Der Krampf mit dem Weissabgleich

[RoDo]

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Ein tolles Fädchen!

 

Auch ich habe die Ausgangsdatei heruntergeladen und mit RT nach meinem Gusto bearbeitet. Komme auf ähnliche Ergebnisse wie die bisher gezeigten "neutralen" Versionen.

 

Das Bild hat ein Problem: Die abgeschatteten Teile überwiegen und deshalb hat die Belichtungsregelung etwas zu weit aufgezogen, 1/2 oder 1 Blende weniger wären ideal gewesen. So hat man im rechten Teil einige ausgefressene Lichter. Außerdem werden die abgeschatteten Teil nur vom blauen Himmel beleuchtet und haben deshalb einen Blaustich.

 

Zur Einstellung des Weißabgleichs muss man einen sonnenbestrahlten farbneutralen hellen Fleck finden: Ich habe den weißgestrichenen Türsturz unten rechts gewählt, was zu einer deutlich wärmeren Gesamtstimmung führte. Kann mir nicht vorstellen, wie ein OOC JPG das so hinkriegen könnte.

 

Insgesamt sehe ich Parallelen zur Musik: 10 Pianisten können dieselbe Sonate von Beethoven spielen. Für sich ist jede Version meisterhaft. Hört man sie aber hintereinander, vernimmt man deutliche Interpretationsunterschiede. Was dann "die Beste" ist, ist subjektiv. Auch für die gezeigten Ausarbeitungen gilt das.

 

Ich sehe die Entwicklung in eine deutlich "buntere" Welt, d. h. Bilder mit hoher Farbsättigung sind in Mode. Ob diese die Realität zeigen, sei dahingestellt.

 

Spannend wäre jetzt noch, wenn alle gezeigten Ausarbeitungen auch noch auf Papier zu sehen wären, denn da setzt dann die nächste Variationsvielfalt ein.

 

Grüße

 

Rolf

[wasabi65]

Zur Einstellung des Weißabgleichs muss man einen sonnenbestrahlten farbneutralen hellen Fleck finden: Ich habe den weißgestrichenen Türsturz unten rechts gewählt, was zu einer deutlich wärmeren Gesamtstimmung führte. Kann mir nicht vorstellen, wie ein OOC JPG das so hinkriegen könnte.

 

 

Sehe ich ähnlich! Ausser, dass um die Gesamtstimmung wärmer zu bekommen gar kein Weissabglich nötig ist, man kann das direkt am Regler machen...

[emoji56]

 

Dokumetarische Fotos gibt es nicht.

bearbeitet 21. September 2016 von wasabi65

[kirschm]

Kleine Frage zwischendurch:

 

Wie bekommt Ihr in Lightroom einen klassischen Rotstich unter einem roten Sonnenschirm weg (wenn es keinerlei Graureferenz im Bild gibt)?

 

Man kann zwar (auch maskiert) in HSL rumspielen (Sättigung, Farbton...)... es wird zwar etwas besser... aber irgendwann sieht das Bild dann komisch aus...

[nightstalker]

bisschen blau reindrehen und über grün/magenta korrigieren ...

 

alt.

 

lokal maskieren und über Farbe mit bläulich filtern

 

 

oder drin lassen, weils zur Stimmung gehört.

[user87170]

...

bearbeitet 22. September 2016 von Gini

[RoDo]

Sehe ich ähnlich! Ausser, dass um die Gesamtstimmung wärmer zu bekommen gar kein Weissabgleich nötig ist, man kann das direkt am Regler machen...

 

Na ja,

 

aber dann sind wir wieder beim subjektiven Einregeln, man schiebt so lange, bis einem die Farb-Stimmung gefällt.

 

Beim Weißabgleich wird eigentlich nur das Delta der RGB-Anteile zueinander bestimmt und diese Differenz in zwei der drei Farben auf das ganze Bild aufaddiert. Liegt ein ausgefressenes Licht vor (Alle Anteile oben am Anschlag, meistens 255), dann kann man mit dieser Bildstelle eigentlich nichts anfangen, weil es keine berechenbaren Differenzen gibt. Eine kleine farbneutrale graue Fläche ist deshalb eigentlich der bessere Platz, um die Pipette dort aufzusetzen.

 

Man ist deshalb eigentlich gut beraten, die bei manchen Kameras mögliche Warnung vor Überbelichtung einzuschalten und darauf zu achten, wo's denn blinkt. Ist das eine "weiße" Stelle, dann kann man diese nicht zum (nachträglichen) Weißabgleich benutzen. Aber wer will schon immer mit einer richtigen Graukarte rumlaufen, um diese irgendwo ins Bild zu stellen. Ein wirklich farbneutrales Grau ist in natura meistens schwer zu finden.

 

Generelle Regel: Wie beim analogen Diafilm gilt in der digitalen Welt, wenn man nicht in die HDR-Schiene will: Lieber knapp belichten, auf mittenbetonte oder Spotmessung einstellen und die hellen Stellen anmessen.

 

Grüße, Rolf

[wasabi65]

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Na ja,

 

aber dann sind wir wieder beim subjektiven Einregeln, man schiebt so lange, bis einem die Farb-Stimmung gefällt.

 

Beim Weißabgleich wird eigentlich nur das Delta der RGB-Anteile zueinander bestimmt und diese Differenz in zwei der drei Farben auf das ganze Bild aufaddiert. Liegt ein ausgefressenes Licht vor (Alle Anteile oben am Anschlag, meistens 255), dann kann man mit dieser Bildstelle eigentlich nichts anfangen, weil es keine berechenbaren Differenzen gibt. Eine kleine farbneutrale graue Fläche ist deshalb eigentlich der bessere Platz, um die Pipette dort aufzusetzen.

 

Na ja?

Ist die Auswahl einer "kleinen farbneutralen grauen Fläche" nicht auch etwas subjektiv?

Meine Ansicht ist, dass es keine "objektiv neutralen" Bilder gibt...

Aber dein Ansatz ist ja gut, vor allem kann man nacher sagen es war genau so.

[emoji6]