei gestolpert ist um ein paar Sternenfotos zu machen und ein paar Stunden später schon wieder aus dem Schlafsack steigt, weil eventuell irgendwo ein schöner Sonnenaufgang auf einen wartet. Hinzu kommt die Fotoausrüstung....durch die a6000 nun ja nicht so schwer wie eine DSLR-Ausrüstung, doch wesentlich schwerer als meine kompakte Knipse, die ich bis vor 2 Jahren noch für solche Ausflüge dabei hatte.

 

Als ich letztendlich im Schildkrötentempo das Gasthaus erreicht hatte, bestellte ich mir erstmal einen Eisbecher und hoffte, dass meine erwählte "Kipphornaussicht", genügend Spielraum für eine abendliche und nächtliche Fotosession bot.

Nur ein kleiner Fußmarsch weiter, durch einen wunderbaren Buchenwald, erreicht ich die Aussicht und Erleichterung machte sich in mir breit. So hatte ich mir da vorgestellt. Ein famoser Ausblick und ein alter, wetterbearbeiteter Tisch mit Bank. Was wollte ich mehr, um einen schönen, letzten Abend auf meiner kleinen Tour zu erleben.

 

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