HandeVision Ibelux f 1:0,85 40 mm

Silvanus · 15. Juni 2014

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Vor einigen Monaten war dieses Objektiv Thema bei den „Gerüchten” … jetzt konnte ich tatsächlich eines ergattern und berichte wie versprochen. Das tue ich ganz subjektiv – ich bin kein Testinstitut und möchte denen auch keine Konkurrenz machen!

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Also:

Im schwarzen Karton wertig verpackt, nebst Objektivbeutel kommt es daher, das HandeVision Ibelux. Mit einer Lichstärke von 1:0,85 und 40mm Brennweite verspricht dieses als weltweit lichtstärkstes Objektiv seiner Klasse angepriesene Glas Außergewöhnliches...

Begeisternd ist zunächst einmal die Haptik: Metall und Glas, absolut kein Gummi oder Plastik. Seidenweich der Lauf des Fokusrings, mit präzisen Rastpunkten der Blendenring. Eine metallene Sonnenblende ist integriert, läßt sich einfach nach vorne schieben. Sogar der Objektivdeckel ist aus Metall; der wird geschraubt – was vielleicht nicht so schnell geht wie bei den üblichen Klem-Mechanismen, aber auf jeden Fall bombenfest hält.

Geschwindigkeit ist aber ohnehin nicht die oberste Prämisse beim Umgang mit diesem Gerät: der nicht vorhandene (mir hier aber nicht fehlende) Autofokus und die bei Nutzung der geringen Schärfentiefe notwendige Sorgfalt beim Scharfstellen machen ein Ritsch-Klack-Point-and-Shoot sowieso unmöglich. Also: entschleunigen!

Ist dann aber die nötige Ruhe beim Photographen eingekehrt, lassen sich sogar Aufnahmen aus der Hand bei recht schummrigen Lichtverhältnissen machen: das hohe Eigengewicht der Linse (weit über 1 Kilogramm) wirkt als eine Art natürlicher Stabilisator, die Lichtstärke tut ein Übriges.

Allerdings: das Scharfstellen sollte man üben; bei voller Lichtstärke schrumpft die Schärfentiefe auf wenige Zentimeter. Da dürfen weder Photograph noch Objekt wanken...

So richtig in ihrem Element ist diese Linse, wenn vom Stativ aus mit Planung und Ruhe Bilder komponiert werden, die von malerischem Bokeh oder von auf den Punkt getriebener Freistellung leben.

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Natürlich kann die Blende auch einige Stufen zugemacht werden, dann bekommt man standesgemäße Schärfe in der Tiefe des Raums und auch die blauvioletten Überstrahlungen an harten Kanten, die bei offener Blende bisweilen auftreten, verschwinden.

Ich lichte keine Hausmauern ab, um in pixelspaltender Akuratesse optische Eigenschaften gegeneinander aufzuwiegen – das können darauf eingerichtete Fachlabore besser. Für meinen Teil: das Ibelux ist keine Immer-drauf-Linse, kein Arbeitspferd für den täglichen Einsatz, sondern ein feines Gerät für ganz bestimmte Aufgaben und Gelegenheiten.

Liebe Grüße

Georg

bearbeitet 15. Juni 2014 von Silvanus

ricart · 22. Juni 2014

Hallo Georg,

gibt es schon Aussagen zur Verfügbarkeit in .de und Preisen?

Die blauvioletten Überstrahhlungen sind deutlich im Beispielbild, aber wohl auch leicht im RAW-Konverter zu korrigieren.

Spannendes Gerät jedenfalls...

Danke fürs Zeigen!

LG Frank

Silvanus · 2. August 2014

@ricart

Bei einem Anbieter im Netz, ich glaube Schleichwerbung ist Angesichts von Google&Co überflüssig, kann man das Glas jetzt zumindest vorbestellen; der Preis liegt bei 1799 €.

Die blauen Überstrahlungen lassen sich in der Tat leicht korrigieren; beim Beispielbild blieben sie natürlich unangetastet.

Mittlerweile habe das Glas einigemale einsetzen können: für Aufnahmen in romantisierendem Kontext (Hochzeitspaar im Schloßpark) ist es ideal.

Liebe Grüße

Georg

Silvanus · 2. August 2014

Kleines Beispiel für „entbläute” Überstrahlung – es entsteht ein kaum wahrnehmbarer „Heiligenschein”, der bei Brautkleidern, Cremetorten oder eben weißblühendem Grünzeug den gewünschten Romantik-Effekt erzeugt.

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Liebe Grüße

Georg

wolfgang_r · 2. August 2014

kaum wahrnehmbar ist sehr positiv ausgedrückt. würde eine meiner neuen linsen offenblendig so abbilden ginge sie direkt zurück und das bei einem viertel vom preis

selbst 40 jahre alte c-mount objektive an der pentax q bilden besser ab. da bringt auch f0.85 nichts.

wenn es gemessen überhaupt f0.85 sind bei den toleranzen die man sich dann selbst zugesteht

bearbeitet 2. August 2014 von Christalentfrei

Hannes21 · 3. August 2014

Hmm, also die beiden hier gezeigten Beispielbilder überzeugen mich keineswegs von der Qualität eines Objektiv, welches sündhaft teuer und dazu noch ohne AF daherkommt.

Da kann die Verarbeitung noch so gut sein.

Da würde ich mir doch lieber das "günstigere" Nocticron zulegen, das mit F1.2 nun auch nicht gerade lichtschwach ist, aber AF hat und dessen Beispielbilder bei mir sofort ein "Habenwollen-Gefühl" auslösten.

Lumixburschi · 4. August 2014

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Moin Georg,

wenn der Preis tatsächlich stimmt, und der ist ja echt enorm, dann würde ich tatsächlich überlegen ob nicht ein Voigtländer Nokton 42,5mm mit F0,95 die günstigere Wahl wäre, denn das bildet für 1000 Euro außergewöhnlich gut ab. Ein Mehrpreis für ein Handevision von fast 800 Euro bei so gut wie identischen Eckdaten wäre in meinen Augen nur dann gerechtfertigt wenn das Glas deutlich besser abbildet.

Zu den Fotos

- das Erste finde ich aufgrund der CAs oder ist es PF(?) nicht wirklich gut geeignet um eine Aussage zu machen, zumal PF auch eine Sache der Kamera sein kann.

- das Zweite finde ich vom Bokeh her sehr schön, hier gefällt mir zumindest das, was man sehen kann, habe aber irgendwie keine Erklärung für die matten, grauen "Geisterkontouren" um die Blume. Entweder fehlt dort Farbe oder es ist eine Art Geisterbild, evtl. Ruflektion auf die Hinterlinse oder es sah tatsächlich so aus dort.

Danke für die Vorstellung der Linse

Silvanus · 6. August 2014

Guten Abend, Dirk,

beide Bilder sind jetzt nicht ganz der „Normalfall”. Das Privatweg-Bild ist eigentlich Materialquälerei – voll offen gegen das Licht; ich wollte hier kein Werbebildchen einstellen, sondern ein Beispiel für den Grenzbereich.

Das Bild mit der Rose ist eine Antwort auf Franks Gedanken, blaue Überstrahlung einfach zu entfärben; die „Nebelkontur” ist das Ergebnis.

Ob es sich um CA oder PF handelt kann ich nicht sicher ausmachen – für Deine PF-Theorie spricht, daß es kaum einen Unterschied macht, ob die Kontrastkante radial oder tangential ausgerichtet ist.

Macht man die Blende ein wenig zu, verschwindet die Überstrahlung:

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Stützt das nun die CA- oder die PF-Theorie?

Ein Freund hat sich das Glas zur Futschi bestellt – bin gespannt, ob es sich da anders verhält.

Liebe Grüße

Georg

Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

nitram · 16. August 2014

Die Jungs von lensrentals.com haben das IBELUX genauer unter die Lupe genommen. Hier gehts zum Artikel:

http://www.lensrentals.com/blog/2014/08/kipon-handevision-ibelux-40mm-f0-85

roxy · 28. Mai 2018