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Entwickeln lassen - was ist das genau? Qualität im Vergleich zum Druck?


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Hallo,

 

ich lese hier immer wieder "Fotos entwickeln lassen" oder ähnliches. Mich interessiert, was dahinter steckt, wie ein digitales Bild entwickelt wird? Ich kenne natürlich die Filmentwicklung oder den Fotodruck, habe beides selber schon gemacht. Aber offensichtlich besteht die Möglichkeit bei Dienstleistern entweder drucken zu lassen (Fineart Poster bei Saal) oder ausbelichten zu lassen (ich nehme an, dass ist mit "entwickeln" gemeint). Wie sieht das technische Verfahren aus, was ist der Unterschied zum Druck? Gibt es Qualitätsunterschiede (Auflösung, Farbraum, Langlebigkeit etc)?

 

Ich komme vom Druck mit hochwertigem Drucker und verschiedenen Papieren, abgesehen vom Spass das selber zu machen und dabei eigenen Vorlieben nachzugehen ist es manchmal doch ganz schön aufwendig. Ist die Ausbelichtung eine Alternative mit vergleichbarer Qualität wenn ich von einem Din A3 Druck ausgehe?

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Weil es mir keine Ruhe gelassen hat und vielleicht auch den einen oder anderen interessiert habe ich ein wenig recherchiert:

 

Was ist Ausbelichtung?

Bei der Ausbelichtung werden die Informationen der digitalen Bilddatei in Signale umgewandelt, die entweder einen Laser oder einen LED Belichter steuern. Die Belichter produzieren ein fotografisches Bild auf silberhalogenidhaltigem Fotopapier. Im nächsten fotochemischen Schritt, der Farbentwicklung, erscheint dann die Farbe auf dem Abzug. Die Belichter werden auch Printer genannt, dass kann verwirrend sein, weil etwa mit dem Durst Lambda Belichter hergestellte Fotoabzüge dann auch gerne mal Lambda Prints genannt werden.

 

 

Unterschied zum Druck mit Tintenstrahldruckern:

Die digitale Belichtung soll sehr hohe Maximaldichten, einen hohen Weißgrad und tiefe Schwärzen ermöglichen und sich durch exakte Detailzeichnung und hohe Schärfe auszeichnen. Im Vergleich dazu soll der Farbeindruck bei Drucken matter sein und die Bilder sollen eine geringere Detailschärfe aufweisen. Die Farbtongebung bei echten Fotoabzügen soll wesentlich subtiler sein als beim Tintenstrahldruck. Auf 2,5 Quadratzentimeter passen bei einem echten Fotoabzug über 16 Millionen Farben, bei einem Drucker sind es 256.

 

Üblicherweise wird mit 400dpi bis zum Format 30x45 belichtet. Bei größeren Formaten geht die Auflösung in der Regel zurück. Die Durst-Maschinen für größere Formate belichten mit 254 dpi.

 

Die Tintenstrahldrucker können einen Bildpunkt nicht in beliebiger Farbe drucken, im Gegensatz zu den Belichtern, die jeden Punkt in jeder beliebigen Farbe belichten können.

Beim Druck muss jede Farbe aus den zur Verfügung stehenden Druckerfarben gemischt werden.

Das geht nur, indem mehrere verschiedene Punkte von verschiedenen Farben nebeneinander gedruckt werden, und durch dass Auge dann der Eindruck einer Mischfarbe entsteht. Der Drucker muss ein Raster drucken, in dem er die Farben mischt. Übliche Auflösungen für diese Raster sind 300dpi (bei einigen Canon Druckern), oder 360dpi, bei einigen Epson Druckern. Die hohen Druckauflösungen von über 1440 dpi, die theoretisch einstellbar sind, sollen in der Praxis eher nichts bringen, weil die Tinte im Ausdruck auch noch ein wenig verläuft.

 

Zur Langlebigkeit von Ausbelichtungen habe ich noch keine Details gefunden, vermute aber dass diese völlig ausreichend ist. Ausdrucke mit Pigmenttinten können bei Verwendung hochwertiger Papiere und guter Archivierung sehr langlebig sein. Auch Dye basierte (Farbstofftinten) Tintenstrahldrucker können inzwischen langlebige Ausdrucke erzeugen.

 

 

Sieht ganz so aus, dass Ausbelichtungen dem Druck mit Tintenstrahldruckern deutlich überlegen sind. Ich werde mal einen Ausdruck von mir mit einer Ausbelichtung vergleichen, mal sehen, ob ich dann noch Lust auf meine eigenen Ausdrucke habe. Allerdings kann ich beim selberdrucken ganz viel ausprobieren, von der Papieroberfläche bis zur Tönung und vieles mehr, dass macht dann auch wieder viel Spaß.

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Hi,

 

aber Obacht!

Nicht alle Ausbelichtungen kommen vom Durst Lambda!!

(Der Mercedes der belichter...)

Oft sind noch digitale Minilabs im Einsatz, Agfa D-lab (400ppi)oder Fuji Frontier (305ppi). Beide liefern aber auch sehr gute Ergebnisse.

Die Belichter belichten "echte" ppi, nicht dpi!

Für einen Bildpunkt mit allen Farb-und Helligkeitsinformationen benötigt der Drucker 4 dots (cymk), der belichter nicht!

 

Versuch ma Saal digital, mit denen war ich bisher immer sehr zufrieden....

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  • 1 month later...
Weil es mir keine Ruhe gelassen hat und vielleicht auch den einen oder anderen interessiert habe ich ein wenig recherchiert:

..............

Sieht ganz so aus, dass Ausbelichtungen dem Druck mit Tintenstrahldruckern deutlich überlegen sind. I

 

Ich weiß ja nicht, wo du da recherchiert hast, aber die Quelle verkauft erstens Ausbelichtungen statt Drucken und dürfte auch etwas veraltet sein. Die Angaben zum Tintenstrahldruck passen zum normalen Officedrucker, aber nicht zu hochwertigen Pigmenttintendruck. Farbumfang und Detailzeichnung sind dabei so hoch, dass der Tintenstrahldruck heute zumindest den üblichen Ausbelichtungen (wie man sie heute zu normalen Preisen überall bekommt) als überlegen angesehen wird. Die Maximaldichte kann auch höher liegen, auch sind sie i.d.R. haltbarer. Aber auch teurer.

 

Peter

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Ich fürchte, die Sache wird noch unübersichtlicher, wenn man den "Digitaldruck" einbezieht - mit dem heute überwiegend Fotobücher und Kalender produziert werden. Ich glaube nicht, dass damit Tintenstrahltechnik gemeint ist.

In der c't konnte man immer mal wieder lesen, dass dieser Digitaldruck qualitativ die Ausbelichtung überholt hat - das gilt aber keineswegs generell. Im letzten Test von Fotokalendern kamen nämlich die Ausbelichtungen durchweg besser weg.

Einen Unterschied gibt es aber immer: Ausbelichtungen gehen immer nur auf einer Seite des Papiers!

 

Schönen Gruß,

das Südlicht

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Hi.

 

Ich habe beide Maschinentypen mal bedient.

 

Der Farbumfang eines guten Pigment-Tintenstrahldruckers ist jedenfalls spitze und wird i.d. Regel von Belichtern nicht erreicht. Weiterer Vorteil ist die beinah freie Wahl von Papieren. Ich drucke hier mit 3 verschiedenen Grautönen plus Fotoschwarz s/w Drucke auf Barytpapier.

Das kann ein Ausbelichter nicht.

Das schwarz ist allerdings nicht so satt und dunkel wie bei guten Ausbelichtungen.

 

Die Haltbarkeit bei Pigmentdrucken ist unerreicht, in der Auflösung tut sich praktisch nichts. Beide Verfahren lösen so fein auf, dass nur noch unter dem Mikroskop Raster erkennbar sind.

 

Drucken ist leider ziemlich teuer, wenn man es zu hause macht. Die Tinte kostet ein kleines Vermögen, Papiere und zugehörige Profilierung schlagen auch zu Buche.

 

Das Wichtigste: Man sollte ein Verfahren kennen und einschätzen lernen, um in der PP die Bilder optimal aufbereiten zu können.

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  • 1 month later...

Hallo,

 

habe sehr viel Erfahrung mit Pigment Inkjet Druckern. Für kleine Auflagen und nicht allzu große Ausdrucke (A3 + und A2 Drucker sind auch für Amateure bezahlbar) sind diese Drucker eine tolle Sache.

 

Ich habe einen großen Durst Lambda Druck in meinem Arbeitszimmer hängen. Dieser hat die Haptik eines super scharfen hochglanz Plakates.

Diese Haptik bekomme ich mit Pigment Inkjet Druckern nicht hin. Dagegen kann der Pigment Inkjet Printer exzellente Ausrucke auf Semigloss ,Matten Papieren und Spezialpaieren ablierfern. Diese erinnern an die guten alten Ausbelichtungen in der Dunkelkammer. Das geht mit den Belichtern nicht.

 

Es kommt also ganz auf den Einsatzzweck und die gewünschte Haptik an, auf welches Medium "gedruckt" wird. Ein Durst Lambda Drucker ist wohl für einen Amateur nicht bezahlbar und für kleine Auflagen auch nicht rentabel. Aber bei Bedarf ein paar Großdrucke auf einem Durst Lamda Drucker anfertigen lassen ist eine feine Sache.

 

Habe gerade auf der Durst Seite nachgesehen. Die Lamda Belichter werden nicht mehr angeboten. Die gibt es nur noch Gebraucht auf eBay. Viele neue Durst Systeme setzen auf Tinte.

Es stellen auch schon eine ganze Menge Druckdienstleister auf neuere Verfahren um. Wer also ein "paar" Euros zu vie hat, sollte jetzt bei einem gebrauchten Durst Lamda zuschlagen.

bearbeitet von carlosdivega
.
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Vielen Dank für die vielen, fachlich sehr fundierten Beiträge. Ich bin der Meinung, dass moderne Drucker schon sehr nah an die Qualität von entwickelten Fotos herankommen. Ich persönlich setze seit einiger Zeit auf Onlinedruckereien und habe bzgl. Plakatdrucke super Erfahrungen mit diedruckerei gemacht.

 

Plakate drucken lassen - günstiger Plakatdruck auf diedruckerei.de

 

Beste Grüße!

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