saurepommes Geschrieben 1. Oktober 2014 Share #1 Geschrieben 1. Oktober 2014 (bearbeitet) Werbung (verschwindet nach Registrierung) Schon vor einiger Zeit habe ich mir einen Colorchecker Passport gekauft, um die mitunter deutlichen Farbabweichungen diverser Kameras zu korrigieren. Funktioniert hat das nie zu 100%, einen aktuellen Versuch möchte ich zur Gelegenheit nehmen, einige Verständnisprobleme zu lösen. Neulich wollte ich Fliegenpilze fotografieren und den Grünstich durch das Blattwerk neutralisieren. Das hat bereits mit dem Weißabgleich der Graukarte ganz gut funktioniert, ein Problem trat dann mit dem Rot des mit dem Colorchecker erstellten Profils auf. Es ist immer das selbe Problem: Rot wirkt leicht lila-bläulich, da ist das Standardprofil "Adobe Standard" noch besser. Mit dem Farbaufnahme-Werkzeug lässt sich das ganze leicht nachvollziehen (s.u.), daher ist wohl auch eine falsche Kalibrierung des Monitors ausgeschlossen. Nun gibt es von Adobe selbst den DNG Profile Editor, der ebenfalls aus dem abfotografierten Colorchecker ein Farbprofil erstellen kann. Man sollte meinen, dass beide Profile übereinstimmen, tatsächlich sind deutliche Abweichungen zu erkennen. Das Rot ist jetzt wesentlich näher an meinem Seheindruck, es enthält laut Farbaufnahmewerkzeug deutlich mehr Grünanteil. Ich habe mich dann ein wenig schlau gemacht und nach den RGB-Werten der Farbtafeln des Colorcheckers gesucht und bin auf der Herstellerseite fündig geworden. Bleiben wir beim Rot, sollten die Werte lauten: RGB 175 - 54 - 60. Ich habe mir das so vorgestellt, dass beim Erstellen des Profils das Rot genau auf diesen Wert hingebogen wird. Das scheint hinsichtlich beider Profile nicht der Fall zu sein. Jetzt stellt sich für mich die Frage, wo der Fehler liegt. Und hier habe ich um ehrlich zu sein keine Ahnung. Warum wird dem Rot (und den anderen Farben) nicht der richtige Wert zugewiesen? Warum unterscheiden sich die erstellten Profile? (Die Kamera war eine E-M10) Profil: Adobe Standard Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Profil: Colorchecker Passport Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Profil: Dng Profile Editor Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Und hier die Originaldatei und Profile, falls jemand herumspielen möchte bearbeitet 1. Oktober 2014 von saurepommes Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werbung Geschrieben 1. Oktober 2014 Geschrieben 1. Oktober 2014 Hi saurepommes, Das könnte für dich interessant sein: Colorchecker Passport - er will nicht so wie ich ;( . Da findet jeder was…
Berlin Geschrieben 2. Oktober 2014 Share #2 Geschrieben 2. Oktober 2014 Sind solche Farbtafeln nicht, wie alles Gedruckte, mit subtraktiven Farben gedruckt, also Gelb, Magenta und Cyan. Da kann die Farbtafel keine nativen RGB-Werte besitzen. Die Entstehen erst durch die Filter der Sensoren und nach umrechnen. Je nach Farbprofil kommen dann unterschiedliche RGB-Werte raus. Um die gleich anzuzeigen braucht es einen mit dem gleichen Profil kalibrierten Monitor, Drucker oder sonst was. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
saurepommes Geschrieben 2. Oktober 2014 Autor Share #3 Geschrieben 2. Oktober 2014 (bearbeitet) Die Farbtafeln des Colorcheckers sind nicht gedruckt, sondern werden aufwändig auf eine andere Art (da müsste ich mich genauer informieren) hergestellt, daher ja auch der enorme Preis von 80€. Und wenn der Hersteller RGB-Werte angibt, sollten diese auch existieren, ansonsten macht der gesamte Colorchecker keinen Sinn. Von der Monitorkalibrierung ist erst einmal alles unabhängig, mich interessieren nur die agezeigten Farbabweichungswerte in PS (immer oben links im Bild) sowohl bezüglich der unterschiedlichen Software als auch verglichen mit den Herstellerwerten. bearbeitet 2. Oktober 2014 von saurepommes Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berlin Geschrieben 2. Oktober 2014 Share #4 Geschrieben 2. Oktober 2014 (bearbeitet) Alles was nicht selbst leuchtet arbeitet nach dem substraktiven Modell. Diese RGB-Werte gelten nur für einen ganz bestimmten Sensor oder für einen bestimmten Farbraum. bearbeitet 2. Oktober 2014 von Berlin Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Silvanus Geschrieben 3. Oktober 2014 Share #5 Geschrieben 3. Oktober 2014 „Alles was nicht selbst leuchtet arbeitet nach dem substraktiven Modell.”ist zwar insofern richtig, als daß subtraktive Farbmischung stattfindet, wenn Farbpigmente (= nicht selbst leuchtend) übereinander geschichtet oder fein ineinander gemischt liegen – allerdings ist auch mit Pigmenten eine additive Farbmischung möglich, wenn diese in Tüpfelchen nebeneinander liegen. Das hat sogar zu einer eigenen Kunstrichtung geführt, dem Pointilismus: gugelst Du Georges Seurat...Die Mischung verschiedenfarbigen Lichts (= selbst leuchtend) ist hingegen immer additiv.Bei der Herstellung hochwertiger Farbtafeln spielt das Mischungsthema allerding eine sehr untergeordnete Rolle, da die Farbtöne hier nicht durch Mischung, sondern durch Auswahl geeigneter Reinfarbpigmente entstehen. Während sich bei gemischten Farben das Summenergebnis mit der Farbe des Umgebungslichts ändert, bleibt das Reinfarbpigment „in seiner Farbe”, lediglich Leuchtkraft und subjektive Farbwahrnehmung ändern sich. Und eben dieses „in seiner Farbe bleiben”, d.h. einen gleichbleibenden, möglichst schmalen Wellenlängenbereich des Lichts zu reflektieren, ermöglicht erst eine sinnvolle Kalibration.Die angesprochenen RGB-Werte sollten also für einen weiten Bereich von Beleuchtung – zumindest solche mit einigermaßen durchgehendem Spektrum, wie echtes Tageslicht, Glühlampenlicht oder gute LED – stimmen.„...nur für einen ganz bestimmten Sensor...”Die Eigenheiten VERSCHIEDENER Sensoren auf einen Nenner zu bringen ist genau das Ziel der Kalibration...Das Auge kann übrigens nicht unterscheiden, ob ein Farbton rein vorliegt oder das Produkt einer Mischung ist – das macht sowohl den Farboffsetdruck (subtraktiv) als auch die Farbbildschirme (additiv) erst möglich.Die unterschiedlichen Ergebnisse für verschiedene Kalibrationssoftware kann ich mir am ehesten mit dem „Abstimmungsgeschmack” der Hersteller erklären: die versuchen meist ein Farbergebnis hizufrisieren, das z.B. in den Hauttönen gesund-frisch wirkt: wenn man Menschen auf der Wiese oder unter Bäumen aufnimmt sind die im Gesicht oft echt grün ... da möchte man dann vielleicht mit Rot gegensteuern, und jede Firma nach eigenem Rezept.Mit lieben GrüßenGeorg saurepommes hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Softride Geschrieben 3. Oktober 2014 Share #6 Geschrieben 3. Oktober 2014 An dem gleichen Problem bin ich auch schon verzweifelt als ich die Kalibrierung in SilkyPix statt in Lightroom verwenden wollte.Es verhält sich so:Die R-, G- und B-Werte sind die Komponenten des 3-dimensionalen Farbvektors. Das heißt, die Länge des Vektors berechnet sich aus der Wurzel der Quadratsumme: SQRT( R² + G² + B² ). Zusammen mit dem Raumwinkel aus den Komponenten bezeichnet der Vektor die eigentliche Farbe. siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/RGB-FarbraumWenn man das auf Deine Werte anwendet, erhält man die Werte 192.72, 192.84 und 197.84. Mithin also mit guter Genauigkeit die gleiche Farbhelligkeit. Der Grund, warum die Einzelkomponenten unterschiedlich sind, liegt in der unterschiedlichen Belichtung. Oder, anders ausgedrückt, die RGB-Herstellerwerte gelten nur für eine bestimmte Beleuchtungsstärke.Mit einer Belichtungsreihe kannst Du Dich an diese Helligkeit annähern und dann sollten die gemessenen Werte weitgehend denen des Herstellers entsprechen. Das Problem, dass die erzeugten Profile untereinander verschiedene Werte aufweisen, liegt wohl in der verwendeten Software zur Profilerstellung begründet. Die Software muss nämlich genau das gleiche Problem mit der unterschiedlichen Belichtung lösen damit die Farben unabhängig von der Helligkeit stimmen. Das machen die Hersteller wohl mit unterschiedlichen Algorithmen. surfag, saurepommes und manifredo haben darauf reagiert 3 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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