Jump to content

Haltet Ihr Euch an Regeln beim Fotografieren oder "Fotografieren im Naturschutzgebiet?"


Gast User57696

Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Ich sehe Philipp im Gegensatz zu vielen Knipsern (wie mich) als Fotokünstler.

Natürlich kann sich nicht jeder über die Regeln hinwegsetzen, aber es gibt im Leben eben nicht nur wie hier jemand schrieb "1 oder 0" oder "schwarz oder weiß" sondern jede Menge Grautöne.

Und jeder Moralist soll sich an seine eigene Nase fassen: Wir haben ein Geschwindigkeitslimit von x und in der Praxis fährt der flüssige Verkehr x + 15 km/h. Und x + 15 km/h ist zurecht auch anders sanktioniert als x + 50 km/h.

Ohne Phillip nahetreten zu wollen - und auch ich schätze seine Werke sehr - würde ich hier nicht den Begriff Kunst anwenden wollen, der es im Herzog'schen Sinne rechtfertigen würde, die Regeln des Naturschutzes oder einer Nationalparkverwaltung zu übertreten.

 

Im Übrigen würden die meisten renommierten kunstschaffenden Landschaftsfotografen für entsprechende Projekte garantiert bei den zuständigen Naturschutzverwaltungen die erforderlichen Genehmigungen (z.B. für Betretungsrechte und Kampieren) einholen.

 

Andererseits entwickelt jeder ein Gefühl dafür was geht und was nicht, muss aber ggf. auch mit Folgen rechnen (zurecht), wenn er bei einer Regelüberschreitung ertappt wird. Da hilft dann ggf. auch die schönste Fotokunst nichts.

bearbeitet von tgutgu
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

Werner Herzog hat da wohl eine sehr klare Meinung zum Thema Kunst vs. Regeln. Philipps Bilder würde ich ebenso als Kunst einordnen. Und zu der Diskussionen passen doch ganz besonders #2, #11, #14 und im Nationalpark ganz besonders #24 :-)

 

Diese 24 Regeln hat Werner Herzog zu diesem Spannungsfeld:

 

1. Ergreife stets die Initiative.
2. Gegen eine Nacht im Gefängnis ist nichts einzuwenden, solange du die Film-Einstellung bekommst, die du brauchst.
3. Schicke alle Hunde los und einer könnte mit Beute zurückkommen.
...
22. Guerrilla-Taktiken sind die besten.
23. Nimm Vergeltung, wenn es sein muss.
24. Gewöhne dich an den Bären hinter dir.
 

 

 

da fehlt Regel 25: stelle keine schwachsinnigen Listen mit Regeln auf, Du Wichtigtuer.

 

Wer solche Listen aufstellt und veröffentlicht (!), wirkt auf mich wie ein peinlicher, selbstherrlicher Angeber.

Ist mir völlig egal, wieviel Filme er gemacht hat. Kunst rechtfertigt auch nicht jeden Mist.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Herzog :

"Der niederländische Autor und Biologe Maarten ’t Hart warf Werner Herzog 2010 Tierquälerei vor. Herzog hatte ’t Hart für den Film Nosferatu als Berater beigezogen, jedoch gegen dessen Rat eine Massenszene mit Ratten durchführen lassen. Die Tiere wurden auf Wunsch Herzogs schwarz gefärbt. Beim Färbungsverfahren seien sie in kochendes Wasser getaucht worden. Gemäß ’t Hart seien dabei 50 % der Ratten umgekommen.[9]"

 

 

bearbeitet von Atur
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann mir vorstellen, dass Herzogs Regeln bei einem ernsthaften Fotografen, nicht aber bei einem Mountainbiker angewendet werden können.

 

Über allen Herzoglichen Regeln steht der Grundsatz, ein bestimmtes, gut vorbereitetes, festes Ziel,...

 

Ein Mountainbiker wird sich wohl kaum intensiv darauf vorbereiten, in einem Naturschutzgebiet auf belebten Wanderwegen einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen..

A: Aus welchem Grund ist ein ernsthafter Fotograf anders zu behandeln wie einen ernsthaften MTB Fahrer?

 

B: Du scheinst von richtigem MTB fahren keine Ahnung zu haben sonst hättest Du den letzten Satz nicht geschrieben. Ich habe Monate gebraucht bis ich auf meinem Haus-Trail die Perfekte flowige Linie gefunden habe. Zig trickreiche stellen habe ich immer und immer wieder gefahren um die Hindernisse in einem Guss zu nehmen..

 

C: Nicht alle Fotografen sind Künstler, ebenso sind nicht alle MTB Fahrer Raser.. Mit Geschwindigkeit hat MTB fahren je nach Gelände überhaupt nichts zu tun!

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

da fehlt Regel 25: stelle keine schwachsinnigen Listen mit Regeln auf, Du Wichtigtuer.

 

Wer solche Listen aufstellt und veröffentlicht (!), wirkt auf mich wie ein peinlicher, selbstherrlicher Angeber.

 

 

nur zur Sicherheit: damit meinte ich nicht ako1!!

 

sondern Werner

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

A: Aus welchem Grund ist ein ernsthafter Fotograf anders zu behandeln wie einen ernsthaften MTB Fahrer?

 

B: Du scheinst von richtigem MTB fahren keine Ahnung zu haben sonst hättest Du den letzten Satz nicht geschrieben. Ich habe Monate gebraucht bis ich auf meinem Haus-Trail die Perfekte flowige Linie gefunden habe. Zig trickreiche stellen habe ich immer und immer wieder gefahren um die Hindernisse in einem Guss zu nehmen..

 

C: Nicht alle Fotografen sind Künstler, ebenso sind nicht alle MTB Fahrer Raser.. Mit Geschwindigkeit hat MTB fahren je nach Gelände überhaupt nichts zu tun!

 

A: Ein ernsthafter Fotograf wird nicht in der Heide Biber fotografieren wollen, dort gibt es keine, er muss ans Wasser. Ein ernsthafter Biker wird nicht im Naturschutzgebiet auf belebten Wanderwegen rasen wollen, dafür kennt er bessere Strecken.

 

B: Dein Haus-Trail wird nicht in einem Nationalpark liegen.

 

C: Ich bin ein schneller Radler auf freier Strecke, treffe ich auf Fußgänger, fahre ich Schritt, genau wie die ernsthaften MTBler. Es gibt nicht nur ernsthafte Fotografen und ernsthafte Radfahrer.

 

Mein Thema war: Für wen sind die extremen Herzogschen Thesen evtl. begründbar.

 

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Jetzt atmet mal locker durch die Hose.

 

Ich gehe mal schwer davon aus, dass die Mehrzahl der ensthaften Naturfotografen die Natur lieben, denn das gehört dazu. Jemand, der keine Geduld hat, wird wohl vermutlich auch nicht angeln.

Es gibt da auch nicht nur schwarz und weiß. Mich hält zum Beispiel kein Zaun der Welt davon ab, um an mein Motiv näher ranzukommen, wenn es denn erforderlich wäre. Ich würde mich dabei aber nie wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen und alles niedertrampeln.

Schwarze Schafe gibts immer, aber tut nicht so, als wenn die in der Mehrzahl wären.

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

Es gibt da auch nicht nur schwarz und weiß. Mich hält zum Beispiel kein Zaun der Welt davon ab, um an mein Motiv näher ranzukommen, wenn es denn erforderlich wäre.

 

Es ist doch erstaunlich, was sich so Einige denken herausnehmen zu können.

Aber man ist ja was Besseres als die Anderen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nun ist so mancher Zaun ja nur deshalb aufgestellt, um Schadensersatzansprüche zu vermeiden.

 

Das gilt für die meisten Lost Places. Ohne Zaun wäre der Grundstückseigner in der Haftung, wenn sich jemand verletzt. Klettert jemand über den Zaun, ist es dem Besitzer egal, weil derjenige, der sich dann die Birne stößt, selbst verantwortlich ist.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Festhalten muss man sicher auch, dass in Deutschland mehr und mehr eine Überregulierung festzustellen ist, deren an und für sich löblicher Ursprung vermutlich in Sicherheitsaspekten liegt, aber auch teilweise das Gefühl von Entmündigung aufkommen lässt.

 

Ein großes Problem aus meiner Sicht. Wenn ich mir anschaue wie viele 70 und 80 Schilder momentan auf unseren Landstraßen aufgestellt werden. Kein Wunder wenn die Bürger sich dann irgendwann nicht mehr dafür interessieren. Ich bin alt genug und entscheide selber wann ich gegen einen Baum fahren möchte oder sollen etwa auch schon die Bäume am Straßenrand vor uns geschützt werden...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hast Du Dir mal eine aktuelle Baustelle angesehen?

 

Früher hing dort ein Schild "Betreten der Baustelle verboten", heute hängen dort große Tafeln mit zig Icons. Gehörschutz tragen, Sicherheitsschuhe vorgeschrieben, Helmpflicht, nicht unter sich bewegendem Kran aufhalten, Feuer- und Explosionsgefahr, Rauchen verboten etc. Ein Wust an Informationen, die sich keiner anschaut.

 

Ich habe in meinem Kleinbetrieb vor ein paar Tagen wieder die Sicherheitsbelehrung bezüglich Vermeidung von Elektrounfällen und Bränden durchgeführt, eine von gefühlt 100 gesetzlich vorgeschriebenen. Bitte nicht mit den Fingern in Steckdosen rumfummeln, keinesfalls eine Glühbirne wechseln, das darf nur eine autorisierte Person, nämlich ich, bitte möglichst keine Herdplatten in der Küche anlassen und, wenn jemand heimlich raucht, bitte keine brennenden Kippen in den Mülleimer werfen.

 

Die Mitarbeiter sind nämlich alke komplett hirnamputiert ;)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Leider zeigt die Realität, dass solche Belehrungen nötig sind, da viele Leute (natürlich nicht alle) in vielen Dingen doch etwas unbesorgt durch die Gegend laufen. Und nicht vergessen: i.d.R. gibt es Sicherheitsvorschriften aufgrund bereits gemachter Erfahrungen. Regeln zur Arbeitssicherheit sind nicht überflüssig und regelmäßige Belehrungen helfen, dass sich unbemerkt keine Laxheit einschleift. Hinterher, nachdem etwas gravierendes passiert ist, wird immer gerne lamentiert, ob man nicht doch besser aufgepasst hätte.

 

Die schon erwähnten 70 und 80 km/h Zonen, die ich kenne und die sich in der Tat vermehren, stehen ausnahmslos an unübersichtlichen Strecken mit Einmündungen, an denen gerne mal von Ungeduldigen der eine oder andere LKW überholt wird und wo es schon zu schweren Unfällen gekommen ist.

 

Dass viele Sicherheitsmaßnahmen auch dazu da sind, dass sich Besitzer von Liegenschaften auch gegen Ansprüche absichern, ist klar aus Sicht der Besitzer jedoch vollkommen verständlich.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Du alleine gegen den Baum fährst, ist es mir egal. Wenn Du aber einen anderen Verkehrsteilnehmer dabei Schaden zufügst, ist es mir nicht mehr egal. Gerade im Verkehr sehe ich immer mehr Leute, die "alt genug" sind und meinen, sich nicht an Regeln halten zu müssen. Blinken beim Spurwechsel ... brauch ich nicht, die Anderen sehen doch was ich mache. Blinken beim Abbiegen ... brauch ich nicht, mein Luxusschlitten hat Abbiegelicht. Überholverbot ... ist nur für Leute mit schwacher Motorleistung. Sicherheitsabstand ... der vorne soll ruhig sehen, daß ich vorbei will. Geschwindigkeitbeschränkung ..... :eek:

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wer mal in einem Land gearbeitet hat, indem Arbeitssicherheit oder andere Dinge, die das Zusammenleben etwas ordnen sollen, eher wenig bis gar nicht geregelt ist bzw. solche Regeln mit Achselzucken gerne ignoriert werden, weiß unsere Situation wahrscheinlich sehr viel mehr zu schätzen. Ich habe in besagtem Land Unfälle (man kann "Unfälle" durch "Umweltzerstörung", "Korruption" und andere Folgen von Regelverstößen ersetzen) gesehen oder mitbekommen (vor allem auch in Kleinbetrieben), die es bei uns in der Schrecklichkeit wohl nicht mehr geben würde bzw. sehr unwahrscheinlich geworden sind.

 

Insofern ist die Situation in Deutschland eher zu begrüßen. Da spielt der gelegentliche Wunsch / Drang von ein paar Fotografen, sich über diese Regeln hinwegzusetzen, keine Rolle. Wer meint ein fremdes, abgezäuntes Grundstück betreten zu müssen, um einen "Lost Place" zu fotografieren, tut das auf eigenes Risiko, sollte dabei vor allem auch andere und anderes nicht gefährden, darf sich aber auch nicht wundern bzw. ungerecht behandelt fühlen, wenn es hinterher Ärger gibt. Diesen Ärger könnte es halt schon allein durch unbedachtes Veröffentlichen der Fotos geben. (Ggf. auch wenn ich ein schönes Lagerfeuerbild auf einem Gipfel im Elbsandsteingebirge auf Flickr veröffentliche).

bearbeitet von tgutgu
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Leider zeigt die Realität, dass solche Belehrungen nötig sind, da viele Leute (natürlich nicht alle) in vielen Dingen doch etwas unbesorgt durch die Gegend laufen. Und nicht vergessen: i.d.R. gibt es Sicherheitsvorschriften aufgrund bereits gemachter Erfahrungen. 

 

Es gibt unter 100 Menschen IMMER einen Dummen, der unfähig ist, seinen Verstand zu benutzen. In der Natur nennt man das natürliche Selektion :D

Zum Thema Dummheit fällt mir komischerweise dieser Beitrag von Mittwoch ein:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/Realer-Irrsinn-Mueller-Soenksen-und-der-Paternoster,extra10128.html  :lol:

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt unter 100 Menschen IMMER einen Dummen, der unfähig ist, seinen Verstand zu benutzen. In der Natur nennt man das natürliche Selektion :D

Zum Thema Dummheit fällt mir komischerweise dieser Beitrag von Mittwoch ein:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/Realer-Irrsinn-Mueller-Soenksen-und-der-Paternoster,extra10128.html :lol:

Eine Gefahr nicht zu erkennen, hat doch nichts mit Dummheit zu tun. Außerdem weiß jeder, dass unangenehme Regeln nach einer gewissen Zeit immer weniger beachtet werden. Daher ist erforderlich in regelmäßigen Abständen immer mal wieder zu sensibilisieren. Im Bereich IT-Sicherheit ist dies auch erforderlich, da kann man immer wieder beobachten, dass sich mit der Zeit zunehmend eine gewisse Laxheit einschleift. Im Übrigen ist meine Erfahrung, dass Mitarbeiter über die Gefahren- und Sicherheitsbelehrungen eher dankbar sind und diese gerne annehmen. Wenn diese Belehrungen als Zeitverschwendung angesehen werden, sollte man sich eher über das Konzept dieser Veranstaltungen Gedanken machen als über die Notwendigkeit an sich.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sicher hat D eine Menge Regelungen um der Regeln willen. Aber die sieben Seiten teilweise lächerlicher Sicherheitshinweise in den Gebrauchsanleitungen meiner Kameras sind keine deutsche, sondern eine US-amerikanische Frucht.

Das stimmt zwar, aber sollten diese Hinweise deshalb wegfallen? Dass z.B. der falsche Umgang mit einem Li Akku unangenehme Folgen haben kann, ist schon nicht ganz unwichtig. Leider sehen die Teile so harmlos aus, dass sich niemand was dabei denkt.

 

Einem Hersteller muss es gestattet sein, sich vor dem unsachgemäßen Gebrauch seiner Produkte rechtlich abzusichern. Wäre dem nicht so, müssten wir für einige Produkte vermutlich deutlich mehr bezahlen. Die Haftungsfrage könnte übrigens ein wesentliches Thema bei den selbstfahrenden Autos werden. Da werden in den Betriebsanleitungen garantiert ganze Romane bzgl. Sicherheitshinweisen stehen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dass z.B. der falsche Umgang mit einem Li Akku unangenehme Folgen haben kann, ist schon nicht ganz unwichtig.

 

 

Ja. Nicht verschlucken und nicht einatmen.

 

Unfälle mit Einmalfeuerzeugen sind auch drastisch zurückgegangen ;)

 

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Man könnte auch sagen die 2 Meter Regel verbietet mit einem Mountainbike das zu machen wofür es gebaut wurde..

 

Ein schwieriges Argument, finde ich. Wozu sind allradgetriebene Offroader gebaut? Sollen die jetzt auch überall im Wald herumfahren, weil sie halt dazu gebaut wurden - und weil es doch so viel Spaß macht?

Die Tatsache, dass wir irgendetwas produzieren und benutzen können, rechtfertig aus sich heraus noch lange nicht, dass wir das auch tatsächlich tun - oder immer und überall tun. Das sollte allerdings ganz allgemein endlich mal Einzug in unser Denken halten, nicht nur bei Radfahrern ;) Wir müssen einfach nicht alles tun und auch nicht alles zulassen, was wir können, auch wenn es sehr verlockend ist.

 

Unbenommen ist, dass sicher jeder auch gelegentlich Verlockungen nachgibt, sich nicht (so genau) an Regeln hält und inkonsequent ist. Das ist menschlich. Aber daraus würde ich nicht ableiten, dass die entsprechenden Regeln überflüssiger Unsinn sind. Manche sind das natürlich schon, aber manche halte ich vielleicht auch nur für unsinnig, weil mir der entsprechende Informationshintergrund fehlt. Deshalb halte ich auch folgendes Argument für etwas riskant:

 

Wenn ich glaube, niemandem zu schaden, dann mache ich das, egal was welches Gesetz sagt...

 

Wie war das? "Glauben heißt nicht wissen". Könnte sein, dass man gerade in dem Moment gar nicht die notwendigen Informationen hat, um einzuschätzen, wie sinnvoll die eine oder andere Regel ist. Viele Regeln halte ich zwar auch für unsinnig oder übertrieben, aber ich bin mit der Zeit etwas bescheidener damit geworden, mich selbst und meinen beschränkten Wissensstand zum alleinigen Maßstab zu machen. Es lohnt in jedem Fall, im Zweifel erst mal anzunehmen, dass sich jemand ernsthaft Gedanken gemacht hat und es gute Gründe für eine Regel / ein Verbot geben könnte. Wenn ich mich damit ernsthaft auseinandergesetzt habe und immer noch der Meinung bin, niemandem zu schaden, dann setze ich mich allerdings auch (gelegentlich) über Regeln hinweg.

 

Man sollte jedoch immer auch dabei bedenken, dass es einen Gewöhnungseffekt gibt. Sicher erscheint es beispielsweise nicht notwendig, nachts auf einsamer Straße als einziger vorhandener Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen den Blinker zu setzen. Aber es schadet auch nicht, das Blinken einfach zu automatisieren. Dann geht es nämlich ganz selbstverständlich in Fleisch und Blut über. Heute scheint mir dagegen manchmal die Haltung "ich entscheide das immer selbst, wann so etwas sinnvoll ist" dazu geführt zu haben, dass anscheinend nur noch einen Minderheit der Autofahrer weiß, wo sich der Blinkerhebel befindet und wozu er gedacht ist. Ich bin deswegen schon einige Male in verdammt gefährliche Situationen geraten, ebenso wie mit den lieben Zeitgenossen, die noch schnell über die rote Ampel huschen, weil die einem ja so in seiner Freiheit einschränkt. Obwohl ich mich auch gerne mal über manche "Regelungswut"  lustig mache, wären das aber für mich eigentlich die problematischeren Symptome ...

bearbeitet von leicanik
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es ist doch erstaunlich, was sich so Einige denken herausnehmen zu können.

Aber man ist ja was Besseres als die Anderen.

 

Mit Zaun meine ich hier Weide- oder Elektrozäune. Im Titel gehts ja schließlich um Naturschutzgebiete und nicht um Baustellen und Privatgrundstücke.

Auf Baustellen gehe ich nicht und bei Privatgrundstücken würde ich fragen.

Ich bin mit Sicherheit nichts Besseres, aber mir gehts auf den Senkel, wenn manche Zeitgenossen anscheinend nur schwarz/weiß denken können.

 

Bin mittlerweile Ü40, auf dem Land aufgewachsen und garantiert kein Radaubruder, was meine Umwelt betrifft. Ich schmeiß keinen Müll weg, hackstücke mich nicht durchs Unterholz oder trete quadratmeterweise Gras platt, nur damit bloß kein Halm das Motiv verschandelt.

 

btw. die Welt und damit auch die Natur gehört uns allen und wenn wir respektvoll mit ihr umgehen, dann klappts auch mit dem schönsten Foto.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...