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Olympus, quo vadis? - Meinungen & Kommentare 03/2009


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Meinungen & Kommentare

 

Die Zukunft von Micro FourThirds

Quo vadis, Olympus?

Von Jens-Michael Schuh / Forum-FourThirds

 

 

 

Ausgabe 03/2009

 

Ist Olympus in 5 Wochen im Rennen?

 

Es verdichten sich zunehmend die Gerüchte aus verschiedenen, Olympus nahen Quellen, dass im Sommer eine Micro FourThirds-Lösung angeboten wird. Kenner der Szene kolportieren mittlerweile schon Ankündigungsdaten zwischen Ende April und Anfang Mai. Der (Mikro) FourThirds-Markt erwartet mit Spannung die Lösung, die Olympus in Hamburg bzw. in Tokyo vorstellen wird.

Hinter den Kulissen werden aber ganz andere Fragen gestellt: Warum braucht Olympus so lange? Warum haben sie nicht die PMA genutzt, um ihre Produkte der Weltöffentlichkeit vorzustellen? Hat die aktuelle Weltwirtschaftskrise doch mehr Auswirkungen auf Olympus, als alle vermutet hätten? Oder braucht Olympus so lange, weil sie gleich ein umfangreiches System mit reichlich Optiken und Zubehör anbieten?

Wir glauben etwas anderes. Wir glauben, dass Olympus seine FourThirds-Lösung schon lange fertig hat. Wie ähnlich diese Lösung dem Holzmodell ist, welches auf der Photokina vorgestellt wurde, wissen wir natürlich nicht. Es bleibt die Frage, warum Olympus so agieren könnte. Ganz einfach: Sie haben Angst.

 

Olympus musste in den letzten Jahren feststellen, dass sie im Kampf der digitalen Fotosysteme nicht das große Rennen gemacht haben. Der Anteil am Verteilungskuchen für Kamerasysteme mit Wechseloptiken ist für Olympus in all den Jahren nicht größer geworden. Zunächst hat Canon durch seine technologische Führerschaft alles an sich gerissen, später hat dann Nikon, nachdem sie im Wettrüsten um die neueste digitale Kameralösung aufgeholt hatten, ein eben so großes Stück von Kuchen abgeschnitten. Den krümeligen Rest müssen sich Firmen wie Olympus, Pentax und Sony teilen. Keine der Firmen hat in absehbarer Zeit eine reale Chance, die Marktführerschaft von Canon oder Nikon zu brechen.

Olympus ist vor einigen Jahren mit der Konzeption eines komplett neuen digitalen Systems und eines neuen Formats einen mutigen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Hersteller wie Canon, Nikon, Pentax oder Minolta haben bei der Planung natürlich auf die bestehenden Systeme zurückgegriffen und ihren Kunden digitale Spiegelreflex-System angeboten, die zu den bestehenden analogen Systemen kompatibel waren. Olympus konnte ohne alten Ballast planen, denn schließlich hatten sie keine analoge Systemlösung am Markt, zu der sie ihre neuen Digitalkameras kompatibel halten mussten. Olympus hatte schon Anfang der 90er Jahre sein analoges OM-System eingestellt und konnte so bei der Konzeption eines digitalen Spiegelreflexsystems ganz frei planen.

 

Ist Olympus den richtigen Weg gegangen?

 

Letztendlich bleibt im Rückblick der letzten Jahre natürlich die Frage, ob Olympus seinerzeit den richtigen Weg gegangen ist. Da bleibt das ungute Gefühl, dass Olympus heute vielleicht schon einen größeren Marktanteil und somit mehr Verbreitung haben könnte, wenn sie sich seinerzeit auf ein größeres Sensorformat festgelegt hätten.

Olympus´ technologische Einschätzungen der Entwicklung der digitalen Fotosysteme und der damit verbundenen Technik hat sich leider nicht bewahrheitet. Olympus legte bei der Planung des FourThirds-Systems großen Wert auf die Konstruktion eines Systems, dass eine telezentrische Projektion des Bildes auf den Sensor ermöglicht.

Die Mitbewerber und Sensorhersteller haben schnell adäquate Lösungen für das von Olympus dargestellte Problem gefunden und haben heute den Vorteil des größeren Sensors, der sich sowohl durch größere Pixel als auch mehr Pixel auf einer größeren Sensorfläche behauptet. Dies bedeutet in der Praxis mehr Rauschfreiheit und damit weniger kamerainterne Nachbearbeitung der aufgenommenen Bilder. Man darf hierbei nicht vergessen, dass eine digitale Vollformat-Spiegelreflex-Kamera (DSLR mit 24 mm x 36 mm Sensorfläche) heute schon ca. 40-50 Millionen Pixel haben müsste, um die gleiche Pixeldichte aufzuweisen, die Olympus auf den Sensoren der eigenen aktuellen Kameras anbietet. Olympus muss diese Pixeldichte realisieren, um mit den Einsteigerlösungen der Mitbewerber mithalten zu können. Im Systemkamerabereich, in dem die Chips im Vergleich zu Kompaktkameras um einiges größer sind, macht das Rennen um mehr Pixel für Mitbewerber am Markt durchaus noch Sinn, solange die Optiken noch genug Details auflösen.

 

Olympus hat das Rennen noch nicht verloren.

 

Aber auch Olympus stößt demnächst mit den eigenen Optiken für das FourThirds-System an die Grenzen des sinnvoll Machbaren bzw. des Auflösbaren. In der jetzigen Situation muss man Olympus aufgrund der Fakten einfach attestieren, dass sie das Rennen noch nicht verloren haben. Der vermeintliche Vorteil, dass die Kameras mit kleinerem Sensor in der Bauform im Vergleich zu APS-C oder Vollformat basierenden Lösungen kleiner und leichter sind, zeigt sich in der Praxis aber leider nicht.

 

Olympus musste im Gegensatz zu den Mitbewerbern ein komplettes System konzipieren und alle Optiken neu rechnen, entwickeln und produzieren. Dieser Aufwand ist um einiges höher als der Aufwand, den die Mitbewerber betreiben mussten; schließlich konnten diese auf komplette Systeme zurückgreifen, die ein umfangreiches Angebot an Optiken boten und bieten. Auf der anderen Seite konnte Olympus bei der Neurechnung der Optiken gleich auf die rein digitale Verwendung Rücksicht nehmen und einige Eigenschaften der Optiken optimieren, die einen Einfluss auf die Bildqualität bei der Verwendung in einem rein digitalen System haben. Die Mitbewerber haben zunächst auf den vorhandenen Objektivpark zurückgegriffen und einzelne Objektive im Laufe der Jahre ausgetauscht. Im Gegensatz zu Olympus haben sich die Mitbewerber teilweise viel Zeit gelassen, um einige „Flaschenböden“ in ihren Systemen auszutauschen und an die Erfordernisse der digitalen Systemkameras anzupassen. Ohne Frage gelten für die Konstruktion guter Objektive für eine Digitalkamera die gleichen (optischen) Regeln und Gesetze wie bei der Konstruktion von Objektiven in der Analogzeit. Aber seit es Mode geworden ist, alle Bildergebnisse in 100% Vergrößerung auf dem Bildschirm zu betrachten, wobei chromatische Aberration und Unschärfen in den Randbereichen groß sichtbar werden, ist auf den zunehmend kritischer werdenden Kunden einfach mehr Rücksicht zu nehmen. Es ist nicht mehr so einfach, eine schlechte Rechnung bzw. eine ungenaue Fertigung dem zahlungswilligen Opfer unter zu schieben. In dieser Hinsicht musste Olympus gleich zu Anfang eine riesige Investition in der Entwicklung tätigen, die die Mitbewerber auf mehrere Jahre verteilen durften.

 

Diese Investition und die Existenz des eigenen FourThirds-Systems gilt es im rauen Umfeld des Wettbewerbs zu verteidigen. Olympus würde nur sehr ungern das eigene FourThirds-System auch noch durch die eigenen Kunden kannibalisieren lassen. Doch die Vorteile von Micro FourThirds sind offensichtlich: Endlich hat man etwas in der Hand, um den Mitbewerbern Paroli zu bieten. Die Versprechungen und Erwartungen, die man bei der Einführung des FourThirds-System gemacht hat, lassen sich mit dem neuen System hervorragend realisieren. Neben der klassischen Argumentation, dass dem Kunden ein System geboten wird, dass von Grund auf digital gerechnet wurde, kommt hier der unschlagbare Vorteil der geringen Größe der Kameras und Objektive zum Zuge. Durch den Verzicht auf den Spiegelkasten bietet das System ganz neue Möglichkeiten, die wir bisher nur von Messsucherkameras kannten: Kleine, kompakte Kameras, die im Rahmen des Formats die beste Qualität liefern können.

 

Bei Olympus hört man nur Schweigen im Wald?

 

Hier ist der kleine FourThirds-Sensor nicht mehr ein Nachteil, sondern ein Vorteil gegenüber dem Mitbewerber. Die Firmen des FourThirds-Konsortiums können endlich Lösungen bieten, denen der restliche Markt zunächst nichts entgegenzusetzen hat, vor allem, wenn es um die Größe der Kameras und Objektive geht. Im Gegensatz zu Olympus hat Samsung mit der Präsentation seines neuen NX-Systems die Chance zur Produkt- bzw. Systemankündigung auf der PMA 2009 ergriffen. Bei Olympus hört man nur Schweigen im Wald. Der japanische Konzern hat es auf der PMA versäumt, zu einer Zeit, zu der die Augen der Fotowelt auf die Ankündigungen der Hersteller gerichtet sind, das eigene Micro FourThirds-System anzukündigen und zu präsentieren. Niemand erwartet unbedingt, dass nach dem Ende einer solchen Messe alle Produkte sofort lieferbar sind; viele Produkte kommen ja auch erst im Laufe des Jahres auf den Markt. Schließlich hat sich Samsung auch nicht gescheut, ein System anzukündigen, das frühestens am Ende des Jahres 2009 auf dem Markt erscheint. Die vielen Olympusfreunde aber müssen weiter mit dem Holzmodell vorlieb nehmen, das ihnen im letzten Jahr auf der Photokina gezeigt wurde. Schon damals war es verwunderlich, dass Panasonic kurz nach der Ankündigung des neuen Micro Fourthirds-Systems eine Systemkamera mit zwei Objektiven und die Ankündigung für eine weitere Kamera mit 3 weiteren Objektiven fertig hatte.

 

Warum haben wir so lange nichts von Olympus zum neuen Mikro Fourthirds-System gehört? Wir glauben, dass Olympus hier einfach taktiert. Man gibt Panasonic erst einmal einige Monate Vorsprung, auch mit dem Risiko, an Panasonic eine nicht unerhebliche Zahl an Kunden für das vermeintliche Mikro FourThirds System zu verlieren, um das eigene (große) FourThirds-System zu schonen. Die Produkte, die beim FourThirds-System von Olympus in der Pipeline sind, müssen erst einmal erscheinen und unter´s Volk gebracht werden. Gerade die kleinen Kameragehäuse, wie z.B. die neu angekündigte E-620, stehen in direkter Konkurrenz zu neuen Micro FourThirds-Kameras. Aber die kleinen Kameras werden bei Olympus am meisten verkauft und sind aufgrund ihrer Größe sehr beliebt. Sollte man diese Verkäufe gefährden? Will man wirklich, dass die treuen FourThirds-Kunden hausintern das System wechseln, weil sie die Vorteile von Mikro FourThirds wahrnehmen? Ein hochauflösender Sucher, wie er in der G1 verbaut ist, ist allemal besser als die dunklen, kleinen optischen Sucher der eigenen Einsteigerkameras. Auch das manuelle Scharfstellen klappt damit besser.

Betrachten wir doch einfach mal die Fakten: Olympus hat es mit dem klassischen FourThirds-System in den letzten Jahren nicht geschafft, die Vorteile des Systems in Kaufentscheidungen der Kunden zu wandeln. Der Anteil am Kuchen ist für Olympus nicht größer geworden, ganz im Gegenteil.

 

Langfristig macht ein Micro Fourthirds-System das Fourthirds-System fast überflüssig

 

Der Kunde schielt nach mehr Pixeln auf immer größeren Sensoren. Und jetzt ist Olympus auch noch in der misslichen Lage, unter Umständen das eigene FourThirds-Basisgeschäft durch das neue Mikro FourThirds-System zu gefährden. Und das bei all den riesigen Investitionen, die Olympus in den letzten Jahren bei der Entwicklung und Vervollständigung des E-Systems tätigen musste. Langfristig macht ein Micro Fourthirds-System das Fourthirds-System fast überflüssig - das weiß auch Olympus. Doch man will Investitionen sichern und schiebt deshalb das unumgängliche eigene Erscheinen im Micro FourThirds-Markt erst einmal nach hinten. Olympus möchte sicherlich einen weichen 
Übergang in Richtung Micro FourThirds. Wie der Markt entscheidet, das werden die nächsten 2-3 Jahre zeigen. Vielleicht liegen wir mit unserer Vermutung richtig, vielleicht auch nicht.

 

Dennoch ist eines sicher: Micro Fourthirds hat eine rosige Zukunft vor sich; und wir dürfen uns weiterhin auf interessante Produkte freuen und hoffen, dass alle beteiligten Unternehmen in den nächsten Jahren gut florieren.

 

Eurer Forum-FourThirds-Team

 

 

 

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Interessanter Beitrag...............was mich erschreckt obwohl ich kein Olympus Equipment habe ist, die vielen User die bisher auf Olympus gesetzt haben werden dann erschreckt feststellen,daß sie "eventuell" auf das falsche Pferd gesetzt haben und dies ist meinen Augen ein gewisses Todesurteil für eine Firma,die bisherigen Käufer werden zwangsläufig abspringen und trotz Geldvernichtung zu den arrivierten Herstellern flüchten...............nur ob sie da glücklicher werden steht in den Sternen ?

Bei Canon z.B munkelt man seit gewisser Zeit auch schon,daß es einen neuen Anschluß geben soll so wie damals von FD zu EF,die Optiken sind angeblich an der Grenze zu den Megapixeln..............jeder Hersteller verliert dadurch immens an Interessenten,der Kaufzwang wird herunter gesetzt und alle ärgern sich grün daß sie schon wieder was auf etwas altem sitzen.

Die 1D MK III AF Pleite hat z.B soviel Canon User verärgert,daß sie sich aprupt von Canon abwendete und zu Nikon abwanderte,nicht alle tun dies bei einem größerern Objektivpark,aber die neuen Marktanteile haben Nikon näher an seinen Hauptkonkurenten kommen lassen,wenn nicht gar überholt.

Schade wäre es,wenn es für Olympus nicht mehr so laufen würde und wenn sie jetzt wirklich auf Micro setzen ist das zwar o.k aber zu spät und dies ist wahrscheinlich ihre jetzige Zurückhaltung ?

Ich habe jetzt mal in meine Glaskugel geschaut,vielleicht auch überzogen gesponnen...........aber so ein Brainstorming hilft manchmal doch immens dem einen oder anderen weiter zu spinnen :D

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Hallo Jens,

 

meine Meinung ist, dass sich auch Olympus nicht erlauben kann 2 mFT Kameras + Optiken zu entwickeln und diese dann in der Schublade liegen zu lassen. Gerade die immer kürzer werdenden Produktentwicklungszyklen verbieten solch ein Vorgehen.

 

Ich würde eher vermuten, das es technische Probleme gibt. Vielleich hat man versucht möglichst viel bewerte Technik aus dem FT System mit zunutzen. Musste dann aber feststellen, dass grössere Änderungen nötig sind und dies hat zu zusätzlichen Aufwendungen geführt, die die zeitliche Verzögerung erklären würden.

 

Es könnte auch sein das ein Zulieferer (EVF?) nicht fertig wird.

 

Alles nur Spekulation, aber ich glaube eher an technische als taktische Gründe. Sonst hätte man von Anfang an sagen müssen, bei mFT macht Olympus nicht mit.

 

Gruß,

Bernd.

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Bei der Vorstellung von mFT hiess es FT sei überflüssig geworden. Es werde keine Entwicklung bei FT mehr geben. War damals schon schwierig gegen diese „Bauchgefühle“ gegenteilige Meinungen zu vertreten.

 

Fakt ist erst mal, dass Olympus mit der E-30 und der E-620 gezeigt hat, dass FT weiterlebt. Das IS in der E-620 ist ja nur dank der Entwicklung für mFT so kompakt geworden. Was halt bei FT noch fehlt ist die Präsentation einiger interessanter neuen Linsen. Da bin aber zuversichtlich, dass da noch was kommen wird.

 

Olympus wird mit Sicherheit VOR Samsung mFT Gerätschaften in den Schaufenster der Händler stehen haben. Evlt. nehmen sie sich halt einfach etwas mehr Zeit die Optiken sorgfältig zu entwickeln. Ich vermute mal, dass da auch schneller ein SYSTEM zu kaufen sein wird, also etwas mehr als zwei Zooms. Bei Panasonic stellt sich ja die Situation so dar, dass z.Z. ein G1-Gehäuse OHNE Objektiv NICHT erhältlich ist.

 

 

Dass mFT eigentlich die Idee von Panasonic ist war ja eigentlich schon bei der Präsentation von mFT klar. So überzeugend war ja ihr Beitrag (und der von Leica) zu FT bis dato (ausser das 14-150 und evtl. noch das 25/1.4) nicht. Es ist also durchaus denkbar, dass von Panasonic zum Thema FT über längere Zeit so gut wie gar nichts kommen wird.

 

So gut wie der elektronische Sucher auch sein mag und welche Vorteile er auch immer bietet, ich denke nicht, dass die DSLR so schnell verschwinden werden. Dank diesem blöden Spiegel kriegt man das Phasen-AF in die Kamera. Ich vertrat ja auch mal die Meinung, dass man für „richtige“ Photos kein AF benötigt und diese Technik nur in Kompaktkameras gehört. Na ja, da sind aber in Zwischenzeit ein paar Jahrzehnte ins Land gegangen.

 

 

Worauf will ich hinaus? Mein „Bauchgefühl“ sagt mir, dass da Olympus mit mFT eine feine Ergänzung zu ihrer FT-Linie anbieten wird. Die würde in meinen Augen so aussehen, dass da vor allem ein interessantes SWW auftauchen könnte (so in etwa ein 8-24mm). Als längste Linse würde ich dann ein 120/2.8 sehen. Längere Brennweiten für mFT zu entwickeln macht einfach wenig Sinn, da kann man doch die bestehenden (oder zukünftigen) FT-Objektive über Adapter anschliessen, wenn man das denn will. Bei Olympus sehe ich also das mFT Geschäft darin, dass sich diese Gerätschaften als zweit (oder dritt) Kamera für den Stadtbummel oder den Sonntagsspaziergang anbieten, nicht aber für den Zoobesuch. Dass sie also den Brennweitenbereich von Kompaktkameras abdecken, mit Ergänzung zu Superweitwinkel. Nicht aber in den Bereich der 15(oder 20)-Fach Bridget vorstossen.

 

 

Da Panasonic keine aktuelle FT-Technik anbieten sind sie eher gezwungen längere Brennweiten anzubieten. Eine mFT von Panasonic muss ja mindestens den Brennweitenbereich ihrer Bridget abdecken.

 

 

Noch mal anders. Wartet doch einfach ab, was da noch kommen wird. An die Beerdigung von Olympus gehe ich erst dann, wenn deren Tod tatsächlich eingetreten ist. Hiess es nicht mal totgesagte leben länger?

 

 

Gruss Dani

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Manche machen sich über Olympus mehr Kopfzerbrechen als deren Entwicklungsingenieure und Marketingmanager. Seltsam - fotografieren gehen wäre der bessere Zeitvertrieb.

 

Olympus wird weitermachen, egal, was hier prophezeit, gemutmasst und verdonnert wird - und das ist gut so.

 

Freut euch an dem was Olympus bietet, es sind gute Kameras, und spart euch Prophezeihungen aus selbstgebastelten Crystall-Cugeln.

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Kleine Korrektur: Das OM-System wurde erst 2002 eingestellt, nicht Anfang der 90er Jahre. Mitte der 90er-Jahre kam die OM-3Ti auf den Markt - gemeinsam mit der OM-4Ti gab es die OM-3Ti bis ins Jahr 2002.

Im Jahr 2003 kam dann die E-1 auf den Markt, der Beginn des E-Systems und damit auch der Beginn des Four-Thirds-Systems.


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BEs ist also durchaus denkbar, dass von Panasonic zum Thema FT über längere Zeit so gut wie gar nichts kommen wird.

 

Ich meine in einem Interview mit einem Panasonic-Manager gelesen zu haben, dass sie in der Tat bei FourThirds eine Pause einlegen und abwarten wie sich Micro FourThirds entwickelt. Danach soll wohl noch mal eine Beurteilung der Marktsituation von FourThirds stattfinden und überlegt werden, ob für FourThirds die Entwicklung weiterer Produkte lohnenswert ist.

 

Ich selbst gehe davon aus, auch wenn viele Olympus-Freunde das nur ungern hören, aber Micro FourThirds wird meiner Meinung nach über kurz oder lang FourThirds obsolet machen.

 

Aber: Wie auch im o.g. Artikel, alles nur meine Meinung. Vielleicht kommt auch alles anders.

 

Gruß,

 

Jens

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... alles nur meine Meinung. ...

Alles schön und gut. Allerdings meine ich, dass die oben geschilderte Tendenz kein Olympus-spezifisches "Problem" ist. Alle SLR-Systeme werden von der gegenwärtigen Entwicklung bei den LiveView-fähigen Sensoren betroffen sein.

Aber solange Spiegelkästen in SLR-Systemen ihre Berechtigung haben, solange haben sie auch bei Olympus ihre Berechtigung. Werden sie obsolet, werden sie auch bei Canon, Nikon oder Pentax obsolet.



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...

Ich selbst gehe davon aus, auch wenn viele Olympus-Freunde das nur ungern hören, aber Micro FourThirds wird meiner Meinung nach über kurz oder lang FourThirds obsolet machen.

...

 

 

Wie schon geschrieben betrachte ich die Möglichkeit, dass es wegen dem Spiegelkasten Platz für ein Phasen-AF hat noch als grossen Vorteil der DSLR gegenüber anderen Konzepten. Ausserdem ist das „Live“ – Bild im Sucher einer DSLR mit Lichtgeschwindigkeit aufgebaut, egal wie klein und lichtschwach das Guckloch auch ist.

 

Mengenmässig sehe ich es durchaus auch so, dass mFT und zukünftige Konkurrenzsysteme mittel- bis langfristig grössere Stückzahlen an verkauften Gehäusen erzielen können als der gesamte DSLR-Markt. Aber wenn es keinen Markt mehr für FT gibt, dann gibt es keinen Markt mehr für die Cropsysteme von Canon und Nikon. In einer solchen Situation hätte dann Olympus die Nase vorn (gegenüber Canon und Nikon), da sie ja mit einem Bein (oder zwei Beinen, wir werden es noch dieses Jahr sehen,) schon im mFT-Markt stehen. Ich glaube aber nicht, dass Canon so was zulassen wird. Denen werden schon noch ein paar Marketingstrategien einfallen, um zu begründen, weshalb es den Spiegelkasten noch braucht. Und so lange gibt es noch DSLR. Und so lange kann auch FT (im Schatten des gesamten DSLR-Marktes) weiter entwickelt werden (, muss aber natürlich nicht).

 

 

Gruss Dani

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Alles schön und gut. Allerdings meine ich, dass die oben geschilderte Tendenz kein Olympus-spezifisches "Problem" ist. Alle SLR-Systeme werden von der gegenwärtigen Entwicklung bei den LiveView-fähigen Sensoren betroffen sein.

 

Aber solange Spiegelkästen in SLR-Systemen ihre Berechtigung haben, solange haben sie auch bei Olympus ihre Berechtigung. Werden sie obsolet, werden sie auch bei Canon, Nikon oder Pentax obsolet.

 

 

 

 

Hallo zebra,

 

ich meine, das hängt im starken Maße davon ab, wie sehr Kunden an das eigene System gebunden sind. Des weiteren darf man nicht vergessen, dass sicherlich vor allem die Entscheidung, ob man sich für einen FT-Chip oder einen größeren Chip (APS-C oder Vollformat) entscheidet, mehr Einfluss auf die Systemfrage hat, als die Tatsache ob ein optischer Sucher oder ein elektronischer Sucher verwendet wird.

 

Ich glaube, Olympus hätte in der Vergangenheit wesentlich mehr Erfolg gehabt, wenn sie es geschafft hätten, kleinere Kameras zu bauen. Wenn die Kameras und Optiken genauso groß sind, wie die kleinen APS-C Kameras der Mitbewerber, warum sollte ich dann zu Olympus greifen? Dann nehme ich doch lieber die Kamera mit dem größeren Chip, zumal mich meist auch der Fotohandel in diese Richtung berät. Ich glaube nicht, dass der Fotohandel die sonstigen Vorteile von Olympus hinreichend kommunizieren kann oder will.

Die Vorteile eines größeren Chips haben sich ja mit der zunehmenden Pixelmania immer mehr als Hauptentscheidungskriterium für Systemwechsler und Neueinsteiger herauskristallisiert. Jetzt, wo ich bei Mikro FourThirds den gigantischen Vorteil der geringen Größe von Kameras und Optiken als Kunde wahrnehme, kommt ein weiteres Argument für m(FT) auf den Tisch, das bisher keine Rolle gespielt hat. Ich glaube, das verschiebt die Wertung für oder gegen eine System enorm. Viele Kunden, die sich bisher für eine APS-C Kamera entschieden hätten, können jetzt abwägen, was für sie wichtiger ist: Kleine Ausrüstung bei sehr guter Qualität, oder große Ausrüstung bei vielleicht(?) etwas besserer Qualität. Ich denke, dass wird grundsätzlich nicht an der Entscheidung ob man einen optischen Sucher oder einen elektronischen Sucher haben will, festgemacht, sondern allein an der Größe der Kamera und der Objektive. Natürlich gibt es Kunden, für die ein elektronischer Sucher ein absolutes NO GO ist.

 

Aber Zebra, was soll´s. Wir werden sehen, wie sich der Markt entwickelt. Ich persönlich glaube, dass Mikro FourThirds ein Renner wird, vor allem, wenn Olympus auf die Bühne tritt, denn davon verspreche ich mir noch eine etwas wertigere Verarbeitung der Kameras und Objektive als bei Panasonic.

Ich werden noch eine Menge Spaß mit Micro FourThirds haben. Jetzt freue ich mich erstmal auf die GH1, die ich als nächstes testen werde, sofern sie lieferbar ist. :-)

 

Gruß,

Jens

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Für die Kunden kommt nun wieder einmal ein altes Olympus-Problem zum Tragen: Kann ich mich darauf verlassen, dass das System, in das ich einsteige, auch noch in ein paar Jahren erhältlich ist? (Leute, die sich ein komplettes System in einem Kauf für einige Tausend Euro auf einmal leisten können, brauchen nicht unbedingt weiterlesen.) Ich will mir für ein System auch noch in z.B. zwei Jahren ein Objektiv oder Zubehör erwerben können!

Olympus baute und baut sehr gute Kameras. Seit ca. 1970 hatte ich zuerst das Pen FT-System: wunderbar klein und kompakt, die Kamera funktioniert heute noch. Dann wurde das System von heute auf morgen eingestellt. Dann kam das OM-System: auch klein, präzise - eine tolle Kamera. Aber auch eingestellt, es gibt nichts mehr dazu.

Ich kenne viele Kamerasysteme: Canon, Nikon, Leica M und R, Minolta, Sony usw. Auch da gab es zum Teil Systembrüche - aber irgendwie ging es weiter.

Für das Four-Thirds-System besitze ich eine Digilux 3 und bin mit der Kamera eigentlich sehr zufrieden. Und ich hoffe, dass dieses System auch nicht einfach wieder in der Versenkung verschwindet, denn Panasonic ist auch noch dabei. Bei Olympus allein hätte ich nicht so das Vertrauen.

Und: Ich liebäugele mit einer Micro-Four-Thirds-Kamera, denn da kann ich meine Leica M-Optiken auch benutzen...

bearbeitet von boehm
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Wie schon geschrieben betrachte ich die Möglichkeit, dass es wegen dem Spiegelkasten Platz für ein Phasen-AF hat noch als grossen Vorteil der DSLR gegenüber anderen Konzepten.

 

Wenn ich Olympus richtig verstanden habe, sehen sie den Kontrast-AF bald im Vorteil gegenüber dem Phasen-AF. Er wird genauso schnell sein, aber wesentlich präziser. Und es wird nie einen Back- oder Frontfokus geben, ein Problem, was ja mittlerweile so ziemlich viele Anwender sowohl von Canon, Nikon als auch Olympus FT plagt. Ein anderer riesiger Vorteil des Kontrast-AF ist die Möglichkeit theoretisch an jeder Stelle des Bildes die Schärfe zu messen. Das ist doch toll!

 

 

Ausserdem ist das „Live“ – Bild im Sucher einer DSLR mit Lichtgeschwindigkeit aufgebaut, egal wie klein und lichtschwach das Guckloch auch ist.

 

Tja, wenn ich ehrlich bin, ich hatte die Tage eine Olympus E-520 und gleichzeitig die G1 zum Vergleich in der Hand. Ich saß mit einem Freund in einer schummrigen Kneipe, hier im Pott. Ich konnte mit der G1 wesentlich besser manuell scharf stellen, ach was, es war um Welten besser und einfacher. Im Sucher der E-520 konnte ich fast gar nichts mehr richtig beurteilen und es blieb immer die Ungewissheit, ob es jetzt auch wirklich scharf ist. Selbst mit einer Leica-M wäre es schwieriger gewesen scharf zu stellen, wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Natürlich haben viele, die zum ersten mal durch einen elektronischen Sucher schauen und sei es so ein extrem hochauflösender wie der der G1, riesige Bedenken damit arbeiten zu können. Wenn man aber mal ideologische Argumente weglässt (gerade als Leica M-Nutzer) und sich einem Praxisversuch hingibt, wird man erstaunt sein, wie gut der G1-Sucher in der Praxis ist, selbst bei wenig Licht. Natürlich rauscht es auch, aber das behindert doch kaum daran präzise scharf zu stellen.

 

Gruß,

 

Jens

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Für die Kunden kommt nun wieder einmal ein altes Olympus-Problem zum Tragen: Kann ich mich darauf verlassen, dass das System, in das ich einsteige, auch noch in ein paar Jahren erhältlich ist? (Leute, die sich ein komplettes System in einem Kauf für einige Tausend Euro auf einmal leisten können, brauchen nicht unbedingt weiterlesen.) Ich will mir für ein System auch noch in z.B. zwei Jahren ein Objektiv oder Zubehör erwerben können!

Olympus baute und baut sehr gute Kameras. Seit ca. 1970 hatte ich zuerst das Pen FT-System: wunderbar klein und kompakt, die Kamera funktioniert heute noch. Dann wurde das System von heute auf morgen eingestellt. Dann kam das OM-System: auch klein, präzise - eine tolle Kamera. Aber auch eingestellt, es gibt nichts mehr dazu.

Ich kenne viele Kamerasysteme: Canon, Nikon, Leica M und R, Minolta, Sony usw. Auch da gab es zum Teil Systembrüche - aber irgendwie ging es weiter.

Für das Four-Thirds-System besitze ich eine Digilux 3 und bin mit der Kamera eigentlich sehr zufrieden. Und ich hoffe, dass dieses System auch nicht einfach wieder in der Versenkung verschwindet, denn Panasonic ist auch noch dabei. Bei Olympus allein hätte ich nicht so das Vertrauen.

Und: Ich liebäugele mit einer Micro-Four-Thirds-Kamera, denn da kann ich meine Leica M-Optiken auch benutzen...

 

Leider habe ich mit Olympus ähnliche Erfahrungen gemacht. Zuerst haben sie mich mit der Einstellung des OM-Systems vernatzt. Das hat mich so gefrustet, dass ich seinerzeit, sprich in den 90er Jahren gar nicht fotografiert habe. In anderen Bereichen haben sie ähnlich gehandelt. Olympus hatte Mitte der 90er Jahre mit riesigem Aufwand (mit Fujitsu zusammen) MO-Laufwerke gepuscht und angeboten. Das waren erstklassige Geräte, wirklich gut, so wie eigentlich alles was Olympus anfasst. Ich stand sogar mit den Entwicklern in regelmäßiger Verbindung und mein Unternehmen passte für Olympus Treiber (für Mac OS) für diese Laufwerke an. Dann, von heute auf morgen hat Olympus die Produkte eingestellt. Ende aus, Basta! Auf Nachfragen gab es auch keine Antworten und Erklärungen. Einfach Schluss.

Insofern bin ich ein wenig angefressen, wenn es um Olympus und das Thema "Kontinuität" geht. Die Qualität der Produkte war *immer* erstklassig.

 

Gruß,

 

Jens

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... Ich glaube nicht, dass der Fotohandel die sonstigen Vorteile von Olympus hinreichend kommunizieren kann oder will. ...

... Ich persönlich glaube, dass Mikro FourThirds ein Renner wird, vor allem, wenn Olympus auf die Bühne tritt, denn davon verspreche ich mir noch eine etwas wertigere Verarbeitung der Kameras und Objektive als bei Panasonic. ...


Da stimme ich Dir in beiden Punkten zu.



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...
Pen FT-System ... eingestellt. ...
OM-System ... auch eingestellt
...


Ich meine, das OM-System hat es immerhin 30 Jahre lang gegeben. Es ist zwar nicht schön, wenn ein System eingestellt wird, aber man kann mit den Sachen trotzdem auch heute noch so gut fotografieren wie vor 10 oder 20 Jahren. Die OM-Objektive sind an FT und µFT weiterhin nutzbar.

Edit: ... ja ja, mit Adapter nutzbar.


bearbeitet von zebra
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Wenn ich Olympus richtig verstanden habe, sehen sie den Kontrast-AF bald im Vorteil gegenüber dem Phasen-AF. Er wird genauso schnell sein, aber wesentlich präziser. Und es wird nie einen Back- oder Frontfokus geben, ein Problem, was ja mittlerweile so ziemlich viele Anwender sowohl von Canon, Nikon als auch Olympus FT plagt. Ein anderer riesiger Vorteil des Kontrast-AF ist die Möglichkeit theoretisch an jeder Stelle des Bildes die Schärfe zu messen. Das ist doch toll!

 

Das mit dem bald habe ich ein wenig anders interpretiert. Das ist aber auch schwierig aufgrund solcher Interviews verlässliche Informationen bekommen zu wollen. Aber es stimmt schon, das Kontrast-AF hat durchaus Vorteile gegenüber dem Phasen-AF. Ich denke halt, dass bezüglich Geschwindigkeit das Phasen-AF nicht ins Hintertreffen geraten wird.

 

 

Bezüglich Oly, dreistelligen E-Kameras und MF teile ich deine Auffassung. Es wird wohl nur sehr wenige Benutzer geben, die mit einem solchen Sucher manuell scharf stellen können. Da fehlt ganz einfach der Mikroprismenring (und der Schnittbildindikator). Hier bietet wohl nur die E-3 und allenfalls die E-30 über ein Sucherbild, dass eine Beurteilung der Schärfe erlaubt.

Ich gebe es ja zu, ich hatte noch keine G1 in der Hand. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Punkto MF der EVF gegenüber sehr hochwertigen DSLR mithalten kann, evtl. sogar überlegen ist. Hoffen wir also, dass zumindest eine der kommenden mFT-Kameras von Olympus AUCH über einen sochen hochwertigen EVF verfügen wird.

 

Gruss Dani

bearbeitet von Dani R.
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Hallo,

 

erstmal herzlichen Dank für den ausführlichen Artikel; ich habe gerne darin geschmökert.

 

Aber zwei Anmerkungen auf die Schnelle:

 

(1) zum Thema "Angst bei Olympus vor der mFT-Einführung"

Ich möchte das eher von den Marktgesetzen her diskutieren. Das sogenannte FT-Konsortium ist nicht so besonders groß, zumal sich LEICA jetzt objektivmäßig aus der Entwicklung wieder zurückzieht (obwohl das von Panasonik gefertigte 14-150 ein sehr schönes Objektiv ist). Nach der mißglückten Einführung der L-10, wo die Konkurrenz durch Olympus noch unmittelbar folgte, hat man sich jetzt wohl abgesprochen: Panasonic erhält für mFT beim Design den "Spiegelreflex-Part" (auch wenn der Spiegel fehlt) und Olympus bringt ein LEICA-Design im Minimal-Stil.

 

So wird man sich nicht nur zeitlich aus dem Weg gehen, was auch sehr vernünftig ist. Olympus muss an einem starken Partner wie der mit TV-Technik groß gewordenen PANASONIC weiterhin sehr interessiert sein, damit man nachher nicht alleine dasteht. Unnötige Konkurrenz, auch wenn sie von den Olympianern jetzt gefordert wird, wäre vom kaufmännischen Gesichtspunkt aus kontraproduktiv. Denn leider fertigen die früheren Drittanbieter wie Tamron und Tokina nicht mehr für das FT-Bajonett, was schon sehr bedauerlich ist.

Zusammen hat man im FT-Format bessere Chancen als gegeneinander.

 

(2) zum Punkt: "mFT ist der Tod für FT"; da ist ja schon viel spekuliert worden; aber genauso viel deutet darauf hin, dass mFT für einen ganz bestimmten Kundenkreis konzipiert wurde: Leute, die vom Kompakt-Segment kommen, die Qualität einer DSLR haben wollen, nicht aber Größe und Gewicht. Solche Foto-Interessierte kaufen auch nicht einen Objektivpark, sondern nur 1 oder 2, ja wollen sogar wieder ein oft gescholtenes "Suppen-Zoom". Das werden sie mit der GH-1 jetzt zu einem recht teuren Preis bekommen. Dafür werden diese Leute dann etwas auf Bildqualität verzichten, zumal sie die Videofunktion mitbekommen und Dank Schwenkmonitor dann den Camcorder nicht kaufen müssen. Vom Video her gesehen ist da Panasonic mit seiner Erfahrung ja auch genau der richtige Hersteller.

 

Später steigen einige dieser mFT-Käufer dann wieder auf eine DSLR um oder kaufen diese dazu (die GH-1 dann als Reisekamera). So wären alle zufrieden.

 

Ich glaube, Olympus wird dagegen dem Fotobereich treu bleiben, größere Objektive bauen, die durch die größeren Linsenmassen dann zwar nicht voll videotauglich sein können (Thema: AF) wie die kleinen und leichten mFT-Objektive von Panasonic. Aber eben die gewohnte Fotoqualität bieten, wie die Testberichte ja belegen.

 

Doch das Videofieber wird sich wieder legen, spätestens, wenn die Camcorder mit Flashspeicher kleiner und billiger werden (für "richtiges" Video braucht man im Endeffekt dann doch wieder Spezialisten).

 

Und wenn dann noch ein neuer Sensor im FT-Format kommt, der das Thema Rauschen hinter die ISO 6400 verschiebt, dann wird sich Olympus einen festen Platz erobert haben. Und das als Teilsparte eines Konzerns, der z.B. sein Geld mit Medizintechnik (Endoskope, Mikroskope ...) verdient (und dort auch noch expandieren wird).

 

Anmerkung: Nicht, dass ich mit meiner E-3 in Puncto Rauschen unzufrieden wäre, aber die kleinen Modelle könnten durch einen neuen Sensor nur gewinnen.

 

So, das soll jetzt aber nur meine unbedarfte Meinung zu zwei Punkten gewesen sein.

viele Grüße

Michael Lindner

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Ich gebe es ja zu, ich hatte noch keine G1 in der Hand. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Punkto MF der EVF gegenüber sehr hochwertigen DSLR mithalten kann, evtl. sogar überlegen ist. Hoffen wir also, dass zumindest eine der kommenden mFT-Kameras von Olympus AUCH über einen sochen hochwertigen EVF verfügen wird.

Gruss Dani

 

Kann er leider (noch) nicht:

Ich stelle mit der Pentax Ds (nachgerüstet mit Schnittbild-/Mikroprismen-Mattscheibe) mit einem 50er MF-Objektiv deutlich unkomplizierter und schneller scharf, als mit meiner G1 mit Minolta M-Rokkor 2/40 vornedran.

Die Ds ist als einzige kleine Einsteigercam mit großem Pentaprismasucher ja leider eine totale Ausnahme, bei neuen Einsteigermodellen hat auch Pentax deutlich am Sucher eingespart :mad:, da liegt je nach Objektiv, Situation, Licht und Blende ist mal die Pentax, mal die G 1 bei MF im Vorteil.

 

Was den AF betrifft, herrscht herrscht praktisch Gleichstand:

je nach Objektiv an der DSLR liegt meinem Empfinden nach oft die G1 vorne!

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Ich schrieb gerade: http://www.forum-fourthirds.de/news/562-neu-olympus-e-620-a.html#post4923

 

"Sie werben bei der neuen 620 mit "Miniaturised optics". Vielleicht haben sie doch Angst vor mFT?"

 

Ich freue mich auf das, was da noch kommt. Schön klein und leicht soll es sein.

 

Peter

[url=http://www.forum-fourthirds.de/news/562-neu-olympus-e-620-a.html#post4923][/url]

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  • 2 weeks later...

Hallo

 

Meine bescheidene, kurze Meinung zum Thema FT oder MFT ist folgende :

Wenn man davon ausgeht,das der APS-C-Sensor zur Zeit der Marktführer ist und auch eine sehr gute Bildqualität (dies ist das entscheidende Kriterium) liefert muß man sich fragen,warum jemand eine Kamera mit FT-Sensor kaufen sollte.

Diese ist kaum kleiner u. leichter,ist nicht billiger und die Bildqualität ist sensorbedingt schlechter.

Bei MFT sieht das etwas anders aus :

Die bisher einzige MFT-Kamera ist deutlich kleiner und leichter, die Bildqualität ist auch nicht schlechter als bei FT und ein kleiner Qualitätsvorteil gegenüber APS-C ergibt sich aus dem fehlenden Spiegelschlag !

Ich persönlich werte auch den elektronischen Sucher als Vorteil.

Viele Grüße

Horst

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Hallo,

 

erstmal herzlichen Dank für den ausführlichen Artikel; ich habe gerne darin geschmökert.

 

Aber zwei Anmerkungen auf die Schnelle:

 

......

 

viele Grüße

Michael Lindner

 

Ich stimme dir in beiden Punkten absolut zu.

Es ist sachlich argumentiert ... :D

....und den Beitrag zu Beginn... naja ich finde ihn etwas aufreibend ;) was das Oly. FT System angeht. Ich denke nicht, dass man das FT System in der nächsten Zeit (Jahre...) vom Markt nimmt.

 

LG

dennis

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Hallo

 

...

Diese ist kaum kleiner u. leichter,ist nicht billiger und die Bildqualität ist sensorbedingt schlechter.

...

 

Viele Grüße

Horst

 

 

soweit so gut. Wenn man nur den Body betrachtet stimmt es, auch wenn der Unterschied zunehmend auf unwesentliche Größen schrumpft.

 

Aber...

 

wenn man das Preis-/Leistungsverhältnis der Optiken vergleicht, sieht es ein wenig anders aus. Allerdings sollte man dann Gleiches mit Gleichem vergleichen, also

 

Kit gegen Kit

 

Pro gegen vergleichbare Linsen der Anderen

 

Top Pro gegen die Top-Linsen.

 

Und wenn man dann noch das Gewicht mit hinzunimmt, wird es wahrlich schwierig.

 

Anders sieht es bei VF gegen FT aus, aber das war ja nicht gefragt.

 

Fazit für mich:

 

APS C ist durch FT (und mFT) auf der einen Seite und VF auf der anderen Seite unter Druck geraten und eigentlich überflüssig.

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Bezüglich Oly, dreistelligen E-Kameras und MF teile ich deine Auffassung. Es wird wohl nur sehr wenige Benutzer geben, die mit einem solchen Sucher manuell scharf stellen können. Da fehlt ganz einfach der Mikroprismenring (und der Schnittbildindikator). Hier bietet wohl nur die E-3 und allenfalls die E-30 über ein Sucherbild, dass eine Beurteilung der Schärfe erlaubt.

Gruss Dani

 

Hallo Dani,

 

sicherlich habt Ihr recht, was das MF mit den E-4XX/E-5XX-Kameras angeht. Das war mit ein Grund, warum ich mich jetzt für die E-30 entschieden habe.

 

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es einen Mikroprismensucher für diese Kameras zum Nachrüsten gibt.

Einfach mal bei ebay als Suchbegriff eingeben.

Wenn man dann noch eine 2fach-Sucherlupe einsetzt, kommt evtl. besser klar.

An die E-3 bzw. E-30 kommt damit wohl aber auch nicht heran.

Ist aber ja auch alles eine Preisfrage.

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