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Minolta MC Rokkor 58mm 1:1.2


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Einleitung
Das Objekitiv ist vorallem für sein schönes Bokeh bekannt, die sonstige Leistung ist vergleichbar mit anderen 50ern, also bei offenblende relativ unruhiges Bokeh und Überstrahlungen, bei Blende 2 prima für Portraits und bei Blende 8 sehr scharfe landschaftsaufnahmen.
Dafür nimmt man ein recht hohes Gewicht und einen nicht ganz geringen Preis in Kauf.

Edit: Inzwischen habe ich auf meinem blog ein vollständiges Review veröffentlicht, welches zwar auf englisch, dafür aber deutlich umfangreicher ist: Minolta MC Rokkor 1.2/58 Review.

Versionsgeschichte
Es gibt 3 Versionen von dem Objektiv, wobei alle 3 zur MC Generation gehören
.
Die erste Version ist die seltenste und hat einen Fokusring aus Metall der keine Vertiefungen hat, ein Bild findet sich hier: Minolta MC Rokkor-PG 1.2/58.

Die zweite Version hat ebenfalls einen Fokusring komplett aus Metall, dieser weißt aber Vertiefungen auf, auch als Berg und Tal bezeichnet, Bilder finden findet sich hier: Balmain PHOTOGRAPHY - 58mm Rokkor

Von der ersten und zweiten Version wird berichtet, dass es mit der Zeit zu vergilbten Linsen kommt die durch UV Licht behoben werden können.

Die dritter Version ist am häufigsten anzutreffen und auch meines, welches oben abgebildet ist, gehört zur dritten Generation.

Ich gehe davon aus, dass die verschiedenen Versionen optisch keinen Unterschied aufweisen.

Technische Daten
Baujahr: 1968-1977
Gewicht: 478g (3. Version)
Maße (Durchmesser x Länge): 70.8mm x 54mm
Filtergewinde: 55mm
Naheinstellgrenze: 60cm
Blendenlamellen: 8 - ein großer Vorteil gegenüber den Minolta 1.4/50ern
Quelle der Daten

Ebay und Gebrauchtpreise
Aktuell (Dez 2013) liegen für guten Zustand die Gebrauchtpreise im Bereich 320-380€, vereinzelt auch etwas günstiger.

Das Minolta MC 58mm 1:1.2 bei ebay
Dies ist ein Affiliate Link, wenn ihr über ihn nach dem Objektiv sucht bekomme ich eine kleine Provision von der ich dann andere Objektive kaufen kann um sie dann hier vorstellen ;)

Zu passenden günstigen Adaptern gehts hier lang.

Zu einem teureren und guten Adapter made in Germany hier lang.

Haptik
Das Objektiv hat einen sehr angenehm laufenden Fokusring und ist sehr wertig gebaut, viel besser geht es nicht.

Beispielbilder in voller Auflösung
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Minolta_MC_58mmf12_SonyA7_atf12.jpg by reevedata, on Flickr

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Minolta MC 58mm 1:1.2 SonyA7 at f/1.2 by reevedata, on Flickr


Minolta MC 58mm 1:1.2 SonyA7 at f/1.2 by reevedata, on Flickr

https://farm4.staticflickr.com/3746/11071526714_91500d5db3_b.jpg
Minolta_MC_58mmf12_atf2 by reevedata, on Flickr

https://farm4.staticflickr.com/3697/11037836936_079a173f52_b.jpg
Minolta MC 58mm f12 Sony A7 atf2 full resolution by reevedata, on Flickr



Testaufnahmen
Testaufnahmen weite Distanz

Testaufnahmen kurze Distanz

Auswertung Tests an der A7
Die ist kein vollständiges Review, sondern nur ein kurzer Schärfetest, aber ich denke er ist doch für einige interessant.

f/1.2
Das Bild ist wenig Kontrastreich und zeigt deutliche Überstrahlungen.
In dunklen Situationen oder solchen mit wenig Kontrast ist diese Blende aber trotzdem mit sehr guten Resultaten einsetzbar, siehe Beispielbilder.
Das Bokeh ist ehr unruhig und die Vignettierung stark ausgeprägt.

Der Lichtgewinn gegenüber Blende 2 der ja theoretisch 1.5 Blenden betragen sollte liegt im Zentrum ehr bei 1 Blende und am Rand durch Vignettierung quasi bei 0. Mehr zum Thema findet sich hier: T-stop depends on sensor design - FM Forums

zur Illustration 2 Bilder:
ISO 100 | 1/320 Sekunde | Blende 1.2
http://farm3.staticflickr.com/2812/11426193284_8a8fc85ef0_b.jpg

ISO 100 | 1/160 Sekunde | Blende 2 (tatsächlich bei 1/200 Sekunde aufgenommen aber um 1/3 Blende gepusht)
farm6://farm4.staticflickr.com/5487/11426173675_aae2b058b6_b.jpg

Das Zentrum ist Detailreich zeigt aber deutliche Überstrahlungen die den Kontrast gering halten.
Die Mitten zeigen gute Auflösung aber sehr geringen Kontrast.
Die Ränder sind weich mit verringerter Auflösung.

f/2
Für Portraits und Nahaufnahmen ist diese Blende bedenkenlos einsetzbar, auch weil das Bokeh sehr schön ist.

Das Zentrum ist Detailreich und zeigt guten Kontrast.
Die Mitten zeigen gute Auflösung bei geringem Kontrast.
Die Ränder sind weich mit verringerter Auflösung.

f/2.8
Das Zentrum ist nun sehr scharf und Kontrastreich, besser wird es durch abblenden nicht mehr.
Die Mitten zeigen jetzt eine gute Schärfe.
Die Ränder sind immernoch weich

f/4 und f/5.6
leichte Verbesserungen bei den Mitten und Rändern

f/8
jetzt sind auch die Ecken sehr gut und über das gesamte Bild wird eine sehr gute Schärfe erreicht.

f/11
Zentrum und Mitte sind wegen der einsetztenden Diffraktion leicht schwächer, die Ränder ehr besser als Blende 8

Zusammenfassung
Blende 1.2 muss bewusst eingesetzt werden
Blende 2 im Alltag meist ausreichend und für optimale Ergebnisse in der Landschaftsfotografie sollte auf f/8 abgeblendet werden.

Das Objektiv produziert tolle Bilder, gegenüber einem 1.4/50 von Minolta oder Canon zahlt man aber ein Vielfaches des Preises und nimmt ein 1.5 mal so hohes Gewicht in Kauf für etwas mehr Lichtstärke und besonders schönes Bokeh.

bearbeitet von Phillip Reeve
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Beispielbilder in Webauflösung

 

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party2 by Phillip Reeve, on Flickr

 

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1Jan_3 by Phillip Reeve, on Flickr

 

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winterfarben by Phillip Reeve, on Flickr

 

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Minolta58Bokeh by Phillip Reeve, on Flickr

 

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Minolta58Bokehf2 by Phillip Reeve, on Flickr

 

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oldMill_13 by Phillip Reeve, on Flickr

 

winterrose2 by Phillip Reeve, on Flickr

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Danke für die gehaltvollen Informationen und schönen Bildbeispiele.

 

So wie es aussieht, schaffen es tatsächlich erst die neueren Konstruktionen (ab ca. Mitte der 90er) mit verbesserten Glassorten und leistungsfähigeren Vergütungen, auch ab f/1.4 schon kontrastreiche, scharfe Bilder zu liefern. Das hat dann aber leider auch seinen Preis...

 

Ich habe mich inzwischen wieder von allen Objektiven getrennt, deren Offenblende ich aufgrund solcher Einschränkungen ohnehin fast nie nutzte und die mich dann nur durch überflüssiges Gewicht belastet haben.

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So wie es aussieht, schaffen es tatsächlich erst die neueren Konstruktionen (ab ca. Mitte der 90er) mit verbesserten Glassorten und leistungsfähigeren Vergütungen, auch ab f/1.4 schon kontrastreiche, scharfe Bilder zu liefern. Das hat dann aber leider auch seinen Preis...

An Objektiven die bereits bei f/1.4 ein kontrastreiches, überstrahlungsarmes Bild liefern fallen mir auf die Schnelle die folgenden ein (von denen ich noch keines benutzt habe):

  • Canon FD 55mm 1:1.2 Aspherical
  • Leica Summilux-M 50mm 1:1.4 Aspherical
  • Mir scheint das neue Nikon G 50/1.4 ebenfalls ein Stück besser als die klassischen 50er, bei denen sich seit den 70ern nicht viel getan hatte zu sein
  • Das neue Voigtländer Nokton 50mm 1:1.5 scheint auch zu den Besseren zu gehören
  • Das Zeiss Otus 50mm 1:1.4 als Klassenprimus darf natürlich nicht fehlen

Ich habe mich inzwischen wieder von allen Objektiven getrennt, deren Offenblende ich aufgrund solcher Einschränkungen ohnehin fast nie nutzte und die mich dann nur durch überflüssiges Gewicht belastet haben.

Ich habe von dem Objektiv auch schonmal ein früheres Exemplar verkauft nur um mir dan wieder eines anzuschaffen.

 

An der Nex wurde es dann durch das viel leichtere und auch ein schönes Bpkeh zeichnende 1.8/50 OSS abgelöst und jetzt amcht es mir and er A7 wieder viel Spaß.

 

Grüße,

Phillip

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An Objektiven die bereits bei f/1.4 ein kontrastreiches, überstrahlungsarmes Bild liefern fallen mir auf die Schnelle die folgenden ein (von denen ich noch keines benutzt habe):

  • Canon FD 55mm 1:1.2 Aspherical
  • Leica Summilux-M 50mm 1:1.4 Aspherical
  • Mir scheint das neue Nikon G 50/1.4 ebenfalls ein Stück besser als die klassischen 50er, bei denen sich seit den 70ern nicht viel getan hatte zu sein
  • Das neue Voigtländer Nokton 50mm 1:1.5 scheint auch zu den Besseren zu gehören
  • Das Zeiss Otus 50mm 1:1.4 als Klassenprimus darf natürlich nicht fehlen

 

Das Canon FD 55/1.2 ASPH kann ich leider auch nicht aus eigener Anschauung beurteilen. Es markiert vermutlich das Maximum, welches man in den 70ern erreichen konnte und hat damit wohl auch heute noch im Vergleich zu anderen Altgläsern die Nase vorn. Da die komplizierte Fertigung von asphärischen Linsen damals aber noch in den Anfängen lag und selbst hochwertigste Vergütungen dieser Zeit denen der Neuzeit nicht mehr standhalten können, sollte man dies beim nüchternen Preisvergleich mit anderen Objektiven realistisch sehen. Sammlerwert dürfte es aber in jedem Falle haben.

 

Das Nikon 50/1.4 G ist OK, aber in keiner Disziplin besonders gut und aufgrund seiner DSLR-bedingten Größe an einer A7® wohl auch nicht allzu verlockend.

 

Das neue Nokton 50/1.5 ASPh könnte ich mir vorstellen, wenn ich noch kein Summilux 50/1.4 ASPH hätte. Es erreicht jedoch weder in der Schärfe noch im Bokeh die Lux-Qualitäten. Dafür hat es aber auch nicht die "Delle" im 10mm Ring auf den MTF-Charts.

 

Das derzeit machbare, wenn Gewicht und Größe keine Rolle spielen, markiert sicherlich das asphärische und apochromatisch korrigierte OTUS 1.4/55, aber wer bereit ist, soviel Geld zu binden und soviel Glas mit sich herumzuschleppen, denkt sicherlich alternativ schon wieder über ein Noctilux oder ein HyperPrime CINE 50/T0.95 nach.

 

Das perfekte 50/1.4 - kompakt und Bokeh-stark wie eine Summilux, optisch perfekt wie ein OTUS und dazu noch mit AF - lässt also weiterhin auf sich warten. Das neue Zeiss FE 1.8/55 kommt diesem Ideal aber schon erstaunlich nahe.

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  • 4 weeks later...
  • 5 months later...

Ich habe gestern im privaten Rahmen eine Silberhochzeit fotografisch begleitet und dabei fast nur das 58er eingesetzt. Von der Resultaten war ich sehr angetan, auf Portraitdistanz ist das Bokeh bei f/2 einfach phantastisch.

 

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bearbeitet von Phillip Reeve
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