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Olympus EM1 Mk ii - Video AF


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Hallo Forum,

 

ich bin neu hier im Forum und stehe momentan vor der Entscheidung zwischen Olympus EM1 Mk ii und Sony A6500.

Gleich vorab: Bzgl. Foto-Qualität und Unterschiede zwischen APS-C und m4/3 bin ich gut informiert, darauf zielen meine Fragen eigentlich nicht ab. Mir geht es eher um die Videotauglichkeit. Auf dem Video-Gebiet - im Gegensatz zum Fotografieren - bin ich allerdings absoluter Neulig.

 

Heute war ich in einem Fotofachgeschäft um ausgiebig die beiden Kameras testen zu können. Auf der EM1.2 war das 12-40 2.8 Objektiv und die Firmware 1.0. Auf der A6500 war leider nur ein günstiges Kit-Objektiv, das SEL1670 war leider nicht verfügbar.

 

Der IBIS der EM1.2 hat mich absolut begeistert, da gibt es rein gar nichts auszusetzen, wahnsinn! Der IBIS der Sony war zwar auch ok, aber konnte mit der EM1.2 nicht ganz mithalten. Was mich bei der Oly allerdings sehr ernüchtert hat war der Video-AF. Leider ist dieser ziemlich träge. Selbst mit Touch-Fokus hatte man immer eine Gedenksekunde bis mal etwas passierte. Die A6500 im Gegenzug ist hier absolut top: hier war nicht mal die Nutzung des Touch-Fokus notwendig, spitze!

 

Jetzt meine eigentlichen Fragen:

1. Kann man den schwächelnden Video-AF der Olympus ggü. der Sony irgendwie optimieren? Wäre z.B. eine höhere Blende (z.B. Blende 4.0) eine Option um die Nachteile des Olympus-AF zu kompensieren?

2. Was ist eigentlich wichtiger beim Filmen: Ein guter IBIS oder ein guer AF?

 

Der Grund warum ich in das Video-Gebiet einsteigen möchte ist dass wir bald Nachwuchs bekommen werden. Und es wäre durchaus schön auch "bewegte" Bilder mit Ton zu haben :)

 

Danke vorab für eure Unterstützung!

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Deine Beobachtungen bzgl. Video-AF werden wohl zutreffend sein. Der AF der E-M1II reagiert im Videomodus gemächlicher und weicher. Die Frage ist aber eher, ob das bei der Videoerstellung so entscheidend ist. Video und AF birgt immer die Gefahr, dass der Fokus nicht da liegt, wo er hin sollte oder dass die Fokusverlagerung nicht so erfolgt, wie es geplant ist. Das kann die ganze Filmsequenzen ruinieren. Insofern kann manuelle Fokussierung oder AF-Lock nach einer automatischen Fokussierung der bessere weg sein. Für sehr schnell auf die Kamera zu bewegende Objekte könnte der Video-AF der E-M1II im aktuellen Stand der Realisierung noch zu langsam sein. Es ist abzuwarten, ob Olympus das noch verändern kann.

 

Die E-M1II und die A6500 unterscheiden sich in jeder Hinsicht fundamental. Layout der Bedienelemente, Gehäuseform, Bedienung, Sucher, Funktionalität und nicht zuletzt das native Objektivportfolio. Ich würde mich bei der Wahl nicht von einem einzigen Kriterium leiten lassen. Keine Kamera ist in jeder Funktion perfekt.

bearbeitet von tgutgu
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Danke für deinen Beitrag. Du hast es auf den Punkt gebracht und das ist egtl. auch genau das was ich versuche herauszufinden:

 

"Der AF der E-M1II reagiert im Videomodus gemächlicher und weicher. Die Frage ist aber eher, ob das bei der Videoerstellung so entscheidend ist."

 

Da ich wirklich keine Ahnung davon habe: ist der Video-AF relevant? Hilft abblenden um das ggü. der Sony zu kompensieren?

Oder ist eher ein guter Bildstabi wichtiger beim Filmen?

 

Daher meine Fragen dazu. Ich hoffe ja immer noch darauf, dass sich hier jmd. herumtreibt, der Video-Erfahung hat und mir hier Tipps geben kann.

 

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Das Problem bei Video ist, dass alle Einzelbilder miteinander in Beziehung stehen. D.h. z.B. wenn in einer Videosequenz der AF sich aufgrund irgendeines Effekts in der Szenerie unbeabsichtigt verändert hat, kann das die ganze Sequenz beeinträchtigen, während bei Serienbildern vielleicht nur ein einzelnes Bild zwischendurch einen nicht optimalen Fokuspunkt hat. Selbst leichte Bewegungen der Fokusebene in einer Videosequenz fallen auf.

 

Mit meiner GX8, die einen schnellen und direkten AF auch bei Video hat, habe ich auf einer Reise nach Armenien in einer Kirche mal einen Chor gefilmt. Eigentlich waren sie Sängerinnen immer in der gleichen Entfernung, aber dennoch hat der AF gelegentlich gepumpt. Klassiker sind auf die Fälle, wo man beim Verschwenken z.B. in einen Motivbereich gerät, der kaum Strukturen hat. Schon findet der Kontrast AF keinen Fokuspunkt mehr und fängt an rumzueiern. Bei der vorgenannten Chorszene hätte ich einmal manuell fokussieren und es dabei belassen sollen. Selbstverständlich sollte man ruhig stehen, was freihand schwierig ist (problematisch sind die Pendelbewegungen des Körpers nach vorne und hinten).

 

Aus diesem Grunde bin ich auch der Meinung, dass das Erstellen von Videos wirklich eine höhere Kunst ist. Es verlangt sehr viel Übung und genaue Planung. Hinzu kommt noch die Bewältigung des Tones. Für das gelegentliche Filmchen in der Freizeit sollte aber auch eine E-M1II ausreichend sein.

 

Wenn man sich Filme anschaut, so fällt auf, dass Zoomfahrten und Schwenks mit automatischer Verlagerung der Fokusebene eher sparsam verwendet werden. Viel häufiger werden Szenenwechsel mit eher statischem Fokus eingesetzt.

 

Ohne eine gute Stabilisierung brauchst Du an Freihandvideos nicht denken. Diesbzgl. bieten die Kameras der aktuellen Generation deutlich verbesserte Voraussetzungen - auch mit 4K.

bearbeitet von tgutgu
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"Der AF der E-M1II reagiert im Videomodus gemächlicher und weicher. Die Frage ist aber eher, ob das bei der Videoerstellung so entscheidend ist."

 

Da ich wirklich keine Ahnung davon habe: ist der Video-AF relevant? Hilft abblenden um das ggü. der Sony zu kompensieren?

Oder ist eher ein guter Bildstabi wichtiger beim Filmen?

 

1) Ist der Video-AF relevant?

 

Fallunterscheidung:

 

a ) Du filmst nur statische Motive und kannst dafür auch den MF verwenden: Dann ist der Video-AF ohne große Bedeutung und der Stabi um so mehr. (Man kann dann Stative z.T. weglassen, ist dadurch schneller am Geschehen)

 

b ) Du filmst Menschen in Deiner Umwelt, die sich während des Filmens bewegen. Das kommt bei nahezu jeder Party, Reise, Familienfeier etc. vor. Beim Sport sowieso. Hier ist ein relativ zuverlässiger Follow-Fokus von großem Vorteil und in diesem Sinne auch wichtiger als der Stabi. Ein stabilisiertes Bild, wo der Fokus unscharf ist, wird sehr selten Eingang in den finalen Film finden. Ein scharfer Take (Videoschnipsel), der leicht wackelt, hat dagegen schon eine Chance, verwendet zu werden. Man nimmt dann einfach die Stelle aus dem Take, die wenig/nicht wackelt und schneidet diesen Teil aus dem Take heraus. Zusätzlich gibt es Software, die in der Nachbearbeitung das Verwackeln glätten/stabilisieren kann. Analog zu den in manchen Videokameras verbauten "elektronischen Stabi".

 

Zum Verwackeln: man verwackelt fasst jeden Clip, wenn man sich selbst als Filmer bewegt. Mit einem Objektiv- oder Body-Stabi verringert man diese Eigenbewegung und das damit verbundene Wackeln, aber man eliminiert es nicht. Wenn man aber selber ruhig steht, die Kamera sicher hält oder auf einem Einbein/Stativ hat, dann ist das Verwackeln nicht mehr soooo ein Problem. In jedem Fall helfen auch hier sowohl Objektiv- als auch Body-Stabilisatoren, das Bild merkbar zu beruhigen.

 

Verwackeln ist auch abhängig von der Brennweite: je weitwinkliger das Objektiv, desto weniger Wackeln. Je mehr Tele (ab ca. 45 mm Brennweite), desto geringer der Bildwinkel, der abgebildet wird und desto eher sieht man kleinste Wackler, sofern man unstabilisierte Kameras und Optiken verwendet.

 

2) Abblenden, um den langsamen Fokus auszugleichen?

 

Hilft nicht. Wenn Du so stark abblendest, dass von vorn bis hinten alles scharf ist, vergibst Du Dir ein wesentliches Element der Bildgestaltung, die Freistellung des Motivs. Dafür hat man lichtstarke Optiken, um das Motiv aus den anderen Bildelementen herauszuheben.

 

Wenn Du so stark abblendest, dass alles scharf ist, kannst Du übrigens auch mit MF filmen. Dann sieht man nicht mal mehr das Pumpen.

 

3) Ist ein Bildstabi wichtig?

 

Ja, auf jeden Fall, wenn Du oder Deine Motive nicht völlig statisch sind. Überall, wo sich Menschen, Tiere, Autos, Bahnen etc. bewegen und wo die Kamera ggf. der Bewegung folgt, ist ein Stabi Gold wert. Solche Szenen mit unstabilisierter Kamera-Objektiv-Kombi sehen oft zu verwackelt aus, als dass sie gefallen. Ausnahme: Stativ-Nutzung mit gedämpftem Video-Kopf.

 

Zur Sony a6500:

 

Die Sony hat wohl z.Zt. den besten Video-AF, was das Verfolgen des Motivs angeht. Aber: so ziemlich alle Fans der Sony a6500 monieren, dass das Display sich beim 4-K-Filmen massiv verdunkelt, so dass es sehr schwer ist, auf dem Display etwas zu erkennen.

 

Du merkst schon: irgendwas ist immer! Die Oly hat einen langsamen Video-AF, meine GX80 auch. Die Sony hat einen schnellen Video-AF, man sieht allerdings meistens nicht, was man filmt, weil das Display zu blass ist. Meine a6000 hat einen schnellen Video-AF, aber es ist sehr umständlich, andere als den zentralen AF-Punkt einzustellen. Zudem hat sie keine Touch-Screen für die AF-Punkt-Wahl und kann auch kein 4K.

 

Ich habe gerade eine Woche in Finnland mit der GX80 gefilmt: alles, was ich mit Manuel Fokus gedreht habe, sieht nice aus. Dort, wo ich den AFC genutzt habe, habe ich viel Ausschuss, weil der Video-AF nicht nachregelte. In Fällen, wo ich AFC genutzt habe, das Motiv aber relativ statisch war (Person beim Essen), hat der AF immer mal unvermittelt gepumpt. Diese Stellen muss ich also in der Nachbearbeitung finden und ausschneiden.

 

Am liebsten wäre mir der Video-AF der Sony a6500 im Gehäuse der GX80 (Touch-Display ist viel besser als bei Sony) zum Preis, der gern in der Mitte zwischen beiden Kameras liegen dürfte.

 

Diese Wunsch-Kamera gibt es z.Zt. nicht und so muss man sich der Schwächen der jeweiligen Kameras am besten vor dem Kauf bewusst sein, um nicht einer Enttäuschung zu begegnen.

 

Wenn Du noch Fragen hast, nur zu!

 

Lg

bearbeitet von noreflex
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@ der_molch

Das Video kannte ich schon. Danke, aber google und YouTube sind mir durchaus ein Begriff.

 

Ich frage mich sowieso warum man hier so angefeindet wird wenn man Fragen stellt! Gibt es Foren nur zum Klugscheißen oder was ist hier bei Manchen das Problem?

 

Ich habe mich durch den gefühlt 100te Seiten langen A6500 Thread gelesen und zu 99% nur Fuji vs Sony Kommentare gelesen. Ähnliches im EM1 Thread. Generell liegt hier wohl der Fokus auf Fotografie, denn über Video liest man kaum etwas... Und falls man in den zig 100ten Kommentaren, die zu 99% aus Mutmaßungen oder "die andere Kamera ist aber besser" Kommentaren besteht mal den einen sinnvollen Kommentar überlesen hat wird man direkt angeschnauzt!

 

Daher VIELEN DANK an tgutgu und noreflex für die hilfreichen und ausführlichen Antworten. Ohne euch hätte ich mich hier schon wieder direkt abgemeldet!

 

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Schaue dich mal bitte auf folgender Webseite und deren Forum um,

da wird auch im Bezug auf Video auch auf die Oly OM-D EM-1 MKII

eingegangen, oder wenn auf Video das Hauptaugenmerk liegen sollte

dann einfach mal auch die neuen Panasonic Kameras ins Auge fassen.

Ich persönlich schwanke noch zwischen der Oly OM-D EM-1 MKII und

der kommenden Panasonic GH5 in Bezug auf Video.

 

 

 

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Hallo blnmen, danke für den Link. Habe mich mal etwas eingelesen, aber teilweise gehen die Meinungen (wie immer) ziemlich auseinander.

Bei der A6500 wird ja ziemlich der rolling shutter kritisiert...

 

Die GH5 ist bei mir egtl. bereits ausgeschieden, da sie mir zu groß und schwer ist. Ich empfinde ehrlich gesagt die EM1.2 mit dem 12-40 schon grenzwertig, aber noch akzeptabel.

 

So wie ich dich verstanden habe suchst du explizit für Video eine Kamera? Warum schwankst du noch zwischen EM1.2 und GH5?

 

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Ich habe gerade eine Woche in Finnland mit der GX80 gefilmt: alles, was ich mit Manuel Fokus gedreht habe, sieht nice aus. Dort, wo ich den AFC genutzt habe, habe ich viel Ausschuss, weil der Video-AF nicht nachregelte. In Fällen, wo ich AFC genutzt habe, das Motiv aber relativ statisch war (Person beim Essen), hat der AF immer mal unvermittelt gepumpt. Diese Stellen muss ich also in der Nachbearbeitung finden und ausschneiden.

 

 

 

GX80 AF Video Einstellungen:

AFC+Dauer AF ON = Pumpneigung (diese Variante ist eher für 4K Foto interessant, weniger für "normale" Videos)

AFS+Dauer AF ON+AF Feld gelb via Touch = sehr geringe Pumpneigung

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