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Haltet Ihr Euch an Regeln beim Fotografieren oder "Fotografieren im Naturschutzgebiet?"


Gast User57696

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Nachdem die Diskussion in Thema von den zwei Phillips über das Elbsandsteingebirge deplatziert war, ich aber den Ansatz ganz interessant finde, mache ich hier ein eigenes Thema dazu auf.

 

Haltet Ihr Euch beim Fotografieren an geltende Regeln (und geltendes Recht) oder wie geht ihr damit um?

 

Ich kenne das eher vom Mountainbiken als vom Fotografieren. Beim Biken halte ich mich im Großen und Ganzen an die geltenden regeln. EInzige Ausnahme ist die dämliche 2-Meter regel in Baden-Württemberg. Daran halte ich mich nicht!

 

Wie macht ihr das so?

 

 

 

Außerdem blieb ich an dem nachfolgenden Beitrag von Foxfriedo hängen und ich wundere mich, ob Naturschutzgebiet auch "Fotografierverbot" bedeutet?

 

Schön wäre es.

Es gibt bei uns eine Vielzahl an Motiven, die sich eben aus einer bestimmten Perspektive am schönsten ablichten lassen.

Gute gesehene Bilder regen an und mancher will sie toppen und geht auch ....

 

Westerhever mag da ein gutes Beispiel sein. Die schönsten Aufnahmen bekommt man bei bestimmten Wetter- und Lichtsituationen aus der Perspektive des dort grenzenden Naturschutzgebietes. Wenn man sich dort auskennt, kann man bei den meisten Bildern auf Anhieb erkennen, wo sie gemacht wurden. Ganz viele kommen aus dem Naturschutzgebiet. Einige wenige haben eine Genehmingung.

Als ich das letzte mal an einem Abend da war, befanden sich drei Fotografen im zulässigen Bereich, acht konnte ich im Naturschutzgebiet zählen(Im Watt kann man sie auch auf große Entfernungen gut sehen).

Auch die schönsten Priele und Wattlandschaften finden sich in den Naturschutzgebieten.

 

Nun ist von mir auch wirklich genug dazu geschrieben. Ich bitte soweit zu entschuldigen, schon zu viel ins Thema geschrieben zu haben.

 

LG

 

foxfriedo

 

 

bearbeitet von User57696
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Nachdem die Diskussion in Thema von den zwei Phillips über das Elbsandsteingebirge deplatziert war, ich aber den Ansatz ganz interessant finde, mache ich hier ein eigenes Thema dazu auf.

 

Haltet Ihr Euch beim Fotografieren an geltende Regeln (und geltendes Recht) oder wie geht ihr damit um?

 

Ich kenne das eher vom Mountainbiken als vom Fotografieren. Beim Biken halte ich mich im Großen und Ganzen an die geltenden regeln. EInzige Ausnahme ist die dämliche 2-Meter regel in Baden-Württemberg. Daran halte ich mich nicht!

 

Wie macht ihr das so?

 

 

 

Außerdem blieb ich an dem nachfolgenden Beitrag von Foxfriedo hängen und ich wundere mich, ob Naturschutzgebiet auch "Fotografierverbot" bedeutet?

 

Meines Wissens darf man im Naturschutzgebiet das Gelände außerhalbb der Wege nicht betreten, wenn es nicht ausdrücklich erlaubt ist.

Und die Wege natürlich nicht mit dem Rad befahren. Fotografieren an sich ist nicht verboten.

 

http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/servicezeit/sendungen/bussgeld-100.html

bearbeitet von Berlin
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Meines Wissens darf man im Naturschutzgebiet das Gelände außerhalbb der Wege nicht betreten, wenn es nicht ausdrücklich erlaubt ist.

Und die Wege natürlich nicht mit dem Rad befahren. Fotografieren an sich ist nicht verboten.

 

http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/servicezeit/sendungen/bussgeld-100.html

 

So kenn ich das auch, wobei mit dem Radfahren bin ich mir nicht so sicher. Bei uns hier sind Fahrradstrecken auf landwirtschaftlichen Wegen auch durch das Naturschutzgebiet ausgeschildert. Da darf man offensichtlich radeln.

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Ich kenne das auch so, dass man Naturschutzgebiete betreten darf. An der Nord- und Ostsee z.B. aber Vogelschutzgebiete nicht und daran habe ich mich auch immer gehalten und finde, dass man das auch tun sollte, weil da der Mensch dort wohl immer stört. Ich habe dort auch schon mal aus der Ferne jemanden mit einem freilaufenden Hund beobachtet...

 

Ich weiß nicht, wie die Regeln im Elbsandsteingebirge sind. Wenn sich Leute wie die beiden Phillipps dort bewegen, die genau wissen, wie man sich dort verhält, sehe ich das nicht eng.

 

Ich persönlich lege die Sache mit dem Recht am eigenen Bild manchmal großzügig aus, wenn ich finde, dass das Foto gut ist und jemanden bloßstellen tu ich mit meinen Bildern eh nicht. Wobei es Motive gibt, die ich nicht fotografiere: Obdachlose, Paare, die Zärtlichkeiten austauschen, behinderte Menschen.

 

Ich mache aber wenig Streets, wenn die Gesetzeslage so wäre, wie in den USA z.B. würde ich vermutlich mehr machen. Wobei mir das ganze Genre inzwischen durch die Flut der Streets, die mittlerweile zu sehen und selten gut sind, ein wenig suspekt geworden ist.

 

PS: Ich gehe auch bei Rot über die Straße, wenn kein Auto kommt und wenn kein Kind in der Nähe ist, dem ich damit ein schlechtes Beispiel geben könnte..

Ich habe mich mal mit einem Nigerianer unterhalten, der konnte sich darüber halb totlachen, dass in Deutschland die Leute an der Ampel warten, obwohl weit und breit keine Auto zu sehen ist,,

bearbeitet von Karen
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Die wichtigsten Regeln für mich sind:

 

- Einen Ort so zu verlassen wie ich ihn vorgefunden habe, egal ob es in einem Naturschutzgebiet ist oder in einer Ortschaft.
  Ich hasse es wenn meine Mitmenschen meinen, ihren Müll gerade dort liegen zu lassen wo sie gerade waren oder noch schlimmer, mit Absicht Haus- und Sperrmüll in der Natur oder am Straßenrand platzieren.

 

- Brutschutzgebiete oder Kinderstuben von Wildtieren werden in den Schutzzeiten nicht betreten.

 

- Ich lärme die Umwelt nicht mit unnötigem Motorenlärm zu oder beschalle mit überlauter Musik die Natur.

 

- Ich respektiere gekennzeichnete oder gut zu erkennende Privatgrundstücke.

 

- Ich zertrete oder pflücke keine unter Schutz stehende Pflanzen mit Absicht.

 

 

Ich habe keine Probleme damit wenn Regeln missachtet werden, allerdings unter Einhaltung der vorgenannten Punkte und jederzeitigem Respekt und Rücksicht gegenüber der Natur und den Mitmenschen.

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Ich kenne das eher vom Mountainbiken als vom Fotografieren. Beim Biken halte ich mich im Großen und Ganzen an die geltenden regeln. EInzige Ausnahme ist die dämliche 2-Meter regel in Baden-Württemberg. Daran halte ich mich nicht!

 

Wie macht ihr das so?

 

Bezüglich Mountain-Bikern halte ich mich grundsätzlich an die 2-Meter Regel:

 

Ist der Ast, welchen man über Gebühr lästigen Zeitgenossen auf Wanderwegen in die Speichen stösst länger als 2 m, wird er unhandlich und die Treffgenauigkeit sinkt. Ist er kürzer, läuft man Gefahr sich selbst durch die sich überschlagenden Massen, der mittels hautenger Trikots wie Knackwürste abgeschnürten, bierbäuchigen Pseudosportler, in den unmittelbaren Gefahrenbereich zu begeben.

 

Von daher halte ich die 2-Meter Regel durchaus für sinnvoll und praktikabel.

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Ja, ich will mich an Regeln halten. Ich glaube, sie sind als Ergebnis der Abwägung der verschiedenen berechtigten Interessen wesentlicher Baustein unserer Grundordnung, der dass ganze erst ohne nennenswerte Probleme funktionieren lässt.

 

Ein Auge muss ich dabei allerdings zudrücken, ich bin auch schon mehr als einmal zu schnell geblitzt worden, ich habe Menschen beleidigt und bestimmt noch so einiges mehr.

Beim Fotografieren bewege ich mich mit Sicherheit hin und wieder im Grenzbereich des Rechtes am (eigenen) Bild.

 

Was das Nutzen der Natur angeht, glaube ich, dass wir noch richtig viel zu lernen haben.

Die Regeln von Naturschutzgebieten, Vogelschutzgebieten und die Befahrungsregeln von Flüssen und Seen halte ich ein. Anfangs stand ich einmal an einer Grenze zu einem Vogelschutzgebiet und überlegte einen kleinen Moment. Der Wunsch war groß. Ich entschied mich für das Einhalten und halte es auch weiterhin so.

Ist mein Wunsch riesig groß, bemühe ich mich um Erlaubnis.

Die Rechte am Privatbesitz achte ich auch. Wäre es mein Besitz, wollte ich es schließlich auch so. 

Bei Sicherheitsregeln bin ich, solange sie ausschließlich in meinem Verantwortungsbereich liegen, etwas elastischer. Im fortgeschrittenen Alter bin ich aber ohnehin schon vorsichtig, ich hänge am Leben.

 

LG

 

foxfriedo

 

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Ich fahre häufiger zum Fotografieren mit dem Auto auf Feldwegen rum, die eigentlich nur für landwirtschaftlichen Verkehr offen sind. Wobei mein Gewissen dadurch nicht sonderlich belastet wird, zumal ein Großteil dieser Wege hier Autobahnbreite hat damit sie problemlos von den Schwertransporten für Windradmontage befahren werden können.

 

Festhalten muss man sicher auch, dass in Deutschland mehr und mehr eine Überregulierung festzustellen ist, deren an und für sich löblicher Ursprung vermutlich in Sicherheitsaspekten liegt, aber auch teilweise das Gefühl von Entmündigung aufkommen lässt.

 

Jede Baustelle ist inzwischen ein Hochsicherheitstrakt, man kann von keinem Aussichsturm mehr herunterschauen ohne eine Plexiglasscheibe vor der Nase zu haben, man darf keine Fenster mehr öffnen weil man herausfallen könnte, man darf keine Säge mehr ohne Führerschein benutzen, in Kürze vermutlich auch keinen Hammer mehr. In Zukunft werden vermutlich an Felsvorsprüngen in der Sächsischen Schweiz Geländer angebracht werden müssen, steile Abgänge auf dem Malerweg entweder gesperrt oder behindertengerecht ausgebaut werden müssen, die Schrammsteine mit Aufklebern "Slippery when wet" bepflastert werden, das Mitführen eines Feuerlöschers auf Wanderwegen wird an trockenen Tagen Pflicht und am einzigen Zugang zum umzäunten Naturschutzgebiet bekommt man einen Transponder mit Videokamera ans Ohr getackert um damit die Einhaltung der Regeln überwachen zu können. Man muss eine Kaution hinterlegen von der die Bußgelder beim Verlassen gleich abgezogen werden.

 

Bevor das so kommt, empfehle ich den beiden Philipps, so lange wie möglich, das zu tun und zu lassen, was sie selbst für richtig halten und mit ihrer Liebe zur Natur in Einklang bringen können. Und im Schwimmbad noch ein paarmal vom Turm zu springen bevor die wegen Sicherheitsbedenken endgültig geschlossen werden ;)

bearbeitet von Bluescreen222
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Komisch, so dramatisch wie einige hier, sehe ich das überhaupt nicht. Die meisten Aussichtstürme, die ich kenne, erlauben einen freien Blick, Geländer gibt es i.d.R. auch nur da, wo es notwendig ist. Dass freies Campen in bestimmten Gebieten nicht erlaubt ist, hängt möglicherweise auch mit übermäßigem Missbrauch dieser Praxis zusammen, insofern kann ich es vollkommen verstehen, wenn dies in stark besuchten Gegenden wie dem Elbsandsteingebirge sehr restriktiv gehandhabt wird.

 

Jedenfalls sehe ich keinen Anlass zu Sarkasmus wie im Beitrag vor mir. Insgesamt ist das Bewegen in der Natur Deutschlands doch ohne große Einschränkungen möglich. Und wo es bestimmte Sicherheitsvorkehrungen gibt, liegen meistens gute Gründe basierend auf Erfahrungen in der Verhgangenheit vor.

bearbeitet von tgutgu
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Die "Ranger" in der Eifel schlagen Alarm. Seit die Eifel teilweise Nationalpark geworden ist, hat die Anzahl der Besucher zu- und offensichtlich die des Wildes abgenommen, weil wohl viele Besucher meinen, Wege seien nur für Kinderwagen da.

 

Naturschutzgebiete dienen, wer hätte das gedacht, dem Schutz der Natur und verlangen vom Besucher Zurückhaltung. Weil die nicht jeder übt, werden Regeln erlassen.

 

Wem die Einschränkungen nicht gefallen, muss ja nicht hingehen, die "freie" Natur ist wahrlich groß genug.

 

 

bearbeitet von Kleinkram
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"Erfolgreiche" Naturschutzgebiete werden zu (Nah)Erholungsgebieten und werden für Turisten attraktiv. Eine Brache wo kein Mensch hingeht hat für die Natur den höchsten Wert. Alles andere wird duch die Besucher mehr oder weniger zu einem Zoo.

Leider ist Mitteleuropa sehr eng und kleinkammerig (die Alpen sind fast vollständig besiedelt...).

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...

Mag vielleicht lustig klingen Dein Beitrag, im Hinblick auf die immer vermehrt aufkommenden Bikerfallen welche von solchen Typen gelegt werden finde ich es allerdings ganz und garnicht lustig.

 

Bei uns gibt es zum Glück keine 2 Meter Regel, daher muss ich mich auch nicht daran halten. Auf wegen bei denen ein gesondertes Fahrverbot besteht fahre ich nicht. Auf allen anderen fahre ich der Sicht entsprechend. Man kann sich auch zu Fuß und mit dem Rad auf den selben wegen bewegen ohne aneinander zu geraten.

Es gibt aber bei den Bikern genauso wie bei den Wanderern schwarze Schafe die denken der Weg gehört nur Ihnen. Beide gehören verboten!

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Mag vielleicht lustig klingen Dein Beitrag, im Hinblick auf die immer vermehrt aufkommenden Bikerfallen welche von solchen Typen gelegt werden finde ich es allerdings ganz und garnicht lustig.

 

Diese so gefährlichen Bikerfallen haben einen Namen: Man nennt sie Ampeln ...

 

 

Von Bikerfallen habe ich bislang noch nichts gehört. Hr. Google zeigt vereinzelt recht martialische Gebilde, zB schwierig einsehbare, Richtung Radfahrer geneigte, spitze Eisenstangen. Derlei halte ich schon alleine der Unspezifität der Opfer wegen für absolut indiskutabel, von der unangemessenen, potentiellen Schwere der Folgen gänzlich abgesehen.

Dass auch solch extreme Auswüchse aufkommen verwundert mich dagegen nicht wirklich. Auf so manchem Wanderweg, welcher in der Bikerwelt anscheinend als Downhill-Eldorado angepriesen wird, ist es annähernd unmöglich sich als Wanderer ohne permanentes Ausweichen und Wegspringen zu bewegen, um Kollisionen mit heranrasenden Irren bei praktisch Null seitlichem Sicherheitsabstand zu vermeiden. Eine wahre Erholung mit Kind und Kegel ...

 

Ich war leider auch bereits mehrfach Zeuge und Ersthelfer bei solchen Zusammenstössen, welche für den Fussgänger meist schlimmere Folgen nach sich ziehen als für den Verursacher. Von daher hat sich auch meine Einstellung zu diesem Thema geändert: Wen es nach rücksichtslosem Nervenkitzel dürstet, der soll ihn bekommen. In diesem Sinne erzeugen sich unfreiwillig in die Botanik verabschiedende Spezialkandidaten auch keinerlei Empathie meinerseits. Eher im Gegenteil - je früher, desto besser.

 

 

Man kann sich auch zu Fuß und mit dem Rad auf den selben wegen bewegen ohne aneinander zu geraten.

 

Definitiv. Für die weit überwiegende Mehrzahl der Fälle trifft dies auch zu. Es gibt sogar Wanderer, welche herannahenden Radfahrern gerne Platz machen und Radfahrer, welche das Wort Danke beherrschen.

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...In Zukunft werden vermutlich an Felsvorsprüngen in der Sächsischen Schweiz Geländer angebracht werden müssen, steile Abgänge auf dem Malerweg entweder gesperrt oder behindertengerecht ausgebaut werden müssen, die Schrammsteine mit Aufklebern "Slippery when wet" bepflastert werden, das Mitführen eines Feuerlöschers auf Wanderwegen wird an trockenen Tagen Pflicht und am einzigen Zugang zum umzäunten ...

 

Und genau das ist keine Zukunftsmusik. Leider werden immer mehr Wege massiv ausgebaut, so dass man heute auf einem ehemaligen Pfad bedenkenlos Auto fahren könnte. Die Geländer und Sicherungen mancherorts sind schon als skuril zu bezeichnen und schießen gewaltig über das Ziel hinaus. Auf diesen "Autobahnen" will man den Tourismusverkehr lenken und schließt im Gegenzug einen Weg nach dem anderen und sperrt riesige Gebiete weg.

 

Vorne Rundumversicherung auf breiten Wegen, die mit schwerer Technik auch unter Beseitigung von Felsen angelegt wurden und weiter weg sind dann plötzlich ganze Gebiete nur noch für Förster und Ranger betretbar. Man vergleiche mal historische Wanderkarten mit heutigem Material. Oder man vergleiche mal die offiziell empfohlenen Karten mit den "Böhmkarten". Wem da nicht ein Licht aufgeht...

 

So schön es ist, sich frei in der Natur zu bewegen. Manchmal ist Nachdenken über die Folgen eigenen Handelns auch nicht so verkehrt.

bearbeitet von schubbel
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So schön es ist, sich frei in der Natur zu bewegen. Manchmal ist Nachdenken über die Folgen eigenen Handelns auch nicht so verkehrt.

 

Diese Gebiete werden aber doch nicht deshalb geschlossen, weil zuviele Leute dort verantwortungslos rumlatschen, sondern deshalb, weil die Tourismusindustrie keine Berichte über verstauchte Gelenke und Stürze haben will. 

 

Es besteht doch heute die Gefahr, dass wenn jemand auf einem markierten Wanderweg stolpert, er gleich die Institution verklagt, die nicht ausreichend auf Gefahren hingewiesen oder nicht für genügend Geländer gesorgt hatte.

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Ich fahre häufiger zum Fotografieren mit dem Auto auf Feldwegen rum, die eigentlich nur für landwirtschaftlichen Verkehr offen sind. Wobei mein Gewissen dadurch nicht sonderlich belastet wird, zumal ein Großteil dieser Wege hier Autobahnbreite hat damit sie problemlos von den Schwertransporten für Windradmontage befahren werden können.

 

Festhalten muss man sicher auch, dass in Deutschland mehr und mehr eine Überregulierung festzustellen ist, deren an und für sich löblicher Ursprung vermutlich in Sicherheitsaspekten liegt, aber auch teilweise das Gefühl von Entmündigung aufkommen lässt.

 

Jede Baustelle ist inzwischen ein Hochsicherheitstrakt, man kann von keinem Aussichsturm mehr herunterschauen ohne eine Plexiglasscheibe vor der Nase zu haben, man darf keine Fenster mehr öffnen weil man herausfallen könnte, man darf keine Säge mehr ohne Führerschein benutzen, in Kürze vermutlich auch keinen Hammer mehr. In Zukunft werden vermutlich an Felsvorsprüngen in der Sächsischen Schweiz Geländer angebracht werden müssen, steile Abgänge auf dem Malerweg entweder gesperrt oder behindertengerecht ausgebaut werden müssen, die Schrammsteine mit Aufklebern "Slippery when wet" bepflastert werden, das Mitführen eines Feuerlöschers auf Wanderwegen wird an trockenen Tagen Pflicht und am einzigen Zugang zum umzäunten Naturschutzgebiet bekommt man einen Transponder mit Videokamera ans Ohr getackert um damit die Einhaltung der Regeln überwachen zu können. Man muss eine Kaution hinterlegen von der die Bußgelder beim Verlassen gleich abgezogen werden.

 

Bevor das so kommt, empfehle ich den beiden Philipps, so lange wie möglich, das zu tun und zu lassen, was sie selbst für richtig halten und mit ihrer Liebe zur Natur in Einklang bringen können. Und im Schwimmbad noch ein paarmal vom Turm zu springen bevor die wegen Sicherheitsbedenken endgültig geschlossen werden ;)

 

Geteilte Zustimmung.

Entmündigung ist ein wichtiger und aus meiner Sicht richtiger Punkt, den du angesprochen hast. Ziemlich erschreckend, wie sehr die schönsten Naturorte für die Toursitik geplättet und mit Schildern zugestellt werden. War mal jemand an den Externsteinen?  :mad:

Als Mensch ist man doch eigentlich ein Teil der Natur und vom Grundverständnis her sollte sich jeder Mensch auch frei in der Natur bewegen dürfen. Es gibt nur einen Haken. Deutschland ist aus ökologischer Sicht extrem überbevölkert und hat verhältnismäßig wenig naturbelassene Orte. Wenn jeder sich seinem Wunsch nach wilder Natur hingäbe, gäbe es sie schon sehr bald einfach nicht mehr. Ob man nun meint seinen Schlafplatz so verlassen zu haben, wie man ihn vorgefunden hat, ist Schönreden. Wenn jede Nacht jemand so denkt, haben wir in einem Jahr einen breiten einladenden Wanderpfad an diese Stelle, und man müsste noch weiter in die Wildnis eindringen usw. Und so ergibt es für mich schon seinen Sinn, weshalb Zelten in Wäldern bzw Naturschutzgebieten in Deutschland verboten ist und in Norwegen z.B. nicht. 

Insofern üben sich hoffentlich weiterhin viele Vernünftige darin, ihre Sehnsucht nach Natur zu unterdrücken, damit es eben diese Wildnis weiterhin gibt, in denen sich weniger Vernünftige ihr Erlebnis gönnen können.  :rolleyes:

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Diese Gebiete werden aber doch nicht deshalb geschlossen, weil zuviele Leute dort verantwortungslos rumlatschen, sondern deshalb, weil die Tourismusindustrie keine Berichte über verstauchte Gelenke und Stürze haben will.

 

Es besteht doch heute die Gefahr, dass wenn jemand auf einem markierten Wanderweg stolpert, er gleich die Institution verklagt, die nicht ausreichend auf Gefahren hingewiesen oder nicht für genügend Geländer gesorgt hatte.

Meinst Du nicht, dass Du hier - bezogen auf Deutschland - etwas arg übertreibst? Mir ist kein solcher Fall bekannt. Deutschland ist von Tausenden markierter Wanderwege durchzogen und ich sehe jedenfalls keine übertriebenen Sicherungen oder Hinweisschilder. An touristischen Brennpunkten, die mittlerweile nicht selten überlaufen sind, ist es sicherlich notwendig, mehr für Sicherheit zu tun - warum auch nicht.

 

Sicher wäre es schöner, eine Klippe zu besuchen, die nicht mit einem Geländer versehen ist, das einen gebührenden Abstand zur Kante hat, aber genau an diese attraktiven Punkte kommen immer mehr Leute, so dass die Maßnahmen aus der Erfahrung heraus wohl notwendig sind.

 

Wer zu den weniger überlaufenden Punkten geht, kann noch genug unverbaute schöne Plätze finden.

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Meinst Du nicht, dass Du hier - bezogen auf Deutschland - etwas arg übertreibst? Mir ist kein solcher Fall bekannt. Deutschland ist von Tausenden markierter Wanderwege durchzogen und ich sehe jedenfalls keine übertriebenen Sicherungen oder Hinweisschilder.

 

Vermutlich habe ich übertrieben. Allerdings halte ich es auch für etwas abwegig, dass Gegenden wegen veatwortungslosem Herumspazieren komplett unzugänglich gemacht werden. Meist sind das doch eher Sparzwänge, da das Geld kaum für die Grundpflege der Wälder reicht, geschweige denn zur Instandhaltung von Wanderwegen.

 

Es ist doch günstiger die "Pauschaltouries" auf wenige gut ausgebaute Autobahnen zu kanalisieren und dafür die Pflege der Routen für den wenig Umsatz bringenden Individualwanderer zu vernachlässigen oder gleich zu sperren.

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Diese Gebiete werden aber doch nicht deshalb geschlossen, weil zuviele Leute dort verantwortungslos rumlatschen, sondern deshalb, weil die Tourismusindustrie keine Berichte über verstauchte Gelenke und Stürze haben will. 

 

Es besteht doch heute die Gefahr, dass wenn jemand auf einem markierten Wanderweg stolpert, er gleich die Institution verklagt, die nicht ausreichend auf Gefahren hingewiesen oder nicht für genügend Geländer gesorgt hatte.

 

Ist leider nicht so. Auslöser ist eine EU RL für Nationalparks. Da gibt es so Kennziffern wie Weglänge je km². Was in großen Alpentälern Sinn macht, ist in so einer kleinteiligen Landschaft nicht wirklich akzeptabel. Militante "Naturschützer" sind dann ganz schnell auf diesen Zug gesprungen. Wir sind mehrfach nur ganz knapp an Totalsperrungen vorbeigeschrammt - im Zittauer Gebirge gab es sowas, wurde aber nach massiven Protesten wieder aufgehoben. Im Ergebnis einer solchen Vollsperrung hätte für jeden Weg und jeden Kletergipfel (über 1100 in der Sächsischen Schweiz)  ein aufwendiges Ausnahmeverfahren zur Freigabe erfolgen müssen.

 

Die Verhandlung der jeweiligen Zugangsmöglichkeiten ist jedenfalls ein zähes Geschäft, bei dem auch nicht von jedem Beteiligten mit offenen Karten gespielt wird. Hier wird eine alte Wander- und Bergsteigertradition schrittweise demontiert und der Mensch zusehens ausgesperrt. Immerhin ist hier die Wiege des Freikletterns. Die Bergsteigervereine haben hier schon immer Wegebau und Aufforstung unterstützt.

 

Lässt man die Hardliner gewähren und liefert auch noch freiwillig Argumente (sehen sie, an die freiwillig vereinbarten Regeln halten sich die Leute eben nicht, da müssen wir jetzt leider zu anderen Maßnahmen greifen...) Neben den touristisch ausgebauten Wegen gibt es dann bald kein Naturerlebnis mehr.

 

Unfallzahlen spielen wohl eher keine Rolle. Es sind schon immer die Wanderer mit den meisten Unfällen. Das deckt sich von der Verteilung auf verschiedene Gruppen fast 1:1 mit den Statistiken aus den Alpen (bis auf Skifahrer, die es hier ja kaum gibt). Das Problem sind nicht die Wege und Stiegen. Das Problem sind viele eher bergferne/bergunerfahrene Leute, die die Gegend unter- und sich selbst überschätzen.

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Ich denke, wir sollten hier nicht von einigen Brennpunkten verallgemeinern. Nutzungskonflikte zwischen Naturschutz und Tourismus bzw. allgemeiner wirtschaftlicher Nutzung sind etwas völlig normales und müssen ausgetragen werden. Aber dass Deutschland von einem Sicherheits- und Absperrungswahn geprägt ist, kann ich nicht nachvollziehen. Ich fühle mich z.B. bei mir im eher dünn besiedelten Oberfranken nur in ganz geringem Maße beim Betreten der Natur beeinträchtigt, wenn überhaupt.

 

Früher war ich oft im Oberharz unterwegs, da sind seit ca. 20 Jahren die Hochmoore für das Betreten gesperrt. Das hatte erhebliche Auswirkungen auf den Verlauf von Langlaufrouten und hat auch viele schöne landschaftliche Erlebnisse nicht mehr möglich gemacht. Notwendig waren diese Maßnahmen trotzdem und es beklagt sich niemand mehr darüber.

bearbeitet von tgutgu
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wer die Natur liebt, der geht auf möglichst einsamen Wegen wandern.

Wer sie schützen will, bleibt daheim, damit sie ihre Ruhe hat.

Das sind zwei Paar Stiefel.

Aber das ist gefühlsmäßig und praktisch schwer zu trennen, weil es ein gefühlsmäßiger Widerspruch ist, etwas zu meiden, das man liebt.

Die Liebe zur Natur ist meist die Freude am persönlichen (durchaus auch egoistischen) Naturerlebnis; das ist aber ganz was anderes als die Liebe zur Natur als solcher.

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Ok, Ihr seid vermutlich besser informiert. Dann vergesst mein Geschreibsel.

Das hat nichts mit Informationen zu tun, sondern mit persönlichen Erfahrungen. Es mag ja sein, dass an den Punkten, an denen Du gerne unterwegs bist, diese Auswüchse, die Du beschreibst, besonders auftreten. Mir geht es nur darum, dass dies nicht zu sehr verallgemeinert wird.

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