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Anamorphic Lens Project


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Wer sich in den diversen Video-Foren bewegt, wurde sicherlich bereits darauf aufmerksam, dass SLR Magic, ein kleiner Objektiv-Hersteller mit Sitz in Hong Kong nun selbst eine anamorphische Vorsatzlinse ins Rennen schickt. Sie haben sich dafür viel Zeit genommen und während der Entwicklung eng mit einigen sehr erfahrenen Filmemachern zusammengearbeitet, um die Eigenschaften zu optimieren. Soweit ich deren Kommentare bislang wahrgenommen habe, scheint SLR Magic damit ein guter Wurf gelungen zu sein.

 

Für diejenigen, für die diese Thematik noch neu ist, vielleicht ein paar kurze Erläuterungen:

  • Anamorphische Linsen "stauchen" das Bild optisch in einer Richtung um einen gewissen Faktor zusammen bzw. erweitern den Bildwinkel (z.B. 1.33x, 1.5x oder gar 2.0x). Im Postprocessing oder spätestens bei der Wiedergabe wird das Bild dann wieder im gleichen Verhältnis entzerrt ("auseinandergezogen"). Man erhält dadurch dann z.B. ein Breitbild ähnlich dem üblichen Kinoleinwand-Format (ca. 21:9) unter Verwendung der vollen nativen Video-Auflösung der Kamera (heute häufig 1920x1080 im 16:9 Format), also ohne Auflösungsverlust durch Croppen.
  • Durch solche Objektive erhält man einen faszinierenden "Filmlook", einige meinen, man wird dadurch noch stärker in die Handlung gesogen. Dieser Filmlook wird durch weitere, für solche Linsen typischen "Abbildungsfehler" verstärkt, z.B. durch ein verändertes ("ovales") Bokeh und horizontale (bei Einsatz zusätzlicher Diopter manchmal auch zusätzlich vertikale), sich über das gesamte Bild ziehende Flares.
  • Im Profi-Bereich gibt es von einigen Herstellern Objektive, die von Grund auf so konstruiert sind und bislang die beste Bildqualität boten, aber auch extrem teuer sind. Eine günstigere Alternative sind Vorsatzlinsen, wie man sie in recht unterschiedlicher Qualität z.B. vielfach auf eBay findet.

 

Ein Video, das perfekt von dieser Technik (mit einer Vielzahl verschiedener Anamorphic Lenses) Gebrauch macht, ist dieses Skating-Video vom Red Bull Media House:

Es ist mit dem besten und teuersten Equipment in 4K Technik (genauer gesagt sogar in 5K Technik), mit Superzeitlupen und allem drum und dran produziert, was derzeit verfügbar ist und zeigt das aktuell von Profis mit dickem Budget machbare. Auch die Darsteller sind wohl die derzeitige US-Elite der Skateboarder-Szene. Hintergrund Infos dazu: 'Red Bull Perspective - A Skateboard Film,' Shot in Gorgeous Anamorphic on RED EPIC & Phantom Flex « No Film School

 

Hier noch ein paar weitere Links mit guten Artikeln zu dem Thema:

Everything You Need to Know to Get Started Shooting Anamorphic « No Film School

Shooting with Anamorphic Lenses and Filters: an Overview with Film Riot « No Film School

 

Ein paar Links speziell zur neu erscheinenden Anamorphic Lens "Anamorphot 1.33x 50" von SLR Magic:

Preview: SLR Magic ANAMORPHOT 1,33x 50 anamorphic adapter by Adam Wilt

Anamorphic sample footage shot with the SLR Magic Anamorphot - and which lenses go best with it? » EOSHD.com

 

Flare-Test:

Vergleich mit dem Panasonic LA7200:

 

Ein gutes Tutorial zur Handhabung einiger spezieller Eigenschaften der Anamorphot Linse von SLR Magic liefert dieses Video von EyePatchFilms.com:

Die produzieren derzeit auch eine Reihe weiterer Testvideos damit.

 

Warum ich hier nun so einen Thread eröffne?

 

SLR Magic war so freundlich, mich auch in deren (inzwischen geschlossenen) Volunteer Programm zu berücksichtigen, so dass ich hier demnächst einige eigene Beispiele zeigen kann. Vielleicht hat aber schon jemand vorab einige Fragen, Ideen oder Wünsche, die ich (hoffentlich) beantworten bzw. in den Beispielen berücksichtigen kann.

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Vielen Dank für diesen ausführlichen und fundierten Beitrag. Auch die vielen Verweise sind sehr aufschlussreich. Abgesehen von den faszinierenden Möglichkeiten, die sich eröffnen, beschäftigt mich die Frage, ob sich das bei der Benutzung eines Anamorphic-Objektivs bzw. Vorsatzes entstehende Kinoleinwand-Format (ca. 21:9) sich so vorteilhaft auf dem heimischen Fernseher (16:9) ausmacht.

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Abgesehen von den faszinierenden Möglichkeiten, die sich eröffnen, beschäftigt mich die Frage, ob sich das bei der Benutzung eines Anamorphic-Objektivs bzw. Vorsatzes entstehende Kinoleinwand-Format (ca. 21:9) sich so vorteilhaft auf dem heimischen Fernseher (16:9) ausmacht.

 

Zum einen gibt es tatsächlich auch 21:9 Fernseher (z.B. von Philips: Buy the Philips Cinema 21:9 Platinum Series 58PFL9956H/12 147*cm (58"), Ultra-Breitbild, Full HD 3D Max), zum anderen stehen wir gerade an der Schwelle zu langsam erschwinglich werdenden "großen" 4K Monitoren und bei Computermonitoren sind Horizontalen von z.B. 2560 Pixeln und mehr auch zunehmend verbreitet. All diese Möglichkeiten erlauben es also, das Mehr an gespeicherten Bildinformationen gegenüber einem 1920x822 Crop auch sinnvoll nutzbar zu machen. Entscheidender ist aber wohl für viele der spezielle Look und nicht die bessere Nutzung der Auflösung.

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Warum ich hier nun so einen Thread eröffne?

 

SLR Magic war so freundlich, mich auch in deren (inzwischen geschlossenen) Volunteer Programm zu berücksichtigen, so dass ich hier demnächst einige eigene Beispiele zeigen kann. Vielleicht hat aber schon jemand vorab einige Fragen, Ideen oder Wünsche, die ich (hoffentlich) beantworten bzw. in den Beispielen berücksichtigen kann.

 

Ich bin schon länger auf der suche nach einem Anamorphot, leider sind die Teile entweder sehr alt oder schlicht und einfach zu teuer.

Schön das es jetzt anscheinend was neues gibt zu einem bezahlbaren preis.

Tja, was für Wünsche hab ich denn.

Als erstes natürlich die Beispiele selber und natürlich wie es sich an meinem Equipment verhält. Das geht ja leider nicht :-(

Dann warte ich eben gespannt darauf was da noch kommt.

Gruss

Rajko

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Bis dahin ist bei EosHD und EyePatchfilms ist schon ein bisschen was zu sehen, demnächst sicherlich auch bei Seb Farges.

 

Hab ich schon alles abgegrast, bin gespannt wann sich wieder was tut. Die Beiträge sind schon paar Monate alt.

Wie sieht es aus mit dem Liefertermin, steht der Juni 2014 noch?

So wie ich es verstanden habe ist es ein 62er Gewinde, was brauche ich noch um es an mein Leica Noctilux-M 1:0,95/50 mm ASPH. anzubringen?

Habe hier mehrere Kameras an die ich den Noctilux anflanschen kann, die Ergebnisse müssten interessant sein.

Wann gibt es die Möglichkeit für ein preorder?

Neben mehr Testaufnahmen sind das so meine offene Fragen.

Viel Spass beim testen :)

Grüsse

Rajko

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Die Beiträge sind schon paar Monate alt.

Wie sieht es aus mit dem Liefertermin, steht der Juni 2014 noch?

So wie ich es verstanden habe ist es ein 62er Gewinde, was brauche ich noch um es an mein Leica Noctilux-M 1:0,95/50 mm ASPH. anzubringen?

 

Die älteren Beiträge wurden teilweise noch mit Vorversionen ohne bzw. nicht finaler Vergütung gemacht.

 

EyePatchFilms postet aber auch gerade neue Sachen auf deren Channel:

Eyepatch Entertainment - YouTube

 

So weit ich weiß, haben sie aber auch noch eine nicht finale Version.

 

Wann gibt es die Möglichkeit für ein preorder?

 

So, wie ich es verstanden habe, wird gerade die Produktion vorbereitet und ab Q2 geliefert. In EU wohl über slrmagic.co.uk bestellbar.

 

Aktuell gibt es auch stetig kurze News dazu über Twitter:

https://twitter.com/slrmagic

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  • 2 weeks later...

Hier ein paar Bilder zu der Linse: https://www.systemkamera-forum.de/sony-alpha-vollformat-beispielbilder-objektive/51302-slr-magic-anamorphot-1-33x-50-anamorphic-lens.html#post511974

 

Ich habe jetzt auch ein erstes Test-Video damit produziert.

 

Vimeo: Anamorphic Project - First Tests of the SLR Magic Anamorphot 1.33x - 50 on Vimeo

YouTube:

 

Wer einen Vimeo-Account hat, kann die von mir gerenderte Quelldatei im Original bei Vimeo runterladen. Sie hat das Format 2560x1080 (25p). Vimeo macht daraus für die HD Darstellung dann 1920x810, YouTube bietet es auch als 2560x1440 (mit schwarzen Rändern) an.

 

Bitte gebt mir mal Feedback, welche der Darstellungen bei euch am besten lief. Ich habe den Eindruck, dass diese etwas unüblicheren Formate dazu führen, dass das Video nicht über die Hardware-Decoder der Grafik-Chipsätze dekodiert wird, sondern über eine CPU-basierte Software-Decodierung. Dadurch werden die Schwenks leider recht ruckelig. Besonders smooth waren sie leider sowieso nicht, da ich an dem Tag nur ein normales Stativ dabei hatte ohne gedämpften Videokopf.

 

Es fiel mir recht schwer, überhaupt ein paar Flares hinzubekommen. Lediglich für die Titelsequenz konnte ich mit den zusätzlichen Diopter-Linsen und unter Studiobedingungen dann wirklich ein paar "filmische" Flares produzieren.

 

Viel Spaß beim ansehen. Hier noch eine Einbettung der YouTube-Version:

 

D0Q7zGfRIiY

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Bitte gebt mir mal Feedback, welche der Darstellungen bei euch am besten lief. Ich habe den Eindruck, dass diese etwas unüblicheren Formate dazu führen, dass das Video nicht über die Hardware-Decoder der Grafik-Chipsätze dekodiert wird, sondern über eine CPU-basierte Software-Decodierung. Dadurch werden die Schwenks leider recht ruckelig. Besonders smooth waren sie leider sowieso nicht, da ich an dem Tag nur ein normales Stativ dabei hatte ohne gedämpften Videokopf.

 

Ich habe dieses Video runtergeladen:

 

Allgemein

Vollständiger Name : xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx\Anamorphic Project - First Tests of the SLR Magic Anamorphot.mp4

Format : MPEG-4

Format-Profil : Base Media / Version 2

Codec-ID : mp42

Dateigröße : 45,2 MiB

Dauer : 2min 54s

Modus der Gesamtbitrate : variabel

Gesamte Bitrate : 2 169 Kbps

Kodierungs-Datum : UTC 2014-02-08 16:55:40

Tagging-Datum : UTC 2014-02-08 16:55:40

gsst : 0

gstd : 174730

gssd : B4A7DDA83HH1391985655867435

gshh : r3---sn-4g57kue6.googlevideo.com

 

Video

ID : 1

Format : AVC

Format/Info : Advanced Video Codec

Format-Profil : High@L3.1

Format-Einstellungen für CABAC : Ja

Format-Einstellungen für ReFrames : 1 frame

Format_Settings_GOP : M=1, N=60

Codec-ID : avc1

Codec-ID/Info : Advanced Video Coding

Dauer : 2min 54s

Bitrate : 1 974 Kbps

maximale Bitrate : 4 030 Kbps

Breite : 1 280 Pixel

Höhe : 540 Pixel

Bildseitenverhältnis : 2,40:1

Modus der Bildwiederholungsrate : konstant

Bildwiederholungsrate : 25,000 FPS

ColorSpace : YUV

ChromaSubsampling : 4:2:0

BitDepth/String : 8 bits

Scantyp : progressiv

Bits/(Pixel*Frame) : 0.114

Stream-Größe : 41,1 MiB (91%)

Tagging-Datum : UTC 2014-02-08 16:55:41

 

Die Schwenks liefen nicht flüssig ... ist aber für mich kein Problem ;)!

Kurz mal Mercalli3 drüber laufen lassen und schon läufts wie butter; dafür aber die 5-fache Dateigröße. Nervige Musik war das eine - und was genau war da jetzt besonders auffällig?

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Da war leider nicht viel auffälliges dabei :-(

Die Linse ist ziemlich speziell und muss auch so benutzt werden. Wenn man die Blende zu macht und solche Motive wählt, kommt nicht viel von "anamorphic look" rüber.

 

Hier sieht man ganz gut was alles mit Anamorphot machbar ist:

 

 

Gruss

Rajko

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Wenn man die Blende zu macht und solche Motive wählt, kommt nicht viel von "anamorphic look" rüber.

 

Hier sieht man ganz gut was alles mit Anamorphot machbar ist:

 

 

Danke für den Link, Rajko. Ich bin noch neu in dieser Materie und zunächst ging es mir mehr darum, ein Gefühl für die Wirkung des Breitformates und die Abbildungsqualität der Objektiv-Kombination zu bekommen. Ich denke, die Aufnahmen zeigen ganz gut, dass sich die von der Vorsatzlinse produzierten Abbildungsfehler in Grenzen halten und welche Panorama-Wirkung dann entsteht (OK, die könnte man auch mit Letterboxing produzieren).

 

Die in dem ARRI-Demovideo gezeigten "Rainbow-Flares" stammen m.E. eher vom eigentlichen Objektiv. Diese werde ich mit den perfekt vergüteten Zeiss FE Objektiven nur sehr schwer provozieren können.

 

Was mich allerdings in dem ARRI Demo-Video irritierte: Wieso sind die Blendenkreise im Hintergrund-Bokeh vertikal elliptisch und nicht horizontal in die Breite gezogen??? Die Sensor-Abbildung der hinter anamorphischen Linse sitzenden Blende bleibt ja zunächst rund und wird durch die nachträgliche Streckung horizontal in die Breite gezogen.

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Kurz mal Mercalli3 drüber laufen lassen und schon läufts wie butter;

 

Habe auch überlegt, ob ich noch nachträglich stabilisiere. Macht allerdings nach dem Schnitt keinen Sinn mehr, da dann z.T. die Übergänge leiden und die draufgelegte Schrift entgegengesetzt verwackelt wird. Nächstes Mal dann wohl vor dem Schnitt...

 

Hast Du (oder jemand anders hier) Erfahrungen im Vergleich mit dem Deshaker Plugin für Virtual Dub? Ist zwar in der Benutzung etwas umständlich, aber die Ergebnisse fand ich bis jetzt recht überzeugend, so dass ich bislang ein zusätzliches kommerzielles Tool scheute. Sollte Mercalli 3 aber besser sein, wäre es eine Überlegung wert, solange man mit unstabilisiertem Equipment arbeitet.

 

und was genau war da jetzt besonders auffällig?

 

Wie schon gesagt, in meinem ersten Test gab es wenig "besondere Auffälligkeiten". Es ging mir zunächst eher um die Breitbild-Wirkung und die Abbildungsqualität unter guten Lichtbedingungen, weshalb ich das Hafen-Panorama nutzte. Teil 2 wird sich dann eher dem Thema Flares, Bokeh etc. widmen.

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Hast Du (oder jemand anders hier) Erfahrungen im Vergleich mit dem Deshaker Plugin für Virtual Dub? Ist zwar in der Benutzung etwas umständlich, aber die Ergebnisse fand ich bis jetzt recht überzeugend, so dass ich bislang ein zusätzliches kommerzielles Tool scheute. Sollte Mercalli 3 aber besser sein, wäre es eine Überlegung wert, solange man mit unstabilisiertem Equipment arbeitet.

 

Ich habe da keinen Vergleich mit der VD-Lösung, finde aber die SAL ProDAD-Software im Ergebnis super. Es ist kein vollautomatisches Werkzeug und es kommt sehr viel darauf an, wie man die Einstellungen setzt. Ein wenig Übung ist notwendig bzw. die Bewertung der Ergebnisse (evtl. auch Vergleiche) abhängig von den Einstellungen sind mit entscheidend.

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Was mich allerdings in dem ARRI Demo-Video irritierte: Wieso sind die Blendenkreise im Hintergrund-Bokeh vertikal elliptisch und nicht horizontal in die Breite gezogen??? Die Sensor-Abbildung der hinter anamorphischen Linse sitzenden Blende bleibt ja zunächst rund und wird durch die nachträgliche Streckung horizontal in die Breite gezogen.

 

Die Thematik ist doch komplexer, als ich zunächst dachte. Hier hat es jemand zusammen mit dem 35/1.4 von SLR Magic an einer Black Magic ausprobiert und sich speziell auf die Erzeugung von Flares und Bokeh konzentriert:

 

Er schreibt dazu, dass durch den zusätzlichen 1.3 Diopter (am Anfang genutzt) nicht nur die Anpassung an den Nahbereich besser wird, sondern die Bokeh-Kreise dann zu vertikalen Ovalen werden (und z.T. auch die Flares ihre Orientierung ändern). Da muss ich also noch ein bisschen mehr Testen...

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  • 2 weeks later...

sind die flares und streaks also auch hier mal angekommen :D...

 

bevor jetzt aber alle losrennen und ihre filmchen derart vollballern : bitte bedenkt : jegliche effekte sollten immer nur sparsam eingesetzt werden. sonst bekommt man so eine alberne lichtkirmes wie bei den neuesten star trek filmen :

 

http://www.slashfilm.com/wp/wp-content/images/trek-glare.jpg

 

http://i0.wp.com/dailytechwhip.com/wp-content/uploads/2013/09/Screen_Shot_2013-09-30_at_4.57.13_PM_large.png?w=838

 

über den überbordenen einsatz dieser flares und streaks machen sich die filmfreunde mittlerweile (zu recht) auch ein wenig lustig. also immer sparsam einsetzen, und am besten da, wo es am meisten sinn macht. in der nacht siehts natürlich am besten aus :).

 

ich habe mich vor 2 jahren mal mit der thematik beschäftigt, und verwende auch in meinem video diese streaks. im schillerndem lichtgewitter der nächtlichen disko macht das ganze dann auch sinn und spass :D. ich dreh ja eher selten (SF) blockbuster :o.

 

übrigens : der ford mustang clip ist gar nicht sooo aufwendig produziert. es kommt dir nur so vor, weil die kamera dynamisch bewegt wird, kombiniert mit schnellen schnitten. ein poliertes wägelchen, eine hübsche frau, vernünftige lichtsetzung, schöner schnitt, usw...

 

die anamorphen lichteffekte kannst du auch in der postproduction

machen. das beherrschen heute schon so einige videobearbeitungsprogramme.

 

für den filmer bietet das natürlich vorteile: er kann sich entscheiden, ob und in welchen szenen er den anamorphotenlook haben will.

 

ich möchte noch etwas zum thema filmlook ausschweifen : den echten filmlook bekommt man als hobbyfilmer eher selten hin. zu viele hände müssen da meistens gleichzeitig am werke sein (hier mal die szene aus star wars, wo obi wan den jungen skywalker in der wüste findet - an sich eine recht popelige szene - so meint man):

 

https://pbs.twimg.com/media/Bd08lOsCAAAO5tQ.jpg

 

da gehts um licht, outfits, maske, farbkorrektur, verschiedene kamerabewegungsmöglichkeiten, da werden heutzutage softfilter vor die scharfen linsen und kameras gesetzt, damit das bild "filmiger" wird, und, und, und ...

 

ich sage den leuten, die mit einer großsensor kamera (ab mft) anfangen wollen, und direkt von "kino look" schwärmen, immer : langsam. was glaubst du, warum so ein filmabspann im kino meist so lang ist ? ;).

 

insofern kann man eher sein ergebnis etwas "filmiger" machen. vom filmlook allerdings wird man meistens meilenweit entfernt sein. es sieht dann doch meist wieder nach "video" aus.

 

ich sage das nicht, um hier den klugsch***er heraushängen zu lassen. eher finde ich, das es im foto bereich relativ leicht ist, ergebnisse zu zaubern, die denen in modezeitschriften z.b. in nichts nachstehen. zumindest sehe ich das in meinem bekanntenkreis, wenn die kollegen so ca. 2-3 jahre ambitioniert dabei sind. allein in diesem forum hier habe ich schon viele bilder gesehen, die mich echt von den socken gehauen haben.

 

filmen aber ist im gegensatz zur fotografie schon immer team arbeit gewesen. ich hab schon so einige leute kennengelernt, die nach ein paar jahren hobbyfilmerei alles hingeschmissen haben, weil sie dachten, mit ner spiegelreflex, nem bissl zubehör und der richtigen software wäre die lern und erfolgskurve genauso steil wie beim knipsen.

 

also: bevor man jetzt losrennt, und sich da irgendwelche spezialfilmlinsen zulegt, erst mal überlegen, ob man sowas überhaupt wirklich braucht. bis dahin würde ich erst einmal per software diese effekte hinzufügen, um das bild ein wenig aufzupeppen.

 

jaja, ich weiss, ich hör mich schon an, wie eure ehefrauen. spielverderber, ich blöder :D ..

bearbeitet von nachfuchs
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Danke für Deine umfangreichen Ausführungen. Ich bin selbst noch am Ausloten, welchen Nutzen ich aus dem Anamorphot tatsächlich ziehen kann. Die Flares sind nicht eben leicht zu produzieren, da bedarf es einige Erfahrungen zu sammeln, bis man was ansehnliches produziert, das nicht nur nach offensichtlicher Effekthascherei aussieht. Das Beispiel mit den nachträglich mittels AE eingefügten Flares sieht in der Tat auch überraschend echt aus.

 

Einen "echten" Nutzen, der speziell Dich für Deine nächtlichen Club-Touren interessieren könnte, habe ich allerdings tatsächlich bereits gefunden: Man kann damit das SLR Magic HyperPrime CINE 35mm T0.95, das eigentlich nur in etwa APS-H "ausleuchtet" auch vollformatig für 16:9 Videos nutzen. Die eigentlich entstehende Vignette wird durch das Strecken auf 21:9 und anschließendes Cropping auf 16:9 vollständig entfernt. Man hat am Ende also annähernd die Lichtstärke eines 0.95ers (natürlich schluckt das Anamorphot ein bisschen was) auf einem Vollformat-Sensor bei einem Blickwinkel eines 35mm Objektivs.

 

Beispiel folgt bald...:)

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das klingt interessant, jedoch: dieses jahr wollte ich mir eigentlich eine alpha 7 gönnen. mittels pentax k auf emount adapter müsste ich ja mein 24mm/1.4 samyang für pentax auch weiter benutzen können. ich könnte dadurch den schärfe klauenden effekt des lens turbos negieren und vielleicht noch einen tacken lichtstärke mehr raus holen, als bei meiner jetzigen kombination.

 

was der sensor der A7 modelle im vergleich zur 5n so leistet im "nolight", das wäre auch mal interessant zu sehen... bis jetzt habe ich noch nicht viel an videos gefunden. und die nächtlichen strassenaufnahmen sind ja (für mich) nicht wirklich low light. denn da gibts massenweise autoscheinwerfer und starke strassenlampen, schaufensterbeleuchtungen, usw ...

 

wenn ich mit meiner jetzigen kombo nachts auf eine ampel drauf halte, gleißt die mich ja schon förmlich an. schon jetzt sieht meine kamera mehr, als mein auge :cool: ...

 

wenn ich mir vorstelle... 35mm t0,95 auf ner vollformat kamera ... hört sich natürlich nach knaller an, was muss ich zugeben... :eek:

 

aber ff kamera + anamorphot + die cine linse... oje oje ... das liegt ausserhalb meines budgets. obwohl: der gedanke wird mich ne ganze weile nicht los lassen. auf beispiele bin ich gespannt... und ich würd auch gern mal den direktvergleich ohne den anamorphoten sehen.

 

du brauchst dir aber keine sorgen zu machen, das etwas wie "offensichtliche effekthascherei" aussieht. denn so nimmt der betrachter das meist gar nicht wahr. einfach weil er den look aus film und fernsehen schon zu genüge kennt. die meisten leute werden eher sagen : "och, das sieht ja recht professionell aus. " (eben wie in der glotze)... man muss halt imho nur schauen, das man es da einsetzt, wo es auch passt, und nicht in jede 2. szene rein haut. nicht jedes kühlschranklicht, wenn der filmheld die tür aufmacht und sich ein bier nimmt, muss mit flares und streaks daher kommen ;).

 

übrigens: den anamorphotenlook bekommt man auch mit nem einfachen vorsatzfilter hin .. offenblende und direkt ins licht filmen, und die lichtreflexe kommen massenweise.

 

streng genommen ist die zauberei mir anamorphoten ja schlechte kameramann-arbeit. denn normalerweise versucht man ja diese linsenreflexe z.b. durch einsatz einer matte box (der fotograf machts halt mit der sonnenblende) zu verhindern. ich glaube, die entdeckung der flares und streaks als stilmittel war ein zufallsprodukt :D..

bearbeitet von nachfuchs
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