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Sinnvoller Einstieg in die RAW Bearbeitung (speziell für Anfänger und "Tutoren")


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Wie in dem etwas aus dem Ruder gelaufenen "JPG vs. RAW" Thread angekündigt, möchte ich hier eine Anlaufstelle eröffnen, wo erfahrene Bearbeiter und RAWFans eine Anleitung zum Einstieg geben.

 

Speziell soll dabei den Interessenten der ANFANG leicht gemacht werden, es wäre also nett, wenn Beiträge dem Rechnung tragen würden und die Leute nicht mit einer Wand aus Fachchinesisch und Dogmatismus erschlagen.

 

Ich erstelle mal einen Thread "sinnvoller Einstieg" in RAW Bearbeitung.

 

Dort soll keine Selbstdarstellung betrieben werden, sondern vorsichtige erste Schritte erklärt werden, wie man sich da am besten einarbeitet ... ein Pädagogikansatz wäre gewünscht.

 

Vielleicht schaffen es unsere RAW Hardliner hier, dass sich doch einige Leute vom Kochen aus Dosen verabschieden und die Vorteile zu schätzen lernen :)

 

(ich sehe jetzt niemanden bestimmten an ;) auch wenn DU meinen Blick auf Dir ruhen fühlst ...)

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Na, dann fange ich mal damit an, was man sieht, wenn man sein RAW zum allerersten mal in einem RAW-Konverter öffnet (sieht man mal von 'Spezialkonvertern' wie dem OlyViewer ab).

 

Man sieht zunächst nicht das RAW... das kann man nämlich eigentlich nicht sehen (sind nur Einsen und Nullen)... sondern sieht irgendwelche Default Einstellungen, die dieser spezielle Konverter einfach mal so anwendet, ohne sich was böses dabei zu denken... es kann sein, dass das Bild schon schön aussieht, es kann aber auch sein, dass es 'schlimm' aussieht... das ganze hat noch gar nix mit dem finalen Bild zu tun, sondern dient zunächst lediglich mal dazu, dass man im Extremfall das Bild zumindest in Umrissen erkennen kann... mehr ist in diesem Stadium auch gar nicht nötig...

 

Jetzt fängt die RAW-Entwicklung an... Endziel: es soll ein schönes JPG herauskommen...

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Hier mal meine Vorgehensweise, wie ich mir RAW angeeignet habe und warum...

 

Warum mit RAW angefangen? Hatte eine Panasonic FZ8... und was mich persönlich gewurmt hatte, war die Dynamik (helles war reines Weiss und dunkles gleichzeitig reines Schwarz)... hatte gehört, dass RAW hier Milderung verspricht... und zufällig konnte meine FZ8 auch RAW...

 

Wie habe ich mir die RAW Entwicklung angeeignet?

 

Zunächst habe ich alle möglichen Video/Text-Tutorials angeschaut...

 

Ja, anschauen und sonst gar nichts... Mir ging es zunächst nur darum, einen breiten Eindruck zubekommen, was RAW-Entwicklung ist, und wie es andere machen...

 

Wichtig ist m.E. das 'passive' Zuschauen... falsch wäre es, hier schon irgendwelche Schlauheiten lernen zu wollen... Eine Regel die besagt, dass man immer Regler XYZ genau x Stufen nach oben ziehen muss, wäre blödsinn...

 

Nachdem ich mich dann tagelang mit Theorie und Video habe berieseln lassen... habe ich einfach mal ein RAW aus der FZ8 genommen und es mal selbst versucht... und da hier zum ersten mal Hell nicht immer weiss und Dunkel nicht immer schwarz war, war ich von nun an RAW-begeistert.

 

Wichtig: Die Tutorials nur benutzen, um einen Eindruck von der ganzen Sache zu bekommen, nicht als konkrete Anleitung verwenden... das geht einfacher, sicherer und intuitiver, wenn man selbst probiert...

 

Und ja: Lightroom macht es einem hier einfach.

 

 

bearbeitet von kirschm
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Ich habe vorher in einem anderen Thread etwas zum Hintergrund der Bearbeitung geschrieben, vielleicht ist es hier ja auch hilfreich:

 

 

 

 

Es geht nicht darum etwas reinzubasteln, das nicht da war (OK, manchen schon, das ist dann halt eine künstlerische Aufbereitung) sondern den Leuten das zu zeigen, was man in dem Bild gesehen hat.

 

Unsere Wahrnehmung ist selektiv, blendet uninteressantes aus, ist räumlich, kachelt das Bild und sammelt die wichtigen Punkte in einem "Schärfegedächtnis", weil eigentlich der Punkt, an dem wir scharf sehen sehr klein ist.

 

Wir machen uns viele Gedanken, welche Brennweite wir verwenden (zumindest, wenn wir mal über die Winkelüberlegung hinaus sind) ... die verschiedenen Brennweitenwirkungen dienen vor allem dem Zweck uns zu ermöglichen, in einem flachen Bild das zu zeigen, was wir im echten Raum sehen (Stichwort Schärfeverlauf ... mit diesem führen wir das Auge des Betrachters)

 

Dieser Teil wird in der Fotografie allgemein akzeptiert ... aber daneben gibt es noch jede Menge anderer Manipulationen des Gehirns .. zB Memory Colours ... Farben werden in der Erinnerung immer anders wahrgenommen, als sie auf Fotos aussehen ... die Hersteller kämpfen darum das möglichst gefällig umzusetzen im JPG. 

Aber das klappt nicht immer, hier setzt unsere Bearbeitung an.

 

Die oft geschmähte Extremaufhellung ist auch wichtig, unser Auge tastet die hellen und dunklen Partien ab, bis das Auge im Gesamtbild mal wirklich abgesoffene Schwärzen hat, muss viel passieren .... wieso also sollte man das in einem Bild nicht auch machen, so dass das Auge das sehen kann, was es auch in der Wirklichkeit gesehen hätte.

 

Ein Frauengesicht, hübsches Mädel .. aber wieso hat die so schwarze Schatten in den Augen? .. hatte sie doch vorher auf dem Set nicht?

Doch hatte sie ... aber unser Gehirn blendet das aus, erst auf dem Foto kommt es wieder heraus.

Damit der Betrachter auch sieht, was wir sehen, hellen wir die Augenhöhlen etwas auf und wenn sich nicht zufällig ein Glanzpunkt im Auge findet, malen wir den vielleicht auch noch rein ... weil die leuchtenden Augen vom Model auf dem Bild sonst stumpf aussehen.

 

Lichtstimmung ... war sie da, oder war sie nicht?

 

Es ist durchaus anerkannt, dass wir verschiedene Lichtfärbungen mit bestimmten Gelegenheiten verbinden .. Romantik, Geborgenheit, Fröhlichkeit, das sind warme Farbsituationen.... und wenn es noch so grau war .... diese muss man auch zeigen im Bild, wenn man das Gefühl transportieren will.

Seht Euch mal Filme an, die Regisseure arbeiten extrem damit, die Lichtstimmung bestimmt die Grundstimmung des Films ... warum sollte der RAW Bearbeiter das nicht auch nutzen? (der JPG Bearbeiter natürlich auch  ;) ) 

 

 

 

Die RAW Bearbeitung kann eine Verfremdung sein, aber sie muss nicht ... oft ist sie auch einfach nur die richtige Brille, um das Bild so wahrzunehmen wie es tatsächlich sein sollte.

 

 

Zitat

 

 

Schließlich müssen meine eigenen Augen ja auch auf "Offenblende" schalten, wenn ich im Zimmer in eine dunkle Ecke schaue. Also bin ich durchaus in der Lage, eine adäquate Einstellung direkt in der Kamera vorzunehmen.

 

Nein, bist Du nicht, da Deine Augen über die Kachelmechanik das Bild abtasten und dann gleichzeitig die Geschehnisse vor dem Fenster und daneben in der dunklen Ecke wahrnehmen können ... das Gehirn baut ein Erinnerungsbild auf, aus den von Dir abgetasteten Teilbildern, in dem nicht nur der ganze wichtige Bereich scharf "erinnert" wird, sondern auch die mit verschiedener Helligkeit gesehenen Teile wie bei einem HDR Bild verwendet werden. 

 

Da muss man schon ziemlich kreativ werden um dem Auge glaubhaft ein Papierbild zu zeigen, das die "Wirklichkeit" darstellt.

 

 

es ist nciht so, dass aus einem Konverter automatisch ein Bild höherer Qualität herauspurzelt, ... Nein, da kommt nur raus, was man auch reinsteckt, sprich:  man muss darüber nachdenken, was man eigentlich machen will und warum ... 

bearbeitet von nightstalker
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@Bluescreen... auch wenn mir Dein Beitrag gefällt... ich denke, solche für oder wider JPG/RAW Beiträge sollten diesen Thread hier nicht bevölkern... das Thema ist ein anderes... wir haben genügend andere Threads, wo wir uns bzgl. der allg. JPG/RAW Frage die Köpfe einschlagen können... :cool:

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Warum mit RAW angefangen? ... und was mich persönlich gewurmt hatte, war die Dynamik (helles war reines Weiss und dunkles gleichzeitig reines Schwarz)... hatte gehört, dass RAW hier Milderung verspricht...

 

Das hier ist übrigens ein typisches Beispiel für 'helles war reines Weiss': https://www.systemkamera-forum.de/topic/83576-lichtblicke-f%C3%BCr-alle-zum-mitmachen/page-165?do=findComment&comment=1149104

 

... zumindest ich kenne keine helle Wolke, die nicht noch irgendwie gut strukturiert, statt 100% weiss ist...

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Meine didaktischen Fähigkeiten sind bescheiden. Das können andere besser, z.B. Maike Jarsetz

 

 

wenn Du die dazu bekommst, hier mitzuschreiben ... gerne

 

 

Wobei es ja nicht um eine Anleitung für Lightroom geht, man kann ja auch eigene Überzeugung und Vorgehensweise erklären, vielleicht hilft das ja auch schon.

bearbeitet von nightstalker
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noch ein Beispiel, wieso RAW in vielen Situationen einfach nicht verzichtbar ist:

 

 

Seit sehr vielen Jahren gehe ich Weihnachten immer an der Beleuchtung der BMW Welt vorbei und versuche diese nachts aufzunehmen (also bewusst nicht zur blauen Stunde ... es ist für mich eine Art Test)

 

In all den Jahren habe ich es nie geschafft, dass die Beleuchtung im JPG ! nicht ausgerissen war (oder halt total verrauscht)

 

Erst mit den Sonysensoren ab 2012 habe ich es hinbekommen ... aber aus dem entstehenden Bild konnte ich nicht den Augeneindruck zurückgewinnen, den ich aus dem RAW wiederholen konnte. Die stürzenden Linien hätte man auch im JPG weggekriegt, aber die Farben und die heftigen Kontraste:

 

 

16659953956_93d2c3ce8e_b.jpg

 

16065951163_a48728398d_b.jpg

 

Dies ist eine der Situationen, in denen RAW einfach nicht verhandelbar ist.

 

Den Weissabgleich habe ich über die beiden Slider per Hand gemacht, weil das Klicken mir nicht ganz gefallen hatte .. die Fahnen ergeben einen unsauberen Lichtton.

Die stürzenden Linien habe ich über Objektivkorrekturen - manuell - "vertikal" entzerrt, weil die Autokorrektur auch nicht ganz meinem Seheindruck entsprach.

 

Was aber bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass die Lichter auch im JPG nicht ausgerissen sind. Mit der Vorgängergeneration der Sensoren, hatte ich schon mit RAW Probleme das in einem Bild dazustellen. 

Für mich stellt die 2012er GEneration der Sonysensoren einen Meilenstein der Sensortechnologie dar, der dem RAW Format nochmal eine ganze Kelle Problemlosigkeit in der Tonwertverschiebung beschehrt.

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Noch ein Anfänger-Tipp (aus meiner Sicht)... kopiert aus dem berühmten JPG/RAW Thread:

 

Insbesondere was Anfänger, die RAW 'lernen' wollen, anbelangt, sehe ich einen Punkt anders als XYZ (er hat es allerdings auf sich selbst und nicht auf einen Anfänger-Lehrgang bezogen)... der da sagt "Was ich aber nie versuche, ist ein OOC JPEG in der RAW Entwicklung "nachzubauen". Das ist etwas, was viele "RAW Anfänger" versuchen, ich aber nicht für zielführend halte"

 

Klar, das macht niemand, der RAW fotografiert (und insofern bin ich in XYZ Situation voll mit ihm)... dennoch ist gerade dieses 'JPG-Nachäffen' sicherlich eine der besten Übungen, die RAW-Anfänger machen können. Wer es schafft, aus einem RAW das entsprechende JPG ooc nachzubauen, der hat damit auch gleichzeitig seinen RAW-Konverter unter Kontrolle... Und ab diesem Zeitpunkt hat er die Freiheit, im Nachhinein im RAW-Konverter jederzeit seine individuell gewünschte JPG-Engine zu übertreffen... worst case wäre halt: so gut sein, wie seine in-camera-jpg-engine...

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Lasst doch den armen hobbex hobbex sein. Mich als Neuling hat schon immer interessiert, wie ich in LR SCHNELL raws entwickeln kann. Eine Lösung sind presets, ich hab die Huelights für die M10, aber die sind zwar ok jedoch weder so gut wie ooc noch wie ich es selbst hinkriege. Dann die Frage, wenn ich für ein Foto einer serie passende settings hab. Nach welchem parameter die anderen fotos der serie gruppieren, dass ich die gleichen settings drüberkopieren könnte? Nach wb oder iso oder dynamic range gruppieren?

 

Das andere in LR halte ich mich mehrmoder weniger ans abarbeiten der regler von oben nach unten im developer modul (natürlich nicht alle...). Also zuerst wb und licht, dann höhen/tiefen, dann erst schärfe und rauschen zuletzt effekte. Macht das sinn?

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@wasabi

Warum nimmst Du die Huelights? LR hat doch seit längerem Farbprofile für die Olympus-Kameras. Dort kann ich jetzt die Einstellung: Muted, Natural, Porträt und Vivid wählen wie in der Kamera. Damit hat man eine gute Ausgangsbasis für das Raw. Die Adobe-Abstimmung ist ja sehr neutral und kalt.

 

Meine Vorgehensweise ist meist wie folgt:

- Farbprofil auswählen

- Objektivkorrektur (Automatik und Entfernen der CA)

- Ggfs. Upright-Funktion nutzen und ausrichten

- Beschnitt

- Entwicklung WB - Belichtung - bei MFT runterreissen der Lichter und meist leichtes Aufhellen der Tiefen - Schwarz-und Weisspunkt

- Ggfs. Anpassung über Preset (im Moment bekommt man Perfect Effects 9 umsonst)

- Schärfen in Kombination mit Rauschreduzierung

- Export

 

Wenn ich mehrere Bilder in ähnlicher Lichtstimmung habe, werden diese mit dem ersten Bild synchronisiert und dann punktuell noch mal angepasst.

bearbeitet von cyco
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Danke, kann mich nicht genau erinnern, aber letztes Jahr als ich die m10 und dann LR gekauft hab, gab es die profile nicht? Oder sie sind halt sehr weit weg vom ooc (der oly viewer kann ja das 1:1). Mir gings ja nicht nur um den farbton, sondern auch um schaerfe, rauschen und kontrast.

 

Aber dein Vorgehen ist anders als meins also versuche ich mal so. Macht auch sinn, beim "oben-unten" vorgehen, hat mich zb immer gestört, die vignette zuletzt drüber zu kleistern...

bearbeitet von wasabi65
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Aber dein Vorgehen ist anders als meins also versuche ich mal so. Macht auch sinn, beim "oben-unten" vorgehen, hat mich zb immer gestört, die vignette zuletzt drüber zu kleistern...

 

Alles die Farbprofile gibt es seit ein paar Monaten. Welche Version hast du denn?

 

Und ja, meine Vorgehensweise ist etwas umgedreht. Insbesondere, weil die Objektkorrektur durch die Vignetten-Entfernung manchmal auch stark aufhellt. Darum ist das bei mir recht weit oben. Aber eine zusätzliche Vignette mache ich immer ziemlich am Schluss der Bearbeitung.

 

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Ich arbeite erst ausschließlich mit RAWs, seit es DxO gibt.

Einsteiger haben es zunächst mit den vorgegebenen Presets relativ leicht, sich einzuarbeiten und gute Ergebnisse zu erzielen.

Und ich glaube, dass ist ersteinmal der wichtigste Schritt.

Dazu gibt es inzwischen viele Tutorials: http://www.dxo.com/de/fotografie/tutorien

 

Aus meiner Sicht hat diese Software nur den einen Nachteil, dass neue Kameras/Objektive mit Verzögerung in das Programm aufgenommen werden.

 

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Alles die Farbprofile gibt es seit ein paar Monaten. Welche Version hast du denn?

 

Und ja, meine Vorgehensweise ist etwas umgedreht. Insbesondere, weil die Objektkorrektur durch die Vignetten-Entfernung manchmal auch stark aufhellt. Darum ist das bei mir recht weit oben. Aber eine zusätzliche Vignette mache ich immer ziemlich am Schluss der Bearbeitung.

 

Danke, ich habe die cloud version 5.7. bin aber im moment unterwegs und kann nichts genaueres sagen.

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