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Bildbearbeitung mit Lightroom


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In diesem Artikel möchte ich eine kurze, praxisnahe Einführung in die Bildbearbeitung mit Lightroom geben, und dabei auch auf Nex-spezifische Eigenschaften wie Dynamikumfang und Farbe eingehen.

Bei der Bildbearbeitung gibt es viele Wege zum Ziel zu kommen, ich würde mich deshalb freuen, wenn ihr Dinge, die ihr anders machen würdet kommuniziert.

Auch bin ich über jede Form von Anregungen und Kritik dankbar!

 

Für den Anfang erstmal ein einzelnes Motiv, später kommen weitere.

Die Bilder liegen bei flickr in etwas höherer Auflösung, einfach drauf klicken.

 

 

Motiv 1: die alte Mühle Aufnahmedaten: Nex-6 | Voigtländer 15/4.5 | f/5.6 oder f/8 | ISO 100 | 1/60 Sek. Belichtungszeit

Das Motiv weißt einen hohen Kontrast auf, im Hintergrund sind helle Wolken zu sehen und der Vordergrund liegt im Schatten. Wir haben also fast Weiße und fast Schwarze Bereiche im Bild, hier zahlt sich der hohe Dynamikumfang des Sensors aus.

 

Gegenüber dem von der Kamera vorgeschlagenen Wert habe ich um eine 2/3 Blende unterbelichtet, die Kamera hätte also statt der verwendeten 1/60 Sekunde 1/40 belichtet. Wenn wir das Histogramm betrachten, so hätte dies wahrscheinlich auch so gerade noch zur Strukturerhaltung in den Lichtern geführt. Da ich aber kein Stativ dabei hatte habe ich im Vertrauen in den Sensor eine etwas kürzere Belichtungszeit verwendet.

Wenn das Motiv einen noch größeren Kontrast gehabt hätte, so hätte ich evtl. auch über Bracketing versucht so lange wie möglich zu Belichten ohne dass die Lichter ihre Zeichnung verlieren, aber der Sensor der Nex hat so große Reserven in den Schatten, dass es hier nicht notwendig war.

 

Nun zum Bild:

 

8745659096_ce22a34d27_b.jpg

 

1. Schritt: Beschnitt

Mir gefällt die Komposition des Bildes noch nicht ganz, im linken Bildteil sind mir zu viele unruhige Elemente, also wird nach Andreas Feininger Devise “Auf den meisten Bildern ist zu viel drauf” etwas gecroppt.

 

8745659052_d5431a58b1_b.jpg

2 by Phillip Reeve, on Flickr

 

2. Schritt: Tonwertkorrektur Teil 1: Schatten

Zuerst gucke ich, dass in den Schatten Zeichnung ist, das unbearbeitete Bild zeigt unten rechts kaum noch Zeichnung, deshalb bewege ich den Tiefen Regler so lange, bis die Schatten für meinen Geschmack hell genug sind. Ich könnte das Bild sehr viel heller entwickeln, will aber dass das Bild seinen schattigen Eindruck beibehält.

 

8745658984_09331ecb87_b.jpg

3 by Phillip Reeve, on Flickr

 

3. Schritt: Tonwertkorrektur Teil 1: Lichter

Als nächstes bewege ich den Weiß-Regler auf den Wert 50. Das führt zu einem etwas helleren Vordergrund und zu hellen Wolken, deshalb setze ich im nächsten Schritt den Lichter Regler auf -22. Jetzt kann man fragen: Warum ziehst du die Lichter erst hoch, wenn du sie gleich wieder runter ziehst? Der Lichter Regler wirkt sich in dieser Einstellung aber nur auf die sehr hellen Partien aus, rettet als die Wolken. Gleichzeitig bleibt der Vordergrund heller.

 

8744539663_9fd9a69895_b.jpg

4 by Phillip Reeve, on Flickr

 

4. Schritt: Klarheit

Der Klarheit-Regler bringt Details besser zur Geltung und erhöht den Microkontrast. Wie weit ich ihn verwende hängt auch sehr vom verwendeten Objektiv ab. Bei Zeiss-Objektiven die einen sehr hohen Microkontrast haben verschlimmert meist schon eine geringer Wert das Bild, mein Voigtländer verträgt Werte um 10-15 und ein Sony 18-55 auch schonmal deutlich größere Werte.

Für das vorliegende Bild entscheide ich mich für einen Wert von 11, deutlich höhere Werte sehen schnell HDR mäßig aus.

 

8745671204_8a0607187f_b.jpg

5 by Phillip Reeve, on Flickr

 

5. Schritt: CA entfernen

Chromatische Aberitationen sind ein Objektivfehler, welcher mit moderner Software leicht zu entfernen ist, deshalb habe ich diese Option fast immer aktiviert, deshalb führe ich den Schritt auch nur das eine mal auf.

CA äußern sich dadurch, dass meistens der blaue Anteil des Farbspektrums gegenüber dem Rest minimal verschoben ist.

 

8745658878_22a780d077_o.jpg

CA by Phillip Reeve, on Flickr

 

Das wars auch schon bei diesem Bild.

Im Anschluss exportiere ich das Bild normalerweise als 6 Megapixel 16bit psd-Datei nach Photoshop wo ich es auf eine Bildbreite von 1280px verkleinere und den Rahmen erzeuge. Für Details guckt einfach hier.

 

Das fertige Bild:

8728506629_ef3761543d_o.jpg

 

Grüße,

Phillip

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Auch bin ich über jede Form von Anregungen und Kritik dankbar!

 

Das fertige Bild ...

Ich würde dem fertigen Bild noch das sRGB Farbprofil zuweisen,

ansonsten ist Deine praxisnahe Einführung so jetzt für jeden gut nachvollziehbar. :)

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Gegenüber dem von der Kamera vorgeschlagenen Wert habe ich um eine 2/3 Blende unterbelichtet, die Kamera hätte also statt der verwendeten 1/60 Sekunde 1/40 belichtet.

Grüße,

Phillip

 

Hallo Phillip,

 

vielen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.

 

Nur eine kleine Erwähnung, wenn Du statt 1/60 eine 1/40 verwendet hast, dann hast Du länger belichtet... ;)

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Ich will auch mal probieren, wie groß und inwieweit der Unterschied mit Aperture ist.

 

Hier konnte ich feststellen, dass man bei der Leica M9 mit LR Vorteile hatte, bei der D600 war es ausgeglichen, was das Rauskitzeln der Reserven angeht.

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Ich will auch mal probieren, wie groß und inwieweit der Unterschied mit Aperture ist.

Generell könnten wir überlegen, hier mal alle möglichen "Workflows" zu sammeln und die Unterschiede aufzuzeigen.

 

Die wohl häufigste Frage ist ja die nach dem richtigen Programm für die Rawentwicklung.

 

Ich könnte z. B. etwas für rawtherapee beisteuern.

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Generell könnten wir überlegen, hier mal alle möglichen "Workflows" zu sammeln und die Unterschiede aufzuzeigen.

 

Die wohl häufigste Frage ist ja die nach dem richtigen Programm für die Rawentwicklung.

 

Ich könnte z. B. etwas für rawtherapee beisteuern.

 

Ich würde in diesem Thread, bei dem es um die Bildbearbeitung mit Lightroom geht, auf keinen Fall alle Raw Editoren durcheinander werfen. Davon hat keiner etwas, das würde diesen Thread ins Chaos stürzen.

 

 

Thomas

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Ich würde in diesem Thread, bei dem es um die Bildbearbeitung mit Lightroom geht, auf keinen Fall alle Raw Editoren durcheinander werfen. Davon hat keiner etwas, das würde diesen Thread ins Chaos stürzen.

Ähnliches hatte ich auch schon angedacht. Wir könnten dann ja "querverlinken" oder aber ein Thread mit einer Sammlung wird als "Sticky" aufgemacht.

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Ich würde es begrüßen und vorschlagen, dass jemand einfach den Rawkonverter seiner Wahl auf diese Weise in einem eigenen Thread vorstellt, die Threads können dann ja verlinkt werden.

 

Ich würde gerne eine 2. Bearbeitung posten, bin aber unschlüssig welches Bild ich verwenden soll. Vorschläge? Hier sind z.B. meine Best of 2012

 

Grüße,

Phillip

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zuerst 12. Dezember

das unbearbeitete Bild:

8774604370_629126f535_b.jpg

Kameraeinstellungen: Minolta MD 50mm 1:1.4 | f/1.4 | ISO 640 | 1/100 Sek. | Nex-6 | S-Modus

 

Ich habe den S-Modus verwendet um eine sichere Belichtungszeit von 1/100 Sek. zu bekommen und gleichzeitig den ISO Wert minimal zu halten. Hätte ich den A-Modus in Verbindung mit einem festen ISO Wert verwendet, so hätte ich entweder eine zu lange Belichtungszeit bekommen oder einen unnötig hohen ISO Wert verwendet.

Den S-Modus so zu verwenden ist übrigens nur mit manuellen Objektiven möglich, mit dem 50/1.8 blendet die Kamera immer auf f/4 ab und der ISO Wert wäre bei 3200 gelandet.

 

Weißabgleich: Ich habe die Pipette auf den Rauch gerichtet, der resultierende Weißabgleich ist mir allerdings zu kalt

8769791233_3af21fe0fc_b.jpg

 

also manuell etwas wärmer:

 

Das Bild ist mir noch zu dunkel, also erhöhe ich die Belichtung etwas.

Mit der Nex belichte ich wenn das Licht knapp ist lieber eine Blende unter und pushe dann in der Nachbearbeitung um eine Blende, das Resultat ist vom Rauschverhalten nach meiner Beobachtung nicht schlechter, als wenn ich gleich einen höheren ISO Wert verwendet hätte, habe aber mehr Details in den Lichtern.

8774604796_5498613855_b.jpg

 

Die Lichter sind noch etwas dunkel, also setze ich den Weiß Wert hoch, damit der Rauch möglichst hell wird ohne Struktur zu verlieren

8769791475_c6eec9829a_b.jpg

 

Fehlen noch die Schatten, ich habe beim Screenshot doofer Weise gescrollt, die Tiefen wurden um +18 erhöht.

8774604444_919619d475_b.jpg

 

das fertige Bild (Blende war tatsächlich 1.4)

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Danke für die Ausarbeitung. People in diesem Licht ist schon eine besondere Herausforderung, die Du da prima gemeistert hast.

 

Den S-Modus so zu verwenden ist übrigens nur mit manuellen Objektiven möglich, mit dem 50/1.8 blendet die Kamera immer auf f/4 ab und der ISO Wert wäre bei 3200 gelandet.

 

Das ist auch bei der NEX-7 ein Ärgernis. Erst, wenn die als Obergrenze eingestellte ISO Zahl erreicht ist (habe ich bei mir auf ISO 1600 gestellt), wird die Blende weiter geöffnet. Keine Ahnung, warum sie nicht auch im M-Modus die Nutzung der ISO-Automatik erlauben - das konnte ja sogar schon die Leica M9 :o (die neue M allerdings auch nicht mehr :mad:)

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zurück zu meinem eigentlichen Sujet, der Landschaft:

 

Ich wohne in einer Landschaftlich nicht besonders Interessanten Gegend, also suche ich mir ehr die kleinen Motive um die Ecke.

Eines meienr liebsten Motive ist eine langsam verfallende Mühle welche knappe 3Km von meiner Wohnung entfernt ist.

Am Morgen des 8. Mai sah ich das schöne Licht und machte mich spontan zu einer kleinen Fotoradtour auf, die Tour dauerte nur 45min aber die reichten um meine ergiebigsten Motive ab zu klappern.

 

Kurz nach dem ich das gleuich besprochene Bild geschossen habe habe ich noch ein Panorama geschossen, wie ich die erstelle später mal, ich zeige es mal für die Übersicht.

8719235319_1c0fcdfbc8_b.jpg

 

Beim Panorama hätte ich etwas knapper belichten können, so habe ich in weiten Teilen des Himmels garkeine Zeichnung mehr.

 

Das Ausgangsbild:

8774820087_4a93b4eb25_b.jpg

unbearbeitet by reevedata, on Flickr

Ich habe so belichtet, dass der Himmel möglichst viel Zeichnung erhält und damit die Dynamik des Sensors eigentlich auch ausgereizt. In der 100% Ansicht sieht man später schon etwas rauschen, für den Druck wär es aber wohl noch zu gebrauchen.

 

Als erstes hebe ich die Tiefen an. Ich ziehe meist den Regler einfach so weit bis mir das Ergebnis gefällt, eine Faustregel habe ich nicht.

8774820965_d32ba4e74f_b.jpg

 

Das Bild wirkt jetzt etwas zu gedämpft und nicht nach einem gleißend hellen Maimorgen, also erhöhe ich den Kontrast, das Bild wirkt so etwas knackiger.

8774820933_52d358fee6_b.jpg

 

Als nächstes verwende ich einen Verlaufsfilter um etwas mehr Zeichnung in den Himmel zu bringen. Auch in den Lichtern stecken in den Raws noch ein paar Reserven, aber lange nicht so viele wie in den Schatten.

 

Um das Bild etwas Bunter zu machen erhöhe ich die Dynamik

8774820535_f5137d3a7a_b.jpg

 

Ein kleiner Schubser an den Weiss-Regler erhöht die Helligkeit speziell der Lichter und führt so zu einem helleren Bildeindruck.

 

Und fertig:

8774820205_fd35ae906f_o.jpg

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